Der Salzburger Arzt - Ärztekammer Salzburg
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September 2009 <strong>Der</strong> <strong><strong>Salzburg</strong>er</strong> <strong>Arzt</strong> sportmedizin<br />
Abb. 4: Schädel-CT axial<br />
Befund der MRT des Schädels:<br />
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cerebralen Metastasen mit hämorrhagischer<br />
Komponente und umgebendem<br />
Ödem, wobei einzelne<br />
Metastasen trotz des kurzen Intervalles<br />
gering größenprogredient erschienen.<br />
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Herniation der Kleinhirntonsille nach<br />
caudal bedingt durch die multiplen<br />
linksbetonten Metastasen des Kleinhirnes.<br />
Abb 5: MRT des Cerebrums in coronarer<br />
Ebene, T1-Wichtung nach Kontrastmittelapplikation<br />
Histologie:<br />
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<strong>Der</strong> Patient verstarb eineinhalb Monate<br />
nach der Erstvorstellung an den Folgen<br />
der Hirndruckerhöhung durch die Tumorprogression.<br />
Von den Angehörigen war auf späteres<br />
Befragen eine Wesensveränderung und<br />
Gewichtsverlust seit einigen Monaten<br />
bemerkt worden.<br />
Diskussion:<br />
Unter dem Begriff Weichteiltumoren<br />
wird eine Zusammenfassung von Tumoren<br />
verschiedener Gewebe wie glatt- und<br />
quergestreifte Muskulatur, Fettgewebe,<br />
Bindegewebe oder Nervengewebe verstanden.<br />
Diese können gut- oder bösartig<br />
sein, die überwiegende Mehrheit der<br />
Weichteiltumoren ist aber gutartig. Die<br />
malignen Tumore werden als Sarkome<br />
bezeichnet. Mit der Bezeichnung Sarkom<br />
(von griech. sarkos = Fleisch) werden<br />
diese Tumorformen von den Karzinomen<br />
abgegrenzt, die aus Epithelgewebe<br />
hervorgehen. Die verschiedenen<br />
Arten von Weichteilsarkomen unterscheiden<br />
sich hinsichtlich ihres Wachstumsverhaltens<br />
und ihrer Heilungsaussichten<br />
zum Teil erheblich voneinander.<br />
Es konnte bisher kein spezifischer ätiologischer<br />
Faktor identifiziert werden, doch<br />
aber einige prädisponierende Faktoren: 1)<br />
Prädisponierende Faktoren<br />
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Mb. von Recklinghausen<br />
(Neurofibromatose Typ I)<br />
Li-Fraumeni-Syndrom<br />
Gardner-Syndrom<br />
Werner-Syndrom<br />
Hereditäres Retinoblastom<br />
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bewiesen, wahrscheinlich wird die<br />
Aufmerksamkeit des Patienten und<br />
<strong>Arzt</strong>es dadurch auf ein bereits vorhandenes<br />
Sarkom gelenkt!<br />
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– Asbest (malignes Mesotheliom),<br />
Thorotrast (intrahepatische Angiosarkome)<br />
35<br />
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– Postradiogen mit einer Latenz v.<br />
8–10 a, z.B. Lyphangiosarkom nach<br />
Mamma-ca.<br />
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Inzidenz der Weichteilsarkome: 1% aller<br />
malignen Erkrankungen, 2% aller Malignomtodesfälle<br />
Jährliche Inzidenz 2–3 / 100.000, Altersgipfel<br />
6.–7. Dekade<br />
Lokalisation: Prädilektionsstelle Oberarm,<br />
proximaler Oberschenkel, Stamm<br />
(32%), Retroperitoneum (13%), Kopf/<br />
Hals (15%)<br />
Prognose: Signifikante Korrelation mit<br />
dem Grading<br />
Per definitionem high grade sind:<br />
– Ewing-Sarkom<br />
– Rhabdomyosarkom<br />
– Angiosarkome<br />
– Pleomorphe Liposarkome<br />
– Extraossäre Osteosarkome<br />
– Mesenchymale Chondrosarkome<br />
– Desmoplastic small round cell Tumors<br />
– Extrarenaler Rhabdoidtumor<br />
��Low-grade:<br />
– Gut differenziertes Liposarkom<br />
– <strong>Der</strong>matofibrosarcoma protuberans<br />
– Infantile Fibrosarkome<br />
– Angiomatoides MFH<br />
Die Tumorgröße zeigt eine direkte Korrelation<br />
zur Rezidivhäufigkeit.<br />
Eine der zahlreichen Unterarten der<br />
Weichteilsarkome sind die Rhabdoidtumore,<br />
wobei darunter eine Tumorart<br />
mit verschiedenen Ursprungsorten definiert<br />
ist. Die genaue Bezeichnung variiert<br />
dabei geringfügig. Es besteht eine<br />
histologische Ähnlichkeit zum sarkomatösen<br />
Typ des Wilms-Tumors, daher<br />
wurden diese Tumoren ursprünglich als<br />
Variante des Wilms-Tumors der kindlichen<br />
Nieren betrachtet.<br />
Bezüglich der Lokalisation wird unterschieden<br />
zwischen renal und extrarenal:<br />
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������������� 2,3,4,5,7) Beschrieben wurden<br />
Lokalisationen im Bereich des ZNS,<br />
der Leber, Orbita, im Mediastinum,<br />
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