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(focus)uni lübeck - Universität zu Lübeck

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| Lehre<br />

und <strong>zu</strong>nehmend bei Einstellungen im hochschulischen Bereich<br />

und bei Berufungen nachgefragt wird. Somit wird das<br />

wissenschaftliche Personal der <strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Lübeck</strong> über<br />

den direkten Lehreinsatz hinaus auch für <strong>zu</strong>künftige Bildungsaufgaben<br />

in der Wirtschaft gefördert.<br />

1.Das <strong>Lübeck</strong>er hochschuldidaktische Kompetenzmo<br />

dell<br />

Im Zertifikatsprogramm wird davon ausgegangen, dass Lehrende<br />

Kompetenzen für ihre verschiedenen Aufgabenbereiche<br />

im Wissenschaftssystem entwickelt haben. Diese sind<br />

individuell auf den drei in dem Modell von Heiner (2012) genannten<br />

Ebenen entwickelt und werden ständig neu konstruiert.<br />

Diesen Konstruktionsprozess soll das Zertifikatsprogramm<br />

unterstützen.<br />

Dabei wird den Lehrenden selbst die Verantwortung für<br />

ihre Lehrkompetenzen überlassen, sie entscheiden, welche<br />

ihrer Lehrkompetenzbereiche sie in welcher Reihenfolge<br />

stärken wollen. Die Lehrkompetenz wird auf der konstruktivistischen,<br />

drei Ebenen umfassenden und aufgabenberücksichtigenden<br />

Grundlage hochschuldidaktischer Lehr-Kompetenz-Forschungen<br />

4 in sechs Kompetenzbereiche aufgeteilt.<br />

Diese Kompetenzbereiche richten sich einerseits vor allem<br />

an den notwenigen Lehraufgaben und andererseits an<br />

den vielfältigen Aufgaben der Lehrenden im Wissenschaftsbetrieb<br />

aus und werden durch insgesamt über 40 jeweils<br />

kompetenzspezifische Workshops unterstützt, die von Lehrenden<br />

je nach eigenem Kompetenzbedarf frei wählbar sind.<br />

1.1. Didaktik-Kompetenz<br />

Didaktik-Kompetenz umfasst das Wissen, die Umset<strong>zu</strong>ngsfähigkeiten<br />

und Strategien, die Lernsituation für Studierende<br />

horizontal, vertikal und inhaltlich so <strong>zu</strong> strukturieren, dass<br />

weitestgehend individuelles Lernen ermöglicht wird. Da<strong>zu</strong><br />

gehört das Wissen über Lerntheorien, das Wissen über eigenes<br />

Bildungs- und Lernverständnis, das Wissen über didaktische<br />

Strukturen (hochschulpolitisch, innerhalb der eigenen<br />

Hochschule), über disziplinspezifische Lehrkulturen und über<br />

didaktische Lehrkonzepte wie z.B. Forschendes Lernen, Inter-<br />

und Transdisziplinäres Lernen, Problemorientiertes Lernen,<br />

Transferorientiertes Lernen. Des Weiteren gehört da<strong>zu</strong> das<br />

Wissen über Gruppenprozesse und quer da<strong>zu</strong> jeweils Integratives<br />

Gendering – die Integration von Gender- und Diversity-Aspekten<br />

in die Lehre. Das Wissen um die Heterogenität<br />

der Studierenden führt neben den o.g. didaktischen Wissensbeständen<br />

<strong>zu</strong> Wissen und Umset<strong>zu</strong>ngsfähigkeiten von didaktischen<br />

