Der Salzburger Arzt - Ärztekammer Salzburg

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02.01.2013 Aufrufe

medizin in salzburg Retroperitoneum, Pancreas, Nebennieren, GIT, Uterus, Harnblase, Haut ... Rhabdoide Tumore betreffen fast ausschließlich Säuglinge und Kleinkinder, 85% der renalen Rhabdoidtumore treten in den ersten beiden Lebensjahren auf, nach dem 5. Lebensjahr sind sie sehr selten. Weichteil-Rhabdoidtumore treten zu 60% vor dem 10.LJ auf, Rhabdoidtumore des ZNS gelten als Rarität bei Erwachsenen. Eine Skelettbeteiligung ist extrem selten. 6) Die Genetik zeigt eine Deletion am Chromosom 22q11 und Translokationen an Chr. 22 , welches eine tumorunterdrückende Funktion innehat. Die exakte Ursprungszelle ist noch nicht definiert, der Name wurde abgeleitet vom histologisch „muskelähnlichen“ Erscheinungsbild (Rhabdomyoblasten). Die Klinik präsentiert sich wie in diesem Fall als schnell wachsende Weichteilmasse. Trotz aggressiver chirurgischer Resektion sowie Radio-Chemotherapie beträgt die Mortalität 80 –100% und die 5-Jahres-Überlebensrate weniger als 50%. Zusammenfassung: Der extrarenale Rhabdoidtumor ist eine seltene Diagnose im Erwachsenenalter, der definitionsgemäß als hochgradig maligne gilt. Die Ätiologie ist bisher noch nicht eindeutig geklärt, es konnten aber eine Reihe an prädisponierenden Faktoren identifiziert werden. Bei diesem Patienten war die Erkrankung zum Diagnosezeitpunkt bereits sehr weit fortgeschritten. Obwohl sich der Patient subjektiv nicht wesentlich beeinträchtigt fühlte, betrug die Zeitspanne von der Diagnosestellung bis zum Tod weniger als 2 Monate. Als wahrscheinlicher Ursprungsort wurde vom Pathologen die linke Nebenniere angesehen. Maligne und benigne Weichteiltumoren besitzen ein unspezifisches Aussehen, sodass trotz aller bildgebenden Diagnosemodalitäten eine abschließende Beurteilung der Dignität nicht möglich ist und somit eine histologische Diagnosesicherung unklarer Raumforderungen der Weichteile unumgänglich bleibt. 36 Der Salzburger Arzt September 2009 Weiterführende Literatur: 1) Soimaru B. Die Erstellung eines klinischen Tumorregisters zur Evaluation des aktuellen Diagnostik- und Therapiekonzeptes von Weichgewebssarkomen, Dissertation Ruhr-Universität Bochum 2003; 3.2, 28-47 2) Frühwald M. C., Graf N. Rhabdoide Tumoren im Kindesalter. Klinik und Forschung 4/2006: 22-25 3) Ralib A, Arif A. Extrarenal malignant Rhabdoid Tumor e-imj.com/Vol2-No1-C4.htm 4) Ohgaki M, Higuchi A,Chou H et al. An extrarenal Malignant Rhabdoid tumor suspected to Originate from the Mesentery in an adult: case Report. Surgery today Springer Japan 2003, 33: 556-559 5) Kunze E, Heidrich G, Brück W et al. Malignant Rhabdoid tumors of the jejunum, chest wall and adrenal glands. Histopathology 2007, 50: 659- 662 6) Robbens C, Vanwyck R,Wilms G et al. An extrarenal rhabdoid tumor of the cercvical spine with bony involvement. Skeletal Radiol. 2007, 36: 341-345 7) Parham D.M., Weeks D.A., Beckwith J.B. The clinicopathologic spectrum of putative extrarenal rhabdoid tumors: An analysis of 42 cases studied with immunohistochemistry of electron microscopy.Am J Surg Path 1994, 18(10): 1010-1029 Die Autorin: Ass. Dr. Gabriele Konstantiniuk, Universitätsinstitut für Radiologie Salzburger Landeskliniken, Müllner Hauptstr. 48, 5020 Salzburg Tel. 0662/4482-3961, Fax DW-3997 IN DER OKTOBER-AUSGABE VOM „SALZBURGER ARZT“ lesen Sie in der Serie MEDIZIN in SALZBURG den IV. Artikel aus der UNI Klinik für Innere Medizin III über ZIELGERICHTETE KREBSTHERAPIEN ANTIKÖRPERTHERAPIE DES METASTASIERTEN KOLOREKTALEN KARZINOMS aus der Univ. Klinik für Innere Medizin III, mit Hämatologie, Internistischer onkologie, Hämostaseologie von Univ.-Prof. Dr. Richard Greil Dr. Brigitte Mlineritsch Dr. Andrea Kappacher Infektiologie, Rheumatologie und Onkologisches Zentrum; Labor für Immunologische und molekulare Krebsforschung LKH-Universitärsklinikum Salzburg / University Clinic Salzburg Müllner Hauptstraße 48, 5020 Salzburg Tel.: 0662/4482 2881, Fax: 0662/4482 2849

