Elternbrief 001 - Regionale Schule Gingst

Elternbrief 001 - Regionale Schule Gingst Elternbrief 001 - Regionale Schule Gingst

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Elternbrief der Regionalen Schule Gingst – Nr. 1 – Mai/Juni 2009 Studientag 2009, 12. Juni 2009, 9 – 13 Uhr, Mensa Änderungen für ein Wohlfühlklima An dem diesjährigen Studientag beschäftigen sich Eltern, Schüler und Lehrer mit einem veränderten Rhythmus des Schulalltages. Sie greifen damit Ideen der bisherigen Schulstammtische sowie Diskussionen in den einzelnen Klassen auf. Vorgestellt und diskutiert werden zwei Zeitvarianten, die in den letzten Wochen entstanden sind. Sie dienen dazu, den zeitlichen Ablauf des Unterrichtstages für alle Beteiligten angenehmer, weniger hektisch also zu organisieren. Dazu gehören beispielsweise Überlegungen über Anfang und Ende des Schultages sowie die Dauer und Ausgestaltung von kürzeren und längeren Pausen. In den Planungen werden auch die Angebote wie Wahlpflicht- und Förderunterricht, Hausaufgabenstunde und Lernstation, Ganztagsangebote und Arbeitsgemeinschaften, zeitlich besser in den Tag eingepasst. Aus allen Klassen erwarten wir für anregende Gespräche Schüler- und Elternvertreter. Für alle anderen Schülerinnen und Schüler findet an diesem Tag der zweite Hausarbeitstag statt; sie bekommen gleich nach den Pfingstferien ihre Aufgaben, die sie an dem Freitag zu Hause erledigen. Die Anmeldungen nehmen die Klassenleiter entgegen. Elternbrief der Regionalen Schule Gingst. Nr. 1. Mai/Juni 2009 Neue Wahlpflichtregeln Im kommenden Schuljahr können Schüler der Klassen 7 bis 10 neue Wahlpflichtangebote nutzen. Die Ideen der Fachlehrer sind an der Info-Wand im Schulflur zu entnehmen. Zwei Neuheiten gibt es: Schüler der 7. bis 10. Klasse lernen gemeinsam in Kursen. Und die Kurse können – je nach Angebot – zwei oder vier Schuljahre dauern. Mittagspause in der Schule Ab dem nächsten Schuljahr werden alle Schüler ihre Mittagspause in der Schule gestalten. Dazu bitten wir die Eltern schon jetzt, sich darüber Gedanken zu machen, wie ihr Kind die Mahlzeit einnehmen möchte. Nutzt es vielleicht die Möglichkeit eines warmen Mittagsesses oder bringt es sich etwas zu essen mit in die Schule. Die Pause wird täglich so organisiert sein, dass alle Klassen zu festgelegten Zeiten im Verband essen gehen. Stark mit Lernstationen Die Lernstationen werden auch weiterhin betrieben und ausgebaut. Schüler nutzen hier die Möglichkeit, sich in einer anderen Lernform Wisen zu verschiedenen Fachgebieten allein oder in der Gruppe anzueignen. Neben Allgemeinwissen in de Hauptfächern Deutsch,

<strong>Elternbrief</strong><br />

der <strong>Regionale</strong>n <strong>Schule</strong> <strong>Gingst</strong> – Nr. 1 – Mai/Juni 2009<br />

