SCHAUM ODER SCHALE - Stubai Bergsport
SCHAUM ODER SCHALE - Stubai Bergsport
SCHAUM ODER SCHALE - Stubai Bergsport
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
kletterhelme_report<br />
<strong>SCHAUM</strong> <strong>ODER</strong> <strong>SCHALE</strong><br />
Vor Jahren revolutionierten Styroporhelme den Markt. Doch auch Schalenkonstruktionen haben nicht ausgedient, und<br />
viele aktuelle Kletterhelme präsentieren sich als Zwitterwesen. klettern stellt euch 9 Modelle vor. TEXT: STEFFEN KERN<br />
Zertifizierte Alleskönner:<br />
Immer öfter sind Kletterhelme<br />
– wie hier der Salewa Krypton<br />
– auch für andere Sportarten<br />
zugelassen. Außerdem ist im<br />
Label ersichtlich, ob der Helm<br />
auch UIAA-zertifiziert ist.<br />
50 KLETTERN_OKTOBER 2005<br />
Schaum oder Schale, lautet die Frage, seit Petzl<br />
vor knapp zehn Jahren mit dem Meteor den<br />
ersten aus EPS-Schaum (Styropor) gefertigten<br />
und 270 Gramm leichten Kletterhelm auf den Markt<br />
brachte. Bis dato hatten die Kopfbedeckungen knapp<br />
das doppelte gewogen, waren klobig, verursachten<br />
Hitzestaus und sahen recht bescheiden aus.<br />
Bei Styroporhelmen ist das gegenüber punktuellen<br />
Stößen anfällige Chassis aus EPS-Schaum mit einer<br />
dünnen Kunststoffschicht (Shell), beispielsweise aus<br />
Polycarbonat, überzogen. Zudem sind die Helme nach<br />
Art von Fahrradhelmen niedrig geschnitten und mit<br />
großen Ventilationsschlitzen versehen. Die Folge: eine<br />
deutlich ansprechendere Optik, man rumpelt nicht<br />
mehr ständig gegen den Fels, und vor allem hilft das<br />
Mehr an Frischluftzufuhr, kühlen Kopf zu bewahren.<br />
Ungeliebte Lebensversicherung:<br />
Doch erfreulicherweise<br />
hat sich bei Tragekomfort, Gewicht,<br />
Belüftung und Optik von<br />
Kletterhelmen einiges getan.<br />
Nachteil der Styroporhelme ist, dass sie leicht zerbeulen<br />
und gegen seitliche Druckbelastung sehr empfindlich<br />
sind. Dafür erkennt man problemlos, wann es Zeit<br />
ist, den Helm auszutauschen. Mehr Stabilität wird<br />
durch die sogenannte Inmould-Technik erreicht, bei<br />
der die Shell bis über den empfindlichen unteren Rand<br />
des Styropor-Chassis nach innen gezogen wird.<br />
Mit Norm in Form<br />
Eine anderes, in den letzten Jahren immer häufiger angewandtes<br />
Konstruktionsprinzip ist die Kombination<br />
von einer harten, mit Lüftungsschlitzen versehenen<br />
Schale mit einem Styroporeinsatz, zum Teil ergänzt<br />
durch Gurte und Polsterungen. Diese Hybridhelme<br />
reichen in Sachen Leichtigkeit zwar nicht an ihre Styropor-Pendants<br />
heran, dafür besitzen sie meist eine<br />
FOTO KLAUS FENGLER (LI. OBEN)
längere Lebensdauer. Drei der neun vorgestellten<br />
Helme sind Styroporkonstruktionen, die restlichen<br />
sechs Hybridhelme.<br />
Ob Hybrid- oder Styroporhelm – Aufgabe der<br />
alpinen Hauben ist es, das Denkzentrum des<br />
Kletterers vor Stein- und Eisschlag und gegebenenfalls<br />
bei einem Aufprall gegen die Wand zu<br />
schützen. Zwei Kriterien muss ein Kletterhelm<br />
deshalb erfüllen: Er muss durchdringungsfest<br />
und stoßdämpfend sein. Die Euronorm 12492<br />
garantiert, dass der jeweilige Helm diesen Anforderungen<br />
genügt. Allerdings darf gemäß dieser<br />