September 2009 Der Salzburger Arzt aktuell STEUERRECHT Liste der begünstigten Spendenempfänger Das Bundesministerium für Finanzen hat wie angekündigt die Liste der begünstigten Spendenempfänger, d.h. jener Vereinigungen, die nach den Neuregelungen des Einkommensteuergesetzes als begünstigte Spendenempfänger bezeichnet werden, veröffentlicht. Diese Liste ist auf der Internetseite des Bundesministeriums für Finanzen unter http://tiny.cc/CSqNU abrufbar. Bekanntlich wurde die bisherige Abzugsfähigkeit von Spenden (als Betriebsausgaben) für Wissenschaft, Forschung, Erwachsenenbildung auf Hochschulniveau, Universitäten, Kunsthochschulen, Denkmalschutz, Museen und den Behindertensport ausgeweitet auf: ��������������������������������������� Mitgliedstaaten der Europäischen Union oder in Staaten des Europäischen Wirtschaftsraums. Mildtätige Zwecke sind solche, die auf die Unterstützung materiell oder persönlich hilfsbedürftiger Personen gerichtet sind. Das Bundesministerium für Finanzen zitiert in diesem Zusammenhang die Vereinsrichtlinien 2001, Randzahl 28 ff, und die demonstrative Aufzählung in den Vereinsrichtlinien, Randzahl 82 bis 94. ����������������������������������� Folge der Abzugsfähigkeit der Spenden sind auch solche, die der Bekämpfung von Armut und Not in Entwicklungsländern dienen und ���������������������������������������strophenfällen gewidmet sind. Begünstigte Spendenempfänger Begünstigt sind Organisationen, die im Gesetz selbst so definiert sind, oder in den gesetzlich vorgesehenen Listen der begünstigten Spendenempfänger ange- Spenden als Betriebsund Sonderausgaben führt sind. Das heißt, neben Organisationen, die mit Forschungs- und Lehraufgaben auf wissenschaftlichem Gebiet befasst sind, bei denen Spenden schon bisher abzugsfähig waren, ist, wie einleitend gesagt wurde, zusätzlich vorgesehen, dass Organisationen, die im Wesentlichen mildtätigen Zwecken, der Bekämpfung von Armut und Not in Entwicklungsländern oder der Hilfeleistung in Katastrophenfällen dienen, ebenfalls begünstigte Spendenempfänger sind. Auch Spendensammelorganisationen, die für die genannten Zwecke Spenden sammeln, sind solche begünstigte Spendenempfänger. Liste der begünstigten Spendenempfänger Das Bundesministerium für Finanzen hat nun auch mit Stichtag 31. 7. 2009 die Liste der neu vorgesehenen begünstigten Spendenempfänger unter der Internetadresse http://tiny.cc/CSqNU veröffentlicht. Wenn Ärzte Spenden als 37 Betriebsausgaben oder als Sonderausgaben absetzen möchten, empfiehlt sich ein Blick in diese Liste, da nur jene Beträge absetzbar sind, die an in der Liste genannten Vereine und Einrichtungen gehen. Diese Liste wird einmal jährlich veröffentlicht; die angeführten Einrichtungen müssen die Erfüllung der Voraussetzungen für die Spendenabzugsfähigkeit nachweisen, um in die Liste aufgenommen zu werden. Soweit es Einrichtungen gibt, die erst nach der Veröffentlichung der jetzigen Liste um Aufnahme ersuchen, sind Spenden erst ab dem Bescheid über die Aufnahme in die Liste abzugsfähig. Für die in der jetzt publizierten Liste vorgesehenen Spendenempfänger sind alle Spenden seit 1. Jänner 2009 zu berücksichtigen. Spenden und deren Ausmaß Keine abzugsfähigen Spenden sind Mitgliedsbeiträge an Vereine oder solche Aufwendungen, die zu einer Gegenleistung des Empfängers führen. �

