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(focus)uni lübeck - Universität zu Lübeck

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| Forschung aktuell<br />

Dreidimensionales Hören ohne Kopfhörer<br />

Institut fürSignalverarbeitung<br />

Um einen räumlichen Höreindruck <strong>zu</strong> ermöglichen, ist es<br />

notwendig, dass die Ohren des Zuhörers jeweils mit den individuell<br />

richtigen Audiosignalen beschallt werden. Während<br />

bei der Reproduktion über Kopfhörer garantiert werden<br />

kann, dass jedes Einzelsignal nur von dem jeweils<br />

vorgesehenen Ohr wahrgenommen wird, erreichen die Signale<br />

bei einer Wiedergabe über Lautsprecher stets beide Ohren<br />

des Zuhörers. Durch dieses Übersprechen verschwindet<br />

der räumliche Höreindruck. Die Schallwellen werden <strong>zu</strong>sätzlich<br />

von den Wänden und Gegenständen im Raum reflektiert<br />

und kommen mit unterschiedlichen Verzögerungen am Ohr<br />

an – es entsteht ein Nachhall. Für ein komfortables Hören<br />

und für audiologische Messungen, wie etwa mit Hörgeräten,<br />

soll jedoch auf unbequeme Kopfhörer verzichtet und dennoch<br />

eine dreidimensionale Audiowahrnehmung ermöglicht<br />

werden.<br />

Die Autoren beschreiben den Entwurf eines Netzwerks<br />

aus Filtern, das Lautsprechern vorgeschaltet wird, um sowohl<br />

den Nachhall als auch die Übersprecheffekte der Quellensignale<br />

an den Ohrpositionen des Zuhörers ab<strong>zu</strong>schwächen.<br />

Des Weiteren konnten sie zeigen, wie die Vorfilter so<br />

entworfen werden können, dass auch Bewegungen des Zuhörers<br />

ohne eine Verschlechterung der wahrgenommenen<br />

Qualität möglich sind.<br />

J. O. Jungmann, R. Ma<strong>zu</strong>r, M. Kallinger, T. Mei, A. Mertins, „Combined<br />

Acoustic MIMO Channel Crosstalk Cancellation and Room Impulse Response<br />

Reshaping“, IEEE T. Audio Speech 2012, 20, 1829-1842.<br />

29. JAHRGANG | HEFT 2 | OKTOBER 2012 |<br />

Erfolgreiche Genom-Suche nach Schutz vor tödlicher<br />

Malaria<br />

Institut für Medizinische Biometrie und Statistik<br />

Wissenschaftler des Instituts für Medizinische Biometrie und<br />

Statistik der <strong>Universität</strong> <strong>Lübeck</strong> und des Hamburger Bernhard-Nocht-Instituts<br />

für Tropenmedizin haben gemeinsam<br />

mit Kollegen der <strong>Universität</strong> von Kumasi, Ghana, und der <strong>Universität</strong><br />

Kiel die erste erfolgreiche genomweite Suche nach<br />

Genen vorgelegt, die vor tödlichen Verläufen der Malaria<br />

schützen.<br />

Bei jedem von 1500 ghanaischen Kindern mit lebensbedrohlichen<br />

Verläufen der Malaria und 1000 gesunden Kindern<br />

wurden nahe<strong>zu</strong> eine Million Varianten im Genom untersucht,<br />

die damit praktisch alle Gene des Menschen erfassen.<br />

„Neben bekannten schützenden Mutationen in den Genen<br />

für Sichelzell-Krankheit und Blutgruppe 0 wurden eindeutige<br />

Unterschiede zwischen kranken und gesunden Kindern<br />

bei zwei weiteren Genen gefunden“, berichtet Dr. Christian<br />

Timmann, Koordinator der Studie. „Eines steuert die Kalzium-<br />

Konzentration in roten Blutkörperchen, den Zellen, in denen<br />

sich Malariaparasiten vermehren. Das andere unterstützt die<br />

Abdichtung von Gefäßwänden, die bekanntermaßen bei lebensbedrohlicher<br />

Malaria geschädigt werden.“ Die Forscher<br />

sind <strong>zu</strong>versichtlich, dass die neu gefundenen Malaria-Gene<br />

Ansätze für neue Behandlungen bieten.<br />

C. Timmann, T. Thye, M. Vens, J. Evans, J. May, C. Ehmen, J. Sievertsen, B.<br />

Muntau, G. Ruge, W. Loag, et al. „Genome-wide association study indicates<br />

two novel esistance loci for severe malaria“, Nature 2012, online 15 August<br />

2012, doi:10.1038/nature11334.<br />

(<strong>focus</strong>) <strong>uni</strong> <strong>lübeck</strong><br />

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