Messprotokoll Icom IC-R20 - Sintrade CH
Messprotokoll Icom IC-R20 - Sintrade CH
Messprotokoll Icom IC-R20 - Sintrade CH
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Praxistest<br />
��<br />
Breitbandempfänger<br />
für alle Fälle<br />
<strong>Icom</strong> <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong><br />
Empfangsbereich von 150 kHz bis über 3 GHz in allen Betriebsarten,<br />
Doppelempfänger für zwei Frequenzen gleichzeitig, eingebauter<br />
Digitalrecorder mit Aufnahmeautomatik. Mit dem neuen<br />
portablen Funkscanner <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> setzt <strong>Icom</strong> einmal mehr Maßstäbe.<br />
FUNK hatte Gelegenheit zum ausführlichen Praxistest.<br />
Ausstattung und Aufbau<br />
Mit dem <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> stößt <strong>Icom</strong> erneut in die Spitzengruppe<br />
der portablen Breitbandempfänger vor:<br />
Der Empfangsbereich beginnt auf der Langwelle<br />
150 kHz und reicht bis 3.305 GHz. Demoduliert<br />
werden Sendungen in den Betriebsarten FMschmal,<br />
FM-breit, AM und SSB (USB/LSB).<br />
Auf der Oberseite des <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> liegen zwei rastende<br />
Regler (Dial) und eine BNC-Antennenbuchse.<br />
Die seitliche Monitortaste zur Öffnung der<br />
Rauschsperre und zwei Pfeiltasten zur Wahl der<br />
Lautstärke.<br />
12<br />
Damit eignet sich der <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> prinzipiell zum<br />
Empfang eines Großteils der im genannten<br />
Frequenzbereich anzutreffenden Signale.<br />
Der <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> ist größer und schwerer als<br />
<strong>Icom</strong>s Funkscanner <strong>IC</strong>-R5 und auch als das<br />
Handsprechfunkgerät <strong>IC</strong>-E90 mit seinem integrierten<br />
Breitbandempfänger. Das schwarze<br />
Kunststoffgehäuse des <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> ist sauber<br />
verarbeitet und bietet auf seiner Frontseite<br />
ausreichend Platz für das zentral liegende Bedienfeld<br />
mit 23 Gummitasten. Die Tasten sind<br />
groß genug für eine sichere Bedienung und mit<br />
einem eindeutigen Druckpunkt ausgestattet. Fast<br />
alle Tasten haben mehr als eine Funktion. Zur<br />
Zweitfunktion gelangt man, sobald die jeweilige<br />
Taste kurz gedrückt gehalten wird. Oberhalb<br />
des Tastenfelds liegt ein großes LC-Display<br />
(Format: ca. 4,1×2,5 cm Breite × Höhe) zur<br />
Anzeige von Empfangsfrequenzen auf 10 Hz<br />
genau und zahlreichen weiteren Empfangsparametern.<br />
Der Kontrast des sehr gut ablesbaren<br />
Displays lässt sich mehrstufi g einstellen.<br />
Eine Hintergrundbeleuchtung für Display und<br />
Tasten ermöglicht die Bedienung des <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong><br />
auch bei wenig Licht. Man kann wählen, ob<br />
die Hintergrundbeleuchtung permanent aktiv<br />
sein soll oder nur beim Bedienvorgang für<br />
einige Sekunden. Um Strom zu sparen, kann<br />
die Displaybeleuchtung dauerhaft abgeschaltet<br />
werden. Im unteren Drittel der Frontpartie ist der<br />
Lautsprecher des <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> untergebracht, dessen<br />
Frequenzgang für die Wiedergabe von Sprache<br />
optimiert wurde.<br />
Auf der linken Gehäuseseite liegt ganz oben<br />
eine Monitortaste zur kurzzeitigen Überbrückung<br />
der Rauschsperre. Direkt darunter sind zwei<br />
Pfeiltasten für verschiedene Einstellungen in<br />
Kombination mit den Bedientasten der Frontseite<br />
angeordnet. Auf der Oberseite liegen zwei rastende<br />
Abstimmknöpfe (Dial) zur manuellen Wahl<br />
der Frequenz und für weitere Einstellungen. Links<br />
Typisch <strong>Icom</strong>: Robuster Aufbau und durchdachtes Bedienkonzept zählen<br />
zu den Eigenschaften des <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong>, der von der Langwelle bis über 3 GHz in<br />
allen Betriebsarten empfängt.<br />
daneben ist eine robuste BNC-Antennenbuchse<br />
zum Anschluss der mitgelieferten Teleskopantenne<br />
(ca. 60 cm lang) mit doppeltem Knickgelenk<br />
untergebracht. Dort lässt sich auch eine externe<br />
Empfangsantenne anschließen.<br />
Zum Lieferumfang des <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> gehört ein<br />
3,7-Volt-Lithium-Ionen-Akku (1.650 mAh) vom<br />
Typ BP-206 und ein konventionelles 230-Volt-<br />
Steckernetzteil (200 mA) vom Typ BC-1490.<br />
Letzteres lädt innerhalb von acht Stunden den<br />
