Termine - DAV Sektion Dresden

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Mitteilungen der Sektion Dresden des DAV e.V. Heft Nr. 6 Juli 2002 Inhalt Seite Liebe Sektionsmitglieder, liebe Bergfreunde! 2 Neues von unseren Hütten... 3 Das DAV Leitbild – von der Diskussion zum Handeln 3 3. Ordentliche Mitgliederversammlung mit guter Beteiligung... 7 Prost ... auf die Eröffnung der neuen Geschäftsstelle 10 Termine ? Termine ! 13 u.a. - Termine/Themen des Bergsteigerstammtisches - Umweltwochenende und weitere wichtige Tourtermine - Vorschau auf 2003 - NAMIBIA Das sollten Sie noch wissen..u.a. Informationen für den Bergurlaub 17 Bergfreunde melden sich zu Wort... 19 Von unseren Bergfahrten 22 - Erlebnisberichte Die Sektion informiert: Verstorbene Mitglieder; 38 Informationen der Geschäftsstelle 39 - Mitgliederverwaltung/ Mitgliederbeiträge/ neue Mitglieder etc. Tipps rund um den Bergsport 43 Bücherwurm...über neue Bergliteratur 45 In der Welt unterwegs 48 Impressum: Herausgeber: Sektion Dresden des DAV e.V., 1. Vorsitzender Ludwig Gedicke Hannes-Schufen-Str. 7, 41066 Mönchengladbach Redaktion: Matthias Zier; Poststraße 8, 01665 Sachsdorf E-Mail: Matthias.Zier@t-online.de Karin Lippmann Druck: Satz und Druck Ell, Tharandt Bildnachweis: Verfasser d. Texte, wenn nicht gesondert genannt; D. Stephan; Redaktion Die Beiträge geben die Meinung der Verfasser wieder. Nachdruck mit Quellenangabe Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 14.06. 2002 Unser Titelfoto zeigt den Blick vom höchsten Stubaier Gipfel, dem Zuckerhütl (3505 m), auf den Wilden Freiger. Rechts davon ist das bereits in Südtirol liegende Becherhaus (mit fast 3200 m die höchst gelegene Hütte im Stubai) mit seiner faszinierenden Lage auf der Becherspitze zu erkennen. Links „vom Kopf des Bergführers“ ist auch noch die Müllerhütte (auch Pfaffenniederhütte genannt) erkennbar, die unmittelbar an der österreichisch-italienischen Grenze liegt. Das alles kann miterwandert werden – bei einer Hochtour mit Bernd Schmiedel im August diesen Jahres. Näheres dazu auf S.14 dieses Heftes. Unser Rücktitelbild „der Weg ist das Ziel“ gibt den Blick vom Hohen Burgstall (2611 m; Kalkkögel/Stubaital) durch kurz aufreißende Wolken frei auf den Weg zum Schlicker Schartl. Der Hohe Burgstall ist der „Hausberg“ der Starkenburger Hütte, die wiederum als einer der Ausgangspunkte für die Stubaier Hüttenrundtour gilt. 1

Mitteilungen der <strong>Sektion</strong> <strong>Dresden</strong> des <strong>DAV</strong> e.V.<br />

Heft Nr. 6 Juli 2002<br />

Inhalt Seite<br />

Liebe <strong>Sektion</strong>smitglieder, liebe Bergfreunde! 2<br />

Neues von unseren Hütten... 3<br />

Das <strong>DAV</strong> Leitbild – von der Diskussion zum Handeln 3<br />

3. Ordentliche Mitgliederversammlung mit guter Beteiligung... 7<br />

Prost ... auf die Eröffnung der neuen Geschäftsstelle 10<br />

<strong>Termine</strong> ? <strong>Termine</strong> ! 13<br />

u.a.<br />

- <strong>Termine</strong>/Themen des Bergsteigerstammtisches<br />

- Umweltwochenende und weitere wichtige Tourtermine<br />

- Vorschau auf 2003 - NAMIBIA<br />

Das sollten Sie noch wissen..u.a. Informationen für den Bergurlaub 17<br />

Bergfreunde melden sich zu Wort... 19<br />

Von unseren Bergfahrten 22<br />

- Erlebnisberichte<br />

Die <strong>Sektion</strong> informiert: Verstorbene Mitglieder; 38<br />

Informationen der Geschäftsstelle 39<br />

- Mitgliederverwaltung/ Mitgliederbeiträge/ neue Mitglieder etc.<br />

Tipps rund um den Bergsport 43<br />

Bücherwurm...über neue Bergliteratur 45<br />

In der Welt unterwegs 48<br />

Impressum:<br />

Herausgeber: <strong>Sektion</strong> <strong>Dresden</strong> des <strong>DAV</strong> e.V., 1. Vorsitzender Ludwig Gedicke<br />

Hannes-Schufen-Str. 7, 41066 Mönchengladbach<br />

Redaktion: Matthias Zier; Poststraße 8, 01665 Sachsdorf<br />

E-Mail: Matthias.Zier@t-online.de<br />

Karin Lippmann<br />

Druck: Satz und Druck Ell, Tharandt<br />

Bildnachweis: Verfasser d. Texte, wenn nicht gesondert genannt; D. Stephan; Redaktion<br />

Die Beiträge geben die Meinung der Verfasser wieder.<br />

Nachdruck mit Quellenangabe<br />

Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 14.06. 2002<br />

Unser Titelfoto zeigt den Blick vom höchsten Stubaier Gipfel, dem Zuckerhütl (3505 m),<br />

auf den Wilden Freiger. Rechts davon ist das bereits in Südtirol liegende Becherhaus<br />

(mit fast 3200 m die höchst gelegene Hütte im Stubai) mit seiner faszinierenden Lage auf<br />

der Becherspitze zu erkennen. Links „vom Kopf des Bergführers“ ist auch noch die<br />

Müllerhütte (auch Pfaffenniederhütte genannt) erkennbar, die unmittelbar an der<br />

österreichisch-italienischen Grenze liegt. Das alles kann miterwandert werden – bei<br />

einer Hochtour mit Bernd Schmiedel im August diesen Jahres. Näheres dazu auf S.14<br />

dieses Heftes.<br />

Unser Rücktitelbild „der Weg ist das Ziel“ gibt den Blick vom Hohen Burgstall (2611 m;<br />

Kalkkögel/Stubaital) durch kurz aufreißende Wolken frei auf den Weg zum Schlicker<br />

Schartl. Der Hohe Burgstall ist der „Hausberg“ der Starkenburger Hütte, die wiederum<br />

als einer der Ausgangspunkte für die Stubaier Hüttenrundtour gilt.<br />

1


Liebe <strong>Sektion</strong>smitglieder,<br />

liebe Bergfreunde !<br />

Nach über drei Monaten Aufenthalt an den südlichen Ausläufern des<br />

Hindukusch, in Kabul, hat mich der Alltag des Rentnerlebens und vor<br />

allem der <strong>Sektion</strong>sarbeit wieder eingeholt.<br />

Diese drei Monate in fast 2000 m Höhe, in einem herrlichen und sehr fruchtbaren Hochtal mit<br />

Blick rundum auf schneebedeckte 5000 m hohe Gipfel, waren sehr interessant, aber aufgrund<br />

der politischen und militärischen Lage nicht ganz ungefährlich. Die landschaftliche Schönheit<br />

der Umgebung konnte nur teilweise entschädigen.<br />

Die meisten von uns haben ihre Planungen und Vorbereitungen für den<br />

Sommerurlaub abgeschlossen und freuen sich schon auf erholsame oder<br />

anstrengende Tage oder Wochen in den Bergen oder an anderen schönen<br />

Orten.<br />

Für die, die noch keine festen Planungen haben, möchte ich auf einen<br />

möglichen Arbeitseinsatz auf der Hochstubaihütte ab etwa Mitte Juli<br />

hinweisen und zum Umweltwochenende auf die Dresdner Hütte am<br />

24./25.08. einladen.<br />

Für beide Hütten stehen in diesem Jahr Umbau- und Sanierungsarbeiten<br />

in erheblichem Umfang an, wie Sie auch nachfolgendem Beitrag zu<br />

unseren Hütten entnehmen können.<br />

Auch im Hauptverein haben Arbeitsgruppen (in denen die <strong>Sektion</strong> nicht<br />

direkt vertreten ist) getagt und am neuen Strukturkonzept und der<br />

Satzung gearbeitet. Neue Gremien, wie der Verbandsrat und ein<br />

Präsidium, sollen neben der Hauptversammlung und der Bundesgeschäftsstelle<br />

die Arbeit des Hauptvereins straffen, optimieren und vor allem den<br />

Interessen und Bedürfnissen der <strong>Sektion</strong>en und unserer Mitglieder<br />

anpassen. Auf Seite drei dieses Heftes finden Sie auch einen Beitrag des<br />

Hauptvereins zum Leitbild des <strong>DAV</strong>, dass letztlich auch die Diskussion und<br />

die Arbeit in unserer <strong>Sektion</strong> beeinflussen wird.<br />

Für die <strong>Sektion</strong> stehen in den nächsten Monaten wichtige Entscheidungen<br />

an.<br />

Im Jahr 2003 wird ein neuer Vorstand gewählt und es werden dafür noch<br />

Mitarbeiter und Mitstreiter gesucht, die bereit und in der Lage sind,<br />

ehrenamtlich die "Zukunftswerkstatt" mit zu gestalten. Die zwei großen<br />

Bereiche der <strong>Sektion</strong>sarbeit, der ideelle und der kommerzielle Teil, sollen<br />

auf neue Ziele ausgerichtet werden. Dazu benötigen wir Anregungen und<br />

Vorschläge, aber eben auch aktive Mitarbeiter.<br />

Ich wünsche allen Bergfreunden einen schönen Urlaub und frohe und<br />

erlebnisreiche Bergfahrten.<br />

Ludwig Gedicke, Erster Vorsitzender<br />

Neues von unseren Hütten...<br />

2


Dresdner Hütte<br />

In der Wintersaison<br />

hatte die Dresdner<br />

Hütte 9500 Nächtigungen.<br />

Die Planungen für<br />

den Umbau konnten<br />

konkretisiert werden. Behördliche Auflagen für die Hütte<br />

(Feuerschutzmaßnahmen und feuersichere Aufgänge zu den Zimmern)<br />

mussten in die Pläne aufgenommen werden. Dadurch werden die Kosten<br />

des Umbaues um etwa 10% gegenüber dem Voranschlag steigen. Da<br />

diese Auflagen auch ohne Umbau in diesem Jahr hätten erfüllt werden<br />

müssen, sie stammen z. T. aus den Jahren 1987 und 1995, werden sie in<br />

die Umbauarbeiten eingebunden. Ab der Wintersaison stehen die neuen<br />

Räume dann zur Verfügung.<br />

Hochstubaihütte<br />

Der Hüttenwart, Dieter<br />

Stephan, hat jetzt die<br />

Vorbereitungen für die<br />

diesjährige Erneuerung<br />

der zweiten Dachhälfte<br />

abgeschlossen. Ab Mitte Juli soll der Bau erfolgen. Auch in diesem Jahr<br />

werden wieder freiwillige Helfer zur Mitarbeit bei den anstehenden<br />

Baumaßnahmen gesucht.<br />

Um den Betrieb der Hütte auf Dauer zu sichern, gilt es, die Besucherzahl<br />

von derzeit etwa 500 pro Saison zu verdoppeln. Unsere Mitglieder sind<br />

deshalb aufgefordert, nicht nur die Hütte selbst zu besuchen, sondern sie<br />

vor allem auch anderen Bergsteigern als ein Bergsteigerheim zu<br />

empfehlen.<br />

Wir hoffen, dass wir gemeinsam mit der <strong>Sektion</strong> Böblingen dieses Ziel bald<br />

erreichen.<br />

Ludwig Gedicke, Erster Vorsitzender<br />

Das <strong>DAV</strong> Leitbild – von der Diskussion<br />

zum Handeln<br />

Zu Inhalt und Diskussionen zum <strong>DAV</strong> Leitbild, das man auch als<br />

„Sinnfrage des Alpenvereins“ bezeichnen kann, war schon einiges in<br />

unseren Mitteilungen zu lesen. Der Erste Vorsitzende unserer <strong>Sektion</strong>,<br />

Ludwig Gedicke, hatte in den Mitteilungen bereits einige Male auf dieses<br />

Thema aufmerksam gemacht.<br />

Vor kurzem erhielten alle <strong>Sektion</strong> vom Ersten Vorsitzenden des <strong>DAV</strong>, Josef Klenner, zu<br />

diesem Thema Post. Er schrieb u.a.: “Auf der Hauptver-sammlung 2001 wurde mit großer<br />

3


Mehrheit das Leitbild des Deutschen Alpenvereins verabschiedet. Gleichzeitig war allen<br />

Beteiligten klar, dass damit erst die eigentliche verbandsinterne Arbeit begonnen hat: Das<br />

Leitbild muss unter den Mitgliedern bekannt gemacht werden und es muss gleichzeitig mit<br />

Leben gefüllt, also Schritt für Schritt umgesetzt werden. Zur Öffentlichkeitsarbeit in den<br />

Reihen ihrer <strong>Sektion</strong> erhalten Sie deshalb heute eine Kurzfassung des Leitbildes verbunden<br />

mit der herzlichen Bitte, diese unter Ihren Mitgliedern zu verbreiten und damit einen<br />

Diskussions- prozess zur Umsetzung, aber auch zur Schaffung eines Bewusstseins für unseren<br />

Vereins einzuleiten.“ Wir kommen dieser Bitte gern nach in dem wir nachfolgend einen vom<br />

Hauptverein vorbereiteten Text (zwar bereits vor einem halben Jahr verfasst – aber dennoch<br />

inhaltlich aktuell ) abdrucken und gleichzeitig darauf hinweisen, dass besagte Kurzversion<br />

zum <strong>DAV</strong> Leitbild von unserer Geschäftsstelle bezogen werden kann.<br />

- Ein Leitbild für den <strong>DAV</strong>??? - Ein Leitbild für den <strong>DAV</strong>!!!<br />

Rückblende 1998: Uneinigkeit herrscht im großen Deutschen Alpenverein;<br />

Diskussionen werden geführt über die Ziele des Vereins, um die<br />

Zusammenarbeit zwischen Gesamtverein und <strong>Sektion</strong>en, um Kompetenzen<br />

der Vereinsgremien, um fehlendes Vertrauen, auch um Personen.<br />

Während die einen befürchten, eine Modernisierungsbewegung wolle einen<br />

völlig neuen Verein aus der Taufe heben, alte Traditionen über Bord<br />

werfen und den "ADAC der Berge" kreieren, kurzum, man plane die<br />

Revolution, lamentieren andere, der Verein verstaube, verschließe sich<br />

modernem Management und gerate in Gefahr, als nicht mehr zeitgemäß<br />

abgetan zu werden.<br />

Solche Auseinandersetzungen gibt es in einem so großen Verband wie<br />

dem <strong>DAV</strong> von Zeit zu Zeit. Dabei geht es in erster Linie um<br />

Standortbestimmungen. Ist der Verein ausschließlich Bergsteigerverein,<br />

oder nur in erster Linie Bergsteigerverein? Ist er nicht auch Sportverein,<br />

nicht auch Hüttenverein, nicht auch Naturschutzverein, nicht auch<br />

Kulturverein? In welcher Beziehung stehen die Vereinsziele zueinander?<br />

Wo liegen z. Z. die Schwerpunkte der Vereinstätigkeit? Fragen, die - je<br />

nach Präferenz des Fragestellers - unterschiedlich beantwortet werden;<br />

und darin liegt der Grund für die zeitweiligen Auseinandersetzungen.<br />

Dieser auch in der Öffentlichkeit vehement geführten Diskussion durfte die<br />

Vereinsleitung nicht tatenlos zusehen. Klärung musste herbei! "Wir<br />

brauchen ein Leitbild für den <strong>DAV</strong>!", forderten die einen; "Brauchen wir<br />

ein Leitbild für den <strong>DAV</strong>?", zweifelten die anderen.<br />

Im Juni 1999 erteilte die Hauptversammlung des <strong>DAV</strong> in Magdeburg einer<br />

14-köpfigen Steuerungsgruppe den Auftrag, unter dem Titel<br />

"<strong>DAV</strong>2000plus" ein neues Leitbild für den Verein zu erarbeiten und<br />

umzusetzen. Im einzelnen lautete der Auftrag, auf der Basis einer<br />

umfangreichen Analyse die grundsätzlichen Ziele und Mittel des Vereins<br />

neu zu definieren, anschließend die Vereinsstrukturen zu überprüfen und<br />

an die neuen Vorgaben anzupassen sowie danach die Vereinssatzung<br />

entsprechend neu zu formulieren.<br />

Nach zwei Jahren intensiver Denkarbeit - begleitet von einem professionellen<br />

Beraterteam aus der Schweiz - und einem beispielhaften<br />

Diskussionsprozess, der den gesamten Verein, <strong>Sektion</strong>en und Gremien mit<br />

einbezog, liegt nunmehr das Ergebnis vor. Die Hauptversammlung des<br />

Jahres 2001 in Duisburg hat am 16. Juni 2001 das Leitbild des Deutschen<br />

4


Alpenvereins einstimmig gutgeheißen.<br />

In der Einleitung des 24 Seiten umfassenden "politischen Programms des <strong>DAV</strong>" wird<br />

festgestellt, dass sich das gesellschaftliche Umfeld, in dem sich der Verein bewegt,<br />

gerade in den letzten Jahren stark verändert hat. Deswegen habe der Verein im<br />

Spannungsfeld von Tradition und Moderne seine ideellen Zielsetzungen und seine<br />

organisatorischen Grundlagen auf den Prüfstand gestellt. Mit dem nun vorliegenden<br />

Leitbild beweise der Verein, dass er - auf dem Fundament seiner langen Tradition, im<br />

Bewusst- sein großer gesellschaftlicher Leistungsfähigkeit und unter Abstützung auf das<br />

