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SCHAUM ODER SCHALE - Stubai Bergsport

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kletterhelme_report<br />

<strong>SCHAUM</strong> <strong>ODER</strong> <strong>SCHALE</strong><br />

Vor Jahren revolutionierten Styroporhelme den Markt. Doch auch Schalenkonstruktionen haben nicht ausgedient, und<br />

viele aktuelle Kletterhelme präsentieren sich als Zwitterwesen. klettern stellt euch 9 Modelle vor. TEXT: STEFFEN KERN<br />

Zertifizierte Alleskönner:<br />

Immer öfter sind Kletterhelme<br />

– wie hier der Salewa Krypton<br />

– auch für andere Sportarten<br />

zugelassen. Außerdem ist im<br />

Label ersichtlich, ob der Helm<br />

auch UIAA-zertifiziert ist.<br />

50 KLETTERN_OKTOBER 2005<br />

Schaum oder Schale, lautet die Frage, seit Petzl<br />

vor knapp zehn Jahren mit dem Meteor den<br />

ersten aus EPS-Schaum (Styropor) gefertigten<br />

und 270 Gramm leichten Kletterhelm auf den Markt<br />

brachte. Bis dato hatten die Kopfbedeckungen knapp<br />

das doppelte gewogen, waren klobig, verursachten<br />

Hitzestaus und sahen recht bescheiden aus.<br />

Bei Styroporhelmen ist das gegenüber punktuellen<br />

Stößen anfällige Chassis aus EPS-Schaum mit einer<br />

dünnen Kunststoffschicht (Shell), beispielsweise aus<br />

Polycarbonat, überzogen. Zudem sind die Helme nach<br />

Art von Fahrradhelmen niedrig geschnitten und mit<br />

großen Ventilationsschlitzen versehen. Die Folge: eine<br />

deutlich ansprechendere Optik, man rumpelt nicht<br />

mehr ständig gegen den Fels, und vor allem hilft das<br />

Mehr an Frischluftzufuhr, kühlen Kopf zu bewahren.<br />

Ungeliebte Lebensversicherung:<br />

Doch erfreulicherweise<br />

hat sich bei Tragekomfort, Gewicht,<br />

Belüftung und Optik von<br />

Kletterhelmen einiges getan.<br />

Nachteil der Styroporhelme ist, dass sie leicht zerbeulen<br />

und gegen seitliche Druckbelastung sehr empfindlich<br />

sind. Dafür erkennt man problemlos, wann es Zeit<br />

ist, den Helm auszutauschen. Mehr Stabilität wird<br />

durch die sogenannte Inmould-Technik erreicht, bei<br />

der die Shell bis über den empfindlichen unteren Rand<br />

des Styropor-Chassis nach innen gezogen wird.<br />

Mit Norm in Form<br />

Eine anderes, in den letzten Jahren immer häufiger angewandtes<br />

Konstruktionsprinzip ist die Kombination<br />

von einer harten, mit Lüftungsschlitzen versehenen<br />

Schale mit einem Styroporeinsatz, zum Teil ergänzt<br />

durch Gurte und Polsterungen. Diese Hybridhelme<br />

reichen in Sachen Leichtigkeit zwar nicht an ihre Styropor-Pendants<br />

heran, dafür besitzen sie meist eine<br />

FOTO KLAUS FENGLER (LI. OBEN)