Pflichtnorm beim definierten Stoßdämpfungstest<br />
eine Kraft von zehn Kilonewton auf den Träger<br />
einwirken, während das (freiwillige) UIAA-Siegel<br />
nur an Helme vergeben wird, die maximal<br />
acht KN zulassen. Die Modelle von Camp, Kong,<br />
Petzl und Salewa weisen das UIAA-Siegel auf.<br />
Einige der Helme sind neben dem Bergsteigen<br />
auch für andere Sportarten zugelassen. Der The<br />
Shield von Edelrid zum Radfahren, der Camp<br />
Silver Star zum Kayaken und der Salewa Krypton<br />
gleich für sechs weitere Sportarten, vom Reiten<br />
bis zum Skateboarden.<br />
Harte Schale, weicher Kern<br />
Keinerlei Zertifikat gibt es dagegen für den Tragekomfort<br />
– genausowenig wie eine Faustregel,<br />
welche Konstruktion Wohlbehagen garantiert.<br />
Ein wichtiges Komfort-Kriterium ist jedenfalls<br />
das Gewicht: je leichter der Helm, desto angenehmer<br />
trägt er sich. So hinterließ der mit 238<br />
Gramm leichteste, aber kaum gepolsterte Styroporhelm<br />
<strong>Stubai</strong> Flow Plus einen angenehmeren<br />
Eindruck als der mit zusätzlichen Meshpolstern<br />
ausgekleidete, aber doppelt so schwere Hybridhelm<br />
von Camp. Am angenehmsten umschmeicheln<br />
der Salewa Krypton des Kletterers Kopf,<br />
���������������������������������������������<br />
Tiefbau: Im Vergleich zu konventionellen<br />
Hartschalen-Helmen fallen<br />
heutige Styropor- und Hybridhelme<br />
relativ flach aus.<br />
Hybridhelme sind schwerer<br />
als ihre Styropor-Pendants,<br />
dafür meist langlebiger<br />
knapp dahinter rangieren der The Shield von<br />
Edelrid, der Lucky Alpha und der <strong>Stubai</strong>-Helm.<br />
Neben einer guten Polsterung vor allem an der<br />
Kopfoberseite ist für den Tragekomfort wichtig,<br />
dass keiner der Berührungspunkte drückt oder<br />
einschneidet. Weder praktisch noch fürs Wohlbehagen<br />
förderlich ist auch, wenn einem bei Regen<br />
das Wasser vom vorderen Helmrand direkt in<br />
Stirn und Augen läuft. Leider weisen einzig der<br />
Petzl Elios und der Lucky Alpha eine funktionale<br />
Regenrinne auf, die dies verhindert.<br />
Achtung Klimakontrolle<br />
Entscheidend für den Tragekomfort ist auch<br />
der Klimahaushalt des Helms. Bei Größe, Anzahl<br />
und Platzierung der Ventilationsöffnungen<br />
sind die Unterschiede enorm: Während Black<br />
Diamond, Grivel und Petzl bei ihren Modellen<br />
eher mit Luftschleusen geizen, sorgen bei den<br />
Helmen von Lucky, Vaude, Salewa und Edelrid<br />
viele üppig dimensionierte Öffnungen für ordentlich<br />
Frischluftzufuhr. Beim Salewa Krypton<br />
soll zusätzlich eine zweischichtige Außenschale<br />
für mehr Luftzirkulation sorgen.<br />
Doch nicht nur Zahl und Größe der zum Teil<br />
mit Kunststoffgittern geschützten Ventilationsschlitze<br />
sind für den Klimakomfort entscheidend,<br />
sondern auch die Helminnenseite. Flächig<br />
aufliegende Konstruktionen sind der Ventilation<br />
abträglich, dies gilt doppelt bei Styropor oder anderen,<br />
nicht-atmungsaktiven Polstermaterialien.<br />
KLETTERN_OKTOBER 2005 51
kletterhelme_report<br />
Aber auch die durchgängige – ansonsten traumhaft bequeme – Mesheinlage<br />
des Salewa Krypton macht sich bei Schweißausbrüchen negativ<br />
bemerkbar. Besser sind in dieser Hinsicht Innenausbauten mit<br />
