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64 IV. Von Bombay bis Peshawar,<br />
vom Gewinn an das Pinjra-Pol abzugeben sich verpflichtet<br />
haben. Nur als einen schlechten Witz kann man es an<br />
sehen, wenn in Büchern erzählt wird, dass die Tierhospitäler<br />
auch eine Abteilung für Insekten hätten, und dass Neger ge<br />
halten würden, um denselben ihre Köpfe als Weide darzu<br />
bieten. Die Hindus versicherten mir, dass dergleichen nie<br />
vorgekommen, und doch hatte einmal ein Missionar in<br />
Bombay die Stirn, mir gegenüber zu behaupten, dass die<br />
Sache auf Wahrheit beruhe, worauf wir später noch zurück<br />
kommen werden. Vorläufig sei nur bemerkt, dass alles, was<br />
die Missionare von Indien erzählen und schreiben, sehr mit<br />
Vorsicht aufzunehmen ist. Ihr gewöhnlicher Kunstgriff be<br />
steht darin, ganz seltene Ausnahmefälle so in den Vorder<br />
grund zu stellen, dass dieselben als die Regel erscheinen,<br />
wodurch dann ein ganz verzerrtes Bild des indischen Volks<br />
lebens entsteht.<br />
Wir beschlossen den Morgen mit einem Besuche bei<br />
den Sädhu's, worunter eine Art indischer Mönche zu ver<br />
stehen ist, die in einem wohlfundierten Kloster zusammen<br />
leben. Sofort wurde in einer geräumigen Halle eine Ver<br />
sammlung derselben veranstaltet, zu der sich wohl 50 bis 60<br />
einfanden, von welchen jedoch kaum einer oder der andere<br />
ein noch dazu sehr kümmerliches Sanskrit sprach. Die in<br />
dischen Pandits sprechen von diesen wohlgenährten Müssig-<br />
gängern mit Verachtung und mögen wohl Recht darin haben.<br />
Am Nachmittage hatten wir zwei grosse Versammlungen<br />
hintereinander, die eine mit Pandits, in der Sanskrit gesprochen<br />
wurde, die andere in einem Klub, wo in englischer Sprache<br />
mancherlei Themata berührt und namentlich Aufschluss über<br />
das Erziehungswesen in Europa verlangt wurde. Dann<br />
wurden Lieder aus Gitagovinda und anderen Dichtungen<br />
gesungen und mit den nationalen Instrumenten begleitet. Für<br />
den Abend entschuldigten sich meine Freunde, weil sie einem<br />
Diner ihrer Kaste beiwohnen mussten. Ich bat, mir den