•-***!:* :li2H jIEÜ~ 1 1 1 - JScholarship

•-***!:* :li2H jIEÜ~ 1 1 1 - JScholarship •-***!:* :li2H jIEÜ~ 1 1 1 - JScholarship

jscholarship.library.jhu.edu
von jscholarship.library.jhu.edu Mehr von diesem Publisher
01.01.2013 Aufrufe

Fahrt nach Ahmedabad. Klima Indiens. 57 Ländergürtel hinzieht, in welchem es, vermöge einer Art Wechselwirkung zwischen der durch den wolkenlosen Himmel gesteigerten Hitze und der durch eben diese Hitze verhinderten Wolkenbildung, selten oder nie regnet, und die daher trotz der herrlichsten Sonnenkraft von der Natur dazu verurteilt sind, Wüste zu bleiben. Diesem Schicksale würde auch Ägypten verfallen, wäre nicht die Über­ schwemmung des Nils, und ebenso würde fast das ganze herrliche Indien eine Wüste sein, wären nicht die Monsun's, welche im Winter aus Nordosten wehen und daher nur wenigen Orten an der Ostküste die Feuchtigkeit bringen, in den Sommermonaten hingegen von Juni bis September, aus Südwesten wehend, eine so reiche Fülle von Regen über Indien ausschütten, dass das Land daran für das ganze Jahr genug hat Denn den ganzen Winter durch regnet es in Indien so gut wie gar nicht, und wir haben, von einem Regentag in Benares und zweien in Calcutta abgesehen, während unsres viermonatlichen Aufenthalts in Indien selten den Himmel bewölkt und kaum je einen Tropfen Regen gesehen. Die Regel war, dass die Sonne von sechs Uhr morgens bis sechs Uhr abends ihren majestätischen Lauf am völlig wolkenlosen Himmel vollendete. Bei uns würde unter diesen Umständen nach wenigen Wochen alles anfangen zu verwelken; in Indien behalten Bäume und Pflanzen den ganzen Winter durch ihr saftiges Grün; so gross ist die in der Regenzeit angesammelte und den Boden durch­ tränkende Feuchtigkeit. Eine weitere Folge dieser klimatischen Verhältnisse ist, dass der Ackerbau in Indien weniger als bei uns an be­ stimmte Jahreszeiten gebunden ist. Denn die Kulturpflanzen, wie Korn, Weizen und dergleichen, bedürfen, um sich vom Samenkorn bis zur reifen Frucht zu entwickeln, einige Monate hindurch Feuchtigkeit, Bodenwärme, Sonnenschein u. dergl. Welche Monate dabei im Kalender stehen, darnach fragt die

Fahrt nach Ahmedabad. Klima Indiens. 57<br />

Ländergürtel hinzieht, in welchem es, vermöge einer Art<br />

Wechselwirkung zwischen der durch den wolkenlosen<br />

Himmel gesteigerten Hitze und der durch eben diese Hitze<br />

verhinderten Wolkenbildung, selten oder nie regnet, und<br />

die daher trotz der herrlichsten Sonnenkraft von der Natur<br />

dazu verurteilt sind, Wüste zu bleiben. Diesem Schicksale<br />

würde auch Ägypten verfallen, wäre nicht die Über­<br />

schwemmung des Nils, und ebenso würde fast das ganze<br />

herrliche Indien eine Wüste sein, wären nicht die Monsun's,<br />

welche im Winter aus Nordosten wehen und daher nur<br />

wenigen Orten an der Ostküste die Feuchtigkeit bringen,<br />

in den Sommermonaten hingegen von Juni bis September,<br />

aus Südwesten wehend, eine so reiche Fülle von Regen<br />

über Indien ausschütten, dass das Land daran für das ganze<br />

Jahr genug hat Denn den ganzen Winter durch regnet es<br />

in Indien so gut wie gar nicht, und wir haben, von einem<br />

Regentag in Benares und zweien in Calcutta abgesehen,<br />

während unsres viermonatlichen Aufenthalts in Indien selten<br />

den Himmel bewölkt und kaum je einen Tropfen Regen<br />

gesehen. Die Regel war, dass die Sonne von sechs Uhr<br />

morgens bis sechs Uhr abends ihren majestätischen Lauf<br />

am völlig wolkenlosen Himmel vollendete. Bei uns würde<br />

unter diesen Umständen nach wenigen Wochen alles anfangen<br />

zu verwelken; in Indien behalten Bäume und Pflanzen den<br />

ganzen Winter durch ihr saftiges Grün; so gross ist die<br />

in der Regenzeit angesammelte und den Boden durch­<br />

tränkende Feuchtigkeit.<br />

Eine weitere Folge dieser klimatischen Verhältnisse ist,<br />

dass der Ackerbau in Indien weniger als bei uns an be­<br />

stimmte Jahreszeiten gebunden ist. Denn die Kulturpflanzen,<br />

wie Korn, Weizen und dergleichen, bedürfen, um sich vom<br />

Samenkorn bis zur reifen Frucht zu entwickeln, einige Monate<br />

hindurch Feuchtigkeit, Bodenwärme, Sonnenschein u. dergl.<br />

Welche Monate dabei im Kalender stehen, darnach fragt die

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!