Akku im Empfänger oder dient als externes Netzgerät.<br />
Macht der Akku unterwegs schlapp, lässt<br />
sich der <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> alternativ mit drei Mignonzellen<br />
intern speisen. Ein geeigneter Batteriehalter liegt<br />
dem Empfänger bei, der im Gerät den Akku<br />
ersetzt. Weiterer Lieferumfang: Gürtelclip,<br />
Handschlaufe, Schaltbild und deutschsprachige<br />
Bedienungsanleitung. Zum optional erhältlichen<br />
Originalzubehör gehören eine Schutztasche,<br />
ein Datenkabel zum Datenaustausch mit einem<br />
Computer und ein Standladegerät.<br />
Bedienung<br />
Ein Druck auf die Power-Taste startet den <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong>.<br />
Dank des intelligenten Bedienkonzepts lässt sich<br />
der vielseitige Empfänger auch ohne ständigen<br />
Blick in die umfangreiche Bedienungsanleitung<br />
steuern. Im manuellen Empfangsbetrieb unterscheidet<br />
sich die Bedienung kaum von einem<br />
konventionellen Kommunikationsempfänger:<br />
Frequenzen werden über die Zifferntastatur in<br />
MHz eingegeben, Betriebsarten über die Mode-<br />
Taste gewählt. Die beiden Dial-Regler auf der<br />
Oberseite des Empfängers erlauben die manuelle<br />
Abstimmung im gewählten Frequenzraster. Das<br />
Abstimmraster wählt der Empfänger entweder<br />
automatisch abhängig von Frequenz und Betriebsart<br />
oder lässt sich manuell zwischen 10 Hz<br />
und 100 kHz einstellen. Natürlich unterstützt der<br />
<strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> auch das neue 8,33-kHz-Flugfunkraster.<br />
2/2005
Die mitgelieferte Teleskopantenne hat ein doppeltes<br />
Knickgelenk und lässt sich so für optimalen<br />
Empfang ausrichten.<br />
Auch ein externes Netzteil und ein Batteriehalter<br />
für drei Mignonzellen gehören zum Lieferumfang<br />
des <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong>.<br />
Zur Datenübertragung hat <strong>Icom</strong> seinem <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong><br />
eine USB-Schnittstellenbuchse spendiert.<br />
Außerdem gestattet der Empfänger die beliebige<br />
Kombination von Startfrequenz und Abstimmraster<br />
wie 10 kHz im CB-Funk-Band. Damit<br />
dies bei manueller Frequenzabstimmung klappt,<br />
muss man sich eines Tricks bedienen. Um beim<br />
Beispiel CB-Funk zu bleiben: Man gibt zunächst<br />
27.000 kHz ein und wechselt nun manuell im<br />
5-kHz-Raster per Dial-Regler zu 27.005 kHz.<br />
Ändert man jetzt das Abstimmraster auf die<br />
benötigten 10 kHz, lässt sich der <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> exakt<br />
im gewünschten Kanalraster abstimmen. Ist das<br />
10-kHz-Raster schon vorher eingestellt und gibt<br />
man nun die 27.005 kHz ein, rundet der <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong><br />
auf 27.000 oder 27.010 kHz.<br />
Die Rauschsperre lässt sich bei gedrückt<br />
gehaltener SQL-Taste per Dial-Regler auf<br />
den gewünschten Ansprechpegel einstellen.<br />
Alternativ sorgt eine Automatik dafür, dass<br />
störendes Rauschen effektiv unterdrückt wird.<br />
Ein Druck auf die SQL-Taste öffnet zudem die<br />
Rauschsperre manuell, um auf einer Frequenz<br />
auch schwächere Signale zu entdecken.<br />
Zu den Highlights des <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> zählt der integrierte<br />
Zweitempfänger, was die Überwachung<br />
2/2005<br />
Technische Daten (laut Hersteller)<br />
Modellbezeichnung: <strong>Icom</strong> <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong><br />
Frequenzbereich: 150 kHz bis 3.305 MHz<br />
Betriebsarten: FM-schmal, AM, FM-breit, SSB (USB/LSB), CW<br />
Abstimmschritte: 0,01 / 0,1 / 1 / 5 / 6,25 / 8,33 / 9 / 10 / 12,5 / 15 / 20 / 25 / 30 / 50 / 100 kHz<br />
Speicherplätze: 1.000 (alphanumerisch benennbar) in 26 Speicherbänken, 50 Speicher für Eckfrequenzen (Frequenzsuchlauf),<br />
200 Speicherplätze für automatisches Speichern<br />
Suchlaufgeschwindigkeit: bis zu 60 Frequenzschritte pro Sekunde<br />
Schaltungsprinzip: Dreifachsuper (1. ZF 266,7 und 429,1 MHz; 2. ZF 19,65 MHz; 3. ZF 450 kHz.<br />
Empfi ndlichkeit: FM-schmal (1 kHz/3,5 kHz Hub; 12 dB SINAD): 1.620-4.999 kHz besser 0,56µV, 5-222 MHz besser 0,4 µV, 330-<br />
832 MHz besser 0,56 µV, 833-1.305 MHz besser 0,71 µV, 1.330-2.305 MHz besser 5,6 µV, 2.330-3.000 MHz besser 18<br />
V; FM-breit (1 kHz/52,5 kHz Hub; 12 dB SINAD): 76-108 MHz besser 1,8 µV, 175-222 MHz besser 1,8 µV, 470-770 MHz<br />