Studientag 2009, 12. Juni 2009, 9 – 13 Uhr, Mensa<br />

Änderungen für ein<br />

Wohlfühlklima<br />

An dem diesjährigen Studientag beschäftigen sich Eltern,<br />

Schüler und Lehrer mit einem veränderten Rhythmus des<br />

Schulalltages. Sie greifen damit Ideen der bisherigen<br />

Schulstammtische sowie Diskussionen in den einzelnen<br />

Klassen auf.<br />

Vorgestellt und diskutiert werden zwei Zeitvarianten, die<br />

in den letzten Wochen entstanden sind. Sie dienen dazu,<br />

den zeitlichen Ablauf des Unterrichtstages für alle<br />

Beteiligten angenehmer, weniger hektisch also zu<br />

organisieren. Dazu gehören beispielsweise Überlegungen<br />

über Anfang und Ende des Schultages sowie die Dauer und<br />

Ausgestaltung von kürzeren und längeren Pausen.<br />

In den Planungen werden auch die Angebote wie<br />

Wahlpflicht- und Förderunterricht, Hausaufgabenstunde<br />

und Lernstation, Ganztagsangebote und Arbeitsgemeinschaften,<br />

zeitlich besser in den Tag eingepasst.<br />

Aus allen Klassen erwarten wir für anregende Gespräche<br />

Schüler- und Elternvertreter. Für alle anderen<br />

Schülerinnen und Schüler findet an diesem Tag der zweite<br />

Hausarbeitstag statt; sie bekommen gleich nach den<br />

Pfingstferien ihre Aufgaben, die sie an dem Freitag zu<br />

Hause erledigen.<br />

Die Anmeldungen nehmen die Klassenleiter entgegen.<br />

<strong>Elternbrief</strong> der <strong>Regionale</strong>n <strong>Schule</strong> <strong>Gingst</strong>. Nr. 1. Mai/Juni 2009<br />

