Der Kampf
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Der Kampf
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Wie dem König geholfen wurde<br />
Tirians Elend dauerte nicht mehr lange. Es gab einen Knall und<br />
dann noch einen, und plötzlich standen zwei Kinder vor ihm.<br />
Eine Sekunde früher war der Wald noch ganz leer gewesen.<br />
Sicherlich kamen die Kinder nicht hinter Tirians Baum hervor,<br />
denn da hätte er sie doch gehört. Sie waren einfach da. Auf einen<br />
Blick sah er, daß sie dieselben seltsamen, dunkelfarbigen Kleider<br />
trugen wie die Leute in seinem Traum. Beim zweiten Blick<br />
bemerkte er, daß es der jüngste Knabe und das jüngste Mädchen<br />
aus der Runde der sieben Leute waren.<br />
»O Schreck!« rief der Junge, »das nimmt einem ja den Atem.<br />
Ich dachte…«<br />
»Schnell, binde ihn los«, sagte das Mädchen. »Wir können uns<br />
nachher unterhalten.« Dann fügte sie hinzu, indem sie sich Tirian<br />
zuwandte, »es tut mir leid, daß wir so lange ausgeblieben sind.<br />
Wir kamen, so schnell wir nur konnten.«<br />
Während sie noch redete, hatte der Knabe ein Messer aus<br />
seiner Tasche hervorgeholt und schnitt schnell des Königs<br />
Fesseln durch, freilich zu schnell, denn des Königs Glieder waren<br />
so steif und taub geworden, daß er, als der letzte Strick durchgeschnitten<br />
wurde, vorwärts auf Knie und Hände fiel. Er konnte<br />
erst wieder hochkommen, als durch tüchtiges Reiben etwas<br />
Leben in seine Beine zurückgekehrt war.<br />
»Das warst du doch, nicht wahr«, erkundigte sich das<br />
Mädchen bei Tirian, »der bei uns in jener Nacht erschien, als wir<br />
alle beim Abendessen saßen? Fast vor einer Woche.«<br />
»Eine Woche, liebes Mädchen?« fragte Tirian. »Mein Traum<br />
hat mich vor kaum zehn Minuten in eure Welt geführt.«<br />
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