besser 2,5 µV; AM (1 kHz/30% Mod.; 10 dB S/N): 495-4.999 kHz besser 2,2 µV, 5-30 MHz besser 1,4 µV, 118-136 MHz<br />
besser 1,4 µV; SSB/CW (10 dB S/N): 495-4.999 kHz besser 0,4 µV, 5-30 MHz besser 0,25 µV, 50-54 MHz besser<br />
0,25 µV, 118-147 MHz besser 0,25 µV, 330-470 MHz besser 0,32 µV.<br />
Trennschärfe: FM-schmal/AM: über 12 kHz (bei -6 dB; unter 30 kHz bei -60 dB); FM-breit: über 150 kHz bei -6 dB; SSB/CW:<br />
über 1,8 kHz bei -6 dB.<br />
NF-Ausgangsleistung: typisch 100 mW<br />
Stromversorgung: intern mit Li-Ion-Akku oder 3 x Mignon, extern mit 6 Volt<br />
Abmessungen: circa 6×14,3×3,4 cm (Breite × Höhe × Tiefe)<br />
Gewicht: circa 320 Gramm (inklusive Antenne)<br />
Lieferumfang: Teleskopantenne, Gürtelclip, Batteriehalter, Handschlaufe, Akkupack, 230-Volt-Netzteil<br />
Zubehör: Kfz-Stromversorgungsadapter CP-18E, Ohrhörer SP-13, Tischladegerät BC-156, Schutztasche LC-158, Pegelkonverter<br />
CT-17, Cloning-Software/Kabel CS-<strong>R20</strong>/OPC-1382, drehbarer Gürtelclip MB-86<br />
Besonderheiten: Doppelempfänger, eingebauter Digitalrecorder, CTCSS- und DTCS-Suchlauf, Abschwächer, variable HF-Verstärkung<br />
Preis: circa 500 €<br />
Vertrieb: <strong>Icom</strong> Europe GmbH, Düsseldorf, und Fachhandel<br />
Internet: www.icomeurope.com<br />
von gleichzeitig zwei Frequenzen ermöglicht. Bei<br />
Aktivierung des Dualwatch-Empfangs werden<br />
beide Frequenzen im Display untereinander<br />
dargestellt, einschließlich einer Signalpegel-<br />
Anzeige und des Kürzels der gewählten Betriebsart.<br />
Die Taste Main/Sub wählt den aktuellen<br />
Hauptempfänger, für den sich nun Einstellungen<br />
über die Tastatur vornehmen lassen. Die beiden<br />
Dial-Regler zur Frequenzeinstellung sind immer<br />
aktiv. Ein langer Druck auf die Taste Dualwatch<br />
wechselt zurück auf Einzelempfang. Jetzt steht<br />
der komplette Empfangsbereich des <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong><br />
von 150 kHz bis 3,305 GHz zur Verfügung.<br />
Bei Dualwatch reduziert sich der empfangbare<br />
Frequenzbereich auf 150 kHz bis 470 MHz für<br />
den Hauptempfänger und 118 bis 1.305 MHz für<br />
den Zweitempfänger. Es ist also nicht möglich,<br />
gleichzeitig zwei Frequenzen etwa im 6-m-<br />
Amateurfunkband zu überwachen.<br />
Speicherplätze<br />
Zusammen 1.250 Frequenzspeicher des <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong><br />
sind in 1.000 normale Speicherplätze für Frequenzen<br />
inklusive aller Empfangsparameter wie<br />
Betriebsart und Frequenzraster, 200 Speicher<br />
für eine Speicherautomatik und 50 Speicher für<br />
Suchlauf-Eckfrequenzen unterteilt. Zur besseren<br />
Übersicht bietet der <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> zudem insgesamt<br />
26 Speichergruppen oder Speicherbänke (A-Z),<br />
die jeweils bis zu 100 Frequenzen aufnehmen.<br />
Neben der Empfangsfrequenz lassen sich weitere<br />
Parameter zuordnen, darunter die Frequenzablage<br />
bei Duplex-Betrieb sowie Ton- oder<br />
DTCS-Squelch, Ton-Squelch-Frequenz oder<br />
DTCS-Code und -Polarität. Außerdem kann für<br />
jeden Speicherplatz und für jede Speicherbank<br />
eine alphanumerische Kennung mit bis zu acht<br />
Zeichen programmiert werden. Diese erscheint<br />
fortan unterhalb der Frequenz auf dem Display,<br />
sobald der entsprechende Speicherplatz abgerufen<br />
wird.<br />
Speicherinhalte lassen sich leicht in den<br />
VFO-Betrieb übernehmen, um zum Beispiel<br />
manuell von einer Ausgangsfrequenz nach<br />
weiteren Signalen zu suchen. Außerdem können<br />
Speicherinhalte in andere Speicherplätze kopiert<br />
oder gelöscht werden. Ebenso ist es möglich,<br />
einzelne Speicherplätze aus einer Speicherbank<br />
wieder zu löschen. Der individuelle Speicherinhalt<br />
bleibt dabei dennoch erhalten, nur die<br />
Zuordnung zu einer Speichergruppe fällt weg.<br />
Komplette Speicherbänke lassen sich löschen<br />
oder in andere Speicherbänke verschieben.<br />
Suchlauf<br />
Der <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> ist ebenso reichlich mit Möglichkeiten<br />
für die Suche nach Sendeaktivitäten ausgestattet.<br />
Zunächst zum Frequenzsuchlauf: Der<br />
<strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> sucht wahlweise im gesamten erfassten<br />
Frequenzbereich (Vollbereichs-Suchlauf), in einem<br />
der elf ab Werk festgelegten Frequenzbänder<br />
(Bandsuchlauf) oder in bis zu 25 vom Nutzer frei<br />
programmierbaren Abschnitten des Spektrums<br />
