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Pflanzenwuchs. Ahmedabad. Sanitäre Verhältnisse. 59<br />

eingerichtet, da erschienen auch schon vier junge Leute, denen<br />

wir von Bombay aus empfohlen waren, und zu denen sich<br />

bald der Vater des einen, der alte, reiche und würdige<br />

Randiodläl gesellte, welcher als Mitglied des Magistrates<br />

manchen schätzbaren Aufschluss zu geben wusste. So er­<br />

zählte er, dass Ahmedabad neuerdings eine teilweise schon<br />

durchgeführte Wasserleitung erhalten habe, dass aber das<br />

Unternehmen Widerstand finde infolge der Abneigung der<br />

Hindus, das Wasser aus künstlichen Leitungen zu benutzen.<br />

Sie halten nämlich das Wasser nur dann für rein (in reli­<br />

giösem Sinne), wenn es unmittelbar aus den Händen der<br />

Natur entgegengenommen wird, und so trinken sie oft das<br />

stagnierende Wasser von Teichen, in welchen gleichzeitig<br />

gebadet und Küchengerät, Wäsche u. dergl. gewaschen wird.<br />

Nur diesen Missständen ist es zuzuschreiben, dass die Cholera<br />

in Indien nicht auszurotten ist und alljährlich in der heissen<br />

Jahreszeit ihren verheerenden Lauf durch die indischen Städte<br />

hält. Indes wütet sie zumeist nur in den ärmeren Volks­<br />

schichten und pflegt, wie man mir öfter versicherte, einen<br />

„Gentleman" (d. h. wohl einen vernünftig lebenden Menschen)<br />

nicht anzugreifen. „Wir haben," so äusserte sich Ranchodläl,<br />

„in unserer Stadt die merkwürdige Erfahrung gemacht, dass<br />

diejenigen Viertel, in welchen die Wasserleitung schon durch­<br />

geführt ist, auffallend wenig von der Cholera gelitten haben,<br />

und so dürfen wir hoffen, des Übels mit der Zeit Herr zu<br />

werden."<br />

Unter diesen und anderen Gesprächen machten wir eine<br />

Rundfahrt durch die Stadt, besuchten den im Südosten der­<br />

selben gelegenen, von lieblich umwaldeten Hügeln umkränzten<br />

Kankariya-See, besichtigten auf dem Rückwege einige der<br />

zahlreichen erhaltenen Moscheen, deren Wände vielfach aus<br />

Steinen mit wunderfeinem Schnitzwerk und durchbrochener<br />

Arbeit bestehen, und endigten den Tag mit einem Spazier­<br />

gange nach der hohen und langen Brücke über die Sabar-

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