Kanälen oder anderen Freiräumen, die den Luftfluss entlang des<br />
Kopfes nicht behindern oder gar stoppen, sondern begünstigen.<br />
Angepasst und festgezurrt<br />
Weiche Polsterungen und viel Frischluft allein machen keinen Tragekomfort,<br />
wenn der Helm nicht zum Kopf passt. Der Petzl Elios<br />
und der Kong Spider New Magic sind in zwei Größen erhältlich,<br />
alle anderen Modelle kommen in einer Einheitsgröße, die meist einen<br />
Kopfumfang von 54 bis 61 Zentimeter abdeckt. Ein ausgiebiges<br />
BLACK DIAMOND<br />
HALF DOME<br />
Der mit einem neuen Verstellsystem<br />
ausgestattete Half Dome ist<br />
mit dem Petzl Elios der günstigste<br />
Helm im Feld. Dafür leider<br />
auch einer der unbequemsten:<br />
die gekreuzten Gurte oben drücken,<br />
dito an der Seite. Trotzdem<br />
sitzt der Helm etwas wackelig.<br />
Die Ventilation ist ordentlich, die<br />
Verstellmöglichkeiten sind gut,<br />
ebenso wie die nicht perfekt zu<br />
bedienende, aber solide Stirnlampenhalterung.<br />
gute Belüftung; solide Stirnlampenhalterung;<br />
preisgünstig<br />
recht hart und unkomfortabel,<br />
Regenrinne nicht perfekt<br />
Technische Daten<br />
Konstruktion: Hartschale + Styropor + Gurte<br />
Zulassung: Bergsteigen<br />
Größen (Kopfumfang): Einheitsgröße (53 - 61 cm)<br />
Gewicht: 380 Gramm<br />
Stirnlampe: solide, fest, etwas fummelig<br />
Tragekomfort: HHHII<br />
Klima: HHHII<br />
Verstellmöglichkeiten: HHHHI<br />
Preis: 49,90 ¤<br />
www.blackdiamondequipment.com<br />
52 KLETTERN_OKTOBER 2005<br />
CAMP<br />
SILVER STAR<br />
Der Silver Star macht den solidesten<br />
Eindruck: Seine dicke<br />
Hartschale schlägt sich aber im<br />
Gewicht nieder – kombiniert wird<br />
diese mit einem Styroporeinsatz<br />
und einem aufwändigen, meshüberzogenen<br />
Bändersystem. Die<br />
Polsterung oben und am Hinterkopf<br />
dürfte weicher sein. Dafür<br />
ist die Belüftung ordentlich. Die<br />
Weitenregulierung hinten ist<br />
schlecht zu bedienen, Stirnlampen<br />
sitzen wackelig.<br />
stabile Schalenkonstruktion;<br />
fester Sitz; gute Belüftung<br />
Polsterung oben und Band<br />
hinten hart; schwerster Helm<br />
Konstruktion: Hartschale + Styropor + Bänder + Mesh<br />
Zulassung: Bergsteigen, Kayak<br />
Größen (Kopfumfang): Einheitsgröße (53 - 62 cm)<br />
Gewicht: 482 Gramm<br />
Stirnlampe: leicht zu montieren, aber wackelig<br />
Tragekomfort: HHHII<br />
Klima: HHHHI<br />
Verstellmöglichkeiten: HHHII<br />
Preis: 66,90 ¤<br />
www.camp.it<br />
EDELRID<br />
THE SHIELD<br />
����������<br />
Komfortabel und mit festem Sitz<br />
trägt sich das Styropor-Modell.<br />
Dank sechs großer Lüftungsschlitze<br />
und keiner flächigen<br />
Auflage des Helms ist auch die<br />
Belüftung sehr gut. Die Weitenregulierung<br />
funktioniert gut, neigt<br />
aber zum Einknicken, die seitlichen<br />
Regulierungen sind etwas<br />
fummelig. Nicht sehr robust ist<br />
die Stirnlampenhalterung. Die<br />
Farbe wird künftig auf orange/<br />
schwarz geändert.<br />
bequemer und fester Sitz; große<br />
Ventilationsöffnungen;<br />
wenige vertrauenserweckende<br />
Stirnlampenhalterung<br />
Konstruktion: Styropor + Shell<br />
Zulassung: Bergsteigen, Fahrrad<br />
Größen (Kopfumfang): Einheitsgröße (55 - 62 cm)<br />