Ehrenamt - über hervorragende Möglichkeiten verfügt, die Heraus-forderungen der<br />

Zukunft zu meistern.<br />

Den eigentlichen Kernaussagen des Leitbildes sind Definitionen immer<br />

wiederkehrender Begriffe wie "Alpinismus", "Bergsteigen", "Alpine Sportarten"<br />

und "Gebirge" vorangestellt, die sorgfältig abgestimmt und ausformuliert<br />

sind.<br />

Es folgt die Feststellung, dass der Deutsche Alpenverein, 1869 gegründet,<br />

heute mit über 630.000 Mitgliedern und mehr als 350 selbständigen<br />

<strong>Sektion</strong>en sowie einer Stiftung die weltweit größte Vereinigung von<br />

Alpinistinnen und Alpinisten verkörpert. Er besitzt hohe Kompetenz in<br />

allen Bereichen des Alpinismus und kann sich auf ein aktives und<br />

engagiertes Vereinsleben stützen. Tradition und Fortschritt haben den <strong>DAV</strong><br />

geprägt und werden dies auch weiterhin tun. Der <strong>DAV</strong> lebt von der Vielfalt<br />

und Lebendigkeit seiner <strong>Sektion</strong>en und deren Gruppen.<br />

Anschließend definiert das Leitbild in 16 Kapiteln zu den Themen "(1)<br />

Selbstverständnis, (2) Mitglieder, (3) Jugend/Familien, (4) Bergsteigen<br />

und alpine Sportarten, (5) Aus- und Fortbildung, (6) Sicherheit, (7) Natur,<br />

(8) Hütten, Wege und Kletteranlagen, (9) Kultur, (10) Wissenschaft, (11)<br />

Organisation/Führung, (12) Ehrenamt, (13) Information/Kommunikation/<br />

Öffentlichkeitsarbeit, (14) Finanzen, (15) Leistungen/Service und (16)<br />

Nationale und Internationale Zusammenarbeit" in knapper Form die<br />

wesentlichen vereinspolitischen Kernaussagen, die das Handeln des <strong>DAV</strong>,<br />

also des Gesamtvereins, der <strong>Sektion</strong>en und der Einzelmitglieder in<br />

überschaubarer Zukunft prägen werden.<br />

Dieses Leitbild muss gelebt und umgesetzt werden. Daher gehört es in die<br />

Hand jedes unserer Mitglieder und sollte von allen Vereinsmitgliedern<br />

verinnerlicht werden. Tauchen Fragen auf wie "Was ist der <strong>DAV</strong>?", "Welche<br />

Ziele verfolgt der <strong>DAV</strong>?", "Mit welchen Mitteln will der <strong>DAV</strong> seine Ziele<br />

verwirklichen?", genügt der Blick ins Leitbild. Hier finden sich die<br />

Antworten auf alle Fragen, für das "schlichte Mitglied" in gleicher Weise<br />

wie für den Vereinsfunktionär. Der komplette Text des Leitbildes kann aus<br />

dem Internet unter www.alpenverein.de entnommen werden. Ein Folder<br />

mit den wesentlichen Aussagen des Leitbildes wird ab Anfang 2002 zur<br />

Verfügung stehen und über die <strong>Sektion</strong>en bezogen werden können (liegt<br />

jetzt vor - Anm. der Redaktion). Mit der Verabschiedung des Leitbildes<br />

beginnt also erst die eigentliche Arbeit. Schon in Kürze wird das Leitbild<br />

auf dem Prüfstand der Öffentlichkeit stehen, wenn bei der<br />

Alpinismustagung an der Evangelischen Akademie in Bad Boll die<br />

Diskussion mit außerhalb des Vereins stehenden Experten geführt wird.<br />

Das Leitbild bedarf der Ergänzung durch ein sinnvolles Marketing-Konzept<br />

des Vereins, das erst angedacht ist und sobald als möglich verabschiedet<br />

werden soll. Und, das Leitbild muss auch fortgeschrieben werden, wann<br />

immer es weitere Veränderungen des Vereinsumfeldes und des<br />

gesellschaftlichen Umfeldes erfordern. Das Projekt "<strong>DAV</strong>2000plus" aber<br />

5


geht in die nächste Phase. Schon liegt der Entwurf eines Strukturmodells<br />

auf dem Tisch, das den <strong>DAV</strong> auch auf allen Führungsebenen fit machen<br />

soll für die Zukunft. Die Diskussion über diese nächste Stufe des<br />

Gesamtprojekts hat gerade erst im Hauptausschuss des <strong>DAV</strong> begonnen<br />

und wird mit den <strong>Sektion</strong>en in den nächsten Wochen fortgesetzt.<br />

Beschlüsse hierzu sind im Jahr 2002 zu erwarten.<br />

Klaus-Jürgen Gran, Mit-<br />

glied d. Hauptausschusses<br />

des <strong>DAV</strong> u. d. Steuerungs-<br />

gruppe <strong>DAV</strong>2000plus<br />

Osnabrück, 15.11.2001<br />

<strong>Sektion</strong> Osnabrück d. <strong>DAV</strong><br />

Artikel für Mitteilungsheft:<br />

"Unsere <strong>Sektion</strong> Nr. 93",<br />

Dezember 2001<br />

Dazu von uns ein<br />

Bildbeitrag:<br />

Auch für die<br />

<strong>DAV</strong>-Mitglieder<br />

diskussionswürdig -<br />

der Widerspruch<br />

zwischen dem<br />

Wunsch nach der<br />

Alpenidylle einerseits<br />

und nach einer<br />

guten Infrastruktur und<br />

touristischen<br />

Erschließung<br />

andererseits.<br />

Was ist der<br />

„goldene Weg“?<br />

6


3. Ordentliche Mitgliederversammlung<br />

mit guter Beteiligung und gelungenem<br />

Rahmenprogramm<br />

Wir hatten in den vorherigen Mitteilungen und aktuell auch in unserem<br />

Schaukasten dazu eingeladen: Die 3. Ordentliche Mitgliederversammlung<br />

der <strong>Sektion</strong> <strong>Dresden</strong> fand am 27. April diesen Jahres in der „Meixmühle” in<br />

<strong>Dresden</strong>-Borsberg statt.<br />

Nach dem Motto „Keine Mitgliederversammlung ohne ein<br />

Rahmenprogramm” wurden am Samstag zwei Wanderungen<br />

unterschiedlicher Länge zum Veranstaltungsort und ein abendlicher<br />

Lichtbildervortrag von Frank Richter von der Nationalparkverwaltung<br />

Sächsische Schweiz (Vielen Dank für den aufschlussreichen<br />

Vortrag!) sowie am Sonntag eine Wanderung in der Sächsischen Schweiz<br />

angeboten und reichlich genutzt. Nachfolgend für Teilnehmer als Nachlese<br />

und für Nichtteilnehmer als Information in komprimierter Form ein paar<br />

„Splitter“ in Wort und Bild, wobei wir einiges aus der offiziellen<br />

Versammlungsniederschrift von Schriftführerin Birgit Hilbig entnommen<br />

haben.<br />

Vor Beginn der Mitgliederversammlung: “Eintreffen aus allen<br />

Wanderrichtungen“<br />

Der 2. Vorsitzende Claus Lippmann (der 1. Vorsitzende Ludwig Gedicke<br />

befand sich auf einer fernen und nicht ganz ungefährlichen<br />

„Dienstreise“ in Afghanistan – von ihm gab es ein Grußwort) konnte<br />

mehr als 40 stimmberechtigte Mitglieder und als Gast den Vorsitzenden<br />

des Sächsischen Bergsteigerbundes, Ulrich Voigt, begrüßen. Ältestes<br />

7


anwesendes <strong>Sektion</strong>smitglied war Hermann Huth (94 Jahre und noch<br />

fit!!).<br />

Zu einer Mitgliederversammlung gehört sowohl das Gedenken an die<br />

Verstorbenen als auch die Ehrung von Mitgliedern für langjährige <strong>DAV</strong>-<br />

Zugehörigkeit. Von den Mitgliedschaftsjubilaren (s. Heft 5) war<br />

allerdings keiner zugegen.<br />

Der 2. Vorsitzende Claus Lippmann berichtete über einen erfreulichen<br />

Mitgliederzuwachs - mittlerweile hat die <strong>Sektion</strong> rd. 630 Mitglieder. Er<br />

dankte den Mitgliedern für die aktive Mitarbeit, beispielsweise bei den<br />

Arbeiten im Zusammenhang mit dem Umzug der Geschäftstelle und<br />

deren feierliche Eröffnung am 18. April.<br />

Claus Lippmann berichtete auch über Vergangenes und zukünftige<br />

Vorhaben bei der Dresdner Hütte und der Hochstubaihütte und dankte<br />

den beiden Hüttenwarten Ludwig Gedicke und Dieter Stephan für ihre<br />

mit viel Zeit- und organisatorischem Aufwand verbundene Arbeit. Lesen<br />

Sie dazu auch den Beitrag auf Seite 2.<br />

Grußworte von Ulrich Voigt vom SBB – die Zusammenarbeit zwischen den<br />

<strong>Sektion</strong>en kann noch verbessert werden; links im Bild der 2. Vorsitzende<br />

unserer <strong>Sektion</strong> Claus Lippmann<br />

Die Zusammenarbeit der <strong>Sektion</strong>en <strong>Dresden</strong> und Böblingen läuft sehr gut.<br />

Ausdruck ist das gemeinsame Tourenprogramm, das weiter beibehalten<br />

werden soll. Verbesserungen werden in der Zusammenarbeit mit den<br />

beiden anderen Dresdner <strong>DAV</strong> <strong>Sektion</strong>en angestrebt. Ein<br />

Kooperationsvertrag soll im Sommer mit dem SBB unterzeichnet<br />

werden.<br />

Ausbildungsreferent Wolfgang Boruttau berichtete über zunehmenden<br />

Zuspruch für die Kletterausfahrten (2001 waren es elf Ausfahrten mit<br />

über hundert Teilnehmern – Höhepunkt die Mehrtagesfahrt in das<br />

Böhmische Paradies) aber auch über das Problem, dass die Last auf<br />

8


noch zu wenig Schultern verteilt ist. So sind Interessenten für eine<br />

Ausbildung zum Fachübungsleiter sehr willkommen!<br />

Auch Tourenreferent Bernd Schmiedel konnte über stetig steigende Zahlen<br />

bei den Sonntags- und Mittwochswanderungen berichten. Waren es<br />

früher manchmal nur 10 „Verwegene“, so gibt’s jetzt im Durchschnitt<br />

30 erwartungsfrohe Sonntagswanderer. Bernd Schmiedel bat auch<br />

wieder um Ideen für Tourenvorschläge. Der Bergsteiger- stammtisch<br />

hat sich ebenfalls zu einer gut besuchten Tradition mit teilweise bis zu<br />

60 Teilnehmern entwickelt.<br />

Die Umweltschutzarbeit ist gut angelaufen. Umweltreferentin Anne<br />

Walther berichtete über ein erfolgreiches Umwelt-Wochenende am<br />

23./24. Juni 2001 auf der Dresdner Hütte und informierte über Termin<br />

und Programm des diesjährigen Treffens (23. bis 25. 8.). Auch mit dem<br />

Familienwandern geht es bergauf.<br />

Erläutert wurden der Kassenbericht 2001, der Haushaltsvoranschlag<br />

dieses Jahres und der Kassenprüfungsbericht. Der Vorstand wurde<br />

entlastet. Die Berichte können in der Geschäftsstelle eingesehen oder<br />

angefordert werden.<br />

Verschiedenes: Der Vorstand wird ermächtigt, Ort und Zeit der nächsten<br />

Mitgliederversammlung festzulegen. Favorisiert wird für nächstes Jahr<br />

wieder ein komplettes Wochenende in der Sächsischen Schweiz. Neben<br />

dem Grußwort von Ulrich Voigt vom SBB überbrachte Ursula<br />

Claußnitzer Grüße von den Böblinger Bergfreunden.<br />

Ich war auf der Gästeliste der einzige „Vierbeiner“; mit einem hübschen<br />

Rüden wäre vielleicht für mich die Mitgliederversammlung etwas<br />

spannender gewesen<br />

Prost... auf die Eröffnung der neuen<br />

Geschäftsstelle<br />

9


Ende Dezember vorigen Jahres zog die Geschäftsstelle von Friedrichstadt<br />

in ein Hochhaus (die Dresdner kennen diese Häuser noch als sog.<br />

„17Geschosser“) an der Reitbahnstraße. Hauptgrund waren natürlich die<br />

Raumverhältnisse, denn mit einer wachsenden <strong>Sektion</strong> steigt auch der<br />

Platzbedarf in der Geschäfts-stelle. Positiv auch: Damit ist die Anlaufstelle<br />

der <strong>Sektion</strong> nun sehr zentral in der Nähe vom Hauptbahnhof und der<br />

Prager Straße gelegen.<br />

10<br />

Geschäfts-<br />

stellenleiter<br />

Klaus<br />

Schindler<br />

(links)<br />

hat nun<br />

etwas mehr<br />

Platz für die<br />

Büroarbeit<br />

und für die<br />

Gespräche<br />

mit<br />

Besuchern<br />

Fleißige –<br />

vor allem<br />

weibliche -<br />

Helfer<br />

hatten ein<br />

Büfe für<br />

Gäste und<br />

<strong>Sektion</strong>smitglieder<br />

hergerichtet<br />

und ein<br />

Gläschen<br />

Sekt gab es<br />

natürlich<br />

auch<br />

Obwohl<br />

schon seit Beginn des Jahres arbeitsfähig, fand die “offizielle“ Eröffnung<br />

der Geschäftsstelle erst am 18. April statt, denn ein bisschen „Hausputz“<br />

vorher musste sein. Und da war doch noch einiges zu tun, um die Räume<br />

richtig auf Vordermann zu bringen.


Als im wahrsten Sinne des Wortes „hohe<br />

Gäste“ besuchten uns zur Eröffnung auch<br />

Teilnehmer der Sächsischen Himalaya-<br />

Expedition. Hier überreicht Götz Wiegand<br />

dem 2. Vorsitzenden Claus Lippmann eine<br />

signierte Panoramaaufnahme vom Mount<br />

Everest.<br />

11<br />

Nun präsentieren sich die<br />

Räume im Erdgeschoss<br />

freundlich, mit Bildern und<br />

Informationen; und für ein<br />

Beratungsgespräch hat man<br />

genügend Platz. Und wenn das<br />

Beratungsgespräch etwas sehr<br />

lang war: Es gibt sogar eine<br />

Toilette!<br />

Natürlich ist noch einiges zu<br />

tun; Aufgaben gibt es genug,<br />

um das Optimum zu erreichen<br />

(abgesehen davon, dass man<br />

so etwas wohl nie ganz<br />

erreicht). So finden sich viele<br />

Bücher noch im verpackten<br />

Zustand, sie müssen – bevor<br />

sie evtl. auch für die Ausleihe<br />

zur Verfügung stehen –<br />

katalogisiert werden. Eine<br />

Arbeit, die langwierig und<br />

aufwändig ist und für die auch<br />

Helfer jederzeit willkommen<br />

sind. Auch für den Eingangsbereich<br />

und der „Wegweisung“<br />

zur Geschäftsstelle bedarf es<br />

noch weiterer Überlegungen,<br />

denn unsere Geschäftsstelle<br />

befindet sich leider etwas<br />

„versteckt“ an der linken Seite<br />

des Hauses, nicht am Haupteingang<br />

zu den Wohnungen.<br />

So wir uns über den Besuch<br />

zur Eröffnung der Geschäftsstelle<br />

freuten (beispielhaft<br />

seien hier neben den „Himalayamatadoren“ Frank Meutzner und Götz<br />

Wiegand, die Bergsport- bzw. Trekkingläden „Die Hütte“ und „Gipfelgrat“<br />

sowie Vertreter der Stadtverwaltung genannt), so hoffen wir natürlich zu<br />

den regulären Geschäftszeiten auf viel Interesse.<br />

Dank allen, die bei der Ausgestaltung der Geschäftsstelle halfen und Dank<br />

auch an die Gäste, die uns vielfach mit Eröffnungspräsenten überrascht<br />

haben!