Methoden 5 .<br />

Zur Didaktik-Kompetenz werden folgende Workshops<br />

jährlich z.T. mehrfach angeboten: Prinzipien guter Lehre, Was<br />

29. JAHRGANG | HEFT 2 | OKTOBER 2012 |<br />

Dr. phil. Dipl.-Päd. Bettina<br />

Jansen-Schulz, 1950<br />

in Freiburg i. Breisgau<br />

geboren, studierte 1974<br />

- 1976 Sozialpädagogik<br />

an der Fachhochschule<br />

Hamburg und 1979 -<br />

1982 Diplom-Pädagogik,<br />

Erwachsenenbildung<br />

und Sozialwissenschaft<br />

an der <strong>Universität</strong> Hamburg.<br />

1994 Promotion<br />

an der Helmut-Schmidt-<br />

<strong>Universität</strong> Hamburg,<br />

Fachbereich Pädagogik,<br />

<strong>zu</strong>m Thema „Das andere Lernen - Frauen in ländlichen Elterninitiativen“.<br />

2004 – 2011 Wissenschaftliche Referentin für<br />

Hochschuldidaktik und Gender-Diversity an der Leuphana<br />

<strong>Universität</strong> Lüneburg, seit 1998 freiberufliche Wissenschaftsberaterin<br />

<strong>zu</strong> Gender-Diversity für Hochschulen. Projekt- und<br />

Lehrtätigkeiten in über 20 bundesdeutschen <strong>Universität</strong>en<br />

und Hochschulen, zahlreiche Publikationen und Vorträge.<br />

Auslandsaufenthalte in Neuseeland, Australien, USA, Canada,<br />

Österreich und Schweiz <strong>zu</strong> Forschungs- und Lehrzwecken.<br />

Seit Oktober 2011 an der <strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Lübeck</strong>, Entwicklung<br />

und Aufbau der Hochschuldidaktik und Aufbau und Koordination<br />

des Dozierenden-Service-Centers der <strong>Universität</strong>.<br />

Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik<br />

(dghd), der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (gma)<br />

sowie in den jeweiligen hochschuldidaktischen und medizindidaktischen<br />

Netzwerken. Gründungsmitglied im bundesweiten<br />

ExpertInnenkreis Gender-Diversity in der Hochschuldidaktik.<br />

Kooperationen bestehen mit der medizinischen<br />

und allgemeinen Hochschuldidaktik der <strong>Universität</strong>en Kiel<br />

und Duisburg-Essen, Hamburg, TU Hamburg und der Hochschule<br />

Ostfalia.<br />

ist gute Lehre?, Vorlesungs- und Veranstaltungsplanung, Intelligentes<br />

Üben in Mathematik, Medizindidaktik, Erkenntnisse<br />

der Lehr-Lernforschung.<br />

1.2. Methoden-Kompetenz<br />

Methoden-Kompetenz umfasst das Wissen über einzelne<br />

Methoden, die im je spezifischen didaktischen Umfeld individuelles<br />

Lernen fördern, Studierende im Laufe der Lehrveranstaltungen<br />

aktivieren und so Lernprozesse ermöglichen.<br />

Da<strong>zu</strong> gehören Moderationsmethoden, Gruppenmethoden,<br />

Einzelmethoden, Methoden <strong>zu</strong>r Lerndifferenzierung (z.B. Stationen)<br />

und aktivierende Methoden in Großgruppen (Hörsaal)<br />

und seminaristischen Gruppen. Hier finden sich in der<br />

hochschuldidaktischen Literatur vielfältige Methoden 6 , Me-<br />

4 Fiehn u.a. 2012; Trautwein/Merkt 2012; Heiner 2012; Wildt 2009 (BMBF-Hochschuldidaktik-Forschungsprogramm<br />

2008-2011); Webler 2003; 2011; Brinker 2012;<br />

Neueste Lehr-Lernforschungsergebnisse aus eigener BMBF-Hochschuldidaktik-<br />

Forschung LeWI 2008-2012, http://www.zhb.tu-dortmund.de/hd/lewi/; Block<br />

2012 5 vergl. <strong>zu</strong> Didaktik-Kompetenz auch Jürgen Flender (2008)²<br />

(<strong>focus</strong>) <strong>uni</strong> <strong>lübeck</strong><br />

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