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(focus)uni lübeck - Universität zu Lübeck

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| 29. JAHRGANG | HEFT 2 | OKTOBER 2012<br />

Abb. 4: Zusammenhang zwischen zerebraler und gemischt-venöser<br />

Sauerstoffsättigung während transapikaler transaortaler<br />

Aortenklappenimplantation<br />

und simultan gemessener gemischt-venöser Sauerstoffsättigung<br />

untersucht 30,31 . In der einen Untersuchung wurden<br />

N=20 Patienten während der schwankenden hämodynamischen<br />

Bedingungen der trans-apikalen Implantation der<br />

Aortenklappe untersucht 30 , bei der anderen Studie N=26 Patienten,<br />

die nach komplexer Herzchirurgie am ersten postoperativen<br />

Tag wach, spontan atmend auf der Intensivstation<br />

überwacht wurden 31 .<br />

Bei beiden Untersuchungen konnten N=120 bzw. N=52<br />

Datenpaare von zerebraler und gemischt-venöser Sauerstoffsättigung<br />

verglichen werden, sie zeigten gute bis sehr<br />

gute Übereinstimmung. Abbildung 4 zeigt die Korrelation<br />

zwischen zerebralen und gemischt-venösen Sauerstoffsättigungen<br />

anhand der 120 Datenpaare während der trans-apikalen<br />

Aortenklappen-Implantation. Dabei ist die Übereinstimmung<br />

zwischen den Parametern umso enger, je stabiler<br />

die Kreislauf- und Beatmungssituation ist, und je besser das<br />

Herzzeitvolumen. Der Zusammenhang zwischen zerebraler<br />

und gemischt-venöser Sauerstoffsättigung ist dabei vergleichbar<br />

der Übereinstimmung zwischen gemischt-venöser<br />

und zentral-venöser Sättigung, die, weil sie über einen weniger<br />

invasiven zentral-venösen Katheter <strong>zu</strong> messen ist, häufig<br />

als Anhaltswert für die systemische Sauerstoffbilanz heran<br />

gezogen wird 32,33 .<br />

Zusammenfassung<br />

In den letzten Jahren konnte in verschiedenen Untersuchungen<br />

sowohl an herz- als auch an nicht-herzchirurgischen Patienten<br />

herausgearbeitet werden, dass die Vermeidung von<br />

intraoperativen Abfällen der mittels Nah-Infrarot-Spektroskopie<br />

bestimmten zerebralen Sauerstoffsättigung mit einer<br />

Verbesserung des neurologischen und klinischen Outcomes<br />

einhergeht.<br />

| 10<br />

(<strong>focus</strong>) <strong>uni</strong> <strong>lübeck</strong><br />

Forschung aktuell |<br />

Dr. med. Hauke Paarmann, wurde 1972 in Wismar geboren.<br />

Er studierte Medizin an der <strong>Universität</strong> Leipzig und promovierte<br />

am Herzzentrum Leipzig. 2007 wechselte er nach <strong>Lübeck</strong><br />

und ist derzeit Oberarzt an der Klinik für Anästhesiologie<br />

und Intensivmedizin. Sein wissenschaftliches Interesse<br />

ist der Stellenwert von gering-invasiven hämodynamischen<br />

Monitoringsystemen in der perioperativen Überwachung<br />

herzchirurgischer Patienten.<br />

Dr. med. Julika Schön, Jahrgang 1972, studierte Medizin an<br />

der <strong>Universität</strong> <strong>Lübeck</strong>. Neben der deutschen hat sie auch die<br />

europäische Facharztanerkennung (DESA, Diplom der European<br />

Society of Anaesthesiology). Dr. Julika schön arbeitet<br />

als Oberärztin an der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />

und steht unmittelbar vor dem Abschluss ihrer Habilitation.<br />

Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Prädiktion und<br />

Vermeidung von postoperativen neurologischen Funktionsstörungen.<br />

Prof. Dr. med. Matthias Heringlake, wurde 1962 in Siegen geboren.<br />

Sein Medizinstudium absolvierte er an der freien <strong>Universität</strong><br />

Berlin. Seit 1997 arbeitet er in <strong>Lübeck</strong>, wo er 2004 habilitierte.<br />

Prof. Heringlake ist Leitender Oberarzt an der Klinik<br />

für Anästhesiologie und Intensivmedizin und verantwortlich<br />

für die Abteilung Kardioanästhesie. Er ist Mitherausgeber der<br />

Fachzeitschrift Applied Cardiopulmonary Pathophysiology<br />

und Sprecher der Sektion „Herz-Kreislauf“ der Deutschen Interdisziplinären<br />

Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin<br />

(DIVI). Seine Forschungsinteressen gelten dem Hämodynamisches<br />

Monitoring, der Physiologie der Niere und der zerebrale<br />

Oxigenierung.<br />

Die <strong>Lübeck</strong>er Arbeitsgruppe konnte darüber hinaus zeigen,<br />

dass auch die präoperative zerebrale Sauerstoffsättigung einen<br />

wichtigen Prädiktor der Mortalität und Morbidität nach<br />

herzchirurgischen Eingriffen darstellt. Die vorgestellten Untersuchungen<br />

unterstreichen, dass die zerebrale Oximetrie<br />

<strong>zu</strong>r Risikoprädiktion postoperativer kognitiver Störungen<br />

und des allgemeinen klinischen Outcomes beitragen kann.

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