längere Lebensdauer. Drei der neun vorgestellten<br />

Helme sind Styroporkonstruktionen, die restlichen<br />

sechs Hybridhelme.<br />

Ob Hybrid- oder Styroporhelm – Aufgabe der<br />

alpinen Hauben ist es, das Denkzentrum des<br />

Kletterers vor Stein- und Eisschlag und gegebenenfalls<br />

bei einem Aufprall gegen die Wand zu<br />

schützen. Zwei Kriterien muss ein Kletterhelm<br />

deshalb erfüllen: Er muss durchdringungsfest<br />

und stoßdämpfend sein. Die Euronorm 12492<br />

garantiert, dass der jeweilige Helm diesen Anforderungen<br />

genügt. Allerdings darf gemäß dieser<br />

Pflichtnorm beim definierten Stoßdämpfungstest<br />

eine Kraft von zehn Kilonewton auf den Träger<br />

einwirken, während das (freiwillige) UIAA-Siegel<br />

nur an Helme vergeben wird, die maximal<br />

acht KN zulassen. Die Modelle von Camp, Kong,<br />

Petzl und Salewa weisen das UIAA-Siegel auf.<br />

Einige der Helme sind neben dem Bergsteigen<br />

auch für andere Sportarten zugelassen. Der The<br />

Shield von Edelrid zum Radfahren, der Camp<br />

Silver Star zum Kayaken und der Salewa Krypton<br />

gleich für sechs weitere Sportarten, vom Reiten<br />

bis zum Skateboarden.<br />

Harte Schale, weicher Kern<br />

Keinerlei Zertifikat gibt es dagegen für den Tragekomfort<br />

– genausowenig wie eine Faustregel,<br />

welche Konstruktion Wohlbehagen garantiert.<br />

Ein wichtiges Komfort-Kriterium ist jedenfalls<br />

das Gewicht: je leichter der Helm, desto angenehmer<br />

trägt er sich. So hinterließ der mit 238<br />

Gramm leichteste, aber kaum gepolsterte Styroporhelm<br />

<strong>Stubai</strong> Flow Plus einen angenehmeren<br />

Eindruck als der mit zusätzlichen Meshpolstern<br />

ausgekleidete, aber doppelt so schwere Hybridhelm<br />

von Camp. Am angenehmsten umschmeicheln<br />

der Salewa Krypton des Kletterers Kopf,<br />

���������������������������������������������<br />

Tiefbau: Im Vergleich zu konventionellen<br />

Hartschalen-Helmen fallen<br />

heutige Styropor- und Hybridhelme<br />

relativ flach aus.<br />

Hybridhelme sind schwerer<br />

als ihre Styropor-Pendants,<br />

dafür meist langlebiger<br />

knapp dahinter rangieren der The Shield von<br />

Edelrid, der Lucky Alpha und der <strong>Stubai</strong>-Helm.<br />

Neben einer guten Polsterung vor allem an der<br />

Kopfoberseite ist für den Tragekomfort wichtig,<br />

dass keiner der Berührungspunkte drückt oder<br />

einschneidet. Weder praktisch noch fürs Wohlbehagen<br />

förderlich ist auch, wenn einem bei Regen<br />

das Wasser vom vorderen Helmrand direkt in<br />

Stirn und Augen läuft. Leider weisen einzig der<br />

Petzl Elios und der Lucky Alpha eine funktionale<br />

Regenrinne auf, die dies verhindert.<br />

Achtung Klimakontrolle<br />

Entscheidend für den Tragekomfort ist auch<br />

der Klimahaushalt des Helms. Bei Größe, Anzahl<br />

und Platzierung der Ventilationsöffnungen<br />

sind die Unterschiede enorm: Während Black<br />

Diamond, Grivel und Petzl bei ihren Modellen<br />

eher mit Luftschleusen geizen, sorgen bei den<br />

Helmen von Lucky, Vaude, Salewa und Edelrid<br />

viele üppig dimensionierte Öffnungen für ordentlich<br />

Frischluftzufuhr. Beim Salewa Krypton<br />

soll zusätzlich eine zweischichtige Außenschale<br />

für mehr Luftzirkulation sorgen.<br />

