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Der Salzburger Arzt - Ärztekammer Salzburg

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September 2009 <strong>Der</strong> <strong><strong>Salzburg</strong>er</strong> <strong>Arzt</strong> medizin in salzburg<br />

� von Dr. Charlotte Rabl,<br />

PD Dr. Jörg Hutter,<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Dietmar<br />

Öfner, MAS, MSc.<br />

Universitätsklinik für Chirurgie,<br />

Paracelsus Medizinische Privatuniversität<br />

<strong>Salzburg</strong> (PMU),<br />

Landeskrankenhaus <strong>Salzburg</strong><br />

(Vorstand: Prim. Univ.-Prof.<br />

Dr. Dietmar Öfner, MAS, MSc.)<br />

Die Laparoskopie hat sich für viele<br />

Operationen im Abdomen als<br />

Standard etabliert. Unumstritten hat die<br />

laparoskopische Cholezystektomie und<br />

Fundoplikation die konventionellen<br />

(„offenen“) Verfahren als Routineeingriff<br />

abgelöst. Auch Eingriffe bei Hernien, in<br />

der Koloproktologie, in der bariatrischen<br />

Chirurgie, sowie die Appendektomie<br />

werden heute sicher laparoskopisch<br />

durchgeführt und haben das Behandlungsspektrum<br />

erweitert. In wenigen<br />

Zentren mit sehr hoher Expertise, wie<br />

der Universitätsklinik für Chirurgie in<br />

<strong>Salzburg</strong> werden sogar größere onkologische<br />

Eingriffe an Leber und Lunge<br />

minimal-invasiv gestaltet. Kleine Narben<br />

mit einer geringeren Rate an Wundheilungsstörungen<br />

und Narbenbrüche,<br />

bessere Kosmetik, aber vor allem eine<br />

raschere Rekonvaleszenz des Patienten<br />

mit geringeren postoperativen Schmerzen<br />

gehören zu den Vorteilen der laparoskopischen<br />

Vorgehensweise.<br />

In dem Bestreben, den Patienten „narbenfrei“<br />

zu operieren und die Invasivität<br />

weiter zu reduzieren, haben sich weitere<br />

laparoskopische/minimal-invasive<br />

Techniken entwickelt. Die am weitesten<br />

entwickelte und zum Teil bereits im klinischen<br />

Alltag eingeführte Technik ist<br />

SILS. NOTES in der ursprünglichen<br />

Form, nämlich natürliche Körperöffnungen<br />

als Zugang zum Abdomen zu<br />

wählen, befindet sich nach wie vor im<br />

experimentellen Stadium. Lediglich eine<br />

Mischform zwischen NOTES und einem<br />

Zugang über den Nabel, die sogenannte<br />

Hybridform, hat bislang in einigen Zentren<br />

Einzug in die Klinik gefunden.<br />

SILS und NOTES –<br />

Chirurgie ohne sichtbare Narben<br />

Abb. 1: Operatives Ergebnis 3 Monate<br />

nach Cholezystektomie mittels SILS-<br />

Technik<br />

SILS-Technik am Beispiel der<br />

SILS-Cholezystektomie<br />

SILS steht für Single Incision Laparoscopic<br />

Surgery und ist neben anderen<br />

einer der heute verwendeten Begriffe<br />

für einen abdominelle Zugang über nur<br />

einen Port direkt durch den Nabel. Diese<br />

Methode wird bereits weltweit in vielen<br />

Zentren durchgeführt. Dieser Zugang<br />

ist 1,5 bis 2 cm klein und ist postoperativ<br />

kaum bis gar nicht mehr sichtbar,<br />

da er sich tief im Nabel befindet (Abb.1).<br />

Wie auch in der Geschichte der Laparoskopie<br />

war die Cholezystektomie eine<br />

der ersten Operationen, die erfolgreich<br />

mittels SILS-Technik durchgeführt<br />

13<br />

wurde. Mittlerweile haben sich weitere<br />

Operationen, wie die Appendektomie<br />

und die Fundoplikation dazugesellt. Es<br />

wurden sogar Eingriffe mit Hilfe dieser<br />

Technik in der kolorektalen und bariatrischen<br />

Chirurgie publiziert, deren Wert<br />

ist aber sehr umstritten.<br />

Bezüglich Vorbereitung und Lagerung<br />

unterscheidet sich die SILS-Cholezystektomie<br />

nicht von der „traditionellen“<br />

laparoskopischen Cholezystektomie.<br />

<strong>Der</strong> Hautschnitt erfolgt im evertierten<br />

Nabelgrund. Anschließend wird die Faszie<br />

eröffnet und ein Port mit 3 Trokaröffnungen<br />

(z.B.: SILS Port, Covidien)<br />

eingebracht (Abb.2). Mit zahlreichen<br />

Tricks, wie unterschiedlich langen, abwinkelbaren<br />

(z.B.: Roticulator Endo<br />

Grasp 5mm, Covidien) und überkreuzten<br />

Instrumenten, ist es möglich, die aus<br />

Sicherheitsgründen gebotenen anatomischen<br />

Verhältnisse so wie bisher darzustellen.<br />

Beispiele dafür sind in den<br />

Abbildungen 3 und 4 (Seite 16) angeführt.<br />

Bei der SILS-Technik wird die<br />

Gallenblase mittels Endobag (z.B.: Endo<br />

CatchGold, Covidien) über den Nabel<br />

geborgen. <strong>Der</strong> Faszienverschluss sowie<br />

eine intrakutane Hautnaht (Abb. 5) vervollständigen<br />

die Operation.<br />

Abb. 2: Einbringen des SILS TM Port (Covidien) direkt in den Nabel über einen<br />

1,5–2 cm Hautschnitt<br />

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