medizin in salzburg<br />

Retroperitoneum, Pancreas, Nebennieren,<br />

GIT, Uterus, Harnblase,<br />

Haut ...<br />

Rhabdoide Tumore betreffen fast ausschließlich<br />

Säuglinge und Kleinkinder,<br />

85% der renalen Rhabdoidtumore treten<br />

in den ersten beiden Lebensjahren<br />

auf, nach dem 5. Lebensjahr sind sie<br />

sehr selten. Weichteil-Rhabdoidtumore<br />

treten zu 60% vor dem 10.LJ auf, Rhabdoidtumore<br />

des ZNS gelten als Rarität<br />

bei Erwachsenen. Eine Skelettbeteiligung<br />

ist extrem selten. 6)<br />

Die Genetik zeigt eine Deletion am<br />

Chromosom 22q11 und Translokationen<br />

an Chr. 22 , welches eine tumorunterdrückende<br />

Funktion innehat.<br />

Die exakte Ursprungszelle ist noch nicht<br />

definiert, der Name wurde abgeleitet<br />

vom histologisch „muskelähnlichen“ Erscheinungsbild<br />

(Rhabdomyoblasten).<br />

Die Klinik präsentiert sich wie in diesem<br />

Fall als schnell wachsende Weichteilmasse.<br />

Trotz aggressiver chirurgischer<br />

Resektion sowie Radio-Chemotherapie<br />

beträgt die Mortalität 80 –100% und die<br />

5-Jahres-Überlebensrate weniger als<br />

50%.<br />

Zusammenfassung:<br />

<strong>Der</strong> extrarenale Rhabdoidtumor ist eine<br />

seltene Diagnose im Erwachsenenalter,<br />

der definitionsgemäß als hochgradig<br />

maligne gilt. Die Ätiologie ist bisher<br />

noch nicht eindeutig geklärt, es konnten<br />

aber eine Reihe an prädisponierenden<br />

Faktoren identifiziert werden.<br />

Bei diesem Patienten war die Erkrankung<br />

zum Diagnosezeitpunkt bereits<br />

sehr weit fortgeschritten. Obwohl sich<br />

der Patient subjektiv nicht wesentlich<br />

beeinträchtigt fühlte, betrug die Zeitspanne<br />

von der Diagnosestellung bis<br />

zum Tod weniger als 2 Monate. Als<br />

wahrscheinlicher Ursprungsort wurde<br />

vom Pathologen die linke Nebenniere<br />

angesehen.<br />

Maligne und benigne Weichteiltumoren<br />

besitzen ein unspezifisches Aussehen,<br />

sodass trotz aller bildgebenden Diagnosemodalitäten<br />

eine abschließende<br />

Beurteilung der Dignität nicht möglich<br />

ist und somit eine histologische Diagnosesicherung<br />

unklarer Raumforderungen<br />

der Weichteile unumgänglich<br />

bleibt.<br />

36<br />

<strong>Der</strong> <strong><strong>Salzburg</strong>er</strong> <strong>Arzt</strong> September 2009<br />

Weiterführende Literatur:<br />

1) Soimaru B. Die Erstellung eines klinischen Tumorregisters<br />

zur Evaluation des aktuellen Diagnostik-<br />

und Therapiekonzeptes von Weichgewebssarkomen,<br />

Dissertation Ruhr-Universität<br />

Bochum 2003; 3.2, 28-47<br />

2) Frühwald M. C., Graf N. Rhabdoide Tumoren im<br />

Kindesalter. Klinik und Forschung 4/2006: 22-25<br />

3) Ralib A, Arif A. Extrarenal malignant Rhabdoid<br />

Tumor e-imj.com/Vol2-No1-C4.htm<br />

4) Ohgaki M, Higuchi A,Chou H et al. An extrarenal<br />

Malignant Rhabdoid tumor suspected to Originate<br />

from the Mesentery in an adult: case Report.<br />

Surgery today Springer Japan 2003, 33:<br />

556-559<br />

5) Kunze E, Heidrich G, Brück W et al. Malignant<br />

Rhabdoid tumors of the jejunum, chest wall and<br />

adrenal glands. Histopathology 2007, 50: 659-<br />

662<br />

6) Robbens C, Vanwyck R,Wilms G et al. An extrarenal<br />

rhabdoid tumor of the cercvical spine with<br />

bony involvement. Skeletal Radiol. 2007, 36:<br />

341-345<br />

7) Parham D.M., Weeks D.A., Beckwith J.B. The<br />

clinicopathologic spectrum of putative extrarenal<br />

rhabdoid tumors: An analysis of 42 cases studied<br />

with immunohistochemistry of electron microscopy.Am<br />

J Surg Path 1994, 18(10): 1010-1029<br />

Die Autorin:<br />

Ass. Dr. Gabriele<br />

Konstantiniuk, Universitätsinstitut<br />

für Radiologie<br />

<strong><strong>Salzburg</strong>er</strong> Landeskliniken,<br />

Müllner Hauptstr. 48,<br />

5020 <strong>Salzburg</strong><br />

Tel. 0662/4482-3961,<br />

Fax DW-3997<br />

IN DER OKTOBER-AUSGABE VOM „SALZBURGER ARZT“ lesen Sie in der Serie MEDIZIN in SALZBURG<br />

den IV. Artikel aus der UNI Klinik für Innere Medizin III über<br />

ZIELGERICHTETE KREBSTHERAPIEN<br />

ANTIKÖRPERTHERAPIE DES METASTASIERTEN<br />

KOLOREKTALEN KARZINOMS<br />

aus der Univ. Klinik für Innere Medizin III, mit Hämatologie, Internistischer onkologie, Hämostaseologie<br />

von<br />

Univ.-Prof. Dr. Richard Greil<br />

Dr. Brigitte Mlineritsch<br />

Dr. Andrea Kappacher<br />

Infektiologie, Rheumatologie und Onkologisches Zentrum;<br />

Labor für Immunologische und molekulare Krebsforschung<br />

LKH-Universitärsklinikum <strong>Salzburg</strong> / University Clinic <strong>Salzburg</strong><br />

Müllner Hauptstraße 48, 5020 <strong>Salzburg</strong><br />

Tel.: 0662/4482 2881, Fax: 0662/4482 2849

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