nach Funksignalen. Der Frequenzsuchlauf mit automatischer<br />
Speicherung ist besonders praktisch:<br />
Sobald der Suchlauf auf einer aktiven Frequenz<br />
stoppt, wird diese automatisch in einen der insgesamt<br />
200 Zusatzspeicherplätze gesichert, die<br />
der <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> hierfür bereit hält. Unmittelbar nach<br />
dem Speichern wird der Suchlauf fortgesetzt.<br />
So lässt sich ein Frequenzbereich systematisch<br />
nach aktiven Frequenzen absuchen, ohne dass<br />
13
Praxistest<br />
��<br />
14<br />
<strong>Messprotokoll</strong> <strong>Icom</strong> <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong><br />
Seriennummer: 020 1319<br />
Betriebsart SSB<br />
Shape-Faktor: 1,2 (6/60, 3.150/3.670 Hz)<br />
Er kennzeichnet die Nahselektivität.<br />
Rauschmaß<br />
Es kennzeichnet die Empfi ndlichkeit und sollte deutlich unter<br />
dem Außenrauschen liegen.<br />
Rauschmaß<br />
Band F dB<br />
40 m 5 dB<br />
6 m 4 dB<br />
2 m 3 dB<br />
70 cm 5 dB<br />
Intercept-Punkt zweiter Ordnung<br />
Er beschreibt praktisch die Immunität gegenüber Rundfunksendern.<br />
Sein Wert sinkt hier mit enger beieinanderliegenden<br />
Erregersignalen.<br />
Einzelwerte<br />
Empfangsfrequenz Erregersignale bei IP2<br />
7 MHz 0,5 + 6,5 MHz 9 dBm<br />
7 MHz 0,9 + 6,1 MHz 1 dBm<br />
7 MHz 2 + 9 MHz -28 dBm<br />
Intercept-Punkt dritter Ordnung<br />
Der Intercept-Punkt dritter Ordnung IP3 – insbesondere<br />
vermindert um das Rauschmaß, d. h. als effektiver IP3 (IP3 eff )<br />
– gilt als wichtiges Kennzeichen des Großsignalverhaltens.<br />
Diese(r) sollte(n) möglichst hoch liegen.<br />
IP3-Einzelwerte<br />
Band f 2 - f 1 = 5 kHz f 2 - f 1 = 20 kHz f 2 - f 1 = 200 kHz<br />
40 m -73 dBm -47 dBm -41 dBm<br />
6 m -73 dBm -44 dBm -40 dBm<br />
IP3 eff -Einzelwerte<br />
Band f 2 - f 1 = 5 kHz f 2 - f 1 = 20 kHz f 2 - f 1 = 200 kHz<br />
40 m -78 dBm -51 dBm -45 dBm<br />
6 m -77 dBm -48 dBm -44 dBm<br />
Dynamikbereich dritter Ordnung:<br />
59 dB (40 m, f 2 - f 1 = 20 kHz)<br />
61 dB (6 m, f 2 - f 1 = 20 kHz)<br />
Dieser Bereich ist die Spanne zwischen einem intermodulierenden<br />
Störton und einem Intermodulationsprodukt dritter Ordnung mit<br />
0 dB Rauschabstand.<br />
Kennlinie und nomineller Regelbereich der<br />
AGC: 97 dB<br />
Infolge der im KW-Funk sehr hohen Pegelschwankungen ist<br />
eine automatische Regelung (AGC) mit hohem Dynamikbereich<br />
wünschenswert.<br />
AGC-Regelverhalten und Demodulationsklirrfaktor.<br />
S-Meter-Anzeigegenauigkeit<br />
Die Konstruktion eines S-Meters mit wünschenswert hoher Genauigkeit<br />
ist aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus kaum möglich. Daher<br />
sind mehr oder minder große Anzeigefehler zu erwarten.<br />
Oszillatorrauschen<br />
Infolge stärkerer Signale neben dem Nutzsignal kommt es oft durch<br />
Oszillatorrauschen zu reziprokem Mischen und somit zur Desensibilisierung.<br />
Das Oszillatorrauschen sollte möglichst gering sein.<br />
Oszillatorrauschen<br />
Band Abstand Oszillatorrauschen<br />
40 m 30 kHz -104 dBc/Hz<br />
2 m 30 kHz -104 dBc/Hz<br />
70 cm 50 kHz -117 dBc/Hz<br />
Achtung: Die Ermittlung der Messwerte erfolgte hier abweichend von<br />
der sonst üblichen Praxis (10 kHz Abstand) in größeren Abständen,<br />
da in geringerem Abstand der Empfänger ein undefi niertes Verhalten<br />
(durch Blocking) zeigte.<br />
Blocking-Abstand:<br />
29 dB (40 m), 27 dB (2 m), 25 dB (70 cm, je 20 kHz Abstand<br />
und bezogen auf ein -79-dBm-Nutzsignal)<br />
Infolge der neben schwächeren Signalen auftretenden stärkeren<br />
Eingangspegel kommt es durch Blocking oft zur Desensibilisierung.<br />
Der Blocking-Abstand sollte möglichst hoch sein.<br />
Betriebsart NFM<br />
Empfi ndlichkeit bei 25 kHz Kanalabstand und<br />
12 dB (S + N)/N:<br />
0,153 µV (6 m, entspricht -123 dBm)<br />
0,146 µV (2 m, entspricht -124 dBm)<br />
0,2 µV (70 cm, entspricht -121 dBm)<br />
0,26 µV (23 cm, entspricht -119 dBm)<br />
3,63 µV (13 m, entspricht -96 dBm)<br />
Insbesondere ab dem VHF-Bereich ist die Empfi ndlichkeit ein<br />
herausstechendes Qualitätsmerkmal da ihre Erhöhung praktisch<br />
zur Möglichkeit der Aufnahme von schwächeren Stationen führt. (Der<br />
Wert kann in etwa mit dem sich für den Standard, von 12 dB SINAD<br />
ergebenden Wert, gleichgesetzt werden.) Im 13-cm-Band zeigte das<br />
Testgerät eine nur unzureichende Empfi ndlichkeit.<br />
25-kHz-Nachbarkanal-Selektivität:<br />