Doch nicht nur Zahl und Größe der zum Teil<br />

mit Kunststoffgittern geschützten Ventilationsschlitze<br />

sind für den Klimakomfort entscheidend,<br />

sondern auch die Helminnenseite. Flächig<br />

aufliegende Konstruktionen sind der Ventilation<br />

abträglich, dies gilt doppelt bei Styropor oder anderen,<br />

nicht-atmungsaktiven Polstermaterialien.<br />

KLETTERN_OKTOBER 2005 51


kletterhelme_report<br />

Aber auch die durchgängige – ansonsten traumhaft bequeme – Mesheinlage<br />

des Salewa Krypton macht sich bei Schweißausbrüchen negativ<br />

bemerkbar. Besser sind in dieser Hinsicht Innenausbauten mit<br />

Kanälen oder anderen Freiräumen, die den Luftfluss entlang des<br />

Kopfes nicht behindern oder gar stoppen, sondern begünstigen.<br />

Angepasst und festgezurrt<br />

Weiche Polsterungen und viel Frischluft allein machen keinen Tragekomfort,<br />

wenn der Helm nicht zum Kopf passt. Der Petzl Elios<br />

und der Kong Spider New Magic sind in zwei Größen erhältlich,<br />

alle anderen Modelle kommen in einer Einheitsgröße, die meist einen<br />

Kopfumfang von 54 bis 61 Zentimeter abdeckt. Ein ausgiebiges<br />

BLACK DIAMOND<br />

HALF DOME<br />

Der mit einem neuen Verstellsystem<br />

ausgestattete Half Dome ist<br />

mit dem Petzl Elios der günstigste<br />

Helm im Feld. Dafür leider<br />

auch einer der unbequemsten:<br />

die gekreuzten Gurte oben drücken,<br />

dito an der Seite. Trotzdem<br />

sitzt der Helm etwas wackelig.<br />

Die Ventilation ist ordentlich, die<br />

Verstellmöglichkeiten sind gut,<br />

ebenso wie die nicht perfekt zu<br />

bedienende, aber solide Stirnlampenhalterung.<br />

gute Belüftung; solide Stirnlampenhalterung;<br />

preisgünstig<br />

recht hart und unkomfortabel,<br />

Regenrinne nicht perfekt<br />

Technische Daten<br />

Konstruktion: Hartschale + Styropor + Gurte<br />

Zulassung: Bergsteigen<br />

Größen (Kopfumfang): Einheitsgröße (53 - 61 cm)<br />

Gewicht: 380 Gramm<br />

Stirnlampe: solide, fest, etwas fummelig<br />

Tragekomfort: HHHII<br />

Klima: HHHII<br />

Verstellmöglichkeiten: HHHHI<br />

Preis: 49,90 ¤<br />

www.blackdiamondequipment.com<br />

52 KLETTERN_OKTOBER 2005<br />

CAMP<br />

SILVER STAR<br />

Der Silver Star macht den solidesten<br />

Eindruck: Seine dicke<br />

Hartschale schlägt sich aber im<br />

Gewicht nieder – kombiniert wird<br />

diese mit einem Styroporeinsatz<br />

und einem aufwändigen, meshüberzogenen<br />

Bändersystem. Die<br />

Polsterung oben und am Hinterkopf<br />

dürfte weicher sein. Dafür<br />

ist die Belüftung ordentlich. Die<br />

Weitenregulierung hinten ist<br />

schlecht zu bedienen, Stirnlampen<br />

sitzen wackelig.<br />

stabile Schalenkonstruktion;<br />

fester Sitz; gute Belüftung<br />

Polsterung oben und Band<br />

hinten hart; schwerster Helm<br />

Konstruktion: Hartschale + Styropor + Bänder + Mesh<br />

Zulassung: Bergsteigen, Kayak<br />

Größen (Kopfumfang): Einheitsgröße (53 - 62 cm)<br />

Gewicht: 482 Gramm<br />

Stirnlampe: leicht zu montieren, aber wackelig<br />

Tragekomfort: HHHII<br />

Klima: HHHHI<br />

Verstellmöglichkeiten: HHHII<br />

Preis: 66,90 ¤<br />

www.camp.it<br />

EDELRID<br />

THE SHIELD<br />

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Komfortabel und mit festem Sitz<br />