Vor fast 100 Jahren war<br />

die <strong>Sektion</strong> <strong>Dresden</strong> noch<br />

stolze Besitzerin der schon damals<br />

stattlichen Franz-Schlüter-Hütte.<br />

Die Zeiten haben sich geändert, aber Landschaft<br />

und Hütte sind auch heutzutage einen Besuch wert.<br />

Die Besucher kommen - im Vergleich zu dem Bergfreund<br />

auf dem Foto – natürlich heute etwas „neumodischer“ daher.<br />

12


<strong>Termine</strong> ? <strong>Termine</strong> !...<br />

Bergsteigerstammtisch<br />

Der Bergsteigerstammtisch findet statt:<br />

Jeden zweiten Mittwoch im Monat um 20.00 Uhr<br />

im Restaurant „Der Johannstädter”,<br />

Käthe-Kollwitz-Ufer 19; 01307 <strong>Dresden</strong>, Tel. 0351/4591438<br />

Programmänderungen sind wie immer nicht ganz ausgeschlossen!Die Themen im 2. Halbjahr 2002:<br />

Für das nächste Jahr wäre Bernd Schmiedel wieder dankbar für<br />

Anregungen, was an weiteren Themen gewünscht wird. Oder<br />

vielleicht hat jemand einen Bekannten, der über ein<br />

interessierendes Thema sprechen würde. Meldungen bitte an<br />

Bernd Schmiedel oder die Geschäftsstelle (Telefonnummern s.<br />

vordere Innenumschlagseite).<br />

Und als Mutmacher für „Vortragslaien“: Es wird keine geschliffene<br />

Rede, sondern Begeisterung zur Sache erwartet, so wie wir es<br />

bisher hatten, im "Johannstädter" und früher im "Blümchen".<br />

Umweltwochenende Dresdner Hütte<br />

Nach dem Erfolg des Ersten Umweltwochenendes (siehe auch Bericht in<br />

der Rubrik „Von unseren Bergfahrten“) findet das<br />

Zweite Umweltwochenende vom 23.8.-25.8.2002 statt.<br />

•Anreise nach Möglichkeit am Freitag, den 23.8.<br />

•Geplant habe ich: Referat über die Vermarktung von einheimischen<br />

Produkten auf Alpenhütten mit Verkostung regionaler Produkte und<br />

einer Wanderung zu einer benachbarten Hütte (wetterabhängig,<br />

evtl. Hildesheimer Hütte oder Sulzenaualm)<br />

•Anmeldungen nehme ich noch entgegen (an meine Adresse oder<br />

Geschäftsstelle); zur Zeit liegen schon 13 Anmeldungen vor und das<br />

schöne Wetter habe ich auch vorbestellt. Hoffen wir das Beste...<br />

Anne Walther, Umweltreferentin Reitbahnstr. 32, 01069 <strong>Dresden</strong><br />

Tel. 0351-4903010<br />

Hochtour Stubaier Alpen 24.08.-31.08.2002 (Tour<br />

77 des Tourenprogramms 2002 der <strong>Sektion</strong>en<br />

Böblingen und <strong>Dresden</strong>)<br />

Eine schöne Rundtour in den Stubaier Alpen über Fels, Firn und Eis zu den<br />

höchsten Gipfeln der Stubaier (z.B. das Zuckerhütl – siehe Titelfoto) mit<br />

Sepp Fais und Bernd Schmiedel. Neben der Dresdner werden Nürnberger<br />

Hütte, Hildesheimer Hütte, Müllerhütte, Becherhaus und Hochstubaihütte<br />

besucht.<br />

Es sind noch Plätze frei.<br />

13


Interessenten bitte bis 20. Juli bei Tourenreferent Bernd Schmiedel<br />

(Adresse siehe vordere Innenumschlagseite) melden.<br />

Grubeneinfahrt Freiberg 7. September 2002<br />

Auf Grund des großen Interesses und des wirklich einmaligen Erlebnisses<br />

unter Tage (davon können Sie etwas in dem Bericht in der Rubrik „Von<br />

unseren Bergfahrten“ miterleben) wird diese Führung in ähnlicher Form<br />

mit voraussichtlich gleichem Führer, Herrn Hauschild, am 7. September<br />

2002 wiederholt.<br />

Teilnehmerwünsche, bitte auch diejenigen, die am 4. Mai wegen Überschreitung<br />

der Teilnehmerzahl nicht zum Zuge kamen, an Tourenreferent<br />

Bernd Schmiedel bis 5. August (Adresse siehe vordere Innenumschlagseite).<br />

Begrenzte Teilnehmerzahl (max. 12 Personen)!<br />

Kinder- und Familienwandern<br />

Nach der ersten Familienwanderung im März möchten wir solche<br />

Wanderungen gern wiederholen und irgendwann einmal so etwas wie eine<br />

Regelmäßigkeit hineinbekommen, ähnlich wie bei den Sonntags- und<br />

Mittwochstouren. Dazu suchen wir noch Interessenten, die an<br />

Familienwanderungen teilnehmen möchten oder vielleicht sogar bereit sind,<br />

Touren zu führen und zu organisieren. Es wäre doch schade, wenn in<br />

unserer <strong>Sektion</strong> keine Familiengruppe zusammenkommen würde.<br />

Interessenten können sich in der Geschäftsstelle oder beim Stammtisch<br />

melden, damit wir neue Sachen planen können.<br />

Anne Walther<br />

Vorschau auf 2003 - NAMIBIA<br />

Ich plane im Herbst 2003 (voraussichtlich 18.10.-2.11.2003, Herbstferien<br />

in Sachsen) eine Tour zu den Naturschönheiten und Bergen Namibias.<br />

Auf dem Routenplan stehen der zweitgrößte Canyon der Welt, der Fish-<br />

River Canyon, das Naukluft Gebirge, die faszinierenden welthöchsten<br />

Sanddünen von Sossusvlei, Swakopmund mit seinem Meeresaquarium,<br />

Spitzkoppe, Erongo-Gebirge mit Klettersteigbegehung, die Skelettküste<br />

und die Versteinerungen von Petrifield Forest. Und natürlich Tierbeobachtungen<br />

im Naturparadies Etoschapfanne.<br />

Es soll eine Verlängerungsmöglichkeit geben mit Besuch der beeindruckenden<br />

Victoriafälle am Sambesi.<br />

Ähnlich der Tour 1999 in Island werden wir in Zelten übernachten und mit<br />

Bus unterwegs sein.<br />

Im Oktober ist in Namibia Frühling mit erträglichen Temperaturen.<br />

Die Gruppengröße soll bei 8-10 Personen liegen. Preis ohne Flug ca. 850 Euro.<br />

Am 20.11.2002, 20.00 Uhr ist ein Diavortrag im Stammtischlokal<br />

über die geplante Tour vorgesehen.<br />

Bernd Schmiedel<br />

14


Bitte schon jetzt überlegen:<br />

Für die nächste Ausgabe der Mitteilungen ist der 17.11.2002<br />

Redaktionsschluss. Bitte keine Scheu, wir hoffen bis zu diesem<br />

Zeitpunkt wieder auf Beiträge und Erlebnisberichte. Die Zusendung kann<br />

an die Redaktion – auch per Mail - (Adresse auf S.1) oder die<br />

Geschäftsstelle erfolgen. Auch Anregungen zu Inhalt und Gestaltung<br />

nehmen wir gern entgegen.<br />

Ende Oktober muss auch das Tourenprogramm für das nächste Jahr<br />

stehen. Bitte die Ideen für Touren sammeln (auch wenn man die Tour<br />

nicht selbst führen will) und an den Tourenreferenten Bernd Schmiedel<br />

oder die Geschäftsstelle senden (Adressen vordere Innenumschlagseite).<br />

____________________________<br />

15


Im November 2000 erfolgte eine, wir<br />

meinen gut gelungene, Neugestaltung<br />

16<br />

Das sollten Sie<br />

noch wissen...<br />

Informationen für den<br />

Bergurlaub<br />

Wir hatten in den vorigen<br />

Mitteilungen eine<br />

Zusammenstellung der<br />

wichtigsten und am<br />

schnellsten erreichbaren Informationen für den Alpenraum angekündigt,<br />

denn mittlerweile gibt es eine fast nicht mehr überschaubare Anzahl von<br />

Faxabrufen, Internetadressen für Wetter, Hilfe und Gebietsinformationen<br />

etc. Um ehrlich zu sein: Dieses Unterfangen hat sich als sehr schwierig<br />

herausgestellt, da es in der letzten Zeit eine Reihe von Änderungen<br />

gegeben hat und selbst als aktuell angegebene Telefonnummern nicht<br />

zum Ziel führten.<br />

Deshalb an dieser Stelle ein erster Schritt - wichtige Telefonnummern für Unternehmungen in<br />

Österreich:<br />

Wir gratulieren zum Gipfelsieg am Mount McKinley...<br />

...unserem <strong>Sektion</strong>smitglied Günter Welkisch und den anderen<br />

Expeditionsteilnehmern (u.a. Götz Wiegand), die übrigens alle den Gipfel<br />

erreichten. Der Mount McKinley - mit rd. 6150 m der höchste Gipfel Nord-<br />

und Mittelamerikas - gilt wegen seiner teilweise extremen Wetterbe-<br />

dingungen (besonders durch die Lage in Alaska) als einer der


schwierigsten Gipfel der Welt. Von der Tour wird sicher noch ein Bericht<br />

im Mitteilungsheft folgen.<br />

Aus für Schaukasten am Altmarkt...<br />

Seit zwei Jahren gab es den Schaukasten am Altmarkt im Durchgang zur<br />

Webergasse. Als eines der Medien der <strong>Sektion</strong> <strong>Dresden</strong> hatte der<br />

Schaukasten eine gute Resonanz gefunden. Nun hat die WOBA NordWest<br />

mit Hinweis auf bevorstehende Sanierungsarbeiten gekündigt. Anfang Juni<br />

mussten die Auslagen ausgebaut werden. Eine für unsere <strong>Sektion</strong> nicht<br />

unerhebliche Investition – die Innenwände mussten speziell gefertigt<br />

werden – ist hoffent-lich nicht auf Dauer verloren. Wir haben zumindest<br />

unser Interesse für einen Wiederein- stieg nach der Renovierung<br />

schriftlich bekundet. Aber ob das möglich sein wird und zu welchen<br />

Konditionen, bleibt offen. Aber auch im Spiel mit der Verwaltung gilt: Die<br />

Hoffnung stirbt zuletzt.<br />

____________________________<br />

Die <strong>Sektion</strong> dankt für Spenden...<br />

Hermann Huth Susanne Walther<br />

Horst Winter Dr. Gerth Arras<br />

H.- Dietrich Pusinelli<br />

Und ein nicht genannt sein wollender Spender<br />

Hermann Huth übergab uns zur diesjährigen Mitgliederversammlung<br />

auch fast hundertjährige Fotoabzüge von Alpenvereinshütten.<br />

Manche von diesen Hütten existieren nicht mehr. Also eine<br />

historisch wertvolle Dokumentation. Auch dafür vielen Dank!<br />

Allgemeine Informationen<br />

Alpine Auskunftsstelle des OeAV,<br />

Hier erfahren Sie z.B. Telefonnummern und Mo.-Fr. 9-13 u.14-17 Uhr<br />

Öffnungszeiten von Alpenvereinshütten, Anschriften 0043/512/5320437<br />

von Tourismusverbänden etc.<br />

Wetter in Österreich<br />

Österreichischer Rundfunk<br />

Hier sind zwei Webseiten zu empfehlen, die kurz und www.orf.at. dort zum Link Wetter oder<br />

prägnant die Hauptinfo über die Wetterentwicklung direkt über http://wetter.orf.at<br />

mit vielen Detailinfos (z.B. Blitzwahrscheinlichkeit)<br />

beinhalten. Sie sind einfach zu handhaben und Österreichischer Alpenverein OeAV<br />

menügeführt.<br />

www.alpenverein.at dort zum Link<br />

Wetter<br />

Wetter in Österreich- persönliche Information<br />

Wer es ganz genau braucht - hier gibt es die<br />

persönliche Detailinfo zu einzelnen Gebieten (z.B.<br />

Wilder Kaiser), allerdings ist dieser Service sehr<br />

begehrt, d.h. oft besetzt; Geduld ist da gefragt.<br />

17<br />

0043/512/291600 Montags –Samstags<br />

8-13 Uhr<br />

Rettung aus Bergnot – Bergrettung<br />

Hier wird immer von der Notrufnummer 112 für ganz Europa gesprochen. Aber es gibt in<br />

Österreich auch noch einen anderen Draht zur Bergrettung. Dazu Info von Kurt Nairz von der


Bergrettung Tirol: „Notruf 112 (keine Vorwahl!) ist eine Notrufnummer für Europa und<br />

läuft bei den Polizei- und Gendarmeriedienststellen auf, ist auch nicht verkehrt. Die Nummer<br />

140 (keine Vorwahl!) wird direkt an die Landeswarnzentrale geleitet, welche die geeigneten<br />

Hilfsmittel koordiniert, also sind Sie mit 140 richtig“.<br />

10. Juli: Thema wird kurzfristig festgelegt, da in der Ferienzeit<br />

etwas „Dozentenmangel“ herrscht<br />

14. August: Marokko – Impressionen mit Dias von der <strong>Sektion</strong>stour<br />

im Mai/Juni<br />

11. September: Herr Heinzel (Sächsische Landesanstalt für Forsten)<br />

spricht in einem Diavortrag über Waldschäden und<br />

Waldumbau<br />

9. Oktober: Diavortrag von Frank Richter (Nationalparkverwaltung<br />

Sächsische Schweiz) zum Thema: Caspar David<br />

Friedrich – Maler der Romantik – und seine<br />

Malstandorte in der Sächsischen Schweiz<br />

13. November: Mitglieder berichten mit Dias über ihre Bergfahrten<br />

(wie bereits zum Stammtisch 3/2001 werden<br />

<strong>Sektion</strong>smitglieder gebeten, einige interessante<br />

11. Dezember:<br />

Aufnahmen zu zeigen)<br />

Frank Meutzner und Götz Wiegand berichten über<br />

Bergerlebnisse 2002<br />

18


Bergfreunde melden sich zu Wort...<br />

Bergfreundschaft anders gelebt<br />

Seit Juli 1998 bin ich Mitglied des <strong>DAV</strong>, <strong>Sektion</strong> <strong>Dresden</strong>. Seit der Wende<br />

geht es in meinem Berufsleben ständig auf und ab. Im Mai 2001 wurde ich<br />

zum sechsten Mal arbeitslos. Meine Bergkameraden halfen mir mehrfach<br />

über diese schwere Zeit hinweg. Jedes Gespräch, jeder Austausch von<br />

Gedanken sind in einer solchen Situation hilfreich. Das ging bis zur<br />

praktischen Hilfe am PC durch Heidrun Franke.<br />

Nachdem ich in der Arbeitslosigkeit 2001 den Sommer genutzt hatte für<br />

eine schöne Skandinavienreise und ständig Bewerbungen schrieb, wurde<br />

es mir nach vier Monaten so richtig mulmig. Auch stand mir finanziell das<br />

Wasser am Halse. Solange war ich noch nie arbeitslos gewesen. Es griff<br />

einfach keine Bewerbung, immerhin war ich bereits 54 Jahre alt.<br />

Anlässlich einer Sonderaktion auf dem Arbeitsamt <strong>Dresden</strong> lernte ich<br />

meinen jetzigen Chef kennen. Nach zwei Tagen Probearbeiten stellte er<br />

mich ein. Das erste halbe Jahr fiel mir sehr schwer, die inhaltlich neue<br />

Arbeit, zwei fremde möblierte Wohnungen in dieser Zeit, das ständige<br />

Orientieren in der neuen Stadt, die ich anfangs nur vom U- und S-Bahn-<br />

Fahren kannte. Kennen ist zu viel gesagt, man weiß ja noch nicht, wie es<br />

über einem lang geht, wenn man die Gegend nicht kennt.<br />

Mein Chef verkürzte meine Probezeit um drei Monate, so dass ich am 1.<br />

Januar 2002 einen Festanstellungsvertrag erhielt. Das war eine große<br />

Freude für mich. Nun konnte ich meine Wohnung in <strong>Dresden</strong> auflösen, um<br />

mit Sack und Pack nach München zu ziehen.<br />

Den Umzug endlich hinter mir und in München angekommen<br />

19


Gesagt, getan. Das Suchen einer Wohnung war aufwändig. Ich entschloss<br />

mich, die nunmehr 9. Wohnung, die ich besichtigt hatte, zu mieten. Ich<br />

wohne direkt in der Stadt an einer sehr belebten Straße, die Entfernung<br />

zu meiner Arbeitsstelle beträgt 2,6 km. Das Fahrrad ist mein bester<br />

Kumpel.<br />

Nun ging es ans Organisieren: Klaus Schindler war der erste, der mir<br />

seine Unterstützung anbot. Am Umzugstag war es dann eine ganze<br />

Mannschaft in <strong>Dresden</strong>, und eine Mannschaft in München. In der Summe<br />

waren es 21 Personen, die mir insgesamt geholfen haben. Wenn man als<br />

Frau allein seinen Haushalt auflösen muss, kann einem schon bange<br />

werden. Priorität hat in erster Linie die Arbeit, alles andere ordnet sich<br />

danach. So ging es mir, der Umzug lief nebenher. Nur immer die<br />

Wochenenden und hie und da mal einen Urlaubstag. Diese Hilfe hat mich<br />

sehr froh gemacht. Es hat den Druck, der auf mir lag, gemindert.<br />

Freunde von mir, mit denen meine Familie seit über 30 Jahren zusammen ist, fuhren den Lkw<br />

samt Ladung gen München. Das hat mir Mut gemacht, die letzten Berufsjahre hier zu<br />

verbringen. Es fällt mir nicht leicht, da ich<br />

meine sächsische Heimat liebe, meine Wurzeln sind tief und nicht zu<br />

kappen.<br />

Ein herzliches Dankeschön an: Klaus Schindler, Matthias Zier, Bernd<br />

Schmiedel, Thomas Cramer, Jürgen Hotzel, Uwe Zuber, Renate und Bernd<br />

Fraowiak, Isolde und Siegmar Hammer, Margit Krause, Jürgen Zierenner,<br />

Traude und Horst Liebmann, Andreas Grußer, Inge und Eberhard Elßner,<br />

Lutz Elßner, Anja Fischer, Tobias Lambrecht und an meine beiden Söhne<br />

Torsten und Stefan.<br />

Brigitte Rümmler<br />

Brief aus dem Martelltal<br />

Unsere <strong>Sektion</strong> erhielt Post aus dem Südtiroler Martelltal – von der<br />

<strong>Sektion</strong> Martell des Alpenvereins Südtirol (AVS). In einem netten Brief<br />

haben uns die Südtiroler Bergfreunde zu Ihrem 40 jährigen <strong>Sektion</strong>sjubiläum<br />

am 25. August diesen Jahres eingeladen. Sie haben diese<br />

Einladung mit der Hoffnung auf eine verstärkte Zusammenarbeit<br />

verbunden. Die <strong>Sektion</strong> <strong>Dresden</strong> war ja vor dem Ersten Weltkrieg mit der<br />