Neue Wahlpflichtregeln<br />

Im kommenden Schuljahr können<br />

Schüler der Klassen 7 bis 10 neue<br />

Wahlpflichtangebote nutzen. Die<br />

Ideen der Fachlehrer sind an der<br />

Info-Wand im Schulflur zu<br />

entnehmen. Zwei Neuheiten gibt es:<br />

Schüler der 7. bis 10. Klasse lernen<br />

gemeinsam in Kursen. Und die<br />

Kurse können – je nach Angebot –<br />

zwei oder vier Schuljahre dauern.<br />

Mittagspause in der <strong>Schule</strong><br />

Ab dem nächsten Schuljahr werden<br />

alle Schüler ihre Mittagspause in der<br />

<strong>Schule</strong> gestalten. Dazu bitten wir die<br />

Eltern schon jetzt, sich darüber<br />

Gedanken zu machen, wie ihr Kind<br />

die Mahlzeit einnehmen möchte.<br />

Nutzt es vielleicht die Möglichkeit<br />

eines warmen Mittagsesses oder<br />

bringt es sich etwas zu essen mit in<br />

die <strong>Schule</strong>. Die Pause wird täglich so<br />

organisiert sein, dass alle Klassen zu<br />

festgelegten Zeiten im Verband<br />

essen gehen.<br />

Stark mit Lernstationen<br />

Die Lernstationen werden auch<br />

weiterhin betrieben und ausgebaut.<br />

Schüler nutzen hier die Möglichkeit,<br />

sich in einer anderen Lernform<br />

Wisen zu verschiedenen Fachgebieten<br />

allein oder in der Gruppe<br />

anzueignen. Neben Allgemeinwissen<br />

in de Hauptfächern Deutsch,


Aktuelle Termine<br />

Kessel Buntes. Unsere Talente-<br />

Show erwartet alle Zuschauer<br />

am Donnerstag, dem 16. Juli<br />

2009, in der Turnhalle. Der<br />

Unterhaltungsabend mit vielen<br />

Schülerbeiträgen beginnt um<br />

18 Uhr.<br />

Zeugnisübergabe. Die Schüler<br />

der 9. und 10. Klassen werden<br />

am Freitag, dem 10. Juli 2009,<br />

ihre Zeugnisse der Berufsreife<br />

bzw. Mittleren Reife erhalten.<br />

Die festliche Veranstaltung<br />

beginnt um 18 Uhr in der<br />

Turnhalle unserer <strong>Schule</strong>.<br />

Sportwoche. Wie in jedem Jahr<br />

werden die Schülerinnen und<br />

Schüler der Klassen 5 bis 9<br />

sportlich in der letzten<br />

Schulwoche aktiv. Sie absolvieren<br />

am Montag, dem 13. Juli<br />

die traditionelle Schulolympiade<br />

und werden vom 14. bis<br />

16. Juli in unterschiedlichen<br />

Projektgruppen Sport treiben.<br />

In den nächsten Tagen erhalten<br />

alle die notwendigen Informationen<br />

und wählen das für sie<br />

passende Angebot aus.<br />

Letzter Schultag. Am Freitag,<br />

dem 17. Juli 2009, erhalten alle<br />

Schüler der 5. bis 9. Klasse ihre<br />

Jahreszeugnisse. Um 7.15 Uhr<br />

treffen sich die Schüler und<br />

Lehrer zunächst in der<br />

Turnhalle zu einer „Auszeichnungs-<br />

und Ehrenstunde“. Zahlreiche<br />

Wettbewerbe werden<br />

dann ausgewertet. Anschließend<br />

bekommen alle ihre<br />

Zeugnisse und können dann die<br />

Ferien genießen.<br />

Interview, 23. Mai 2009, Ostsee-Zeitung<br />

<strong>Gingst</strong> ist eine „Starke <strong>Schule</strong>“<br />

Schulleiter Eckhard Mostek im Gespräch mit Claudia Noatnick<br />

<strong>Elternbrief</strong> der <strong>Regionale</strong>n <strong>Schule</strong> <strong>Gingst</strong>. Nr. 1. Mai/Juni 2009<br />

Ihre Kinder haben bestimmt schon von<br />

unserer Auszeichnung in Schwerin sowie<br />

über die Reise zum Bundespräsidenten<br />

erzählt. Lesen Sie mehr in dem OZ-<br />

Interview.<br />

OZ: Was bedeutet es für euch, bereits zum zweiten<br />

Mal von Bundespräsident Horst Köhler empfangen<br />

worden zu sein?<br />

Eckhard Mostek: Das ist ein Riesenglücksgefühl. Im<br />

Normalfall kommt keine <strong>Schule</strong> zweimal dorthin. Es<br />

zeigt, dass wir beim ersten Mal nicht einfach nur<br />

Glück hatten, sondern dass an unserer <strong>Schule</strong> doch<br />

einiges richtig gemacht worden ist.<br />

Katharina Wilde: Stimmt. Ein Mal als <strong>Schule</strong> an<br />

diesen „Berliner Tagen” teilnehmen zu dürfen, ist<br />

schon etwas Besonderes. Das zweite Mal zeigt jedoch, wie stark unsere <strong>Regionale</strong><br />

<strong>Schule</strong> <strong>Gingst</strong> wirklich ist.<br />

OZ: Was macht die Stärke der <strong>Gingst</strong>er <strong>Schule</strong> aus?<br />

Mostek: Ich kann auf ein mitziehendes Kollegium, engagierte Mitarbeiter und<br />

aufgeschlossene Partner bauen. Unsere AWT-Lehrerin Ramona Hatrath ist ständig<br />

auf der Suche nach Unternehmern, die bereit sind, unseren Schülern ein Praktikum<br />

zu gewähren. Und das funktioniert querbeet durch alle Berufsgruppen – vom<br />

Gastwirt und der Friseuse über den Landwirt bis zum Steuerberater – sehr<br />

erfolgreich. Es ziehen alle an einem Strang.<br />

OZ: Was gehört noch zum Erfolgskonzept?<br />

Mostek: Dass wir das Ohr an der Masse haben. So haben wir beispielsweise<br />

Kontakt zu verschiedenen Betrieben aufgenommen, sie gefragt, „was will die<br />

Wirtschaft?“ Da merkten wir, dass sehr viel Wert auf Norm- und<br />

Wertvorstellungen gelegt wird, was uns veranlasst hat, die Kopfnoten als eine der<br />

ersten <strong>Schule</strong>n wieder einzuführen.<br />

OZ: Und die Schüler?<br />

Mostek: Ohne die geht es natürlich nicht und ich kann sagen, dass ich sehr stolz<br />

