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(focus)uni lübeck - Universität zu Lübeck

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| 29. JAHRGANG | HEFT 2 | OKTOBER 2012<br />

LOLA, Thomas Mann und das sterbende Schilf<br />

Von Thorsten Biet<br />

Seit 2002 ergänzt das <strong>Lübeck</strong>er Offene Labor (LOLA) den Unterricht von Schülerinnen und Schülern in den Fächern Biologie<br />

und Chemie. Dass die Kooperation mit den Schulen über reine Laborkurse hinaus gehen kann, zeigt ein mehrjähriges Forschungsprojekt<br />

mit der Thomas-Mann-Schule.<br />

Mehr als 700 Kurse, rund 12.000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen<br />

- eine beachtliche Bilanz für <strong>Lübeck</strong>s Offenes<br />

Labor (LOLA). Seit Beginn wird das LOLA geleitet von PD<br />

Dr. Bärbel Kunze vom Institut für Biologie, die damit eine Idee<br />

von Prof. Enno Hartmann umsetzte. In den letzten zehn Jahren<br />

hat sich das LOLA für Schülerinnen und Schüler über die<br />

Grenzen der Hansestadt hinaus als außerschulischer Lernort<br />

etabliert (<strong>focus</strong> <strong>uni</strong> <strong>lübeck</strong> 2/2010). Seit 2009 läuft <strong>zu</strong>sätzlich<br />

ein Projekt in Kooperation mit der Thomas-Mann-Schule,<br />

das über die meist nur wenige Stunden bis Tage dauernden<br />

Laborkurse hinaus geht. Die Schülerinnen und Schüler der<br />

Oberstufe des <strong>Lübeck</strong>er Gymnasiums untersuchen <strong>zu</strong>sammen<br />

mit dem LOLA, unterstützt durch die Possehl-Stiftung,<br />

das Schilfsterben an der Wakenitz.<br />

Dabei ist das Schilfsterben kein Phänomen, das nur rund<br />

um die Hansestadt <strong>zu</strong> beobachten ist. Bundesweit sind in<br />

den letzten Jahrzehnten viele Schilfbestände <strong>zu</strong>rückgegangen<br />

– die Ursachen sind derzeit nicht endgültig geklärt.<br />

Im Bereich der Wakenitz betrifft es <strong>zu</strong>m Beispiel den Bestand<br />

| 68<br />

(<strong>focus</strong>) <strong>uni</strong> <strong>lübeck</strong><br />

im Kleinen See und vor Eichholz. War der Schilfgürtel vor Eichholz<br />

2003 noch durchgehend vorhanden, so waren im Jahr<br />

2011 nur noch einzelne Bulten <strong>zu</strong> finden. Doch nicht überall<br />

herrscht das gleiche Bild. An anderen Wakenitzstandorten,<br />

etwa bei Absalonshorst, ist ein solcher Rückgang bisher nicht<br />

<strong>zu</strong> verzeichnen. Das gilt auch für den als Vergleichsstandort<br />

ausgewählten Röhrichtgürtel an der Badestelle Groß Sarau<br />

am Ratzeburger See.<br />

Mit diesem heterogenen Erscheinungsbild sind die vier<br />

genannten Standorte ein hervorragendes Untersuchungsobjekt,<br />

um mögliche Ursachen für das Schilfsterben <strong>zu</strong> ermitteln<br />

und gleichzeitig Schülerinnen und Schüler der Oberstufe<br />

an naturwissenschaftliches Arbeiten heran<strong>zu</strong>führen.<br />

Für ihre Feldarbeit erlaubt die an den Daten interessierte<br />

untere Naturschutzbehörde den jungen Forscherinnen und<br />

Forschern, mehrmals im Jahr mit Motorbooten in das Naturschutzgebiete<br />

Wakenitz ein<strong>zu</strong>fahren. Seit 2009 nehmen die<br />

Gymnasiasten regelmäßig die Morphologie des Schilfrohrs in<br />

Augenschein und ziehen Proben <strong>zu</strong>r wasser- und sediment-<br />

Schilfgürtel an der Wakenitz (Foto: Jörg Clement)

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