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Ein altvedisches Opfer. Ein indisches Theater. 41<br />
auf Blättern als Unterlage allerlei Körner von Getreide und<br />
Früchten. Die ganze Handlung beschränkte sich darauf, dass<br />
die drei Brahmanen alle drei ohne Unterschied unter Ab<br />
singen von Vedaversen, aus denen ich das Purusha-Lied<br />
deutlich heraushörte, und Verneigungen gegen das Feuer<br />
immer in hockender Stellung die genannten Materien ins<br />
Feuer warfen. In einer halben Stunde war alles beendigt,<br />
und mir blieb nur noch die Ehre, 25 Rupien zu zahlen für<br />
ein Schauspiel, welches mit dem wirklichen altvedischen<br />
Opfer doch nur eine geringe Ähnlichkeit haben mochte, immer<br />
hin aber der Phantasie einigen Anhalt bot, da das Gesehene,<br />
wenn auch stark reduziert, doch auf alte Traditionen zurück<br />
gehen dürfte.<br />
Mehr Ursprüngliches mag das nationale Theater der<br />
Hindus sich erhalten haben, namentlich wenn antike oder<br />
der Antike nachgebildete Stücke gespielt werden. Der<br />
Dichter eines solchen war unser Freund Vicvanäth, dessen<br />
Stück die übertriebene, allen Versuchungen Trotz bietende<br />
Wahrheitsliebe des Hariccandra zum Gegenstand hatte und<br />
eben in Bombay gespielt wurde. Der Dichter lud uns ein,<br />
einer Vorstellung beizuwohnen; zwei Ehrenplätze unmittelbar<br />
vor der Bühne waren für uns reserviert; neben uns sass der<br />
Dichter, um den Gang der Handlung zu erklären, hinter<br />
uns ein zahlreiches Publikum, lauter Eingeborene; ein<br />
europäisches Gesicht habe ich nicht bemerkt. Zuschauerraum,<br />
Vorhang und Bühne waren von den Einrichtungen eines<br />
bescheidenen europäischen Theaters, wie man sie z. B. in<br />
Italien oder Spanien findet, nicht erheblich verschieden.<br />
Auf der Bühne, rechts und links vor dem Vorhange, hockten<br />
zwei Musiker; der eine spielte die Melodien auf einem<br />
Harmonium, der andere begleitete ihn auf mehreren Trommeln,<br />
die er in kunstvoller Weise mit dem Ballen und der Kante<br />
der blossen Hände zu schlagen wusste und dabei seinen