Gewicht: 330 Gramm<br />
Stirnlampe: weit oben, gut bedienbar, wenig stabil<br />
Tragekomfort: HHHHI<br />
Klima: HHHHH<br />
Verstellmöglichkeiten: HHHHI<br />
Preis: 62,90 ¤<br />
www.edelrid.de<br />
Wenn‘s mal<br />
kälter ist,<br />
sollte der<br />
Helm auch für<br />
eine Mütze<br />
Platz bieten<br />
GRIVEL<br />
SALAMANDER<br />
Sehr satt, fast beengend sitzt<br />
der relativ weit herabgezogene<br />
Grivel-Helm an der Seite, oben<br />
fällt die Polsterung etwas hart<br />
aus. Auch der Klimakomfort lässt<br />
aufgrund der zu kleinen Ventilationsschlitze<br />
zu wünschen übrig.<br />
Die Weitenverstellung hinten<br />
funktioniert tadellos, an der Seite<br />
und am Kinn dagegen etwas umständlich.<br />
Die klassische Stirnlampenhalterung<br />
mit Gummizügen<br />
und Ösen ist fast perfekt.<br />
gute Stirnlampenhalterung;<br />
hinten sehr gut regulierbar<br />
relativ harter und enger Sitz;<br />
sehr kleine Ventilationsschlitze<br />
Konstruktion: Hartschale + Styropor (oben)<br />
Zulassung: Bergsteigen<br />
Größen (Kopfumfang): Einheitsgröße (54 - 62 cm)<br />
Gewicht: 382 Gramm<br />
Stirnlampe: gut; Gummizüge + Ösen<br />
Tragekomfort: HHHII<br />
Klima: HHHII<br />
Verstellmöglichkeiten: HHHHI<br />
Preis: 59,90 ¤<br />
www.grivel.com
Probieren im Laden (am besten auch mit Mütze) bleibt daher unumgänglich.<br />
Der Helm sollte nirgends drücken und sich so anpassen<br />
lassen, dass er auch ohne geschlossenen Kinngurt fest sitzt. Hierzu<br />
sind alle Helme mit einem Verstellsystem am Hinterkopf bestückt.<br />
Am leichtesten und dosiertesten zu bedienen sind die Verstellräder<br />
von Salewa, <strong>Stubai</strong>, Grivel und Edelrid.<br />
Die Gurtbänder an der Seite und am Kinn sollten sich so einstellen<br />
lassen, dass sie weder einschneiden noch übers Ohr laufen und die<br />
Schnallen und Verschlüsse nicht auf die Wangenknochen oder unter<br />
dem Kinn drücken. Auch sollten die Verschlüsse leicht zu regulieren<br />
sein, und am Kinn sollte das Gurtband entweder gedoppelt oder mit<br />
einem Polster überzogen sein.<br />
KONG<br />
SPIDER NEW MAGIC<br />
Die Hartschale des Kong-Helms<br />
ist relativ weich und dünn, das<br />
Styroporpolster oben dagegen<br />
etwas hart, und der Verstellgurt<br />
drückt hinten ein wenig. Dafür<br />
sorgen gut platzierte Lüftungsschlitze<br />
und -kanäle für ein angenehmes<br />
Klima. Der Verstell-<br />
Drehknopf hinten ist nicht mittig,<br />
dafür lässt sich der Ratschenverschluss<br />
am Kinn sehr gut bedienen.<br />
Die Stirnlampenhalterung<br />
vorn ist Fingernagel-mordend.<br />
gute Ventilation; Verstellmöglichkeiten<br />
an Kinn und Seite gut<br />
drückt an ein paar Stellen;<br />
Stirnlampenhalterung fummelig<br />
Konstruktion: Hartschale + Styropor (oben)<br />
Zulassung: Bergsteigen<br />
Größen (Kopfumfang): XX (52 - 59 cm), XL (58 - 63 cm)<br />
Gewicht: 330 Gramm<br />
Stirnlampe: sehr fummelig, etwas wackelig<br />
Tragekomfort: HHHII<br />
Klima: HHHHI<br />
Verstellmöglichkeiten: HHHII<br />
Preis: 59,00 ¤<br />
www.kong.it<br />
����������<br />
LUCKY by Vaude<br />
ALPHA<br />
Beim leichtesten Hartschalenhelm<br />
im Feld sorgt die Kombination<br />
mit einem großen Styroporeinsatz<br />
und einem Meshpolster<br />
oben für einen angenehmen,<br />