54 dB (6 m), 53 dB (2 m), 54 dB (70 cm)<br />
Sie beschreibt prinzipiell, wie ausgeprägt die Fähigkeit eines Empfängers<br />
ist, das Frequenzspektrum eines Signals im unteren bzw. oberen<br />
Nachbarkanal zu unterdrücken. Diese Fähigkeit ist für möglichst<br />
ungestörten Betrieb wichtig.<br />
Intercept-Punkt dritter Ordnung bei 50 kHz Abstand<br />
der Töne: -47 dBm (2 m), -49 dBm (70 cm)<br />
Der IP3 gilt als wichtiges Kennzeichen des Großsignalverhaltens. Auf<br />
UKW ist dieses jedoch weniger wichtig als auf KW, da die Vorselektion<br />
so ausgelegt ist, dass Intermodulationsprodukte zweiter Ordnung<br />
kaum Relevanz erlangen und Intermodulationsprodukte dritter<br />
Ordnung wegen der geringeren Stationsdichte seltener auftreten.<br />
Handgeräte dürfen schlechtere Werte als Mobil- und Stationsgeräte<br />
aufweisen, da ihre Gummiwendelantenne weniger Wirkung zeigt als<br />
Mobil- und Außenantennen.<br />
Blocking-Abstand:<br />
47 dB (6 m), 47 dB (2 m), 48 dB (70 cm)<br />
Blocking, auch Zustopfen genannt, ist Desensibilisierung durch ein<br />
starkes Signal neben der Empfangsfrequenz. Dieser Effekt ist umso<br />
stärker, je näher das starke Signal der Empfangsfrequenz liegt. Infolge<br />
des geringen möglichen Kanalabstands von 12,5 kHz und der möglichen<br />
hohen Pegel(unterschiede) im UKW-Funk ist die Bestimmung der<br />
Neigung zu Blocking hier wichtig. Dies erfolgt durch Ermitteln des<br />
Blocking-Abstands. Handgeräte dürfen schlechtere Werte als Mobil-<br />
und Stationsgeräte aufweisen, da ihre Gummiwendelantenne weniger<br />
Wirkung zeigt als Mobil- und Außenantennen.<br />
S-Meter-Anzeigegenauigkeit<br />
Die Konstruktion eines S-Meters mit wünschenswert hoher Genauigkeit<br />
ist aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus kaum möglich. Daher<br />
sind mehr oder minder große Anzeigefehler zu erwarten.<br />
AM-Unterdrückung:<br />
31 dB (6 m), 20 dB (2 m), 10 dB (70 cm), 14 dB (23 cm)<br />
Viele Störungen beruhen auf Eingangspegel-Schwankungen (z. B.<br />
Schwund), dies kommt im Grunde genommen einer Amplitudenmodulation<br />
gleich. Eine hohe AM-Unterdrückung bedeutet prak-<br />
2/2005
tisch eine Verbesserung der Empfangsqualität. Auf 13 cm war<br />
keine sinnvolle Messung möglich, da der Empfänger hierfür zu<br />
unempfi ndlich ist.<br />
AM-Unterdrückung auf 6 m<br />
(vertikal 10 dB/Div, horizontal 500 Hz/Div).<br />
AM-Unterdrückung auf 2 m<br />
(vertikal 10 dB/Div, horizontal 500 Hz/Div).<br />
AM-Unterdrückung auf 70 cm<br />
(vertikal 10 dB/Div, horizontal 500 Hz/Div).<br />
AM-Unterdrückung auf 23 cm<br />
(vertikal 10 dB/Div., horizontal 500 Hz/Div.),<br />
im oberen Teil wurde jeweils die<br />
demodulierte NF im Zeitbereich dargestellt.<br />
Die Ermittlung der Messergebnisse erfolgte in Anlehnung an die<br />
Messvorschriften in FUNK 2/02 und 3/02, soweit dies für einen<br />
derartigen Breitbandempfänger sinnvoll erschien.<br />
Ausfertigung: Ralf Rudersdorfer, OE3RAA<br />
Labor: J. K. Universität Linz –<br />
Institut für Nachrichten-/Informationstechnik<br />
2/2005<br />
man selbst neben dem Empfänger sitzen muss.<br />
Später lassen sich die gespeicherten Frequenzen<br />
manuell akustisch überprüfen und gegebenenfalls<br />
in einen der regulären Speicherplätze kopieren.<br />
Wenn alle 200 Automatikspeicher voll sind,<br />
stoppt der Suchlauf. Spätestens jetzt sollten<br />
interessante Frequenzen gesichert werden, denn<br />
die 200 Zusatzspeicher lassen sich nur insgesamt<br />
und nicht einzeln wieder löschen.<br />
Auch der Speicherplatzsuchlauf des <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong><br />
ist reichlich mit komfortablen Möglichkeiten zur<br />
effektiven Signalsuche ausgestattet: Der Empfänger<br />
sucht wahlweise sämtliche Frequenzspeicher<br />
oder nur die einer bestimmten Speicherbank<br />
zugeordneten ab. Außerdem lassen sich für den<br />
Suchlauf Speicherbänke kombinieren, die nun<br />
automatisch nacheinander gecheckt werden. Mit<br />
einer Abtastrate von rund 15 Speicherkanälen pro<br />
Sekunde ist der <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> schnell genug, um auch<br />
kurzfristige Frequenzbelegungen zu entdecken.<br />
Bei aktiviertem Zweitempfänger lassen sich<br />
zwei Frequenzbereiche gleichzeitig absuchen<br />
oder eine Festfrequenz und ein Suchlaufbereich<br />
kombinieren.<br />
Sowohl beim Frequenz- als auch beim Speichersuchlauf<br />
lassen sich Frequenzen mit unerwünschten<br />
