(focus)uni lübeck - Universität zu Lübeck
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| Lehre<br />
thodenkoffer etc. Zur didaktisch-methodischen Kompetenz<br />
gehört auch das Wissen um den didaktisch-situativ adäquaten<br />
Einsatz von Methoden, um individuelle Lernprozesse und<br />
Schlüsselkompetenzen der Studierenden <strong>zu</strong> fördern.<br />
Didaktik-Kompetenz und Methoden-Kompetenz sind interdependent<br />
und nicht immer trennscharf voneinander <strong>zu</strong><br />
entwickeln.<br />
Zur Methoden-Kompetenz werden folgende Workshops<br />
jährlich z.T. mehrfach angeboten: Vortrags- und Präsentationstechniken<br />
(englischsprachiger und deutschsprachiger<br />
Workshop), Problemorientiertes Lehren und Lernen, Seminarmethoden<br />
in Mathematik und MINT, Clinical Teaching, Vortragsrhetorik<br />
in Englisch, Kreativitätsmethoden in Forschung<br />
und Lehre.<br />
1.3. Medien-Kompetenz<br />
Medien-Kompetenz 7 in der hochschuldidaktischen Lehre ist<br />
sowohl eine Didaktik-Kompetenz als auch eine Methoden-<br />
Kompetenz. Didaktisch bedeutet dies, <strong>zu</strong> entscheiden, welche<br />
Medien für die jeweilige Lehr-Lernsituation <strong>zu</strong>r Verfügung<br />
stehen und welche Medien eingesetzt werden sollen.<br />
Methodisch ist dann <strong>zu</strong> entscheiden, wie und in welchen<br />
Situationen welche Medien wie eingesetzt werden. Unter<br />
Medien werden alle die Lehre unterstützenden Medien verstanden<br />
wie Literatur, Tafeln (Whiteboard, SMARD-Board)<br />
Moderationstafeln und -wände, elektronische Medien u.v.m.<br />
Gerade elektronische Medien ermöglichen vielfältige Einsatzmöglichkeiten<br />
sowohl auf der didaktischen Ebene (reine<br />
e-Learning-Veranstaltungen, Blended Learning 8 ) als auch auf<br />
der methodischen Ebene. Zur Medien-Kompetenz gehört darum<br />
insbesondere sowohl das Wissen über elektronische Medien<br />
als auch der Umgang mit ihnen und ihr didaktisch situativ<br />
adäquater Einsatz.<br />
Zur Medien-Kompetenz werden folgende Workshops<br />
jährlich z.T. mehrfach angeboten: Multimedia in der Lehre, Elearning<br />
in der Lehre, Umgang mit SMARD-Boards, Nut<strong>zu</strong>ng<br />
aller hochschuldidaktischen Workshops auf einer Moodle-<br />
Plattform 9 , ein online-Workshop <strong>zu</strong>m Integrativen Gendering<br />
10 .<br />
1.4. Prüfungs-Kompetenz<br />
Unter Prüfungskompetenz wird die Fähigkeit verstanden,<br />
Prüfungen möglichst kompetenzorientiert und nicht nur<br />
wissensbasiert <strong>zu</strong> gestalten. Da<strong>zu</strong> gehört auch die Beratungs-Kompetenz,<br />
durch die Studierende individuell und<br />
kompetenzorientiert so beraten werden, dass sie gestärkt<br />
6 vergl. <strong>zu</strong> Methoden-Kompetenz auch Christian Jaschinski (2008)²<br />
7 Unter Medien-Kompetenz wird in der Bildungswissenschaft auch der Umgang<br />
mit Medien und elektronischen Medien im schulischen und außerschulischen<br />
Zusammenhang, ihr didaktischer Einsatz und die individuelle Fähigkeit des Umgangs<br />
damit im Alltag verstanden, vergl. da<strong>zu</strong>: Dieter Baake (1999) Sigrid Blömeke<br />
(2000)<br />
8 Blended-Learning ist die Verbindung von reinem Online-learning und Anwesenheitsveranstaltungen<br />
29. JAHRGANG | HEFT 2 | OKTOBER 2012 |<br />
in Prüfungen hineingehen. Zu diesen beiden Kompetenzbereichen<br />
gehören das Wissen um Prüfungsformen (Staatsexamen,<br />
