01.01.2013 Aufrufe

•-***!:* :li2H jIEÜ~ 1 1 1 - JScholarship

•-***!:* :li2H jIEÜ~ 1 1 1 - JScholarship

•-***!:* :li2H jIEÜ~ 1 1 1 - JScholarship

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Auf Malabar Hill. Audienz bei einem Heiligen. Veniräm. 31<br />

ehrern, und ihm gegenüber in angemessener Entfernung nahm<br />

ich mit meiner Frau auf dem Teppiche Platz. Die Unter­<br />

haltung begann, aber der heilige Mann sprach sein Sanskrit<br />

so schnell, dass mir vieles entging und wiederholt einer der<br />

Anwesenden den Faden des wie gewöhnlich um Veda-<br />

Fragen sich drehenden Gespräches auf englisch wieder an­<br />

knüpfen musste. Professor Peterson, dem ich am anderen<br />

Tage mein Leid klagte, tröstete mich damit, dass diese<br />

Heiligen oft ein sehr schlechtes Sanskrit sprächen und die<br />

Fehler desselben durch Schnelligkeit des Sprechens geschickt<br />

zu verstecken suchten. Übrigens besorgte er mir einen jungen<br />

Pandit, der nun täglich in mein Hotel kam und mit mir Kon­<br />

versationsübungen abhielt.<br />

Veniräm, so hiess der junge, fünfundzwanzigjährige Ge­<br />

lehrte, war der vollkommene Typus eines indischen Pandit.<br />

Von Europa und europäischen Dingen wusste er gar nichts.<br />

Die englische Sprache war ihm, so nahe dem heutigen Inder<br />

ihr Studium liegt, völlig unbekannt, ja er verabscheute die­<br />

selbe offenbar als etwas Unheiliges, Unreines, und diese<br />

Furcht, sich durch Ausländisches zu beflecken, erstreckte<br />

sich sogar auf die lateinischen Buchstaben. Wenn ich mit<br />

ihm meine in Aussicht stehende Reise durch Indien besprach<br />

und die Karte entfaltete, so. war er nicht im stände, einen<br />

Namen selbst zu lesen. Um so vertrauter war er in seiner<br />

eigenen Welt, wenn er auch mit manchem, als zu heilig für<br />

mich, zurückhielt. Wie alle erwachsenen Inder, war er ver­<br />

heiratet, hatte aber Frau und Kinder in seinem Heimatsdorf<br />

zurückgelassen und war nach Bombay gekommen, um auf<br />

der Bibliothek von Elphinstone College mit Vergleichen von<br />

Handschriften und Anfertigen von Katalogen mühsam seinen<br />

Lebensunterhalt zu verdienen; Sein Vater hatte; wie so viele<br />

Inder in höherem Alter, sich von allen Banden des Lebens<br />

gelöst und war nach Benares gegangen, um dort als Asket<br />

zu leben. Veniräm. gab mir einen Empfehlungsbrief an den-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!