Aussendungen wie Dauerträger oder<br />
Datenfunk durch einen Druck auf die Skip-Taste<br />
blockieren. Bis zur manuellen Freigabe werden<br />
solche Frequenzen fortan vom Suchlauf<br />
übersprungen. Der <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> bietet zudem alle<br />
wünschenswerten Optionen, wie sich dessen<br />
Frequenz- oder Speicherplatzsuchlauf nach<br />
Finden einer aktiven Frequenz verhalten soll:<br />
1) Der Suchlauf stoppt für die Zeit der Aktivität<br />
auf einer Frequenz und läuft danach wieder<br />
los. Hierfür lässt sich auch eine Startverzögerung<br />
zwischen einer und fünf Sekunden<br />
programmieren, die der Suchlauf bei wieder<br />
freier Frequenz noch darauf verharrt.<br />
2) Der Suchlauf stoppt für eine programmierbare<br />
Zeit von zwei bis zwanzig Sekunden und<br />
läuft danach selbst dann wieder los, wenn<br />
die Frequenz noch aktiv ist.<br />
3) Der Suchlauf bleibt auch bei einer wieder<br />
freien Frequenz darauf stehen und lässt sich<br />
manuell erneut starten.<br />
Diese Möglichkeiten gelten auch für die<br />
Überprüfung eines so genannten Prioritätskanals,<br />
der unabhängig vom sonstigen Empfangsbetrieb<br />
alle fünf Sekunden auf Aktivität gecheckt und<br />
gegebenenfalls in den Vordergrund geschaltet<br />
wird. Auf Wunsch signalisiert der <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> Aktivität<br />
auf einem Prioritätskanal zusätzlich mit<br />
einem kurzen Ton. Eine Funktion zur automatischen<br />
Aktivierung der Displaybeleuchtung ist<br />
allerdings nicht vorgesehen.<br />
Digitalrecorder<br />
Der integrierte Digitalrecorder ist ein weiteres<br />
Highlight des <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong>: Auf Tastendruck zeichnet<br />
dieser die gerade empfangene Aussendung<br />
auf, ob Rundspruch, Hörfunkprogramm oder<br />
Funkverkehr. Die Aufnahmequalität ist in drei<br />
Stufen wählbar und bestimmt die maximal<br />
mögliche Aufnahmedauer: 65 Minuten bei<br />
bester, 130 Minuten bei normaler, 260 Minuten<br />
bei niedriger Aufnahmequalität. Für Mitschnitte<br />
von FM-Sendungen bietet die goldene Mitte<br />
ein ausgewogenes Verhältnis von Klang und<br />
Aufnahmekapazität. Neben dem manuellen Start<br />
bietet der Recorder auch eine Aufnahmeautomatik,<br />
die bei geöffneter Rauschsperre mit der<br />
Aufzeichnung beginnt. So lässt sich bequem<br />
die Aktivität auf einer Frequenz wie dem heimischen<br />
OV-Kanal dokumentieren und später in<br />
einem Durchgang abhören. Bei der Wiedergabe<br />
stehen fünf Geschwindigkeiten zur Wahl (0,5-/<br />
0,75-/ 1,0-/ 1,25-/ 1,5-fach). Außerdem kann<br />
man innerhalb einer Aufnahme schnell zurück-<br />
oder vorspulen. Als Anhaltspunkt dient die<br />
Echtzeitanzeige in Sekunden. Bereits in seiner<br />
jetzigen Ausführung ist der Digitalrecorder ein<br />
gewichtiges Kaufargument für den <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> und<br />
eine große Hilfe, um den Empfangsbetrieb noch<br />
effektiver zu gestalten.<br />
Einiges hätte <strong>Icom</strong> noch besser machen<br />
können. Anstelle eines fest eingebauten Speicherbausteins<br />
würden wechselbare Speicherkarten<br />
vor allem bei portablen Empfangseinsätzen<br />
weitere Flexibilität bringen. Ist der interne Speicher<br />
voll, müssen alle Aufnahmen auf einmal<br />
gelöscht werden. Dies lässt sich nur umgehen,<br />
wenn der komplette Speicherinhalt mit Hilfe des<br />
optionalen USB-Interface auf einen Computer<br />
übertragen wird. Erst dort lassen sich auch<br />
einzelne Mitschnitte löschen und deren Dateinamen<br />
editieren. Weil aber <strong>Icom</strong> ein eigenes<br />
Datenformat verwendet, müssen Aufnahmen zur<br />
Wiedergabe derzeit erst wieder zurück in den<br />
<strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> überspielt werden. Umständlicher geht<br />
es nicht. Dem sollte <strong>Icom</strong> – oder ein Drittanbieter<br />
– möglichst bald durch ein Konvertierungsprogramm<br />
in ein gängiges Format wie MP3 Abhilfe<br />
schaffen. Zur einfachen zeitlichen Zuordnung<br />
wäre zudem ein Zeit-Datum-Stempel hilfreich,<br />
der jeder Aufnahme automatisch zugeordnet<br />
wird. Vielleicht eine Anregung für einen künftigen<br />
<strong>IC</strong>-<strong>R20</strong>MkII?<br />
Datenaustausch<br />
<strong>Icom</strong> hat seinem <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> für den elektronischen<br />
Austausch mit einem Computer oder anderen<br />