trägt sich das Styropor-Modell.<br />

Dank sechs großer Lüftungsschlitze<br />

und keiner flächigen<br />

Auflage des Helms ist auch die<br />

Belüftung sehr gut. Die Weitenregulierung<br />

funktioniert gut, neigt<br />

aber zum Einknicken, die seitlichen<br />

Regulierungen sind etwas<br />

fummelig. Nicht sehr robust ist<br />

die Stirnlampenhalterung. Die<br />

Farbe wird künftig auf orange/<br />

schwarz geändert.<br />

bequemer und fester Sitz; große<br />

Ventilationsöffnungen;<br />

wenige vertrauenserweckende<br />

Stirnlampenhalterung<br />

Konstruktion: Styropor + Shell<br />

Zulassung: Bergsteigen, Fahrrad<br />

Größen (Kopfumfang): Einheitsgröße (55 - 62 cm)<br />

Gewicht: 330 Gramm<br />

Stirnlampe: weit oben, gut bedienbar, wenig stabil<br />

Tragekomfort: HHHHI<br />

Klima: HHHHH<br />

Verstellmöglichkeiten: HHHHI<br />

Preis: 62,90 ¤<br />

www.edelrid.de<br />

Wenn‘s mal<br />

kälter ist,<br />

sollte der<br />

Helm auch für<br />

eine Mütze<br />

Platz bieten<br />

GRIVEL<br />

SALAMANDER<br />

Sehr satt, fast beengend sitzt<br />

der relativ weit herabgezogene<br />

Grivel-Helm an der Seite, oben<br />

fällt die Polsterung etwas hart<br />

aus. Auch der Klimakomfort lässt<br />

aufgrund der zu kleinen Ventilationsschlitze<br />

zu wünschen übrig.<br />

Die Weitenverstellung hinten<br />

funktioniert tadellos, an der Seite<br />

und am Kinn dagegen etwas umständlich.<br />

Die klassische Stirnlampenhalterung<br />

mit Gummizügen<br />

und Ösen ist fast perfekt.<br />

gute Stirnlampenhalterung;<br />

hinten sehr gut regulierbar<br />

relativ harter und enger Sitz;<br />

sehr kleine Ventilationsschlitze<br />

Konstruktion: Hartschale + Styropor (oben)<br />

Zulassung: Bergsteigen<br />

Größen (Kopfumfang): Einheitsgröße (54 - 62 cm)<br />

Gewicht: 382 Gramm<br />

Stirnlampe: gut; Gummizüge + Ösen<br />

Tragekomfort: HHHII<br />

Klima: HHHII<br />

Verstellmöglichkeiten: HHHHI<br />

Preis: 59,90 ¤<br />

www.grivel.com


Probieren im Laden (am besten auch mit Mütze) bleibt daher unumgänglich.<br />

Der Helm sollte nirgends drücken und sich so anpassen<br />

lassen, dass er auch ohne geschlossenen Kinngurt fest sitzt. Hierzu<br />

sind alle Helme mit einem Verstellsystem am Hinterkopf bestückt.<br />

Am leichtesten und dosiertesten zu bedienen sind die Verstellräder<br />

von Salewa, <strong>Stubai</strong>, Grivel und Edelrid.<br />

Die Gurtbänder an der Seite und am Kinn sollten sich so einstellen<br />

lassen, dass sie weder einschneiden noch übers Ohr laufen und die<br />

Schnallen und Verschlüsse nicht auf die Wangenknochen oder unter<br />