auf sie bin. Die Mehrzahl von ihnen stellt sich den hohen Ansprüchen und<br />

Normen. Sie ziehen mit, weil sie wissen, worauf es ankommt im Leben. Auch<br />

ihretwegen stehen wir am Ende so gut da und können uns nicht nur auf Landes-<br />

sondern auch Bundesebene durchaus sehen lassen.<br />

OZ: Von den ganzen Ehrungen in Schwerin und Berlin aber haben sie im Grunde<br />

doch nichts?<br />

Mostek (lacht): Ehrlich gesagt, nein. Schließlich können wir nicht alle 220 Schüler<br />

mit ins Schloss Bellevue nehmen. Doch ich weiß, dass es diese Auszeichnung sie<br />

sehr stolz macht macht. Offen würden sie das zwar nie zugeben – dafür sind sie<br />

viel zu cool.<br />

Lisa Peplow: Katharina und ich waren zwar die einzigen der <strong>Gingst</strong>er Schüler, die<br />

mit nach Berlin durften, aber die Erfahrungen, die wir dort in den Workshops mit<br />

Schülern anderer <strong>Schule</strong>n machen durften, geben wir an die <strong>Gingst</strong>er weiter.<br />

Wilde: Genau. Außerdem haben wir in Berlin viele Kontakte geknüpft, die es nun<br />

zusammen zu pflegen gilt.<br />

OZ: Wird <strong>Gingst</strong> auch ein drittes mal am Wettbewerb „Starke <strong>Schule</strong>“ teilnehmen?<br />

Mostek: Klar. Auf der Rückfahrt von Berlin nach Rügen haben wir schon Pläne<br />

geschmiedet.<br />

OZ: Das wäre?<br />

Mostek: Ach, im Grunde kochen alle nur mit Wasser. Wir waren manchmal einfach<br />

zu zaghaft in der Darstellung unser Arbeit. Mit unseren Aktivitäten waren wir nicht<br />

schlechter als <strong>Schule</strong>n aus Bayern, Hamburg oder Berlin. Wir müssen uns beim<br />

nächsten Mal einfach nur etwas cleverer verkaufen.


Neue Hausordnung –<br />

neues Glück?<br />

Unsere <strong>Schule</strong> bekommt eine eigene Verfassung<br />

Mit einer Schulverfassung und einer neuen Hausordnung<br />

starten wir in das kommende Schuljahr. In unterschiedlichen<br />

schulischen Gremien haben wir einen Textvorschlag debattiert<br />

und festgestellt, dass wir mit der Verfassung eine sehr gute<br />

Sammlung von Pflichten und Rechten aller an unserer <strong>Schule</strong><br />

Beteiligten bekommen. So finden Schüler in einigen Artikeln<br />

nicht allein das, was sie machen müssen. Nein, sie lesen nun<br />

auch, welche Pflichten Eltern und Lehrer haben. So wächst<br />

sicher auch das Verständnis, dass wir alle mit einem<br />

gemeinsamen Interesse <strong>Schule</strong> machen.<br />

Stammtischarbeit im Januar 2009<br />

Die Hausordnung regelt die Bestimmungen für ein gutes<br />

Miteinander an der <strong>Schule</strong>. Dazu gehören auch Maßnahmen für<br />

Schülerinnen und Schüler, die sich nicht an unsere Regelungen<br />

halten. In mehreren Ebenen helfen wir alle den Betroffenen,<br />

sich wieder an einen guten Schulablauf zu gewöhnen. Zugleich<br />

diskutieren wir darin auch die Rechte von Schülern auf einen<br />

guten Unterricht und Möglichkeiten, wie sie sich in die<br />

Ausgestaltung der <strong>Schule</strong> noch besser einbringen können. Dazu<br />

kann sie auch ein Belohnungssystem anregen, das in den<br />

letzten Monaten schon verschiedentlich ausprobiert wurde. Im<br />

kommenden Schuljahr soll daran weiter gearbeitet werden.<br />

Die Frage nach dem „neuen Glück“, die eingangs gestellt<br />

wurde, wird sich dann jeder selbst beantworten können.<br />

<strong>Elternbrief</strong> der <strong>Regionale</strong>n <strong>Schule</strong> <strong>Gingst</strong>. Nr. 1. Mai/Juni 2009<br />