Zufallhütte im Martelltal präsent. Die Südtiroler suchen für Ihre<br />

Jubiläumsfeierlichkeiten noch ein bestimmtes Zeitdokument von der<br />

Zufallhütte. Wir haben versprochen, zu helfen und begaben uns bereits<br />

auf die Suche. Für’s Erste zeigen wir ein mindestens 90 Jahre altes Foto<br />

von der damals den Dresdnern und jetzt dem CAI Mailand gehörenden<br />

Hütte. Auch wenn das Bild nicht mehr „die Wucht“ ist, der dokumentarische<br />

Wert rechtfertigt unseres Erachtens den Abdruck auf der<br />

nächsten Seite.<br />

Eine Vertretung unserer <strong>Sektion</strong> wird bei den Feiern dabei sein.<br />

Wir wünschen viel Spaß und der <strong>Sektion</strong> Martell alles Gute für die<br />

Zukunft und vielleicht bald vielerlei Kontakte mit Bergfreunden<br />

aus Sachsen!<br />

20


Kleines Berg-ABC – G (entnommen aus den Mitteilungen der <strong>Sektion</strong> Meiningen)<br />

•Geisterkletterer > Alpinist der sich da abseilt, wo allen andere aufsteigen<br />

•Geld > Das, was man noch vor Trittsicherheit und<br />

Schwindelfreiheit benötigt. Aber davon steht nie etwas in den Führern.<br />

•Gletscherspalte > Natürliche Konservierungseinrichtung. Wer in eine<br />

solche fällt, bleibt oft jahrelang frisch<br />

•Geröllhalde > Skipiste im Sommer<br />

21


Von unseren Bergfahrten<br />

Erlebnisberichte von <strong>Sektion</strong>smitgliedern und<br />

über Touren, die durch die <strong>Sektion</strong> veranstaltet<br />

wurden<br />

„Ein Hund erzählt über seine Bergerlebnisse“<br />

Der Lasörling - Höhenweg - Sommer 2001<br />

Hallo, liebe Bergkameraden.<br />

Viele von Euch kennen mich ja schon. Ja richtig! Ich bin das kleine<br />

schwarze Gefräßige mit dem herzerweichenden Hundeblick. Und heute<br />

möchte ich Euch von meinem Bergabenteuer im vorigen Jahr erzählen.<br />

Dienstag Ende Juli fuhren wir beizeiten los ins schöne Virgental. Wir, das<br />

sind meine Mutti, meine beiden Geschwister, mein Opa und mein Freund<br />

Zdenek. Mutti sagt immer, ich sei ein gleichberechtigtes Familienmitglied<br />

und darum nenne ich meine Menschen so.<br />

Ich fahr gern Auto, doch keine langen Strecken. Aber Mutti fährt zügig<br />

und so kamen wir schon 13.00 Uhr in Matrei an. Kurzer Stadtbummel,<br />

noch biss’l Proviant abgefasst, dann ging’s los. Opa ersparte meiner<br />

Familie den schweißtreibenden Aufstieg und spendierte uns für satte 750<br />

Ösi’s Ossi’s Hüttentaxi, welches uns an schwindelerregenden Abhängen<br />

vorbei zum Abzweig ‘Zunig-Alm’ kurvte.<br />

Mit meiner<br />

Menschen-<br />

Familie vor<br />

der<br />

Zunig-Alm<br />

Nun durfte ich noch 20 min. durch den Wald rennen, und schon waren wir<br />

bei der herrlich gelegenen Zunig-Alm auf 1846 m.<br />

Mein Bruder Sven war an diesem Tag nicht ausgelastet und schleifte mich<br />

noch auf’s 2070 m hohe Ganitz’le. Zwei Stunden später waren wir wieder<br />

da, während die anderen noch vor der Alm rumlungerten und Bier<br />

22


tranken. Wir hatten ein Zimmer für uns ganz allein und die Wirtsleute<br />

waren sehr nett. Nachts zog ich mit meiner Mutti auf den Balkon um, weil<br />

immer mindestens einer von der Familie schnarchte und wir nicht schlafen<br />

konnten.<br />

Mittwoch spät morgens<br />

machten wir uns an die<br />

Besteigung des Großen Zunig.<br />

Statt der angegebenen 2,5<br />

Stunden brauchten wir 1<br />

Stunde länger; wir schauen<br />

uns eben öfters nach Tieren<br />

(besonders ich), Pflanzen und<br />

Bergen um. Mutti sagt immer,<br />

sie muss nicht durchs Gebirge<br />

rennen, sondern will die<br />

Umwelt genießen. Aus dem<br />

Hubener Tal pfiff der Wind<br />

stark über den Sattel und<br />

wehte mich fast weg. Halb<br />

eins waren wir auf dem 2771<br />

m hohen Gipfel. Es war kalt,<br />

bewölkt und recht kurzsichtig.<br />

Na, ich hatte meine Augen eh<br />

mehr auf die Bergschafe<br />

weiter unten gerichtet. Auf<br />

dem Rückweg schleifte Sven<br />

diesmal den Zdenek mit auf<br />

den Kleinen Zunig. Wir kühlten<br />

unsere Füße schon lange im<br />

Mein Gipfelsieg am Großen Zunig<br />

23<br />

Zunigsee, als die beiden<br />

wieder runterkamen.<br />

Am Donnerstag machten wir dann mit<br />

8 Stunden Gehzeit einen richtigen Gewaltmarsch. Besonders ich, da ich ja ständig von vorn<br />

nach hinten rennen und den Überblick behalten muss, ob alle nachkommen. Wir trabten also<br />

los und machten nach 1 Stunde erst mal ‘ne Buttermilchpause in der Arnitz-Alm. Dann ging’s<br />

munter weiter. Gegen Mittag ca. 30°C, der Weg zog sich endlos hin. Im klaren Bergsee ging<br />

ich zur Erfrischung mit Mutti schwimmen. Herrlich kühles und sauberes Wasser. Schade,<br />

dass der Rest meiner Familie so verpämpelt ist. Am Nachmittag brauchte ich an der<br />

Wetterkreuzhütte noch eine Hundeerholungspause. Halb 6 waren wir an der Zupalseehütte,<br />

und ich konnte endlich meine heißgelaufenen Pfötchen ausstrecken und meinen Sonnenbrand<br />

pflegen. Aber während ich so vor mich hin träumte (und im Traum die Tagesstrecke noch mal<br />

ablief), kam doch, oh welcher Schreck, so ein riesiges Ungetüm (Ihr Menschen nennt es wohl<br />

Alpenkuh...) von hinten an mich rangeschlichen und wollte mich wahrscheinlich fressen.<br />

Also, ich kann Euch sagen! Mein kleines Herz sauste mit mir in die Höhe und dann mit allen<br />

4 Pfoten erst mal um die nächste Hausecke. Also für heute reichte es mir und ich war froh, als<br />

ich nach dem Abendfutter die Stiege hochklettern und mich in Mutti’s Kuscheljacke rollen<br />

durfte.<br />

Am Freitag ging’s früh in aller Ruhe wieder los. Opa und Zdenek sowie<br />

mein Bruder waren schon vorausgegangen, und ich wollte schon frischfröhlich<br />

hinterher. Aber halt. Da war ja wieder das Problem mit den


großen Tieren. Müssen die denn auch auf dem Weg rumstehen? Also<br />

musste ich einen riiiiiiesigen Umweg machen und dann im Affenzahn<br />

hinter den anderen her. Natürlich vergewisserte ich mich, dass mir keins<br />

von den Ungeheuern folgte. Wir wanderten langsam bergan und konnten<br />

nach 2 Stunden schon die Lasörlinghütte sehen. Sven und mein Freund<br />

Zdenek mussten natürlich wieder einen Extragipfel besteigen. Dafür<br />

mussten sie an der Hütte auf uns warten, da Opa nun unbedingt<br />

Suppenpause machen wollte. Da Champignoncremesuppe mir nicht so<br />

zusagt, begnügte ich mich mit dem dazu gereichten Zwieback, legte mich<br />

ans kühle Ufer des Bächleins und duselte vor mich hin. Später auf der<br />

Hütte gab’s dann das erste Problem mit mir. Na, eigentlich nicht mit mir<br />

sondern mit 2 solchen Emanzen, die sich beschwerten, dass da ein Hund<br />

mit im Lager sei. Der Hüttenwirt sagte dann, ich solle allein im Trockenraum<br />

eingesperrt werden. Na, dem hätt ich nachts was vorgeheult. Aber<br />

Mutti hat gesagt, dass sie mich nicht allein lässt und notfalls draußen mit<br />

mir booft. Das wär sicher auch ganz lustig geworden, aber der Hüttenwirt<br />

hatte doch Erbarmen mit den Tränen in meinen Augen, und ich konnte mit<br />

meiner Sippe in eine separate kleine Hütte umziehen. War eigentlich auch<br />

schade, denn ich hätte den beiden Weibsen schon mal eine Nacht mit<br />

meinem schnarchenden Opa gegönnt.<br />

Nun ist Sonnabend, und ich soll meinen ersten, richtig hohen Berg besteigen. Na, ich hab gut<br />

geschlafen und bin ausgeruht, nur mein Sonnenbrand juckt noch etwas. Meine Not- und Klettersteigausrüstung<br />

ist in Mutti’s Rucksack, also, auffi geht’s viertel nach 9. Auf dem<br />

Moränenende kurze Pause. Zdenek und Sven hüpfen barfuß durch den Schnee (als ob das was<br />

Besonderes wär, das mach ich jeden Winter). Dann geht’s über Geröll und Schotter steil nach<br />

oben und mittags steh ich auf meinem 1. Dreitausender, dem 3098 m hohen Lasörling. Zum<br />

Gipfelfoto froh in die Runde geschaut, Pfote auf’s Stempelkissen und ins Buch gedrückt.<br />

Dann schnell wieder ‘n Stück runter, denn es bewölkt sich und fängt an zu nieseln. Noch<br />

schnell ‘ne Stärkung und dann nichts wie runter runter runter. Hier oben ist in diesem Jahr<br />

noch niemand mit Farbe und Pinsel gewesen und so erwischt mein Opa den Weg, der im<br />

Sommer für den Anstieg gedacht ist. Leute, war das ein Abstieg, ich hatte eine Heidenangst<br />

um meine Pfoten und einmal ist mir auch so ein großer Brocken dagegen gerutscht. Das Zeug<br />

war alles lose aufgeschichtet, sausteil, ein Gewitter grollte über uns hinweg, es regnete, und<br />

ich musste mit meiner Schwester Ricarda an der Leine gehen. Meine Mutti hatte mit sich und<br />

dem schweren Rucksack zu tun und losmachen konnten sie mich auch nicht, denn sonst wär<br />

ich losgesaust und das ganze lose Geröll hinter mir her. Dann kam auch noch ein Schneefeld<br />

oder so was, und da Mutti nicht meine Schwester und mich einbüßen wollte, wurde ich<br />

geopfert (ich hab’s ihr verziehen) und durfte nun allein absteigen. Ich wollte schnell runter zu<br />

Zdenek und Sven, die schon fast unten waren. Also lief ich los, aber die starke Neigung hatte<br />

ich nicht einkalkuliert. Ich wurde immer schneller und schneller, hatte Angst, dass mich<br />

meine Hinterbeine überholen, kollidierte auf halbem Weg fast mit Opa, hörte ganz entfernt<br />

meine Mutti brüllen ‘Soffi bremsen!’ und rettete mich mit einem enormen Satz an den Rand<br />

der Schneerinne, bevor ich zur rotierenden Schneekugel wurde. Mann o Mann, das war eng.<br />

Ich hab vielleicht eine Minute bis runter gebraucht, Mutti erreichte nach 1 Stunde das Ende<br />

der Rinne und ihre Knie waren unten genau so zittrig wie vorher meine. Der weitere Weg zur<br />

Laßnitzenhütte war dann recht gemütlich. Nach einer ausgedehnten Erholungspause machte<br />

ich mich mit Mutti wieder auf die Pfoten nach Prägraten, wir wollten Geld und das Auto aus<br />

Matrei holen. Das leise Nieseln verstärkte sich unterwegs zu einem handfesten Wolkenbruch,<br />

so dass wir pudelnass in Prägraten ankamen. Logisch, der letzte Bus nach Matrei war weg. Im<br />

Dunkeln bei Regen noch 20 km laufen hatte ich auch keine Lust, also leisteten wir uns ein<br />

Taxi. Im Auto erst mal umgezogen und trocken geleckt, dann fuhren wir nach Ströden. Der<br />

Regen trommelte auf’s Autodach, aber ich hab trotzdem gut und fest geschlafen (kein Wunder<br />

24


nach diesem Vierfüßler-Gewaltmarsch) und wurde erst munter, als mich die Sonne am<br />

Sonntag morgen in der Nase kitzelte. Ich musste ganz fürchterlich niesen und hab dadurch<br />

meine Mutti ganz schnell munter gekriegt, immerhin war’s ja auch schon ¾ 10. Nach der<br />

Morgen-Pfützel-Runde haben wir beide dann schnell die Parkgebühr nachgezahlt, das Auto<br />

umgesetzt und wollten gerade wieder loströdeln, als uns noch auf dem Parkplatz Zdenek und<br />

Sven entgegenkommen (sind die doch eher aufgestanden!). War das eine<br />

Wiedersehensfreude, als ich beim Stöbern auf dem Parkplatz auch noch meinen Opa und<br />

meine Schwester Ricarda entdeckte. Die Rucksäcke werden noch mal neu gepackt, alles<br />

schwere Eisengepäck bleibt im Auto. Mit leichten Schritten wandern wir nun bergan zur<br />

Buttermilchpause auf der Islitzer Alm. Dann geht’s den Wasser-schaupfad entlang. Nun, der<br />

Weg ist sehr steil, trocken und heiß, das erfrischende Nass ist abgesperrt (vielleicht auch<br />

besser so, wegen der ganzen Salontouristen, die dort mit Stöckelschuhen an mir vorbeitrippeln).<br />

Meine Mutti hat zwar immer eine Notration Wasser für mich mit, aber irgendwann<br />

ging mir ihre Bummelei auf die Nerven, und ich lief im vorderen Pulk mit Zdenek und Co.<br />

Fast an der Clarahütte überkam mich dann doch das schlechte Gewissen: ich trabte eine halbe<br />

Stunde allein zurück und erwischte Mutti bei der fotografischen Jagd nach einer<br />

Türkenbundlilie. Na, sie staunte sehr, da ich so ganz allein ankam, aber ich riech doch, wer<br />

wo lang gelaufen ist. Spätnachmittags kommen wir dann ziemlich kaputt auf der Clarahütte<br />

an. Es gibt gutes Abendessen, aber sehr enges Nachtquartier. Irgendwer latschte in der Nacht<br />

sogar auf mich drauf, aber ich hab mich schnell entschuldigt, dass ich im Weg rumlag.<br />

Am Montag sind wir zeitig weiter zur Neuen Reichenberger Hütte. Anfangs<br />

ging’s so steil nach oben, dass meine Wadenmuskeln nur so krachten,<br />

aber zur Belohnung durfte ich ein echtes Edelweiß sehen. Dann kam eine<br />

lange Strecke am Steilhang entlang. Hier nahm mich meine Mutti wieder<br />

ans Seil, weil’s rechts ca. 150 m tief nach unten ging. Auch kam noch ein<br />

Schneefeld, wo wir quer rüber mussten, toll, am Rand Einbruchgefahr - 2<br />

m nach unten - und dann wahrscheinlich unter dem Schnee 100 m fast<br />

senkrecht runter. In dem<br />

Moment hab ich meine Leine<br />

echt geliebt. Aber ich nahm<br />

allen Mut zusammen und<br />

schwebte vorsichtig drüber<br />

hin. Als zarter 20-Pfünder hab<br />

ich ja kaum<br />

Gewichtsprobleme, aber um<br />

meinen Opa hatte ich ziemlich<br />

Angst, der wiegt ja fast das<br />

10-fache von mir. Es ging aber<br />

alles gut und der Weg führte<br />

ziemlich bequem auf und ab<br />

weiter. Punkt 12 gab’s auf der<br />

Daberlenke (2631 m)<br />

Pumpernickel mit Käse -<br />

lecker! Noch knapp 2 Stunden<br />

locker weiter und dann waren<br />

wir auf der Neuen<br />

Reichenberger Hütte. Während<br />

Zdenek und Sven noch schnell<br />

auf den Bachlenkenkopf (2759<br />

m) rennen, lass ich meine und<br />

Mutti’s Seele am Bödensee<br />

Mutti war auch auf der Gösleswand, 25 die<br />

von hier schwer erreichbar scheint


aumeln. Aber als sie später noch zwischen den Eisschollen baden ging,<br />

na echt mal, da hab ich doch gezweifelt... . Abends bin ich früh zu Bett.<br />

Gegen 23 Uhr kam aber noch eine Frau rein, die zu ihrem Sohn sagte:<br />

„Hu, das stinkt hier drrrin, der Hund hat gefuuurrrzt.“ Dabei hab ich ganz<br />

deutlich gehört, dass das ihr Alter war, der hatte nämlich zum Abendbrot<br />

eine ganze Schüssel Krauteintopf gegessen. Aus solchen Sachen mach ich<br />

mir ja nichts, außerdem weiß ich mich zu benehmen. Aber es macht mich<br />

immer traurig, wenn meine Spezies zum Sünden-bock abgestempelt<br />

werden. Denn wir hinterlassen keine Büchsen, Flaschen, Taschen-tücher<br />

etc. in der Natur und auch keine Umweltgifte und Dioxine.<br />

Nach gutem Frühstück geht’s am Dienstag auf die Finsterkarspitze. Ich<br />

warte mit Mutti kurz unterhalb des Gipfels, denn dort oben ist ihr’s zu<br />

luftig und zu mir sagt sie immer, ich hätte keinen Respekt vor der Höhe.<br />

Nachmittags mach ich mit meiner Familie am Eisbäch’le in der Sonne faul,<br />

während sich Mutti noch auf die 2912 m hohe Gösleswand hoch quält.<br />

Am Mittwoch geht’s früh nach Hinterbichl. Anfangs steil durch Geröll nach<br />

unten, au weh, meine Pfoten. Später wieder gut zu laufen. Noch ½ Stunde<br />

Knietöter zur Pebellalm hinunter. Von dort gibt mir (uns) meine Mutti eine<br />

Tour Pferdekutsche bis fast ans Auto aus. Das war toll und sehr<br />

erleichternd und ich hielt meine Nase immer hoch in den Fahrtwind. An<br />

diesem Tag fuhren wir noch nach Kals rüber und während die anderen am<br />

späten Nachmittag noch zur Stüdlhütte aufstiegen, schnarchte ich mit<br />

Mutti im Auto um die Wette.<br />

Am Donnerstag stand der Rest meiner Familie am Großglockner an,<br />

während Mutti ein ausgiebiges Sonnen- und Bäch’lebad nahm und ich im<br />

Wehr vor mich hinplanschte.<br />

Das war für mich doch ein sehr erfrischender Ausklang meiner großen<br />

Gebirgstour, und der Rest meiner Familie hatte auch noch den höchsten<br />

Berg von Österreich in der Tasche bzw. in den Waden.<br />

Bis zu meinem nächsten Bericht wünsche ich Euch allen recht viele<br />

erfolgreiche Bergfahrten.<br />

Eure Soffi Einert<br />

Unser 1. Umweltwochenende in der Dresdner Hütte<br />

Im Herbst 2001 fand unser 1. Umweltwochenende in der Dresdner Hütte<br />

statt. Es war ja schon der zweite Anlauf, da der erste Termin buchstäblich<br />

in den Schnee gefallen war. Also ging es erst im September ins Stubaital.<br />

Die meisten reisten im Laufe des Freitags an und stiegen bei schönstem<br />

Herbstwetter zur Dresdner Hütte hinauf. Den Abend ließen wir sehr ruhig<br />

ausklingen.<br />

Das erhoffte (und eigentlich auch bestellte) schöne Wetter, wartete auch<br />

am Samstag schon vor der Hütte. Nachdem die letzten (der fast 20)<br />

Teilnehmer eingetroffen waren, ließen wir keine Zeit verstreichen und<br />

starteten zu den ersten Unternehmungen. Einige wollten einen Gipfelsieg<br />

auf der Schaufelspitze (3333 m) feiern, andere wollten eine Tour mit<br />

Dietrich Heller (<strong>Sektion</strong> Böblingen) gehen, auf der auch einmal das Gehen<br />