festen Sitz, große, umlaufende<br />
Ventilationsöffnungen und Kanäle<br />
für sehr guten Klimakomfort.<br />
Das Verstellsystem hinten ist ungewöhnlich,<br />
funktioniert aber ordentlich,<br />
dito die Regulierungen<br />
an Seite und Kinn. Die Stirnlampenhalterung<br />
ist nicht optimal.<br />
angenehmer, solider Sitz; sehr<br />
gute Belüftung; Verstellungen gut<br />
Polster oben etwas hart; Stirnlampenhalterung<br />
nicht optimal<br />
Konstruktion: Hartschale + Styropor + Mesh (oben)<br />
Zulassung: Bergsteigen<br />
Größen (Kopfumfang): Einheitsgröße (53 - 60 cm)<br />
Gewicht: 318 Gramm<br />
Stirnlampe: etwas fummelig, nicht optimal<br />
Tragekomfort: HHHHI<br />
Klima: HHHHH<br />
Verstellmöglichkeiten: HHHHI<br />
Preis: 69,95 ¤<br />
www.vaude.de<br />
Alle Marken, alle Modelle, alle Trends:<br />
Der hat s in sich!<br />
NEU! NEU!<br />
Jetzt im Zeitschriftenhandel!<br />
Oder direkt bestellen: Fon 0711/182-2313<br />
�����������������<br />
��������������������������������������������<br />
������������������������������������<br />
����������������������������������<br />
�������������������������<br />
�������������������������<br />
�������������������������������������<br />
��������� ��������� ������ ����������������������������
kletterhelme_report<br />
Verzurren lassen sollte sich nicht nur der Kopf, sondern auch eine<br />
Stirnlampe auf dem Helm. Funktional, universal einsetzbar und<br />
einfach zu bedienen ist die konventionelle Lösung mit Gummizug<br />
und Ösen. Weniger überzeugend sind einige Halterungen mit Kunststoffbügeln,<br />
die sich entweder teils schlecht bedienen lassen oder im<br />
Hinblick auf anstößige Felsbekanntschaften wenig stabil wirken.<br />
Resümee und Empfehlung<br />
Je besser der Tragekomfort und die Klimaeigenschaften<br />
eines Helms sind, desto geringer ist die<br />
Hemmschwelle, den ungeliebten Begleiter zu tragen.<br />
Deshalb haben wir das Hauptaugenmerk bei<br />
PETZL<br />
ELIOS<br />
Der Tragekomfort des preisgünstigen<br />
Petzl-Modells fällt oben relativ<br />
hart aus, auch das umlaufende<br />
Trageband könnte bequemer<br />
sein. Die Lüftungsschlitze sind<br />
groß und gut platziert, jedoch<br />
werden sie zu guten Teilen vom<br />
Styropor-Innenleben abgedeckt.<br />
Der Kinnriemen schneidet ein<br />
wenig ein, die Verstellmöglichkeiten<br />
an Seite und Kinn sind sehr<br />
gut und auch hinten ordentlich.<br />
Kunststoff-Visier befestigbar.<br />
gut Regulierungen; geringer<br />
Preis; solide Stirnlampenhalterung<br />
etwas unbequem und hart;<br />
Ventilation nicht perfekt<br />
Technische Daten<br />
Konstruktion: Hartschale + Styropor<br />
Zulassung: Bergsteigen<br />
Größen (Kopfumfang): 1 (48 - 56 cm), 2 (53 -61 cm)<br />
Gewicht: 352 Gramm<br />
Stirnlampe: tiefe Kunststoffösen; einfach und solide<br />
Tragekomfort: HHHII<br />
Klima: HHHII<br />
Verstellmöglichkeiten: HHHHI<br />
Preis: 49,95 ¤<br />
www.petzl.com<br />
54 KLETTERN_OKTOBER 2005<br />
SALEWA<br />
KRYPTON<br />
Der Tragekomfort des technisch<br />
aufwändigsten Helms ist sehr<br />
gut, dito die Verstellmöglichkeiten.<br />
Die zweischichtige „Twin-<br />
Shell“-Konstruktion (einziger<br />
Helm mit Inmould-Technik) und<br />
die großen Lüftungsschlitze sorgen<br />
für Durchzug, der Vollkontakt-Mesheinsatz<br />
