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Morgen auf Malabar Hill. Ausflug nach Elephanta. 35<br />

lauter Eingeborene, ein Segelboot; der heitere Utsavläl hatte<br />

alle Bestandteile einer Hindu-Mahlzeit in Körben aufs Boot<br />

bringen lassen, er selbst schleppte sich mit einem Harmo­<br />

nium, und nun trieb uns der Wind, während allerlei Hindu-<br />

Lieder gesungen und gespielt wurden, über die glatte Fläche<br />

an den Häusern, Fabriken und Schiffswerften der Stadt ent­<br />

lang auf die hochragende Insel zu. Ein schöner Treppen­<br />

weg führte vom Ufer empor zu den auf halber Höhe ge­<br />

legenen Tempelhöhlen. Vergebens sah ich mich nach den<br />

Schlangen um, die nach Freund Garbe's Schilderung hier zu<br />

erwarten waren. Ohne Schwierigkeit und Gefahr erreichten<br />

wir die Tempel und betrachteten die in die Wände ge-<br />

meisselten Kolossalbilder, welche dem Leser gewiss aus<br />

Abbildungen bekannt sind, bis das von einer Seite herein­<br />

fallende Licht abnahm, und die Abenddämmerung diese<br />

steinernen Zeugen indischer Religion und Kunst einhüllte.<br />

Dann wurde draussen vor dem Tempel das Hindu-Mahl ein­<br />

genommen, und auch der durch widrigen Wind erschwerte<br />

Rückweg wurde uns bei der herrschenden fröhlichen Stimmung<br />

nicht zu lang. In der Heimat wird ein ernster Mann sich<br />

zu solchem harmlosen Zeitvertreib nicht leicht hergeben, hier<br />

aber bot er eine willkommene Gelegenheit, das eigenartige<br />

Treiben des fremden Volkes in seinem fernen Lande zu be­<br />

obachten. Und so wurden wir von Tag zu Tag mehr mit<br />

Sitten und Denkungsart der Hindus bekannt und werden<br />

nach und nach noch manches davon unserer Darstellung ein­<br />

flechten.<br />

Hier wollen wir zunächst der Totenbestattung gedenken,<br />

welche für die drei Religionen, aus denen hauptsächlich die<br />

Bevölkerung Bombay's sich zusammensetzt, eine charakteristisch<br />

verschiedene ist. Während nämlich die Mohammedaner ähnlich<br />

wie wir ihre Toten begraben, so werden dieselben von den<br />

Hindus verbrannt und von den Parsi's den Geiern zum<br />

Frasse ausgesetzt. Beides verdient eine nähere Schilderung.<br />

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