mit Schneeschuhen ausprobiert werden konnte. Also waren schnell zwei<br />

26


Gruppen gebildet und nach der Bergfahrt mit der Seilbahn ging es, vom<br />

Eisgrat aus, los. Am zeitigen Mittag waren die Gipfelstürmer oben und die<br />

Schneeschuhwanderer den Blicken lange entschwunden. Das Wetter hielt<br />

weiter und so war es schnell beschlossene Sache, dass am Nachmittag<br />

der Klettersteig durchstiegen werden sollte. Also ließen wir keine Zeit<br />

verstreichen, nahmen in der Hütte einen schnellen Mittagssnack ein und<br />

schon ging ein Großteil von uns wieder auf Tour. Nach etwa<br />

eineinhalbstündiger Kraxelei war auch der Klettersteig geschafft und wir<br />

stiegen gemächlichen Schrittes wieder zur Hütte hinab. Zum Abendbrot<br />

waren alle von den Touren zurück und nach ausgiebigem Schmaus ging es<br />

weiter im Programm. Ich hatte eine Teeverkostung von 6 verschiedenen<br />

Teesorten vorbereitet. Jeder Tee wurde vorgestellt in seiner<br />

Zusammensetzung, Herkunft und Wirkung. Einigen war vorher sicher nicht<br />

so bewusst, was man mit Tee alles so erreichen kann und manchem war<br />

auch der Appetit auf das abendliche Bier vergangen und es wurde weiter<br />

Tee getrunken, weil der doch so gut geschmeckt hat. Nachdem wir dann<br />

den dritten 10 l Eimer Wasser in den Großraumwasserkocher gegossen<br />

hatten, stand dem Wirt schon ein wenig Verwunderung ins Gesicht<br />

geschrieben. Am Ende waren es nämlich dann doch über 25 Liter Tee, die<br />

wir ausgetrunken hatten.<br />

Am späten Abend erzählte ich noch von meinem Praktikum im<br />

Nationalpark Sächsische Schweiz und ein paar Dias hatte ich natürlich<br />

auch dabei. So hatten wir diesen Tag doch optimal genutzt und dass dies<br />

richtig war, zeigte sich schon nach dem Aufstehen am nächsten Tag.<br />

Auf der<br />

Schaufel-<br />

spitze<br />

Vor der Hütte sahen wir ... Nichts. Es war so neblig geworden, dass eine<br />

Wanderung in der Gruppe nicht zu machen gewesen wäre. Noch dazu<br />

begann es zu nieseln. Aber wir wollten ja zum Glück auch gar nicht<br />

wandern. Ludwig hatte für den Vormittag zwei Referenten (und zugleich<br />

Vorstandsmitglieder der <strong>Sektion</strong> Stubai) eingeladen, die uns über das<br />

27


Vorhaben des Naturparks Stubaital berichteten und danach zur Diskussion<br />

aufforderten.<br />

Gegen Mittag machten sich dann alle auf in Richtung Heimat. Die meisten<br />

nutzten die Seilbahn, da es in Anbetracht des Wetters nicht wirklich Spaß<br />

gemacht hätte, zu Fuß abzusteigen.<br />

Ich möchte mich noch einmal bei allen, die an dem Wochenende<br />

mitgewirkt haben, bedanken, ausdrücklich aber danke ich Dietrich Heller<br />

und den Bergfreunden der <strong>Sektion</strong> Stubai für ihre Unterstützung.<br />

Dieser ich denke doch recht gelungene 1. Versuch eines Umweltwochen-<br />

endes gibt Mut für einen Neuen. Ein Termin für diesen steht auch schon<br />

fest. Das 2. Umweltwochenende findet vom 23.8.-25.8.2002 statt.<br />

(genaues dazu unter „<strong>Termine</strong>? <strong>Termine</strong>!“ S. 13)<br />

Anne Walther<br />

Familienwanderung<br />

Die erste Familientour in diesem Jahr fand am 16.3. statt. Bei nicht so<br />

berauschendem Wetter fanden sich dennoch 19 Teilnehmer am Startpunkt<br />

Beuthenfall ein. Die Jüngsten waren gerade eineinhalb Jahre alt und<br />

hatten vorerst in der bequemen Rückentrage Platz genommen.<br />

Auch die Kinder werden sich im Familienalbum gern an die Tour erinnern<br />

Unser Weg führte uns als erstes zur Wilden Hölle. Am Fuße des<br />

Klettersteiges stärkten wir uns noch kurz und los ging’s. Groß und Klein<br />

kletterte die Wilde Hölle hinauf. Ohne Probleme erreichten alle den<br />

Ausstieg. Dort trennten sich unsere jüngsten Teilnehmer von uns, um im<br />

Tal den wohlverdienten warmen Mittagstisch einzunehmen. Wir anderen<br />

wanderten weiter zum Carolafelsen, auf dem wir eine ausgiebige<br />

28


Mittagsrast hielten und die nicht ganz schlechte Aussicht genossen. Auf<br />

unschwieriger Strecke ging es weiter, an der Heiligen Stiege vorbei, weiter<br />

zur Quelle am Frienstein und zur Idagrotte. In der Idagrotte rasteten wir<br />

noch einmal ausgiebig und stiegen dann über die vielen Stufen zurück ins<br />

Kirnitzschtal. Nach ca. 4 ½ Stunden und 7,5 km waren wir wieder am<br />

Ausgangspunkt.<br />

Trotz des unterschiedlichen Alters der Kinder ( 1 ½ bis 14 Jahre) hatten<br />

wir viel Spaß und da alle zu kleinen Kompromissen bereit waren, ließ sich<br />

sogar ein Wandertempo finden, bei dem niemand über- oder absolut<br />

unterfordert war.<br />

Wir möchten solche Wanderungen gern wiederholen und irgendwann<br />

einmal so etwas wie eine Regelmäßigkeit hineinbekommen. Dazu suchen<br />

wir noch Interessenten. (Näheres dazu unter „<strong>Termine</strong>? <strong>Termine</strong>!“ S. 13)<br />

Anne Walther<br />

Unsere Mittwochswanderungen<br />

An frühere Traditionen anknüpfend begannen wir im Februar 2001 mit den<br />

Mittwochswanderungen. Die Teilnehmer (nicht nur Rentner) konnten wir<br />

an einer Hand abzählen. Jetzt müssen wir schon die zweite Hand zu Hilfe<br />

nehmen. Unsere kleine Gruppe ist leicht zu führen; nur einmal ging einer<br />

"verloren".<br />

Auf unseren Wanderungen in die nähere und weitere Umgebung von<br />

<strong>Dresden</strong> lernten wir wenig begangene Wege kennen und schätzen. Und so<br />

ganz nebenbei wusste Thomas Interessantes über die Natur und Umwelt<br />

zu berichten. Manchmal wurde auch die Besichtigung einer historischen<br />

Stätte eingeplant, z.B. die Klosterruine Altzella und der Besuch des<br />

Nationalparkhauses Sächsische Schweiz in Bad Schandau.<br />

Im März 2002 führte uns Thomas Cramer durch das östliche Böhmische<br />

Mittelgebirge.<br />

Böhmisches<br />

Bier<br />

in der<br />

Gaststätte<br />

Habstein<br />

29


Die Anfahrt (mit dem Zug bis Ceská Lipa) war zwar etwas länger als<br />

bisher üblich, aber es lohnte sich.<br />

Wir wanderten - z.T. auf Knüppeldamm - durch den romantischen<br />

Höllengrund (Peklo), der teilweise einer Klamm ähnelt; zu beiden Seiten<br />

schroff aufsteigende Sandsteinfelsen. Streckenweise wurde es auch noch<br />

von oben feucht. Die Märzenbecher am Bach kündigten den nahenden<br />

Frühling an. Die uns umgebende Felskulisse war beeindruckend. Zuerst<br />

ein Tunnel später mehrere Höhlen bzw. die Überreste von<br />

Felsenwohnungen, die wir neugierig inspizierten. Bernd erklomm sogar ein<br />

höher gelegenes "Stübchen" im Fels. In Gedanken stellten wir uns das<br />

einfache Leben der ehemaligen Bewohner vor.<br />

Als sich dann Heiko als Geburtstagskind outete und sich leise auch der<br />

Hunger regte, strebten wir in freudiger Erwartung einer<br />

Einkehrmöglichkeit entgegen. Zunächst ging es aber vorbei am schönen<br />

Schloss in Zahrádky (Neugarten) - heute ein Hotel. Die Geschichte des<br />

Ortes und des Schlosses kann man hier auf zweisprachigen<br />

Informationstafeln lesen.<br />

Etwas später stießen wir am Wegesrand auf die Barockstatue der heiligen<br />

Starosta (gekreuzigte Frau) von 1705.<br />

Weiter auf einem schönen Waldweg durch die Pruský kámen (Preußensteine)<br />

gelangten wir schließlich nach Jestrebi (Habstein), wo wir eine<br />

urige Gaststätte entdeckten. Zum Anstoßen gibt es ja immer einen guten<br />

Grund. Wir fanden gleich zwei.<br />

Frisch gestärkt, stiegen wir zur<br />

Burgruine Habstein auf. Die in<br />

Sandstein gehauene Wendeltreppe<br />

führt auf das Gipfelplateau,<br />

das uns eine schöne<br />

Rundsicht auf die umliegenden<br />

Teiche und Hügel bot.<br />

Die Burg Jestrebi wurde Ende<br />

des 13. Jh. gegründet und<br />

bereits im 15. Jh. verlassen.<br />

Seitdem verfällt sie immer<br />

mehr.<br />

Wir steuerten nun unser<br />

letztes Ziel, den Fels Lysá<br />

skála (419 m), an. Die sog.<br />

Schlafende Jungfrau muss<br />

erklettert werden. Hier oben<br />

genießen wir - endlich im<br />

Sonnenschein - die herrliche<br />

Aussicht. Ralsko und Bukova<br />

hora entdecken wir. Aber bis<br />

zum Jested reicht unser Blick<br />

an diesem Tag nicht. Während<br />

einige noch immer schauen<br />

und schauen, untersucht Ernst<br />

Aufgang zur Burgruine Habstein<br />

interessiert das Eruptivgestein<br />

der Jungfrau.<br />

30


Auf dem Rückweg zum Bahnhof Srni (Rehdörfel) erleben wir Thomas`<br />

bekannte Abkürzungen über Wiesen und unter Elektrozäunen hindurch .<br />

Mit dem Zug fuhren wir wieder nach Ceská Lipa, dann bis Benesov und<br />

Decin.<br />

Da wir den Zug nach <strong>Dresden</strong> nur noch aus der Ferne sahen, brachten uns<br />

zwei Taxen schnell nach Hrensko. Bereits im Dunkeln legten wir die<br />

Strecke bis Schmilka und zur S-Bahn zurück.<br />

Wir danken Thomas für diese schöne Tour sowie auch für viele andere<br />

Wanderungen.<br />

Im April 2002 wollte wohl Heiko unsere Leistungsfähigkeit testen, denn<br />

er hatte recht viele Hügel des Lausitzer Berglandes im Streckenverlauf<br />

angekündigt.<br />

Von Kamenz wanderten wir über den Hutberg, Wüsteberg, Hofeberg,<br />

Heiliger Berg, Kälberberg zum Schwarzenberg. Das typische Aprilwetter<br />

hatte sich zum Glück noch nicht eingestellt. Ein kleiner Abstecher zu<br />

einem Steinbruchsee wurde spontan zur Rast genutzt, da dieser idyllische<br />

Platz zum Verweilen einlud. Weiter ging es über den Ohorner Steinberg<br />

zum Hochstein, der leider durch den hohen Baumbestand keine gute Sicht<br />

mehr bietet. Im flotten Schritt erreichten wir - z.T. auf unmarkierten<br />

Wegen - den Butterberg, in dessen Gasthof wir uns genüsslich stärkten.<br />

Die Strecke von ca. 33 km wurde von allen gut gemeistert.<br />

Zufrieden mit dem Wanderwetter und froh darüber, wieder einige Hügel<br />

der schönen Lausitz kennen gelernt zu haben, stiegen wir zum Bahnhof<br />

Bischofswerda ab.<br />

Heide und Berndt Kühne<br />

Heute kannst Du nur noch lachen, worüber Du Dich<br />

gestern gefreut hast! Glück Auf in Freiberg<br />

Eigentlich wäre das Wetter des 4.Mai für eine <strong>Sektion</strong>stour eher<br />

ungeeignet gewesen. Denn als ich das Haus verließ, gab der Nebel nur<br />

100 m Sicht frei. Leichter Nieselregen legte sich auf meine Brille und der<br />

Himmel war eine homogene graue Fläche. Kaum zu glauben, dass schon<br />

Mai war. Doch zum Glück stand eine Grubenbefahrung auf dem<br />

Programm. Die zugige Schalterhalle des Dresdner Hauptbahnhofes diente<br />

mal wieder als Treffpunkt.<br />

Als fast alle Teilnehmer pünktlich eingetroffen waren, wurde in fröhlicher<br />

Runde die Regional-Bahn bestiegen und nach Freiberg gefahren.<br />

Dort angekommen, führte unser Weg durch die Innenstadt, vorbei an architektonischen<br />

Highlights, zum Gelände der „Reichen Zeche“ mit ihren montanen Lowlights. Vor dem<br />

