Der Salzburger Arzt - Ärztekammer Salzburg
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September 2009 <strong>Der</strong> <strong><strong>Salzburg</strong>er</strong> <strong>Arzt</strong> derpräsident<br />
Präsident Dr. Karl Forstner<br />
In diesen Monaten müssen viele<br />
unserer Mitbürger fürchten, von<br />
ihren Arbeitgebern Briefe zu erhalten,<br />
die ihnen Kurzarbeit<br />
oder gar den Arbeitsplatzverlustankündigen.<br />
Dies alles<br />
als Folge einer Krise, die sie nicht<br />
verursacht haben und wohl nur in<br />
den seltensten Fällen Nutznießer der<br />
zugrunde liegenden Auswüchse von<br />
Gier und Schamlosigkeit waren. Die<br />
<strong><strong>Salzburg</strong>er</strong> Landesregierung hat sich<br />
entschlossen, ihren Bediensteten<br />
und somit auch den SpitalsärztInnenen<br />
der SALK gar ein Paket zu<br />
schicken – ein Sparpaket. Dieses beinhaltet<br />
neben Nulllohnrunden auch<br />
den Ausfall eines Biennalsprunges.<br />
Man mag diese Gehaltssystematik für<br />
merkwürdig halten oder zumindest<br />
nicht mehr zeitgemäß finden – auch<br />
wir fänden bessere Einstiegsgehälter<br />
für junge Ärztinnen und eine Abflachung<br />
der Gehaltskurve in späteren<br />
Berufsjahren für angemessen –<br />
so bedeuten die angedrohten Maßnahmen<br />
des Landes doch eine erhebliche<br />
Einkommenskürzung. Die<br />
<strong>Ärztekammer</strong> für <strong>Salzburg</strong> wird daher<br />
die Kolleginnen und Kollegen in<br />
den Spitälern mit allen ihr zu Gebote<br />
stehenden Möglichkeiten in der Abwehr<br />
dieser Zumutungen unterstützen.<br />
Es ist nicht nachvollziehbar, dass<br />
die Mitarbeiter im Gesundheitsbereich,<br />
die von einer Nachfragekrise<br />
Leistung bestrafen?<br />
ihrer Leistungen nichts spüren, ja<br />
vielmehr jährlich aus den Statistiken<br />
einen Nachweis ihrer gesteigerten<br />
Effizienz bekommen, hier die Zeche<br />
für steigende Kosten im Gesundheitssystem<br />
zahlen sollen. Dabei soll<br />
der erhebliche und ständig wachsende<br />
Beitrag des Landes <strong>Salzburg</strong><br />
zur Finanzierung der Spitäler (2008,<br />
� 70 Mio.) keinesfalls kleingeredet<br />
werden. Diese Kosten verursachen<br />
aber nicht verantwortungslose Ärzt-<br />
Innen, sondern der Ausbau der KH,<br />
Anregungen und Kritik immer erwünscht unter: k.forstner@salk.at<br />
3<br />
Innovation und Demographie. Nicht<br />
die Mitarbeiter in den Spitälern sind<br />
hier zu einem Beitrag aufgefordert,<br />
sondern die Politik, ihrer Verantwortung<br />
durch eine hinreichende Finanzierung<br />
des Gesundheitssektors gerecht<br />
zu werden. Die Alternativen<br />
sind Leistungseinschränkungen und<br />
Rückbau des Gesundheitssystems.<br />
Und hier schließt sich der Kreis zur<br />
extramuralen Medizin. Auch hier<br />
werden Reformen, bei allem Verständnis<br />
für sinnvolle Anpassung und<br />
Weiterentwicklung, nicht die Ansprüche<br />
unserer Gesellschaft zufrieden<br />
stellen. Wer ein gutes Gesundheitssystem<br />
will, wird dieses auch in<br />
der finanziellen Ausstattung<br />
dynamisch<br />
entwickeln müssen.<br />
Demotivation von<br />
ÄrztInnen in Spitälern und Ordinationen<br />
ist sicher kein erfolgreicher<br />
Weg. Sie sind die wesentlichen Leistungserbringer<br />
in diesem System und<br />
nicht die Kostentreiber.<br />
Sündenböcke sehen anders aus.<br />
Ihr<br />
Dr. Karl Forstner<br />
Präsident der <strong>Ärztekammer</strong> für <strong>Salzburg</strong>