<strong>Icom</strong>-Geräten gleich zwei Datenschnittstellen<br />
spendiert. Erstmals gehört eine schnelle USB-<br />
Schnittstelle zur Ausstattung eines portablen<br />
Breitbandempfängers. Das kommt einem Generationenwechsel<br />
gleich und lässt erwarten,<br />
dass <strong>Icom</strong> bei künftigen Nachfolgern von<br />
<strong>IC</strong>-PCR1000, <strong>IC</strong>-R8500 und <strong>IC</strong>-R75 ebenfalls<br />
auf den zeitgemäßen Standard setzt.<br />
Über die auf der rechten Gehäuseseite zugängliche<br />
USB-Schnittstelle überträgt der <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong><br />
Speicherinhalte und Geräteeinstellungen auf<br />
die Festplatte eines Computers. Dort können die<br />
15
Praxistest<br />
��<br />
mühsam programmierten Frequenzen als Backup<br />
sicher aufgehoben oder nach einem Neustart des<br />
Empfängers zurück in den <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> geschickt<br />
werden. Denkbar wäre zudem, mehrere <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong><br />
mit den gleichen Datensätzen auszustatten. <strong>Icom</strong><br />
nennt diesen Kopiervorgang „Klonen“ und bietet<br />
als Zubehör das Cloning-Kabel CS-<strong>R20</strong> inklusive<br />
Software CS-<strong>R20</strong> (ab Windows 95) an. Dieses<br />
Programm dient auch zur Übertragung von<br />
Aufnahmen aus dem integrierten Digitalrecorder<br />
(s. o.) zum Computer. In die USB-Buchse des<br />
<strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> passt ein handelsübliches USB-Schnittstellenkabel.<br />
Für Datenaustausch und Empfängersteuerung<br />
über die serielle RS232-Schnittstelle<br />
eines Computers bietet der <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> zudem den<br />
von anderen <strong>Icom</strong>-Geräten bekannten CI-V-<br />
Datenausgang. Zur Computer-Anbindung auf<br />
diesem Weg benötigt man den als Zubehör<br />
erhältlichen CI-V-Pegelconverter (Interface)<br />
vom Typ CT-17 von <strong>Icom</strong> oder eine Alternative<br />
von einem Drittanbieter. <strong>Icom</strong> dokumentiert für<br />
seine CI-V-Schnittstelle zwar Datenformat und<br />
Befehle in der Bedienungsanleitung zum <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong>,<br />
hat aber kein geeignetes Steuerprogramm im<br />
Angebot. Als Lösung bieten sich bewährte<br />
Software-Lösungen wie RadioControl (www.<br />
radioctl.com) an.<br />
Das CI-V-Datensignal liegt auf der gleichen<br />
dreipoligen 3,5-mm-Klinkenbuchse wie das<br />
NF-Signal für Kopfhörer oder externen Lautsprecher.<br />
Wer also beides gleichzeitig nutzen will,<br />
muss zum Lötkolben greifen und einen Adapter<br />
erstellen: Daten- und NF-Signal verwenden von<br />
den drei Polen der Buchse nur jeweils zwei, so<br />
dass sich die Lösung 3,5-mm-Stereoklinke auf<br />
zweimal 3,5-mm-Monobuchse anbietet.<br />
Zu den Besonderheiten der CI-V-Schnittstelle<br />
zählt die Möglichkeiten, darüber ohne Umweg<br />
über einen Computer andere <strong>Icom</strong>-Geräte zu<br />
steuern. Hierfür muss lediglich eine Kabelverbindung<br />
zwischen den Remote-Buchsen der<br />
beiden Empfänger oder Transceiver hergestellt<br />
werden. Weil der <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> alle Betriebsarten,<br />
Abstimmschritte und Empfangsbereich inklusive<br />
Kurzwelle bietet, eignet er sich zur Steuerung<br />
eines <strong>Icom</strong>-Allmode-Transceivers ohne Frequenztastatur.<br />
Das klappte im Test bestens und<br />
anstelle der üblichen Kurbelei am <strong>IC</strong>-703 oder<br />
<strong>IC</strong>-728 ließen sich nun Frequenzen direkt über<br />
die Tastatur des <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> eingeben. Um dessen<br />
Eingangsstufe vor zu starken Sendesignalen aus<br />
dem eigenen Transceiver zu schützen, sollte man<br />
hierbei zur Vorsicht allerdings die Antenne des<br />
<strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> abnehmen.<br />
Spezialitäten<br />
Der Set-Modus gestattet den Zugriff auf weitere<br />
Optionen: Der bei jedem Bedienvorgang hörbare<br />
Quittungston ist abschaltbar. Eine Batteriesparfunktion<br />
reduziert die Stromaufnahme und sorgt<br />
für einen verlängerten Empfangsbetrieb pro<br />
Akkuladung auf bis zu 20 Stunden. Hierzu gehört<br />
16<br />
auch die Abschaltautomatik (wählbar: 30, 60, 90,<br />
120 Minuten). Ein zuschaltbarer Störaustaster<br />
für SSB und CW reduziert gepulste elektrische<br />