Schulstammtisch<br />

Was ist der Schulstammtisch, wird<br />

noch immer gefragt. Die Antwort ist<br />

einfach: eine Gesprächsrunde von<br />

Eltern, Schülern, Lehrern und<br />

technischen Kräften, die sich über<br />

unsere <strong>Schule</strong> austauschen. Die<br />

Themen der regelmäßigen Abende<br />

haben wir zu Beginn festgelegt. In<br />

Gruppen werden Fragen nach einem<br />

respektvollen Umgang miteinander,<br />

über guten Unterricht oder Ordnung<br />

und Sauberkeit beraten. Anregungen<br />

daraus nehmen wir mit in den<br />

schulischen Alltag.<br />

Die aktuelle Runde am 9 Juni 2009<br />

behandelt die Thematik „Umgang<br />

mit Ordnungswidrigkeiten und<br />

Fehlverhalten in der <strong>Schule</strong>“. Das<br />

„Ebenenmodell“ der Hausordnung<br />

wird dabei vorgestellt. Wir treffen<br />

uns um 18.30 Uhr in der Mensa.<br />

Erster Tag im neuen Schuljahr<br />

Nach erholsamen Wochen beginnen<br />

wir am Montag, dem 31. August<br />

2009, mit dem neuen Schuljahr. Um<br />

7.15 Uhr beginnt in der Turnhalle die<br />

erste Stunde für alle Schüler.<br />

Schulleiter Herr Mostek begrüßt alle<br />

alten und neuen Schüler und stellt<br />

zugleich die Lehrer vor. Nach einigen<br />

organisatorischen Hinweisen werden<br />

wir den Jahresrückblick auf das<br />

Schuljahr 2008/2009 ansehen, in<br />

dem alle Höhepunkte des<br />

schulischen Lebens zusammengefasst<br />

werden. Anschließend<br />

erhalten die Schüler in den<br />

Klassenleiterstunden erste Informationen<br />

und Belehrungen.


Gute Projekte<br />

Antigewalt-Kurs. Mit sehr großem<br />

Interesse hat die 25-köpfige<br />

Schülergruppe den Kurs mit<br />

EWTO-Lehrer Thorsten Rollberg<br />

aufgenommen. In sechs Sitzungen<br />

im März und April 2009 haben sie<br />

grundlegende Kenntnisse darüber<br />

erhalten, welche Formen von<br />

Gewalt es gibt und wie man sich<br />

am besten verteidigt. Beispiel:<br />

Was mache ich, wenn mich<br />

jemand als „Tussi“ beleidigt? Ganz<br />

einfach. Man stelle sich denjenigen<br />

als „Tussi“ vor und schon<br />

bekommt man eine ganz andere<br />

Perspektive!<br />

Theaterprojekt. Szenenfoto aus<br />

dem Stück „Der Schwarze Peter“<br />

Zeitschriften in der <strong>Schule</strong>. Im<br />

zweiten Halbjahr konnten viele<br />

Schülerinnen und Schüler sich mal<br />

wieder einen Überblick über die<br />

verschiedensten Zeitschriften<br />

machen, die es für kleine und<br />

große Schüler gibt. In den<br />

Deutschunterricht flossen somit<br />

Texte und Bilder aus Bravo, Spiegel<br />

oder Sportbild ein. Die beteiligten<br />

Schüler nahmen die wöchentlich<br />

und monatlich erscheinenden<br />

Zeitschriften sehr gern an und<br />

bekamen einen ganz anderen<br />

Zugang zum Lesen.<br />

<strong>Schule</strong> macht Theater<br />

Wenn die „Schwarze Petra“<br />

überall ausgegrenzt wird<br />

„Einfach cool! Ich musste den Toast probieren und dann ganz aufessen“,<br />

strahlt Richard Erdmann aus der Klasse 5/1, als er aus dem Theaterstück „Der<br />