Hauptgebäude konnten neuzeitliche Fördergeräte bestaunt und drinnen Bergbausouvenirs<br />

erstanden werden.<br />

Zur vereinbarten Zeit, so gegen 9.00 Uhr, wurden wir von unserem<br />

Bergwerksführer Helmut Hauschild begrüßt, um anschließend in gutes<br />

altes GST-Drillich gewandet zu werden. Nach einer kurzen Einführung und<br />

31


der Bekanntgabe der geplanten Route bekam jeder einen Helm auf den<br />

Kopf und eine etwas betagte Akku-Grubenlampe in die Hand gedrückt.<br />

Kaum standen wir vor den zwei Förderkörben am Schacht, kam auch<br />

schon eine unheilschwangere Diskussion über Seilrisse und<br />

Grubensicherheit auf. Sie veranlasste einen anwesenden Bergmann, uns<br />

an ausgestellten Fragmenten einer alten Fahrkunst deren Gefahren zu<br />

erläutern und Stein und Bein zu schwören, dass alles sicher sei.<br />

In drei Häppchen geteilt, wurde die 13köpfige Truppe auf über 200 Meter<br />

unter Tage befördert. Wir befanden uns nun im Bereich des industriellen<br />

Bergbaus, wo es viel zu besichtigen gab. Von neuzeitlichen Mess-, Bohr-,<br />

Spreng- und sonstigen Arbeitsgeräten über zwei funktionierende 1:10-<br />

Maßstabs-Modelle von Fahr- und Wasserkunst, Hunte, Lichterspinnen,<br />

Markscheidewerkzeuge und stillgelegte Erzabbaue bis hin zur<br />

Bergmannstoilette.<br />

Steht den Alpenvereinsleuten gut – die „Bergmannskluft“<br />

Auch zwei Grubenbahnfahrten waren inklusive. Unser Führer erklärte stets<br />

ausführlich und stellte sich kompetent allen möglichen Fragen. Dabei<br />

bewegten wir uns unmerklich über „Fahrten“ genannte glitschige Leitern,<br />

Stollen und Gänge in der Zeit zurück, was einige gehauene Jahreszahlen<br />

und -tafeln belegten. Wie viel Wegstrecke wir so zurücklegten, weiß nur<br />

Helmut Hauschild allein, denn unter Tage geht jegliches Gefühl für<br />

Entfernung und Richtung verloren.<br />

32


Nach zwei wie im Fluge<br />

vergangenen Stunden<br />

standen wir in 150 Metern<br />

Tiefe am Fuß des<br />

Schachtes „Alte<br />

Elisabeth“, einer Anlage<br />

aus der Mitte des 19.<br />

Jahrhunderts. Diese 150<br />

Meter wurden nun an ca.<br />

60° steil stehenden<br />

Holzfahrten gen Tage<br />

gestiegen, nur<br />

unterbrochen von den<br />

Besichtigungen eines<br />

Erzganges samt<br />

Markscheidetafel und des<br />

Raumes, in dem das<br />

Wasserrad für den Antrieb<br />

der alten Fahrkunst<br />

gehangen hatte. Als wir<br />

den Schacht verließen<br />

und in den Vorraum<br />

traten, blickten wir 13<br />

lumpig und lehmig<br />

bekleideten Gestalten in<br />

die Augen von ca. 30 edel<br />

Ein Erlebnis - Fahrt mit der Grubenbahn<br />

betucht und verdutzt<br />

dreinblickenden Leuten.<br />

Wir waren in eine Hoch-zeitszeremonie geplatzt. So durften wir unverhofft<br />

auf einem Bett von Rosenblüten schreiten. Doch auch dies konnte unsere<br />

Gummistiefel nicht komfortabler machen. Nach einer kleinen mitgebrachten<br />

Mahlzeit und der ausgiebigen Beobachtung der<br />

Hochzeitsgesellschaft verzogen wir uns wieder über die Fahrten in die<br />

niederen Gefilde von 90 Metern.<br />

Nun ging es unter anderem im Alten Fürstenstollen in einen historischeren<br />

Teil des Reviers. Hier erklärte Helmut das Prinzip der Senkung des<br />

Grundwasserspiegels mittels Stollen, die zur Freiberger Mulde getrieben<br />

worden waren. Etwas später gab es, abseits der immer enger werdenden<br />

Gänge, Spaghetti-Stalaktiten, -miten und -naten zu bewundern.<br />

Danach bogen wir in einen Gang ein, der Mitte des 18. Jahrhunderts auf<br />

der Suche nach Erz aufgefahren worden war. Der damalige Vortrieb im<br />

vorherrschenden Gneis-Gestein betrug durchschnittlich 2 cm pro 10-<br />

Stunden-Schicht, mit zwei Bergleuten und 1,20 m x 0,60 m Gangweite.<br />

Der letzte Abschnitt dieses Ganges konnte nur noch im Entenmarsch<br />

bewältigt werden. An seinem Ende prangte die Jahreszahl 1783. Wäre<br />

noch 4 Meter weiter gehauen worden, hätte man laut Helmut Erz<br />

gefunden!<br />

In den dunklen, engen Gängen konnte man auch sehr gut anhand der<br />

nicht sehr leistungsstarken Grubenlampen die Sichtverhältnisse der<br />

damaligen Zeit mit ihren Öllampen reproduzieren. Leider schaute unser<br />

33


Führer im spannendsten Moment auf die Uhr und "befahl" nach inzwischen<br />

5 Stunden die Ausfahrt. So führte uns der Heimweg über Fahrten, durch<br />

Engstellen, vorbei an imposanten Tropfsteinen und anderen Besuchergruppen<br />

zurück zum Schacht der „Reichen Zeche“.<br />

Dort angekommen, herrschte gerade rush hour am Förderkorb. Nach<br />

kollektivem Murren und einigen Telefonaten mit der Obrigkeit konnten wir<br />

auch die letzten 50 Tiefenmeter per pedes parallel zum Förderwerk<br />

ausfahren. Somit standen wir wieder am Startpunkt unserer Tour.<br />

Das anschließende Waschen und Auskleiden bedurfte natürlich angesichts<br />

unseres Verschmutzungsgrades einer gewissen Zeit.<br />

Nach einer herzlichen Verabschiedung und dem Versprechen wiederzukommen,<br />

trennten wir uns von Helmut, diesem äußerst rüstigen<br />

Rentner, der uns die Unterwelt von Freiberg nahe gebracht hatte. Wir<br />

enterten eine Schrebergartenkneipe, deren Küchenkapazität unserer<br />

hungrigen Horde nicht ganz gewachsen war. Durch die entsprechende<br />

Verzögerung kam es zu einem leicht hektischen Aufbruch der Hälfte der<br />

Teilnehmer.<br />

Unser Eilmarsch führte durch den einsetzenden Regen zum Bahnhof, wo<br />

wir mit 3 Minuten Pufferzeit den Zug erreichten. Nach einer wieder<br />

gemütlichen Heimfahrt trennten wir uns nicht ohne den Vorsatz, in<br />

absehbarer Zeit eine weitere Grubenfahrt folgen zu lassen.<br />

Mathias Kuhlmann (Fotos Bernd Boruttau)<br />

Freiberg: “Glück auf !“<br />

Wanderung im Freiberger Revier<br />

Sonntag, 21. 04. 2002. Der Zug bringt uns nach Freiberg. Ein fragender<br />

Blick zum Himmel. Wird sich der Nebel lichten? Er wird.<br />

Anja Seeliger empfängt uns an der Infotafel vor dem Bahnhof und erklärt<br />

uns die heutige Route. Als Wahlfreibergerin übernimmt sie das Kommando<br />

und verspricht uns eine interessante Tour rund um den „ Freien Berg“. Wir<br />

sind gespannt, denn Freiberg kennen alle, auch so manche Zeche und<br />

wissen um die Bedeutung Freibergs als Silberlagerstätte. Auf geht`s!<br />

Zunächst auf historischem Pflaster im Zentrum der Stadt. Wir kommen<br />

zur Pfarrgasse und erfahren, dass diese einst die Dorfstraße von<br />

Christiansdorf, dem Ursprung Freibergs, war und hier 1168 das erste<br />

Silbererz gefunden wurde, das in den folgenden Zeiten der Stadt zu<br />

Ansehen und Reichtum verholfen hatte. Pfarrgasse Nr. 10 ist obendrein<br />

für uns ein besonderes Bonbon. Hier wohnt Anja und sie lässt uns einen<br />

Blick in dieses alte, sanierte Gemäuer werfen. Der mit Steinplatten belegte<br />

Hausflur, ein darin befindlicher Kamin, eine schaffellkuschlige Sitzecke<br />

sowie ein geräumiges Wein-Kellergewölbe versetzen uns sofort in<br />

vergangene Jahrhunderte und wecken Sehnsüchte, vor allem wohl nach<br />

einem genüsslichen Weinabend.<br />

Die Sonne hat sich inzwischen durchgekämpft und ist fortan unsere ständige Begleiterin. Über<br />

die Jacobigasse gelangen wir zum Donatsturm, der Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung<br />

war, und jenseits der Dresdner Straße zum Runden Friedhof. Von dort führt uns die<br />

34


Himmelfahrtsgasse geraden Wegs zum Abraham Schacht. Wir verweilen ein wenig, um<br />

Familie Lohse zu treffen, die sich uns noch anschließen will.<br />

Aufmerksam<br />

werden die<br />

Erläuterungen<br />

auf der<br />

Wanderung<br />

verfolgt –<br />

es gab<br />

bestimmt für<br />

alle etwas<br />

Neues zu<br />

entdecken<br />

Auf dem alten Schachtgelände sehen wir uns etwas um, stärken uns und<br />

ehe wir uns versehen, hat sich der Museumschef unserer angenommen.<br />

Von ihm hören wir, dass diese Schachtanlage aus dem 19. Jahrhundert<br />

noch sehr anschaulich das typische Aussehen eines Erzbergwerkes<br />

demonstriert. Die übertägigen Baudenkmale, wie Treibehaus, Scheidebank,<br />

Bergschmiede, Mannschaftshaus und Verwaltungsgebäude gehörten<br />

damals zum Hauptschacht der Himmelfahrt Fundgrube. Etwas schlauer<br />

geworden setzen wir unsere Wanderung – nunmehr schon am Stadtrand<br />

von Freiberg - fort, allerdings ohne Familie Lohse, die wohl an einem<br />

anderen Ort gewartet hat.<br />

In froher Wanderstimmung geht`s bergab Richtung Reiche Zeche, vorbei<br />

an der Bergsicherung Freiberg, links abzweigend hinein ins Muldental.<br />

Immer wieder versorgt uns Anja mit verschiedenen Informationen. Wir<br />

schwenken nochmals links ab und vor uns erhebt sich die gewaltige Halde<br />

der Reichen Zeche. Entlang an einem zum Abtransport des Erzes<br />

aufgeschütteten Damm finden wir am Fuße der Halde ein schattiges<br />

Rastplätzchen. Die im ersten frischen Grün schimmernden Bäume und<br />

unsere kräftigende Rucksackverpflegung lassen die Mühen und Strapazen<br />

der früher hier arbeitenden Bergleute nur schwer erahnen.<br />

So richtig spannend und interessant wird es jedoch erst im folgenden Teil<br />

unserer Wanderung. Zurück zum vorhin verlassenen Pfad. Die Mulde<br />

begleitet uns wieder zur Rechten, zur Linken gesellt sich jetzt ein etwas<br />

schmaleres, träge dahinfließendes Gewässer dazu – der Rote Graben.<br />

Dieser ist ein alter, für Bergbauzwecke angelegter Kunstgraben, der aus<br />

verschiedenen, ins Muldental mündenden Stollen die Grubenwässer<br />

aufnahm. Während wir am Mundloch des Verträgliche-Gesellschaft-<br />

Stollens interessiert Anjas Erklärungen lauschen, ist plötzlich auch Familie<br />

Lohse mittenmang. Bald weitet sich das Tal und der Blick wird frei auf<br />

Halsbrücke und die 1888/89 erbaute und heute noch berühmte Esse. Mit<br />

ihren stolzen 140 Metern war sie seinerzeit das höchste Ziegelbauwerk<br />

35


Europas. Wie ein mahnender, in die Höhe gestreckter Zeigefinger erinnert<br />

sie an den jahrzehntelangen Hüttenbetrieb und die beschwerliche und<br />

gesundheitsschädigende Arbeit der Hüttenwerker.<br />

Nur kurz sind solche Gedanken. Mit flottem Wanderschritt, den warmen<br />

Frühlingstag genießend, queren wir Tuttendorf und gelangen zum Ober<br />

Neu Geschrei. Von Anja wussten wir, dass dieser merkwürdige Name mit<br />

der Entdeckung einer neuen Erzlagerstätte verbunden war. Das hölzerne<br />

Schachthaus, auf einer Halde gelegen, ist schon von weitem zu erkennen.<br />

Hier erfahren wir von Frau Lohse Interessantes zur Hammerbrücke, die<br />

bei Halsbach mit einem gewaltigen Spitzbogen die Freiberger Mulde<br />

überquert, im 16.Jahrhundert zur Überspannung der Muldenflöße errichtet<br />

und in den letzten Jahren als kulturhistorisches Denkmal kostenaufwändig<br />

saniert wurde. Leicht abfallende und wieder ansteigende Wiesenwege<br />

gewähren uns immer wieder Ausblicke auf Überbleibsel aus der Blütezeit<br />

des Bergbaus. So wird auch bald unser nächstes Ziel sichtbar - das 7.<br />

Lichtloch des Rothschönberger Stollns. Zwar reizt es uns sehr, über<br />

dessen Historie etwas zu erfahren, doch der Durst, den wir mit frisch<br />

Gezapftem löschen können, ist erst mal größer.<br />

Unsere<br />

Wandertruppe<br />

am<br />

7. Lichtloch<br />

des<br />

Rothschön-<br />

berger<br />

Stollns<br />

Unseren Wissensdurst stillt anschließend der Chef der Anlage mit einem<br />

anschaulichen Rundgang, den er mit sachkundigen Informationen und<br />

kurzweiligen Bemerkungen würzt. Im hölzernen Treibehaus dürfen einige<br />

unserer Männer beim Drehen der Förderkastenwinde ihre Kraft unter<br />

Beweis stellen. Ein Blick in den 123 m tiefen Schacht und auf die darin<br />

befindlichen Leitern steigert unsere Achtung vor den mit einfachen Mitteln<br />

erbrachten Leistungen der Bergleute. Denn dieses Lichtloch war nur eines<br />

von 8 und wurde im Zuge des Baus des Rothschönberger Stollns (1844<br />

Baubeginn), der zur Entwässerung der z.T. auch heute noch bestehenden<br />

Gruben diente, geteuft. Ernst findet dagegen die danebenliegende Kaue<br />

für die Gestängepumpe (ein Loch mit vielen Steinen) interessanter. Ein<br />

Rucksack voller verschiedener Gesteine ist seine Ausbeute. Die Besichtigung<br />

der noch funktionstüchtigen Bergschmiede und des Mannschafts-<br />

36


hauses beenden unseren Aufenthalt. Körperlich und geistig gestärkt<br />

machen wir uns wieder auf den Weg, wieder an der Mulde entlang. Nicht<br />

lange dauert es und wir stehen staunend vor den steinernen Überresten<br />

des Rothenfurter Kahnhebehauses. 1789 geschaffen, gilt es als das älteste<br />

Schiffshebewerk der Welt. Die Erzkähne, die über den Bergwerkskanal<br />

kamen, wurden 7 m gehoben, um dann zur Halsbrücker Hütte weiter zu<br />

fahren. Wir sind beeindruckt! Ein weiteres Baudenkmal aus dem 16.<br />

Jahrhundert erweckt kurze Zeit später unsere Aufmerksamkeit – die<br />

Altväterbrücke. Ursprünglich die Mulde als Straßenbrücke überspannend,<br />

wurde sie von 1680 bis 1795 auch als Kunstaquädukt genutzt. Das<br />

erinnert an römische Wasserbrücken. 12 gewölbte Bögen wurden auf die<br />

vorhandenen fünf aufgebaut. Über 188 m Länge floss Münzbachwasser als<br />

Aufschlagwasser für die „St. Anna samt Altväter“. Welch grandiose<br />

Leistung! Danach verlassen wir die Freiberger Mulde, um uns nun am<br />

Münzbach entlang wieder Richtung Freiberg zu bewegen. Wir werden mit<br />

nachmittäglichen Sonnenstrahlen empfangen.<br />

Kann man da schon nach Hause fahren? Keinesfalls!! Das Erlebte muss<br />

nachklingen! Das Schwanenschlösschen am Schwanenteich eignet sich<br />

bestens dazu.<br />

Dir, liebe Anja, sagen wir herzlich „danke schön“! Das Gepäck, das wir mit<br />

nach Hause nehmen, sind eindrucksvolle Bilder der Freiberger Bergbaugeschichte.<br />

Glück auf!<br />

Gisela Günther (Fotos Klaus Schindler)<br />

Wir trauern um unsere verstorbenen<br />

Mitglieder<br />

Dr. Gerd Uibrig<br />

Dr. Werner Alexander Schettler<br />

37


Informationen der Geschäftsstelle<br />

Anschrift/Öffnungszeiten<br />

Reitbahnstraße 36, 01069 <strong>Dresden</strong>;<br />

zu erreichen (nach aktuellem Fahrplanstand)<br />

mit den Straßenbahnlinien 3, 8, 9, 10, 11<br />

Haltestelle Hauptbahnhof-Nord<br />

Telefon: 0351/4965080 Fax: 0351/4965071<br />

www.alpenverein-dresden.de<br />

E-Mail: webmaster@Alpenverein-<strong>Dresden</strong>.de<br />

Öffnungszeiten: Donnerstags 15.00 - 20.00 Uhr<br />

In dieser Zeit ist auch die telefonische Erreichbarkeit gesichert.<br />

Außerhalb dieser Zeiten besteht die Möglichkeit, über den<br />

Anrufbeantworter eine Nachricht zu hinterlassen.<br />

Zu den Öffnungszeiten findet auch die Ausleihe von Literatur und<br />

Ausrüstungsgegenständen statt.<br />

Bankverbindung<br />

Sämtlicher Zahlungsverkehr ist unter Angabe des<br />

Verwendungszweckes unter folgendem Konto abzuwickeln:<br />

Stadtsparkasse <strong>Dresden</strong>, Kto. Nr.: 145001119<br />

BLZ: 85055142<br />

Spenden<br />

Für Spenden ist die <strong>Sektion</strong> dankbar, sei es als Geld- oder Sachspende,<br />

z.B. für unsere Bibliothek. Die Spender werden in den nächsten<br />

Mitteilungen genannt, sofern der Spender das nicht ausdrücklich<br />

untersagt. Spenden sind steuerlich abzugsfähig, auf Wunsch wird eine<br />

Spendenbescheinigung ausgestellt und übersandt.<br />

Mitgliederverwaltung<br />

Mitgliedsbeitrag und Versicherungsschutz:<br />

Nur wer den Mitgliedsbeitrag bezahlt hat und im Besitz einer Jahresmarke<br />

ist, genießt den im Mitgliedsbeitrag enthaltenen Versicherungsschutz des<br />

Alpinen-Sicherheits-Service und der Haftpflichtversicherung des<br />

Deutschen Alpenvereins.<br />

Wir bitten die Barzahler um Einzahlung der Beiträge bis Ende<br />

Januar des Beitragszahlungsjahres. Das erspart uns allen Arbeit<br />

und Kosten und dient letztlich auch Ihrer Sicherheit (s.o.).<br />

In einem Versicherungsfall wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle<br />

der <strong>Sektion</strong>.<br />

Anträge auf Familienbeitrag:<br />

Der Familienbegriff im Sinne dieser Kategorie liegt vor, wenn beide<br />

Elternteile Mitglied in einer <strong>Sektion</strong> sind und mindestens ein Kind im Alter<br />

bis 18 Jahre haben. Als Mindestbeitrag wurde die Summe der A- und B-<br />

Beiträge festgelegt, in unserer <strong>Sektion</strong> also aktuell 78.- Euro. Anträge auf<br />