OSCE 11 , Kurztests etc.), um disziplinspezifische, wissensbasierte<br />
und kompetenzorientierte Prüfungsmethoden, das<br />
Generieren von Prüfungsfragen, die Reflektion eigenen Prüfungsverhaltens<br />
und die Organisation der Prüfungssituation.<br />
Daneben sind die Bewertungsmaßstäbe für Prüfungen in der<br />
jeweiligen Disziplin wichtige Handlungsvorausset<strong>zu</strong>ngen 12 .<br />
Zur Prüfungs-Kompetenz werden folgende Workshops<br />
jährlich angeboten: Prüfungen in MINT, Prüfungen in Medizin,<br />
OSCE-Prüfungen.<br />
1.5. Interkulturelle Kompetenz<br />
Interkulturelle Kompetenz umfasst Gender-Kompetenz, Diversity-Kompetenz,<br />
didaktische und Methoden-Kompetenz.<br />
Gender-Kompetenz meint das Wissen um die Geschlechterdifferenzen<br />
im hochschulischen Bildungssystem und in der<br />
Gesellschaft und um die damit <strong>zu</strong>sammenhängenden Diskriminierungen<br />
und möglichen Antidiskriminierungsstrategien,<br />
die bis in die einzelnen Lehrsituation und die Lehrinhalte hineinreichen.<br />
Da<strong>zu</strong> gehört das Wissen über disziplinspezifische<br />
Genderforschung und das didaktische und methodische Wissen<br />
um strukturelle und inhaltliche Integrationsmöglichkeiten<br />
von Genderaspekten in die eigene Lehrsituation. Ähnliches<br />
gilt auch für die Diversity-Kompetenz. Das Wissen um<br />
die Heterogenität der Studierenden (Peter Viebahn 2008), die<br />
sich nach den gängigen interdependenten Diversity-Dimension:<br />
Geschlecht, Alter, Ethnie, Religion, sexuelle Orientierung,<br />
physische, psychische Beeinträchtigungen unterscheiden,<br />
setzt die didaktische und methodische Kompetenz,<br />
diese Heterogenität strukturelle und methodisch <strong>zu</strong> berücksichtigen<br />
voraus (Jansen-Schulz 2012). Des Weiteren gehört<br />
<strong>zu</strong>r Interkulturellen Kompetenz auch das Wissen und die methodische<br />
Umset<strong>zu</strong>ngsfähigkeit über kulturelle Hintergründe,<br />
kulturelle Unterschiede von Lernerfahrungen, Sprachen<br />
und sprachliche Fähigkeiten der Studierenden 13 .<br />
Zur Interkulturellen Kompetenz werden folgende Workshops<br />
jährlich z.T. mehrfach angeboten: Inter- und Transkulturelle<br />
Lehre, Englisch als Lehrsprache, Gender-Diversity-Aspekte<br />
in der Lehre.<br />
1.6. Leitungs-Kompetenz<br />
Leitungs-Kompetenz bezieht sich auf weitere Aufgaben von<br />
Lehrenden und dem wissenschaftlichen Nachwuchs im akademischen<br />
Betrieb, die über Lehre und Forschung hinausge-<br />
9 Moodle-Plattformen sind elektronische Lernbereiche, die online <strong>zu</strong>r Verfügung<br />
gestellt werden. So kann z.B. jede Lehrveranstaltung in eine Moodle-Plattform<br />
gestellt werden. Dort können Lehrende und Studierende Aufgaben einstellen<br />
und bearbeiten und miteinander komm<strong>uni</strong>zieren. Die Nut<strong>zu</strong>ng von Moodle-<br />
Plattformen ermöglicht individuelles und selbstgesteuertes Lernen.<br />
10 Döring, Nicola/Probstmeyer Kristin, TU Ilmenau 2012<br />
11 OSCE: objective structured clinical examination<br />
12 vergl. da<strong>zu</strong>: Sigrid Dany/Birgit Szscyrba/Johannes Wildt (2008); Sighard Roloff<br />
(2008)²; Götz Fabry (2008)<br />
13 Vergl. da<strong>zu</strong>: Wolfgang Welsch (2010); Gabriele Winker/Nina Degele (2009)<br />
(<strong>focus</strong>) <strong>uni</strong> <strong>lübeck</strong><br />
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