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60 IV. Von Bombay bis Peshawar.<br />
matt Hier war es, wo der wackere junge Hariläl mir sein<br />
Leid klagte. Es ist nämlich eine grausame Einrichtung der<br />
Engländer, dass die höheren Stellen im indischen Staats<br />
dienste nur denjenigen offen stehen, welche ihre Examina<br />
in England abgelegt haben. „Ich traue mir wohl," sagte<br />
Hariläl, „den Fleiss und die Fähigkeit zu, diese Examina zu<br />
bestehen; auch bin ich durch die Gnade Gottes mit reich<br />
lichen Mitteln ausgestattet; aber die Reise nach England<br />
würde für mich die Ausstossung aus meiner Kaste zur Folge<br />
haben, und diesen Schmerz kann ich meinen Eltern und Ver<br />
wandten nicht antun. Ich sehe mich daher dazu verurteilt,<br />
zeitlebens eine untergeordnete Stelle zu bekleiden." Ich er<br />
munterte ihn, diese Schwierigkeit zu überwinden und wies<br />
auf das Beispiel Dhruvas in Baroda hin, welcher in Europa<br />
gewesen und, nachdem er in aller Stille und ohne damit zu<br />
prunken, zurückgekehrt sei, durch Zahlung von ein paar<br />
hundert Rupien und einige leichte Bussübungen sich die<br />
Mitgliedschaft seiner Kaste erhalten habe. Hoffentlich gelingt<br />
es dem Hariläl und vielen jungen Hindus in seiner Lage,<br />
nachdem sie selbst den religiösen Vorurteilen entwachsen<br />
sind, auch die ihrer Familie soweit zu brechen, um nicht<br />
alle besseren Stellen des Landes den Engländern allein über<br />
lassen zu müssen.<br />
Als ich, zum Bahnhofe zurückgekehrt, noch eine Weile<br />
vor demselben die Abendkühle genoss, hatte ich das ergötz<br />
liche Schauspiel, zu sehen, wie zwei Hinduweiber sich zankten.<br />
Jede derselben sass ruhig vor ihrer Hütte, und während die<br />
eine mit lauter Stimme und leidenschaftlicher Beredsamkeit<br />
ihre Sache entwickelte, hörte die andere aufmerksam und<br />
ohne sie zu unterbrechen bis zu Ende zu, um dann in der<br />
selben Weise ihre Gegenargumente weitläufig auseinander<br />
zusetzen. So wurde der Ball der Unterredung mehrere Male<br />
herüber- und hinübergeworfen, bis mit der Ermüdung der<br />
Lungen auch eine Beruhigung der Gemüter allmählich eintrat.