Störsignale, wie sie etwa von Zündsystemen<br />
von Kraftfahrzeugen verursacht werden. Ein<br />
Audiofi lter reduziert Rauschen beim Empfang<br />
von AM-Signalen, ein weiteres unterdrückt<br />
hohe Töne bei AM- und SSB/CW-Empfang.<br />
Für Mittelwelle und UKW-Hörfunk lassen sich<br />
verschiedene Antennen schalten: Mittelwelle<br />
wird wahlweise über die interne Ferritantenne<br />
oder über eine externe Antenne empfangen;<br />
UKW-Hörfunk entweder über die externe (Teleskop)-Antenne<br />
oder über das Kopfhörerkabel.<br />
Letztere Option ist nur für den Empfang im<br />
Frequenzbereich 76 bis 108 MHz verfügbar. Um<br />
Übersteuerungsprobleme durch starke Sender<br />
zu vermeiden, lassen sich ein Abschwächer<br />
aktivieren oder die interne Signalverstärkung<br />
mehrstufi g reduzieren. Ein Bandscope zeigt die<br />
Bandbelegung in Form eines Balkendiagramms<br />
auf dem Display des <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong>.<br />
Im so genannten CTCSS- und DTCS-Betrieb<br />
öffnet die Rauschsperre des <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> nur, wenn<br />
der Empfänger einen bestimmten CTCSS- oder<br />
DTCS-Ton erkennt. Mit Hilfe dieser Option<br />
lässt sich der Empfänger auf einzelne Stationen<br />
festlegen, selbst wenn auf einem Kanal noch<br />
zahlreiche andere Sender aktiv sind. Darüber<br />
hinaus sorgt eine Voice-Squelch-Funktion dafür,<br />
dass sich die Rauschsperre nur dann öffnet, wenn<br />
der <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> ein moduliertes (Sprach-)Signal<br />
erkennt. Unmodulierte Dauerträger werden<br />
ignoriert.<br />
Praxis & Fazit<br />
Die Stärke des <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> ist der Empfang von<br />
Sprechfunksendungen in FM-schmal im VHF-<br />
und UHF-Bereich. Darüber hinaus ist in diesen<br />
Frequenzbereichen auch Datenempfang möglich,<br />
allerdings mangels Diskriminatorausgang<br />
ohne schnellen Datenfunk wie Packet<br />
Radio 9k6. Auf Kurzwelle hat der <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> die<br />
üblichen Probleme eines portablen Funkscanners:<br />
AM-Empfang starker Rundfunksender<br />
wie Deutsche Welle auf 6.075 kHz funktioniert<br />
zwar bereits bei Verwendung der mitgelieferten<br />
Teleskopantenne, doch kommt es wegen der<br />
zu großen Filterbandbreite schnell zu Interferenzen<br />
vom Nachbarkanal. Zum Empfang von<br />
SSB-Stationen unterhalb von 30 MHz reicht<br />
die Teleskopantenne nur selten. Schließt man<br />
aber eine leistungsfähigere Außenantenne an,<br />
kommt es schnell zur Übersteuerung und als<br />
Folge zu Mischprodukten. Erst eine Antenne mit<br />
eingebauter Vorselektion schafft Abhilfe. Oberhalb<br />
von 30 MHz bietet sich der Einsatz einer<br />
externen Antenne hauptsächlich in ländlichen<br />
Regionen an, weitab starker lokaler Sendeanlagen,<br />
die sonst ebenfalls für Mischprodukte<br />
sorgen. Wie alle anderen Empfänger dieser Art,<br />
ist der <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> also hauptsächlich für den Empfangsbetrieb<br />
mit kleinen Antennen konzipiert.<br />
Das kontrastreiche Display des <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> lässt sich<br />
sehr gut ablesen.<br />
Im Dualwatch-Modus zeigt das Display beide<br />
Empfangsfrequenzen untereinander an.<br />
Ein Spektrumdisplay zeigt die Bandbelegung als<br />
Balkendiagramm.<br />
Einen Weltempfänger oder einen <strong>IC</strong>-R8500<br />
kann und soll der <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> nicht ersetzen.<br />
Dennoch setzt <strong>Icom</strong> mit dem <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong> einen<br />
neuen Maßstab unter den portablen Breitbandempfängern.<br />
Komfortable Bedienung, sinnvolle<br />
Speicherverwaltung, effektiver und schneller<br />
Suchlauf und hohe Empfi ndlichkeit im wichtigen<br />
Frequenzbereich bis 1 GHz zählen zu den<br />
Stärken, die bereits für sich den Empfänger<br />
zur Spitzengruppe vorstoßen lassen. Hinzu<br />
kommen der zuschaltbare Zweitempfänger<br />
und der eingebaute Digitalrecorder für bis zu<br />
260 Minuten, was dem neuen <strong>Icom</strong> gleich zwei<br />
Alleinstellungsmerkmale einbringt. Auch die<br />
USB-Datenschnittstelle zeigt, dass der <strong>IC</strong>-<strong>R20</strong><br />
einen technologischen Generationswechsel<br />
bedeutet. Auf die Reaktion der Mitbewerber<br />
darf man gespannt sein.<br />
Harald Kuhl, DL1ABJ<br />
2/2005