Der Salzburger Arzt - Ärztekammer Salzburg
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September 2009 <strong>Der</strong> <strong><strong>Salzburg</strong>er</strong> <strong>Arzt</strong> medizin in salzburg<br />
diese Methode durch den aufwändigen<br />
Patiententransfer vom Operationssaal in<br />
den Bestrahlungsraum kaum durchführbar<br />
geblieben. An der UK für Radiotherapie<br />
und Radioonkologie in <strong>Salzburg</strong> ist<br />
dieses Problem dahingehend gelöst worden,<br />
daß die IORT in einem speziell<br />
ausgerüsteten Operationsraum stattfinden<br />
kann, wodurch sich die Dauer der<br />
Operation nur unwesentlich verlängert.<br />
Früherkennung und intensive<br />
lokale Therapie<br />
Ohne lokale Tumorkontrolle kann keine<br />
definitive Heilung gelingen. <strong>Der</strong> wesentlichste<br />
Schlüssel zur Heilung von Mammakarzinomen<br />
bleibt die Früherkennung<br />
und die intensivierte lokale Therapie<br />
bei möglichst kleinen Tumoren. Die<br />
strahlenbiologische Forschung der letzten<br />
Jahre hat klar gezeigt, dass Mammakarzinome<br />
– anders als viele andere Tumoren<br />
– in erhöhtem Maße empfindlich<br />
auf hohe Einzeldosen sind. Das erklärt<br />
zum guten Teil die erstaunlich hohen<br />
Tumorkontrollraten nach intraoperativer<br />
Radiotherapie des Tumorbetts.<br />
Pionierstätte <strong>Salzburg</strong><br />
<strong>Salzburg</strong> kann in dieser Therapie als Pionierstätte<br />
bezeichnet werden – bereits<br />
1998 wurde das Prinzip der direkten<br />
Bestrahlung des Tumorbetts beim Mammakarzinom<br />
in der Routine aufgegriffen<br />
– noch vor dem EIO Mailand, dem<br />
in der Therapie von Brusttumoren international<br />
wohl renommiertestem Zen-<br />
trum, in dem mittlerweile ebenfalls in<br />
großem Umfang Studien zur IORT des<br />
Mammakarzinomes durchgeführt werden.<br />
Nach <strong><strong>Salzburg</strong>er</strong> Vorbild sind aktuell<br />
in Europa über 30 Institutionen in<br />
der intraoperativen Bestrahlung des<br />
Mammakarzinoms tätig. Mit 6 dieser<br />
Institutionen aus Frankreich, Italien,<br />
Deutschland und Österreich wurde eine<br />
gemeinsame „gepoolte“ Analyse der Behandlungsergebnisse<br />
nach intraoperativer<br />
und nachfolgender Ganzbrustbestrahlung<br />
erfasst:<br />
Auf dem richtigen Weg<br />
Über 1.200 Patientinnen mit einer über<br />
5jährigen Nachbeobachtungszeit werden<br />
in dieser Analyse nachverfolgt. Prof.<br />
Sedlmayer schildert die Ergebnisse: „Dabei<br />
zeigt sich, dass nach über 5 Jahren<br />
das Lokalrezidivrisiko, also das Risiko in<br />
der behandelten Brust wieder einen<br />
Tumor zu bekommen, lediglich bei<br />
1,2% liegt – die international ‚üblichen’<br />
Raten liegen bei rund 5%. Sämtliche anderen<br />
Institutionen, die IORT betreiben,<br />
konnten die <strong><strong>Salzburg</strong>er</strong> Erfahrungen<br />
mittlerweile ebenfalls nachvollziehen –<br />
ein mächtiger Beweis für die Richtigkeit<br />
des Wirkprinzipes!“ Diese Daten wurden<br />
mittlerweile mehrfach in internationalen<br />
medizinischen Top-Journalen<br />
publiziert, die neueste Auswertung wurde<br />
anlässlich dieses Symposiums von Dr.<br />
Gerd Fastner präsentiert.<br />
<strong>Der</strong> aktuellen Stellenwert <strong>Salzburg</strong>s in<br />
der internationalen Gesellschaft für intraoperative<br />
Radiotherapie (ISIORT)<br />
17<br />
kann man auch an dem Umstand ermessen,<br />
dass der Vorstand der UK für<br />
Radiotherapie und Radio-Onkologie<br />
Felix Sedlmayer zum Präsidenten der<br />
ISIORT Europa gewählt wurde.<br />
Programmübersicht des<br />
<strong><strong>Salzburg</strong>er</strong> IORT Symposiums<br />
Zur Feier des 10-jährigen Jahrestages<br />
der Etablierung der IORT in <strong>Salzburg</strong><br />
wurden die bisherigen klinischen Erfahrungen<br />
einem Fachpublikum primär am<br />
Bespiel des Mammakarzinomes, aber<br />
auch der HNO-Tumoren wurden präsentiert.<br />
Darüber konnten mittels Live-<br />
OP-Übertragung rund 120 Teilnehmer<br />
eine IORT am Beispiel des Mammakarzinomes<br />
mitverfolgen (Operateur:<br />
Univ.-Prof. Dr. Christian Menzel).<br />
Zusätzlich konnten weltweit anerkannte<br />
IORT-Experten für Grundsatzreferate<br />
über die Strahlenbiologie sowie weitere<br />
klinischen Einsatzgebiete der IORT gewonnen<br />
werden.<br />
Univ.-Prof. Dr.<br />
Felix Sedlmayer<br />
Tel. 0662/4482-3904<br />
Fax: 0662 4482-887<br />
E-mail: f.sedlmayer@salk.at<br />
Abteilung: Universitätsklinik für Radiotherapie<br />
und Radio-Onkologie der PMU