Schwarze Peter“ wieder zurück in den Klassenraum kommt. Zusammen mit<br />

allen anderen Schülern der <strong>Regionale</strong>n <strong>Schule</strong> <strong>Gingst</strong> sah er am vergangenen<br />

Freitag eine Aufführung, die Schüler der 7. bis 9. Klasse innerhalb von vier<br />

Tagen eingeübt hatten. „Mich haben die einfach schwarz angemalt“, ergänzt<br />

Kelly Kasten, die sich noch immer die Farbe aus dem Gesicht reibt und erklärt,<br />

dass die Malaktion aber zum Stück gehört wie Quarktoast, Milchkannen und<br />

viel Fantasie.<br />

Es ist auch eher eine Fantasiegeschichte, die es den Teenagern ermöglicht, mit<br />

Begriffen wie Demokratie, Diskriminierung oder Integration besser als in einer<br />

normalen Unterrichtsstunde umzugehen. Die Handlung lässt sich leicht<br />

erzählen: Hauptdarsteller Peter, in <strong>Gingst</strong> wurde daraus schnell eine Petra<br />

(Franziska Gielow), wacht morgens auf und merkt erst im Bad, dass sie völlig<br />

schwarz ist und die Färbung nicht mehr abbekommt. Damit beginnt eine Zeit<br />

voller Perspektivwechsel, denn die Zuschauer sehen nicht nur<br />

unterschiedlichste Formen der Diskriminierung. Vielmehr erleben sie, wie<br />

schnell man wegen des Andersseins ausgegrenzt wird. Selbst der Bruder<br />

gespielt von Robert Krüger tut sich zunächst schwer, seine Schwester zu<br />

unterstützen, auch die Mutter (Stecy Meiners) wirkt ratlos. Ernst wird es in der<br />

<strong>Schule</strong>, denn die Lehrerin (Josepha Krumbholz) muss sich mit dem Verhalten ei<br />

ner Mitschülerin (Sophia Buß) kritisch auseinandersetzen.<br />

Und das Stück geht noch einen Schritt weiter: Die Zuschauer werden zu<br />

Akteuren. Sie entscheiden demokratisch mit, wie sich die Handlung<br />

weiterentwickelt. Soll sich die Schwarze Petra in schwierigen Situationen<br />

wehren oder um Hilfe rufen? Abstimmungen treiben das 45-Minuten-Stück<br />

voran und enden in der Möglichkeit, die schwarze Farbe wieder abwaschen zu<br />

können.<br />

„Die Präsentation des Stückes ist gelebte Demokratie“, sagt Burghardt Siperko<br />

vom Caritasverband für das Erzbistum Berlin, der zusammen mit der<br />

Nürnberger Agentur Kunstdünger das Stück nach Vorpommern und<br />

Brandenburg brachte. Er sieht darin eine Chance, dass Jugendliche lernen, sich<br />

in dem vielfältigen und differenzierten gesellschaftlichen Gefüge zu<br />

orientieren. Daher reisen in diesem Frühjahr Theaterpädagogen an zehn<br />

Standorte in den beiden Bundesländern und studieren das Stück mit Schülern<br />

ein, um es wenige Tage später öffentlich aufzuführen.<br />

Das gelingt den Schülern mit besonders viel Selbstvertrauen, wie<br />

Deutschlehrerin Heide Saathoff feststellt: „Ich freue mich, wie die Schüler aus<br />

sich herausgegangen sind. Selbstbewusst und überzeugend spielten sie ihre<br />

Rollen.“ Dafür ernteten sie den Applaus der beeindruckten Mitschüler, die sich<br />

für das kommende Schuljahr wieder ein Theaterstück wünschen, in dem sie<br />

mitmachen und mitgestalten können – eben Demokratie zu leben.<br />

<strong>Elternbrief</strong> der <strong>Regionale</strong>n <strong>Schule</strong> <strong>Gingst</strong>. Nr. 1. Mai/Juni 2009

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