Familienbeitrag sind bis spätestens 30.09.2002 für 2003 bei der<br />

Geschäftsstelle schriftlich zu stellen.<br />

38


Eintritt in den <strong>DAV</strong> / Änderungen:<br />

Formulare für den Eintritt in den <strong>DAV</strong> sind in der Geschäftsstelle<br />

erhältlich. Ebenso betrifft das die Satzung der <strong>Sektion</strong>.<br />

Änderungen von Anschriften/Bankverbindungen bitten wir<br />

rechtzeitig zu melden. Wird das versäumt, können z.B. die <strong>DAV</strong> -<br />

Mitteilungen und <strong>Sektion</strong>smitteilungen nicht ordnungsgemäß zugestellt<br />

werden oder es entstehen bei Bankabbuchung Rückläufe, für die die<br />

Banken Gebühren berechnen. Diese Kosten belasten das <strong>Sektion</strong>skonto.<br />

Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass wir den Verursacher mit den<br />

anfallenden Kosten belasten. Deshalb unsere Bitte: Melden Sie<br />

Änderungen rechtzeitig mit dem Formblatt (in diesem Heft) an die<br />

Geschäftsstelle der <strong>Sektion</strong>.<br />

Austritt aus dem <strong>DAV</strong> oder <strong>Sektion</strong>swechsel :<br />

Austritt und <strong>Sektion</strong>swechsel sind nur zum Jahresende möglich. Dies muss<br />

an die Geschäftsstelle der <strong>Sektion</strong> schriftlich bis zum 30.09. des Jahres<br />

mitgeteilt werden.<br />

Mitgliederbeiträge 01.01. 2002<br />

Familienbeitrag<br />

Papa, Mama, alle Kinder bis zum vollendeten 18. Lebensjahr (Voraus-<br />

setzung: Eine Adresse, alle Beiträge werden von einem Konto abgebucht.)<br />

Beitrag 78.- Euro<br />

Aufnahmegebühr 15.- Euro<br />

A - Mitglied<br />

Vollmitglied ab dem vollendeten 26. Lebensjahr<br />

Beitrag 52.- Euro<br />

Aufnahmegebühr 15.- Euro<br />

B - Mitglied<br />

Ehepartner eines A - Mitgliedes (bei gleichzeitigem Eintritt A- und B-<br />

Mitglied Familienbeitrag)<br />

Beitrag 26.- Euro<br />

Aufnahmegebühr 10.- Euro<br />

B - Mitglied sonstige, nur auf Antrag<br />

a) Mitglieder, über 65. Lebensjahr<br />

b) in der Bergwacht tätige Mitglieder (Nachweis erforderlich)<br />

Beitrag 30.- Euro<br />

Aufnahmegebühr 10.- Euro<br />

C - Mitglied<br />

Mitglieder, die einer anderen <strong>Sektion</strong> des <strong>DAV</strong> als A-, B-, oder<br />

Juniormitglied angehören (Bitte Kopie des Mitgliedsausweises beifügen)<br />

Beitrag 15.- Euro<br />

Aufnahmegebühr entfällt<br />

Junioren Jugend<br />

18. bis 26. Lebensjahr ab 14. Lebensjahr (Eltern nicht<br />

im <strong>DAV</strong>)<br />

Beitrag 30.- Euro 13.- Euro<br />

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Aufnahmegebühr 10.- Euro 10.- Euro<br />

Kinder bis zum vollendeten 13. Lebensjahr beitragsfrei<br />

(nur Kinder, wenn ein Elternteil im <strong>DAV</strong> ist)<br />

Bei gleichzeitigem Eintritt mehrerer Familienmitglieder wird nur<br />

eine Aufnahmegebühr (15.- Euro) erhoben. Es gibt nur einen<br />

Jahresbeitrag, keinen Jahresteilbeitrag. Der volle Jahresbeitrag ist<br />

somit unabhängig vom Eintrittszeitpunkt zu entrichten. Die<br />

Mitgliedschaft beginnt mit der Entrichtung der Aufnahmegebühr<br />

und des Jahresbeitrages. Stichtag für die Altersberechnung ist<br />

jeweils der 1.1. eines Jahres.<br />

Einige Mitgliederrechte bei Mitgliedschaft im <strong>DAV</strong>:<br />

-billigere Übernachtung auf Hütten des <strong>DAV</strong>, OeAV, AVS, CAI, CAF, SAC,<br />

LAV, FEDME(Spanien).<br />

-Schlafplatzzuteilung beim Eintreffen auf der Hütte<br />

-verbilligtes Bergsteigeressen; Anspruch auf Teewasser<br />

-Versicherungsschutz<br />

-sechsmal jährlicher kostenloser Bezug der Zeitschrift des Alpenvereins<br />

“<strong>DAV</strong> - Panorama”<br />

-Möglichkeit, über den “<strong>DAV</strong>-Mitgliederservice" bestimmte Publikationen<br />

des <strong>DAV</strong> zu günstigen Mitgliederpreisen zu erwerben<br />

-25% Fahrpreisermäßigung auf bestimmten Busstrecken der ÖBB und der<br />

Österreichischen Bundespost (Bundesbus)<br />

-Fahrpreisermäßigung auf manchen Seilbahnen<br />

Wir verweisen dazu auch auf die Ausführungen im “<strong>DAV</strong><br />

Panorama”, Dezember 1999, Seite 68.<br />

Anmeldungen für Übernachtungen auf der<br />

Dresdner Hütte<br />

Bei Übernachtungswünschen auf der Dresdner Hütte bitten wir Sie, sich<br />

direkt an den Hüttenwirt (Adresse s. letzte Heftseite) - nicht an die<br />

Geschäftsstelle in <strong>Dresden</strong> - zu wenden. Ausnahmen betreffen die von der<br />

<strong>Sektion</strong> organisierten Touren, hier kann bei der Tourenmeldung auch der<br />

Quartierwunsch angegeben werden.<br />

Hüttenschlafsäcke...<br />

sind grundsätzlich Pflicht auf allen Alpenvereinshütten der Kategorie I und<br />

bei einer Hüttennächtigung mitzubringen. Sie sind über unsere<br />

Geschäftsstelle erhältlich. Die Preisspanne liegt je nach Ausführung<br />

zwischen 12 bis 15 Euro bei Abholung, bei Versand zuzüglich Porto.<br />

Wir begrüßen neue Mitglieder in unserer<br />

<strong>Sektion</strong>:<br />

40


Wir wünschen allen neuen Mitgliedern viel Freude bei der<br />

Ausübung des Bergsports und hoffen, dass die Angebote<br />

der <strong>Sektion</strong> rege angenommen werden<br />

Sonja Micklisch Pirna Gerd Eule Markkleeberg<br />

Irmgard Ritter <strong>Dresden</strong> Ralf Lübs Gombsen<br />

Wolfgang Huth <strong>Dresden</strong> Petra Polk <strong>Dresden</strong><br />

Jan Gottschalk Langebrück Familie Graf Großpostwitz<br />

Prof. Hanns Flik Meißen Familie Joop/Franke Radebeul<br />

Gerd Röder Pflügkuff Peter Liebmann Freital<br />

René Bernhardt <strong>Dresden</strong> Antje Buckentin Großschirma<br />

Thilo König Radebeul Ria Schädicke <strong>Dresden</strong><br />

Ann Hochberger Luckau Bettina Kühnapfel Radeberg<br />

Familie Flockerzi <strong>Dresden</strong> Jeanette Uschner Beelitz<br />

Gabriele Schmidt Weinböhla Familie Fichtmüller Scheyern<br />

Lucas Hegner <strong>Dresden</strong> Bernhard Hillgartner München<br />

Familie Beck <strong>Dresden</strong> Ralf Lotz Berlin<br />

Familie Rügen Beelitz Olaf Hübner Ottendorf-Okrilla<br />

Birgit Geyer <strong>Dresden</strong> Familie Kohnert Ottendorf-Okrilla<br />

Lars Kretschmer <strong>Dresden</strong> Familie Hübner Ottendorf-Okrilla<br />

Siegmar Kadner Starnberg Familie Quintin/Marois <strong>Dresden</strong><br />

Familie Schmidt Pulsnitz Marina Richter <strong>Dresden</strong><br />

Familie Degenkolb <strong>Dresden</strong> Krause Udo <strong>Dresden</strong><br />

Harald Müller <strong>Dresden</strong> Familie Melms <strong>Dresden</strong><br />

Gerd Eule <strong>Dresden</strong> Ralf Lübs Gombsen<br />

Petra Polk <strong>Dresden</strong> Familie Graf Großpostwitz<br />

Familie Rösler Cunewalde Familie Dimmler Cunewalde<br />

Andreas Philipp Radeberg Familie Marx Mügeln<br />

Steffen Philipp Arnsdorf<br />

41


Tipps rund um den Bergsport<br />

In loser Folge bieten wir unseren Lesern Tipps rund um den Bergsport an,<br />

sei es zur Ausrüstung, zur Tourenplanung usw. Nachfolgender Beitrag<br />

wurde wieder vom Dresdner Bergsport- und Trekkingladen „Die Hütte”<br />

zusammengestellt.<br />

Klettersteige- die Welt der Vertikalen!<br />

Jetzt beginnt sie, die Saison für Klettersteiggeher und für uns im Laden<br />

die damit verbundene Beratungshochzeit. Wir stellen immer wieder fest,<br />

dass neben aller Euphorie bei einigen Kunden auch Unkenntnis und gar<br />

Unterschätzung der Anforderungen an ein sicheres Klettersteigen vorhanden<br />

ist. Klar, Klettersteigbegehen kann süchtig machen, aber man sollte<br />

bedenken, dass dies nicht mit einfachem Gebirgswandern zu vergleichen<br />

ist.<br />

Klettersteig, was ist das ?<br />

Die Mehrzahl der "Eisenwege" entstand vor vielen Jahrzehnten, die ersten<br />

bereits im vorigen Jahrhundert.<br />

Schon damals, als das Wandern und Bergsteigen im alpinen Gelände keine<br />

Einzelerscheinung mehr war, sollten sie weniger erfahrenen Tourengehern<br />

einen sicheren Auf- und Abstieg ermöglichen. Dazu wurden Drahtseile<br />

gespannt, eiserne Nägel und Bügel oder Stufen in den Fels geschlagen. An<br />

sehr anspruchsvollen Stellen montierte man einfach Eisenleitern. All diese<br />

Dinge nennt man "Versicherungen". Während der beiden Weltkriege<br />

entstanden noch zusätzliche Klettersteige, um sichere Versorgungswege<br />

zu haben.<br />

Auch heute werden noch neue Klettersteige eingerichtet bzw. alte Wege<br />

neu versichert.<br />

Welche Voraussetzungen muss man mitbringen ?<br />

Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sollte man auf jeden Fall mitbringen,<br />

sonst können "Eisenwege" zum Stress werden. Abgründe im Hochgebirge,<br />

mit 200 Metern und mehr, sind beim Begehen anders als kleine Schlüchte<br />

in der Sächsischen Schweiz. Zuerst sollte man einfache Grade der<br />

Klettersteige ausprobieren, ehe man sich an "Königswege" wagt. Die<br />

Kondition entscheidet über die Länge der geplanten Klettersteige.<br />

Klettersteigen braucht Kraft und Ausdauer! Dabei sollte man aber nicht die<br />

Zeit für Zu- und Abstieg vergessen.<br />

Wie gefährlich ist Klettersteiggehen?<br />

Man unterscheidet objektive und subjektive Gefahren, denen jeder<br />

Tourengeher im Gebirge ausgesetzt ist. Die objektiven Gefahren gehen<br />

vom Gebirge selbst aus und drohen mit Lawine, Steinschlag, Wettersturz,<br />

Gewitter jedem, der dort unterwegs ist. Gefahren, die vom Bergsteiger<br />

42


selbst ausgehen- falsche Einschätzung des Wetters, der Gehzeit und vor<br />

allem der eigenen Fähigkeiten sind die subjektiven Gefahrenseiten. Auch<br />

wenn ein Klettersteiggeher nicht unbedingt Seiltechniken des Kletterns<br />

beherrschen muss, drohen ihm doch die gleichen Gefahren wie einem<br />

erfahrenen alpinen Kletterer. Deshalb sollte niemand ohne ausreichendes<br />

Wissen über Wetter und Gebirge sowie gesunden Menschenverstand ohne<br />

erfahrene Begleitung und taugliche Ausrüstung eine solche Tour wagen.<br />

Welche Ausrüstung ist für Klettersteige notwendig?<br />

Ein Helm<br />

ist ohne Wenn und Aber Pflicht! Selbst bei<br />

einfachen Klettersteigen besteht immer<br />

Steinschlaggefahr. Wählt einen "Alpinhelm"<br />

aus, welcher bei Steinschlag über ein hohes<br />

Energieaufnahmevermögen verfügt. Für ca.<br />

35.- bis 40,-EUR bekommt man z.B. von<br />

SALEWA mit dem Helm "Tofana" einen<br />

sicheren Kopf !<br />

Ein Klettersteig-Set sollte immer mit dabei<br />

sein. Es besteht aus zwei<br />

Klettersteigkarabinern, einem Seilstück, das<br />

sich Y-förmig teilt und einer Seilbremse. Das<br />

Seilende mit der Bremsplatte wird am Gurt<br />

festgeschlauft und an den beiden anderen<br />

Seilenden des Y-Stückes sind die Karabiner befestigt.<br />

Ist man auf dem Klettersteig unterwegs, sollte wenigstens ein Karabiner<br />

im Drahtseil (besser beide Karabiner) eingehangen sein. Im Falle eines<br />

Sturzes zieht der Karabiner das angebundene Seilstück durch die<br />

Bremsplatte und fängt somit die Energie des Sturzes auf.<br />

Klettersteigkarabiner (meist schon industriell in das Klettersteig-Set<br />

eingebunden) sollten eine große Schnapperöffnung für dicke Stahlseile<br />

43


oder Eisenklammern haben und einen Selbstverrieglungsmechanismus<br />

besitzen.<br />

Ein solches Klettersteig-Set bekommt man ebenfalls für 50,-bis 60,-<br />

EURO.<br />

Die Klettersteig- Sets von SALEWA, MAMMUT oder PETZL gelten nach<br />

letztem Test des Bergsportmagazins "Alpin" als besonders gut verarbeitet.<br />

In diesem Sinn Euer "Hütten- Team".<br />

Ein Kombigurt<br />

gehört genauso zur Grundausstattung eines<br />

Klettersteiggehers. Da es gerade auf<br />

Klettersteigen zu den härtesten Stürzen kommen<br />

kann, ist ein Gehen nur mit einem Brustgurt oder<br />

mit einem Stück Seil um die Brust purer<br />

Leichtsinn. Ein Kombigurt, der voll verstellbar<br />

sein sollte, kostet 50,- bis 60,- EURO. Wir<br />

empfehlen mit dem Gurt "Civetta" von SALEWA<br />

oder mit dem MAMMUT- Gurt<br />

preisleistungsstarke Modelle.<br />

Das Resümee für Klettersteiggeher und solche,<br />

die es erst werden wollen, lautet also:<br />

Immer Helm tragen, Kombigurt anlegen,<br />

modernes Klettersteig-Set verwenden, jederzeit<br />

mindestens einen Karabiner einklinken und den<br />

gesunden Menschenverstand einschalten- dann<br />

machen Klettersteige richtig Spaß!<br />

Bücherwurm...über neue Bergliteratur<br />

Die Neuauflagen bzw. Neuerscheinungen auf dem Gebiet der Bergliteratur<br />

sind kaum zu überblicken. An Stelle von Hinweisen auf Bücher sollen<br />

dieses Mal aber einige Hinweise zu Wanderkarten und zu einer<br />

Wanderbroschüre stehen, auch im Hinblick auf die bevorstehende Saison,<br />

denn ein Buch bzw. einen Bildband von den Bergen kann man ja dann<br />

wieder in der „finsteren„ Jahreszeit lesen.<br />

Wanderkarten des Landesvermessungsamtes Sachsen<br />

Wer gute und genaue Wanderkarten für Sächsische Wanderbgebiete<br />

sucht, für den zählen sicher auch die Wanderkarten des<br />

Landesvermessungsamtes Sachsen zu den Favoriten. Die im Maßstab<br />

1:25000 ausgegebenen Karten sind sogenannte Topographische<br />

Sonderkarten, d.h. die klassische Topographische Karte wird mit<br />

Wanderwegen herausgegeben.<br />

Die Karten werden in unregelmäßigen Abständen aktualisiert, für einige<br />

Gebiete gibt es bereits die dritte Auflage, z.B. die Nr. 43, 44 und 51,<br />

Sächsische Schweiz Pirna bzw. Bad Schandau und Zittauer Gebirge. Der<br />

44


Preis beträgt 5,01 Euro. Es gibt auch noch Wanderkarten für ausgewählte<br />

Gebiete, genannt sei hier die berühmte Schrammsteinkarte, die<br />

abweichende Preise haben.<br />

Die Karten sind in der Regel nur über das Landesvermessungsamt<br />

Sachsen erhältlich. Deshalb hier unser Hinweis:<br />

•Die Verkaufsstelle befindet sich im Landesvermessungsamt auf dem<br />

Olbrichtplatz 3, 01099 <strong>Dresden</strong>, (Stauffenbergallee - Ecke<br />

Königsbrücker Straße); Tel. 0351-82837341<br />

E-Mail: verkauf@lvsn.smi.sachsen.de<br />

•Öffnungszeiten des Verkaufsbüros Mo - Do 9.00-12.00 und 12.30-<br />

15.00 Uhr, sowie Freitags 9.00-12.00 Uhr<br />

Aktualisierte Alpenvereinskarten<br />

Folgende Alpenvereinskarten sind in neuer Auflage erschienen:<br />

•Hochkönig/Hagengebirge<br />

•Allgäuer Alpen Ost<br />

•Lechtaler Alpen – Parseierspitze<br />

•Totes Gebirge mittleres Blatt<br />

•Ötztaler Alpen – Weißkugel<br />

•Wetterstein- und Mieminger Gebirge - Mitte<br />

Der aktuelle Fortführungsstand der Alpenvereinskarten ist unter<br />

www.alpenverein-muenchen.de abrufbar<br />

Ab Herbst soll es die Alpenvereinskarten auch auf CD geben.<br />

Neuauflage von „Mit Kindern auf Hütten“<br />

Diese sehr informative Broschüre informiert über besonders kinder- bzw.<br />

familienfreundliche Hütten. Sie ist allen zu empfehlen, die gern mit der<br />

Familie einen richtigen Hüttenurlaub machen wollen, aber noch etwas<br />

“Bammel“ haben ob man mit seinen Kleinen wirklich das Hüttenleben<br />

genießen kann.<br />

Die Broschüre enthält 70 Alpenvereinshütten, die den Anforderungen an<br />

familienfreundlichen Hüttenbetrieb und auch familienfreundliche Umgebung<br />

gerecht werden.<br />

Die Broschüre erhält man direkt beim <strong>DAV</strong> in München durch Direktanforderung<br />