dem Kinn drücken. Auch sollten die Verschlüsse leicht zu regulieren<br />

sein, und am Kinn sollte das Gurtband entweder gedoppelt oder mit<br />

einem Polster überzogen sein.<br />

KONG<br />

SPIDER NEW MAGIC<br />

Die Hartschale des Kong-Helms<br />

ist relativ weich und dünn, das<br />

Styroporpolster oben dagegen<br />

etwas hart, und der Verstellgurt<br />

drückt hinten ein wenig. Dafür<br />

sorgen gut platzierte Lüftungsschlitze<br />

und -kanäle für ein angenehmes<br />

Klima. Der Verstell-<br />

Drehknopf hinten ist nicht mittig,<br />

dafür lässt sich der Ratschenverschluss<br />

am Kinn sehr gut bedienen.<br />

Die Stirnlampenhalterung<br />

vorn ist Fingernagel-mordend.<br />

gute Ventilation; Verstellmöglichkeiten<br />

an Kinn und Seite gut<br />

drückt an ein paar Stellen;<br />

Stirnlampenhalterung fummelig<br />

Konstruktion: Hartschale + Styropor (oben)<br />

Zulassung: Bergsteigen<br />

Größen (Kopfumfang): XX (52 - 59 cm), XL (58 - 63 cm)<br />

Gewicht: 330 Gramm<br />

Stirnlampe: sehr fummelig, etwas wackelig<br />

Tragekomfort: HHHII<br />

Klima: HHHHI<br />

Verstellmöglichkeiten: HHHII<br />

Preis: 59,00 ¤<br />

www.kong.it<br />

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LUCKY by Vaude<br />

ALPHA<br />

Beim leichtesten Hartschalenhelm<br />

im Feld sorgt die Kombination<br />

mit einem großen Styroporeinsatz<br />

und einem Meshpolster<br />

oben für einen angenehmen,<br />

festen Sitz, große, umlaufende<br />

Ventilationsöffnungen und Kanäle<br />

für sehr guten Klimakomfort.<br />

Das Verstellsystem hinten ist ungewöhnlich,<br />

funktioniert aber ordentlich,<br />

dito die Regulierungen<br />

an Seite und Kinn. Die Stirnlampenhalterung<br />

ist nicht optimal.<br />

angenehmer, solider Sitz; sehr<br />

gute Belüftung; Verstellungen gut<br />

Polster oben etwas hart; Stirnlampenhalterung<br />

nicht optimal<br />

Konstruktion: Hartschale + Styropor + Mesh (oben)<br />

Zulassung: Bergsteigen<br />

Größen (Kopfumfang): Einheitsgröße (53 - 60 cm)<br />

Gewicht: 318 Gramm<br />

Stirnlampe: etwas fummelig, nicht optimal<br />

Tragekomfort: HHHHI<br />

Klima: HHHHH<br />

Verstellmöglichkeiten: HHHHI<br />

Preis: 69,95 ¤<br />

www.vaude.de<br />

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kletterhelme_report<br />

Verzurren lassen sollte sich nicht nur der Kopf, sondern auch eine<br />

Stirnlampe auf dem Helm. Funktional, universal einsetzbar und<br />

einfach zu bedienen ist die konventionelle Lösung mit Gummizug<br />

und Ösen. Weniger überzeugend sind einige Halterungen mit Kunststoffbügeln,<br />