trägt sich bei<br />
warmen Temperaturen trotzdem<br />
nicht so angenehm. Für sieben<br />
Sportarten zertifiziert, leider mit<br />
Abstand der teuerste Helm.<br />
sehr bequemer Sitz, gute Ventilation;<br />
breiter Einsatzbereich<br />
hoher Preis; schlechter Regenablauf;<br />
Klima nicht perfekt<br />
Konstruktion: Styropor (2-schichtig) + Shell + Mesh<br />
Zulassung: Bergsteigen, Fahrrad, Skaten, Kayak ...<br />
Größen (Kopfumfang): Einheitsgröße (51 - 61 cm)<br />
Gewicht: 298 Gramm<br />
Stirnlampe: 4 Kunststoffclips; einfach und funktional<br />
Tragekomfort: HHHHH<br />
Klima: HHHHI<br />
Verstellmöglichkeiten: HHHHH<br />
Preis: 119,95 ¤<br />
www.salewa.de<br />
der Beurteilung auf diese beiden Kategorien gelegt, ergänzend fließen<br />
die Verstellmöglichkeiten und die Stirnlampenhalterung mit ein.<br />
Den angenehmsten Tragekomfort bietet der Salewa Krypton, dicht<br />
gefolgt vom Edelrid The Shield und vom Lucky Alpha. Dafür haben<br />
diese beiden was den Klimakomfort angeht knapp die Nase vorn. In<br />
Sachen Verstellmöglichkeiten und Stirnlampenhalterung gefielen uns<br />
der Salewa-Helm und der Stu-<br />
Innenausbauten mit Kanälen<br />
und Freiräumen begünstigen<br />
die Luftzirkulation am Kopf<br />
���������� ����������<br />
STUBAI<br />
FLOW PLUS<br />
Seine Leichtigkeit trägt erheblich<br />
zur guten Note beim Tragekomfort<br />
bei, ansonsten könnte<br />
das Styroporchassis oben etwas<br />
weicher gepolstert sein. Die Lüftung<br />
ist dank des hochgezogene<br />
Schnitts und der vier großen<br />
Lüftungsschlitze ordentlich, die<br />
flächige Auflage sorgt aber für<br />
Punktabzug beim Klima. Sehr gut<br />
sind alle Verstellmöglichkeiten<br />
und die Stirnlampenhalterung mit<br />
Gummizügen, Ösen und Clips.<br />
ultraleichter Helm; perfekte Verstellung<br />
und Stirnlampenhalterung<br />
Klima durch Vollkontakt nicht<br />
perfekt; relativ hart gepolstert<br />
Konstruktion: Styropor + Shell<br />
Zulassung: Bergsteigen<br />
Größen (Kopfumfang): Einheitsgröße (k.A.)<br />
Gewicht: 238 Gramm<br />
Stirnlampe: perfekt; Gummizüge + Ösen + Clips<br />
Tragekomfort: HHHHI<br />
Klima: HHHHI<br />
Verstellmöglichkeiten: HHHHH<br />
Preis: 65,00 ¤<br />
www.stubai-bergsport.com<br />
bai Flow Plus am besten. Und<br />
da sich letzterer dank seiner<br />
Leichtigkeit ebenfalls sehr angenehm<br />
trägt, bekommt er<br />
ebenfalls eine Empfehlung. �<br />
IM DETAIL<br />
Worauf Ihr achten solltet<br />
BELÜFTUNG<br />
Kanäle für den Durchzug<br />
Große, möglichst ringsum<br />
verteilte Lüftungsschlitze<br />
sorgen bei Hitze für einen<br />
kühlen Kopf. Wichtig für das<br />
Kopfklima ist jedoch auch,<br />
dass die Helminnenseite<br />
möglichst nicht komplett<br />
anliegt, und so die Luft auch<br />
entlang des Kopfes zirkulieren<br />
kann.<br />
BEFESTIGUNGSSYSTEM<br />
Position der Verschlüsse<br />
Wichtig für den Tragekomfort<br />
ist die Art und Position<br />
der seitlichen Verstellschnallen<br />
und des Kinnverschlusses.<br />
Diese sollten sich möglichst<br />
einfach so anpassen lassen,<br />
dass die Ohren frei sind und<br />
nichts an den Wangenknochen<br />
oder am Kinn drückt. Im<br />
Kinnbereich sind übereinander<br />
„gestapelte“ Gurte oder<br />
ein Polster angenehm.