(Adressen in den Mitteilungen des <strong>DAV</strong> „<strong>DAV</strong>- Panorama“)<br />

kostenlos (zumindest bisher).<br />

45


In der Welt unterwegs...<br />

Neben den Tourenberichten unserer Mitglieder wollen wir Ihnen in loser<br />

Folge auch interessante Reiseberichte bieten, vor allem aus Gegenden der<br />

Erde, die nicht unbedingt zum Standardreiseprogramm zählen. Für deren<br />

Bereitstellung danken wir neben den Autoren auch dem Bergsport- und<br />

Trekkingladen „Die Hütte”.<br />

Nachfolgend Teil 2 des in Heft 5 begonnenen Berichtes über eine nicht<br />

ganz alltägliche Fahrradtour<br />

Russland - der Norden Europas<br />

Mit dem Fahrrad auf der Halbinsel Kola<br />

Irgendwie akzeptieren wir langsam, dass es mit dem Fahrrad einfach nicht<br />

möglich sein wird. So genießen wir noch ordentlich die Gegend, gehen<br />

etwas angeln, unterhalten uns mit den Leuten oder heizen den Ofen an.<br />

Doch spätestens nach einem Tag treibt uns der Wissensdurst weiter. Wir<br />

beschließen, am 25. August wieder zurück in die Zivilisation zu fahren.<br />

Schon auf dem Hinweg hatten wir uns den Fluss Umba genauer<br />

angesehen. Gleich hinter Oktjabrskij bauen wir das Faltboot auf und<br />

zerlegen unsere Räder, um sie in das Boot zu verstauen. Uns erwarten auf<br />

über 100 km Länge zirka 150 Höhenmeter in diesem tosendem Fluss<br />

mitten in der Wildnis. Auf unseren Generalmaßstabskarten waren exakt 66<br />

Stromschnellen eingezeichnet und genau das war der Knackpunkt. Zufällig<br />

erweist sich die erste Stromschnelle als geradezu lapidar. Doch dann,<br />

nach etlichen Kilometern, zeigte sich die zweite Stromschnelle. Wir sahen<br />

nur einen engen Kanal ohne Ende in die Tiefe stürzen. Folglich müssen wir<br />

das Boot den Kilometer durch Geröllfelder und Wald umtragen.<br />

Glücklicherweise war diese Stromschnelle auch die einzigste ihrer Art an<br />

diesem Fluss. Nur ein weiteres Mal müssen wir uns die Stromschnellen<br />

genau ansehen, bevor wir sie mit flatternden Herzen befahren können.<br />

Idyllische Übernachtungsplätze auf Inseln oder neben tosenden<br />

Stromschnellen runden den Tag abends immer wieder ab. Manchmal warf<br />

ich auch noch die Angel in den Fluss, um das Abendbrot noch etwas<br />

anzureichern, zum Beispiel mit einer Forelle.<br />

Am 29. August erreichen wir die Mündung in das Weiße Meer am Hafenort<br />

Umba. Hier stocken wir erst einmal wieder unsere Vorräte auf, bevor wir<br />

uns die Küste vornehmen wollen; 140 km staubige und grobsteinige<br />

Straße begleiten uns bis nach Varzuga nahe der Küste. In Varzuga<br />

angekommen, endet die Straße direkt an der Leitplanke zum Fluss. Der<br />

ganze Hauptteil des Ortes liegt auf der anderen Seite des Flusses und ist<br />

somit mit dem Auto oder Fahrrad nicht mehr zu erreichen. Irgendwie<br />

ungewohnt. Uns interessiert allerdings nicht Varzuga sondern das Dorf<br />

Kuzome Rander, Mündung des Flusses. Bis dorthin sind es noch zirka 20<br />

km. Schon nach 10 km müssen wir aufgeben, der pure Sand lässt selbst<br />

Autos tief versinken. Wir schnallen ab und laufen - am folgenden Tag - mit<br />

dem Rucksack weiter Richtung Kuzomen: Diese Ortschaft ist schon fast<br />

vollständig vom Sand aufgefressen. Wie immer wenn man in solchen<br />

fernen Orten als Ausländer auftritt, wird man sofort freundlich auf der<br />

47


Straße zum Essen eingeladen. So erfahren wir bei einer deftigen<br />

Kartoffelsuppe wieder mehr über den Verlauf der Küste und die dortigen<br />

Orte. Irgendwie reizen die Erzählungen von diesem Landstrich, allerdings<br />

sollte man möglichst ohne Rad und mit einem Boot unterwegs sein. Am<br />

Abend laufen wir noch bis zur Landzunge heraus, besteigen ein altes<br />

Schiffswrack und sehen den Beginn des einfachen Küstenpfades Richtung<br />

Ponoi. Hier wollten wir eigentlich von Krasnoschtschelje herauskommen.<br />

Schade dass wir es nicht sind.<br />

An den folgenden Tagen fahren wir wieder zurück nach Umba. Wir haben<br />

uns vorgenommen, über einen kleinen Waldweg nach Oktjabriskij zurück<br />

zu gelangen.<br />

Das war schon eines der komfortableren Nachtquartiere<br />

Langsam beginnt der Herbst sich in den schönsten Farben zu<br />

präsentieren. Dieser Herbst hier oben ist extrem kurz, aber dafür um<br />

etliches farbenfroher als man es von unseren Breiten kennt. Gleichfalls<br />

zeigt sich erster richtiger Nachfrost, so dass das Wasser für das Müsli<br />

eines Morgens fast vollständig eingefroren ist. An solch kalten Nächten<br />

konnten wir aber immer dank unserer faszinierend kleinen Schlafsäcke<br />

aus Yeti's Manufaktur angenehm warm schlafen. Der kleine holprige Weg<br />

führte uns immer weiter in das flache Gehölz hinein. Einzelne eingezeichnete<br />

Siedlungen zeigen sich als fast vollständig verlassen und den<br />

täglichen Verkehr kann man an einer Hand abzählen. Doch wie immer<br />

wenn es am schönsten ist; soll man aufhören. So kommt mir bei<br />

Kilometer 60 der Low Rider in das Vorderrad, wirft mich über den Lenker<br />

ab und verbiegt kräftig das Vorderrad und dummerweise die Vorderradgabel.<br />

Zum Glück ist mir nichts passiert, doch mit einer angebrochenen<br />

Gabel kann man mit 50 kg Gepäck nicht mehr weiterfahren.<br />

48


Straße a la Kola - Härteprüfung für Mensch und Fahrrad<br />

kein Wunder, dass das Fahrrad manchmal streikt (unten)<br />

Also bleibt uns nichts anderes übrig, als bis zum nächsten bewohnten Haus zurück zu<br />

laufen und dort auf eine Lösung zu hoffen. Wie immer ist man allzeit herzlich willkommen<br />

und zusammen mit Iwan, einem dort ansässigem Pensionär, stoppen wir die wenigen<br />

LKW und fragen nach einer Mitfahrgelegenheit. Nach fast 24 Stunden rückt dann ein LKW<br />

mit Personenkabine an, der uns 10 km bis zur nächsten Bahnstation in Kanda- lakscha<br />

mitnimmt. Seine Fracht sind 6 Moskauer, die aus ihrem Angelurlaub irgendwo in der<br />

Wildnis zurückkehren.<br />

Mit dem Zug reisen wir nun wieder zurück nach Murmansk. Hier wollen wir<br />

unbedingt unsere Räder loswerden. Von unserem Aufenthalt vor zwei<br />

Jahren in Murmansk kennen wir einen hier arbeitenden Schweden, dem<br />

wir gerne unsere Räder anvertrauen wollen. Doch es ist Sonnabend früh<br />

und wir haben nur die Adresse seiner Arbeitsstelle. So warten wir<br />

vergebens das ganze Wochenende vor verschlossenen Türen um Ake<br />

anzutreffen.<br />

Am Montag kommt dann eine Angestellte von Ake's Büro, die uns sofort<br />

erlaubt, die Räder dort zu deponieren. So wird aus unserer Fahrradreise<br />

eine Rucksackreise.<br />

49


Wir wollen das Gebirge der Hibinen auf der Kolahalbinsel erlaufen. Am Morgen des 11.<br />

September marschieren wir mit dem Kompass das Tal der Mala Belaja samt unserem<br />

Gepäck für 1 1/2 Wochen los. Es lässt sich kein eindeutiger Weg finden, bis wir die ersten<br />

kleinen Kuppen erklommen haben. Die herbstlich bunte Vegetation des niedrigen Waldes<br />

lässt das Tal in allen Farben schimmern. In der Ferne zeigen sich die langen Schuttberge<br />

hinauf zum Kamm. Bis über die Baumgrenze wandern wir auf etwa 500 m Höhe und<br />

bauen das Zeit wegen eines Nieselregens auf.<br />

Am nächsten Tag gedenken wir, den höchsten Berg der Halbinsel Kola, den<br />

Jubuitschvumchorr, zu erklimmen. Leider beginnt es leicht zu nebeln als wir die<br />

auserkorene Schotterkante erklimmen, so dass wir oben auf dem riesigen<br />

schottergefüllten Gipfelplateau nur mit dem GPS Höhenmesser den „Gipfel“ auf exakt<br />

1200 m entdecken können.<br />

Am Donnerstag kämpfen wir uns zu einem imposanten Pass hoch, um das Tal zu<br />

wechseln.<br />

Nach drei Tagen treffen wir mal wieder ganz unten im Tal auf ein paar ebenfalls<br />

wandernde Menschen, bevor wir wieder ein menschenleeres Seitental hinauf laufen.<br />

Irgendwie ist das Gebirge in diesem Teil noch viel flacher geschliffen worden. Nach 6<br />

Tagen erreichen wir endlich die Zivilisation in Kirovsk. Und das auch gleich ordentlich<br />

heftig. Am Ende des Tales stehen wir plötzlich vor riesigen Haldenbergen und ganz zum<br />

Schluss vor einem zirka 100 m tiefen Bergbauloch. Links und rechts gehen steile<br />

bergmännisch abgeknabberte Bergwände hoch. Immer wieder sehen wir Steine von den<br />

Steilhängen abstürzen, auch auf unsere Route. Beim passieren bemerken wir riesige<br />

Blöcke (2x1 m) die nur durch leichtes Anfassen in Bewegung gebracht werden können.<br />

Ein wirklich gefährliches Unterfangen und nicht nachahmenswert. Hier wird das<br />

weltgrößte Vorkommen an Apatit, ein Phosphat, abgebaut. Mit der Eisenbahn fahren wir<br />

wieder nach Murmansk.<br />

Unser nächstes Ziel liegt nun in Nickel nahe der norwegischen Grenze, im<br />

Reiseführer als zweiter Eingang zu Hölle beschrieben. Mit dem Zug zuckeln<br />

wir 8 Stunden 170 km durch eine grandiose Tundra- und Taigalandschaft.<br />

Doch dann in Nickel angekommen, „erschlägt“ uns sofort der Dreck der<br />

ansässigen Nickelverarbeitung, sowie die Grenzpolizei. Direkt aus dem<br />

Zug werden wir abgefangen und ausgiebigst ausgefragt über unsere<br />

Unternehmung, so nahe der Grenze. Nachdem wir per Du sind, laden die<br />

Grenzer uns ein, bei einer Verwandten von ihnen zu übernachten. Mit<br />

russischem Wodka, leichter Suppe und vielen Gesprächen vertrieben wir<br />

bis zur Betäubung die Nacht. Natürlich erhalten wir auch eine Belehrung<br />

was wir fotografieren dürfen und was nicht und das wir bitte morgen<br />

wieder abreisen sollen. Nachmittags vergnügen wir uns alleine und<br />

untersuchen die Mondlandschaft nahe der Fabrik noch einmal genauer.<br />

Überall liegt Staub herum, keine Vegetation und statt dessen gibt es nur<br />

Müll. Wirklich gruselig. Über Nacht reisen wir wieder nach Murmansk und<br />

treffen dort endlich unseren Freund Ake.<br />

Am 21. September reisen wir endgültig mit dem Zug nach Sankt<br />

Petersburg ab. Nach dieser 30-stündigen Fahrt durch die Weiten des<br />

russischen Nordens kommen wir wieder direkt im pulsierenden Leben an.<br />

Weiter geht es mit dem Zug über Helsinki nach Hanko.<br />

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Trotz der Strapazen hat es Spaß gemacht<br />

Nur noch Rostock gilt es zu grüßen, bevor wir am Abend des 25.<br />

September nach 1500 km auf dem Rad, 110 km auf dem Faltboot und 100<br />

km zu Fuß wieder das Elbtal erblicken. Geschafft!<br />

Christian Böttger<br />

PS: Wer Interesse an solch einer Tour hat, oder sich generell weitere<br />

Informationen über diesen doch recht unbekannten Landstrich einholen<br />

möchte, der kann sich an den Autor zwecks „Sonderberatungen“ wenden.<br />

Er ist auch guter Norwegen – Kenner.<br />

Hier die Adresse von Christian Böttger:<br />

Schützenhofstr. 20<br />

01129 <strong>Dresden</strong><br />

Tel. 0351- 8493263<br />

Mail: Christian_ Böttger@gmx.de<br />

Für dieses Jahr (Herbst) steht übrigens eine Tour zu Fuß durch diese Gegend an. Na dann<br />

viel Glück und schöne Erlebnisse und nicht zuletzt möglichst gutes, wanderfreundliches<br />

Wetter!<br />

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Änderungsmeldung<br />

an:<br />

<strong>DAV</strong> - <strong>Sektion</strong> <strong>Dresden</strong><br />

Geschäftsstelle<br />

Reitbahnstraße 36<br />

01069 <strong>Dresden</strong><br />

Name, Vorname des Mitgliedes:____________________________________<br />

Mitglieds-Nr.:___________________________________________________<br />

(siehe Adressaufkleber bzw. Mitgliedsmarke)<br />

Änderung fiir weitere Familienmitglieder (Name):____________________<br />

Alte Anschrift:__________________________________________________<br />

Straße, Haus-Nr.:________________________________________________<br />

PLZ und Ort:___________________________________________________<br />

Neue Anschrift ab:________________<br />

Straße, Haus-Nr.:_______________________________________________<br />

PLZ und Ort :__________________________________________________<br />

Telefon-Nr.:____________________________<br />

Neue Konto-Nr. mit Bankleitzahl:___________________________________<br />

Name des Geldinstituts:___________________________________________<br />

______________________<br />

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Unterschrift<br />

Notizen<br />

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Die Dresdner Hütte 2308m<br />

www.stubai.org/dresdnerhuette/navigation.htm E-Mail: dresdnerhuette@stubai.org<br />

Hüttenwirte: Heidi und Erich Hofer<br />

Hotel Fernau, A- 6167 Neustift<br />

Tel. Hütte 0043 - 5226 – 8112 Fax 0043 - 5226 - 8113<br />

Tel. Tal 0043 - 5226 – 2717<br />

Hüttenwart: Ludwig Gedicke<br />

Hannes-Schufen-Str. 79<br />

41066 Mönchengladbach<br />

Tel. 02161 - 963590 ; Fax 02161 - 963591<br />

Öffnungszeit: Ganzjährig außer Juni (offen ab 28.6.) und 14 Tage im<br />

Oktober (genaues Datum für Oktober 2002 bitte in der<br />

Hütte oder bei der Geschäftsstelle erfragen).<br />

Normalweg<br />

auf die Hütte: Vom Parkplatz der Mutterbergalm 1,5 h. Die Hütte<br />

liegt auch an der Mittelstation der Stubaier Gletscherbahn.<br />

Die Hochstubaihütte 3173m<br />

Hüttenwirtin: Antonia Falkner<br />

Windau 658, A - 6430 Sölden<br />

Tel. Hütte 0043 - 664 - 3587637<br />

Tel. Tal 0043 - 5254 - 3240<br />

Hüttenwart: Dieter Stephan<br />

Burgenstr. 24<br />

71116 Gärtringen-Rohrau<br />

Te. 07034 – 929876 ; Fax 07034 - 929878<br />

Öffnungszeit: ab 14. Juli bis ca. Mitte September (genaues Schließdatum ist<br />

wetterabhängig)<br />

Normalweg<br />

auf die Hütte: Von Sölden im Ötztal über Kleble Alm oder Fiegl`s Gasthaus 5 bzw.<br />

5,5 h<br />

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Übergänge möglich z. B. zur Gipfel (Beispiele)<br />

Amberger Hütte 3 bis 4 h Windacher Daunkogel 3351 m 1,5 h<br />

Hildesheimer Hütte 4 h Warenkarseitenspitze 3345 m 1,5 h<br />

Übergänge möglich z. B. zur Gipfel (Beispiele)<br />

Hochstubaihütte 4 h Schaufelspitze 3333 m 3,5 h<br />

Sulzenauhütte 3 h Stubaier Wildspitze 3341 m 3,5 h<br />

Amberger Hütte 6 h östl. Daunkogel 3330 m 3 h<br />

Hildesheimer Hütte 3 h Zuckerhütl 3505 m 4 h<br />

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