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32 III- Bombay.<br />

selben mit, der jedoch durch einen Zufall nicht in die Hände<br />

des Adressaten, sondern in die eines anderen Asketen ge­<br />

langte, wovon noch zu erzählen sein wird. In Bombay lebte<br />

Veniräm streng, nach den Vorschriften seiner Religion. Er<br />

stand allmorgendlich um vier Uhr auf, und nachdem er einen<br />

Augenblick an seine Schutzgottheit gedacht, nahm er das<br />

Morgenbad, trug mit roter Farbe das Sektenzeichen auf die<br />

Stirn auf, verrichtete seine Morgenandacht, die sogenannte<br />

Päjä, über deren Inhalt er nähere Auskunft verweigerte, las<br />

ein Kapitel aus den Upanishad's und wandte sich dann, ohne<br />

etwas genossen zu haben, den Geschäften des Tages zu.<br />

Seine beiden Mahlzeiten nahm er des Morgens etwa um elf<br />

und abends um acht Uhr ein. Er bereitete dieselben selbst,<br />

da kein anderes Mitglied seiner Kaste ihm zur Hand war,<br />

wie er auch seine Hausarbeiten und das Waschen und In­<br />

standhalten seiner Kleidung allein besorgte. Seine Kleidung<br />

war natürlich rein indisch: ausser dem stattlichen Turban<br />

und den stets vor der Türe gelassenen Schuhen bestand sie<br />

aus einer Anzahl von Zeugstücken aus dünnem, meist weissem<br />

Baumwollenstoff. Am meisten charakteristisch für den indischen<br />

Anzug ist das gänzliche Fehlen der Hose, welche durch einen<br />

langen, kunstvoll um Lenden und Beine geschlungenen Zeug­<br />

streifen ersetzt wird. In ähnlicher Weise war der Oberkörper<br />

eingehüllt, und den Abschluss bildete ein stattliches Plaid aus<br />

Kaschmirwolle. Viele Hindus bedürfen zu ihrer Kleidung<br />

gar keines Schneiders. Die Mehrzahl allerdings bedient sich<br />

zur Bedeckung des Oberkörpers bei kühlerem Wetter eines<br />

überzieherartigen Rockes mit Ärmeln. Von diesem abgesehen,<br />

wird die ganze Kleidung täglich neu gewaschen. Die Hindus<br />

erscheinen daher meist sehr sauber und appetitlich, auch<br />

bei dem täglich zweimaligen Baden völlig geruchlos, hingegen<br />

machen sie sich garnichts daraus, wenn ihre Gewandstücke<br />

hier und da kleine Risse zeigen. Noch einfacher ist die<br />

Tracht der Weiber im südlichen Indien. Sie soll sich oft

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