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42 III- Bombay.<br />
von stattlicher Mütze gezierten Kopf nach dem Takte aufs<br />
zierlichste bewegte. Selten habe ich einen Menschen ge<br />
sehen, der so ganz in seiner Beschäftigung aufging wie<br />
dieser Trommelschläger. Der Vorhang hob sich; ein Chor<br />
von Knaben, als Mädchen gekleidet, sang die Nändt. Hierauf<br />
folgte das übliche Zwiegespräch zwischen dem Sütradhära<br />
und der Primadonna, sodann das Stück, der Dialog in<br />
Gujerati, die häufig eingestreuten lyrischen Partien gesungen.<br />
Alle Rollen wurden von Männern und Knaben gespielt. Es<br />
ist eine besondere, geringere brahmanische Kaste, welche<br />
die Schauspielkunst als ihren angeborenen Beruf betreibt.<br />
Das Spiel war sehr sicher und von vortrefflicher Schulung;<br />
die Stimmen der Knaben in Dialog und Gesang waren<br />
frisch und hätten nur etwas weniger schrill sein dürfen.<br />
Die eigens zu dem Stücke komponierte Musik war ganz<br />
national indisch und hatte ihren eigentümlichen Reiz. Nur<br />
hier und da hatte der Komponist sich verleiten lassen, ein<br />
europäisches Motiv einzuflechten, was sich sofort störend<br />
bemerkbar machte und in dem Ganzen fast wie ein falscher<br />
Ton hervortrat. Das Stück, welches von edelmütigen Ge<br />
sinnungen strotzte, spielte natürlich zum Teil im Himmel,<br />
der Rat der Götter versammelte sich; Agni, Indra, Varuna<br />
und viele andere Götter, an ihren traditionellen Kostümen<br />
leicht kenntlich, waren versammelt, der weise Närada trat<br />
zu ihnen, wurde höchst respektvoll empfangen, berichtete<br />
über die Verhältnisse auf Erden und wurde mit den Auf<br />
trägen der Götter an die Menschen betraut. Andere Scenen<br />
spielen auf der Erde, am Hofe der Könige, wo der an<br />
konventioneller Kleidung leicht kenntliche Vidüshaka seine<br />
stets mit vielem Beifalle aufgenommenen Spässe macht, im<br />
Harem der königlichen Frauen, in den Hütten der Armen<br />
und in den Einsiedeleien des Waldes; und der Hauptgewinn<br />
von einer solchen Vorstellung ist vielleicht, dass viele<br />
Scenen des indischen Familienlebens, die dem Fremden