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Ankunft in Jaipur. Wanderung durch die Stadt. 67<br />

fürstlichen Marstall zur Verfügung gestellt wird. Nachdem<br />

wir diese Frage geordnet hatten, unternahmen wir einen<br />

Morgenspaziergang in die leider etwas entfernte und nur auf<br />

staubigen Wegen erreichbare Stadt, welche mit ihren schönen<br />

breiten Strassen und ihren rosa angestrichenen Häusern einen<br />

heiteren Eindruck macht, während ihre Bewohner, die<br />

Räjputen, mit ihren grossen, kräftigen Gestalten die stattlichsten<br />

Erscheinungen bilden, die man in Indien antrifft. In der<br />

Mitte der Stadt liegt ein grosser Marktplatz, auf dem, ähnlich<br />

wie in Venedig und Florenz, eine Anzahl Tauben gehalten<br />

werden. Wir kauften ein Körbchen mit Körnern und hatten<br />

bald das Vergnügen, die zarten Tierchen um Haupt und<br />

Schultern flattern und die Körner vertrauensvoll aus der<br />

Hand aufpicken zu sehen, bis ein zudringlicher Ziegenbock<br />

die Scene störte, den ich mit Rücksicht auf die Gefühle der<br />

umstehenden Eingeborenen nicht nach Gebühr abzufertigen<br />

wagte.<br />

Von hier wandten wir uns zu den fürstlichen Gärten,<br />

in denen, wie üblich, Tiger, Löwen und andere bissige Tiere<br />

in Käfigen gehalten wurden, während die Affen mit Kettchen<br />

an hohen Stangen angeschlossen waren, an denen sie beliebig<br />

nach oben zu ihrem kleinen Käfige oder nach unten zur<br />

Erde klettern konnten, um hier innerhalb des Spielraums,<br />

den die Kette gestattete, mit dem ihnen eignen possierlichen<br />

Ernste den Boden auf seine Bestandteile hin zu untersuchen.<br />

Nicht weit davon liegt in schönen Gartenanlagen das Museum<br />

von Jaipur, ein eleganter Bau mit sehr reichem Inhalte.<br />

Besonders fesselte mich eine Sammlung von Tonfiguren,<br />

welche die indischen Asketen in ihren mannigfaltigen selbst­<br />

quälerischen Übungen veranschaulichten. Ursprünglich wurzelt<br />

die indische Askese in der hohen und wahren Erkenntnis von<br />

der Sündlichkeit des Daseins, aus welcher das Bestreben<br />

erwächst, durch Entsagungen und Quälereien aller Art das<br />

Fleisch abzutöten. Indessen ist diese echte Askese selten

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