die sich entweder teils schlecht bedienen lassen oder im<br />

Hinblick auf anstößige Felsbekanntschaften wenig stabil wirken.<br />

Resümee und Empfehlung<br />

Je besser der Tragekomfort und die Klimaeigenschaften<br />

eines Helms sind, desto geringer ist die<br />

Hemmschwelle, den ungeliebten Begleiter zu tragen.<br />

Deshalb haben wir das Hauptaugenmerk bei<br />

PETZL<br />

ELIOS<br />

Der Tragekomfort des preisgünstigen<br />

Petzl-Modells fällt oben relativ<br />

hart aus, auch das umlaufende<br />

Trageband könnte bequemer<br />

sein. Die Lüftungsschlitze sind<br />

groß und gut platziert, jedoch<br />

werden sie zu guten Teilen vom<br />

Styropor-Innenleben abgedeckt.<br />

Der Kinnriemen schneidet ein<br />

wenig ein, die Verstellmöglichkeiten<br />

an Seite und Kinn sind sehr<br />

gut und auch hinten ordentlich.<br />

Kunststoff-Visier befestigbar.<br />

gut Regulierungen; geringer<br />

Preis; solide Stirnlampenhalterung<br />

etwas unbequem und hart;<br />

Ventilation nicht perfekt<br />

Technische Daten<br />

Konstruktion: Hartschale + Styropor<br />

Zulassung: Bergsteigen<br />

Größen (Kopfumfang): 1 (48 - 56 cm), 2 (53 -61 cm)<br />

Gewicht: 352 Gramm<br />

Stirnlampe: tiefe Kunststoffösen; einfach und solide<br />

Tragekomfort: HHHII<br />

Klima: HHHII<br />

Verstellmöglichkeiten: HHHHI<br />

Preis: 49,95 ¤<br />

www.petzl.com<br />

54 KLETTERN_OKTOBER 2005<br />

SALEWA<br />

KRYPTON<br />

Der Tragekomfort des technisch<br />

aufwändigsten Helms ist sehr<br />

gut, dito die Verstellmöglichkeiten.<br />

Die zweischichtige „Twin-<br />

Shell“-Konstruktion (einziger<br />

Helm mit Inmould-Technik) und<br />

die großen Lüftungsschlitze sorgen<br />

für Durchzug, der Vollkontakt-Mesheinsatz<br />

trägt sich bei<br />

warmen Temperaturen trotzdem<br />

nicht so angenehm. Für sieben<br />

Sportarten zertifiziert, leider mit<br />

Abstand der teuerste Helm.<br />

sehr bequemer Sitz, gute Ventilation;<br />

breiter Einsatzbereich<br />

hoher Preis; schlechter Regenablauf;<br />

Klima nicht perfekt<br />

Konstruktion: Styropor (2-schichtig) + Shell + Mesh<br />

Zulassung: Bergsteigen, Fahrrad, Skaten, Kayak ...<br />

Größen (Kopfumfang): Einheitsgröße (51 - 61 cm)<br />

Gewicht: 298 Gramm<br />

Stirnlampe: 4 Kunststoffclips; einfach und funktional<br />

Tragekomfort: HHHHH<br />

Klima: HHHHI<br />

Verstellmöglichkeiten: HHHHH<br />

Preis: 119,95 ¤<br />

www.salewa.de<br />

der Beurteilung auf diese beiden Kategorien gelegt, ergänzend fließen<br />

die Verstellmöglichkeiten und die Stirnlampenhalterung mit ein.<br />

Den angenehmsten Tragekomfort bietet der Salewa Krypton, dicht<br />

gefolgt vom Edelrid The Shield und vom Lucky Alpha. Dafür haben<br />

diese beiden was den Klimakomfort angeht knapp die Nase vorn. In<br />

Sachen Verstellmöglichkeiten und Stirnlampenhalterung gefielen uns<br />

der Salewa-Helm und der Stu-<br />

Innenausbauten mit Kanälen<br />

und Freiräumen begünstigen<br />

die Luftzirkulation am Kopf<br />

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STUBAI<br />

FLOW PLUS<br />

Seine Leichtigkeit trägt erheblich<br />

zur guten Note beim Tragekomfort<br />

bei, ansonsten könnte<br />

das Styroporchassis oben etwas<br />

weicher gepolstert sein. Die Lüftung<br />

ist dank des hochgezogene<br />

Schnitts und der vier großen<br />

Lüftungsschlitze ordentlich, die<br />

flächige Auflage sorgt aber für<br />

Punktabzug beim Klima. Sehr gut<br />

sind alle Verstellmöglichkeiten<br />

und die Stirnlampenhalterung mit<br />

Gummizügen, Ösen und Clips.<br />

ultraleichter Helm; perfekte Verstellung<br />

und Stirnlampenhalterung<br />

Klima durch Vollkontakt nicht<br />

perfekt; relativ hart gepolstert<br />

Konstruktion: Styropor + Shell<br />

Zulassung: Bergsteigen<br />

Größen (Kopfumfang): Einheitsgröße (k.A.)<br />

Gewicht: 238 Gramm<br />

Stirnlampe: perfekt; Gummizüge + Ösen + Clips<br />

Tragekomfort: HHHHI<br />

Klima: HHHHI<br />

Verstellmöglichkeiten: HHHHH<br />

Preis: 65,00 ¤<br />

www.stubai-bergsport.com<br />

bai Flow Plus am besten. Und<br />

da sich letzterer dank seiner<br />

Leichtigkeit ebenfalls sehr angenehm<br />

trägt, bekommt er<br />

ebenfalls eine Empfehlung. �<br />

IM DETAIL<br />

Worauf Ihr achten solltet<br />

BELÜFTUNG<br />

Kanäle für den Durchzug<br />

Große, möglichst ringsum<br />

verteilte Lüftungsschlitze<br />

sorgen bei Hitze für einen<br />

kühlen Kopf. Wichtig für das<br />

Kopfklima ist jedoch auch,<br />

dass die Helminnenseite<br />

möglichst nicht komplett<br />

anliegt, und so die Luft auch<br />

entlang des Kopfes zirkulieren<br />

kann.<br />

BEFESTIGUNGSSYSTEM<br />

Position der Verschlüsse<br />

Wichtig für den Tragekomfort<br />

ist die Art und Position<br />

der seitlichen Verstellschnallen<br />

und des Kinnverschlusses.<br />

Diese sollten sich möglichst<br />

einfach so anpassen lassen,<br />

dass die Ohren frei sind und<br />

nichts an den Wangenknochen<br />

oder am Kinn drückt. Im<br />

Kinnbereich sind übereinander<br />

„gestapelte“ Gurte oder<br />

ein Polster angenehm.

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