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34 HL Bombay.<br />

sich auf den Boden warfen und mit dem heiligen Nass die<br />

Stirn und andere Körperteile besprengten. Oder wir ge­<br />

langten hinauf bis Malabar Hill, wo die Hindus in zahl­<br />

reichen Tempeln vor ihren Göttern knieten, ihren für sie die<br />

Gebete sprechenden Priestern einige Kupferstücke spendeten<br />

und in den anstossenden Teichen badeten. Unter anderen<br />

kuriosen Religionsübungen bemerkte ich, wie eine alte Frau<br />

unter Gebeten aus einem Gefässe Wasser sprengte und dabei<br />

unverwandt in die Sonne starrte. Meine Freunde versicherten,<br />

dass sie dies schon seit zwanzig Jahren betreibe, ohne dass<br />

es ihren Augen geschadet habe. Credat Judaeus Apella! —<br />

Um neun Uhr war man froh, bei zunehmender Hitze im<br />

Hotel zum Frühstück zurück zu sein. Der weitere Vormittag<br />

wurde dann, soweit nicht Besucher sich einstellten, der Arbeit<br />

gewidmet. O wie belebt sich, in einer solchen Umgebung,<br />

das Studium des Sanskrit! Welche konkrete Gestalt nehmen<br />

hier, wo das alles noch so lebendig ist, der Rigveda und<br />

die Upanishad's, die indischen Dramen und Romane an!<br />

Ich hoffe, dass die Zeit kommen wird, wo jeder deutsche<br />

Sanskritgelehrte es möglich machen kann, wenigstens einmal<br />

in seinem Leben Indien zu besuchen.<br />

Mittags nach eingenommenen Tiffin wurde während der<br />

grössten Tageshitze geruht, und nur ungern Hessen wir uns<br />

durch Besuche stören. Gegen vier Uhr aber erschienen<br />

unsere Freunde, der schwere Sonnenhelm konnte mit einem<br />

leichten Filzhute vertauscht werden, und nun ging es hinaus<br />

in die Stadt oder die Umgegend. Einer der reizendsten<br />

Ausflüge geht nach Elephanta, einer in dem östlichen Hafen­<br />

see gelegenen, von Bombay eine gute Stunde entfernten Insel<br />

mit den berühmten in den Felsen hineingearbeiteten und so<br />

halb unterirdischen Tempeln, von deren Säulen und Skulpturen<br />

trotz der Zerstörungswut der Mohammedaner noch stattliche<br />

Reste übrig geblieben sind. Wir bestiegen eines Sonntags<br />

nachmittags, zwölf Mann hoch, ausser mir und meiner Frau

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