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22 III. Bombay. kaum anders als durch den Aufdrück der Summe unter­ schied. Das indische Hotel liegt in der Regel, wie alle besseren Wohnungen, ausserhalb der engen Eingeborenenstadt an einer sehr breiten und wohlgepflegten Landstrasse, und ist, wie alle dort liegenden Privat- und Geschäftshäuser, von einem geräumigen Garten umgeben. Das Hotel ist gewöhnlich einstöckig; der grosse Speisesaal liegt in der Mitte, kühl, bisweilen sehr dunkel, um denselben herum die Schlafzimmer mit Eingängen, sowohl nach dem Speisesaal als auch nach aussen ins Freie führend. Um die Schlafzimmer herum auf der Aussenseite läuft eine Veranda, auf der die mitreisenden Diener zu schlafen pflegen. Bei kaltem Wetter wickeln sie Kopf und alles dermassen in die mitgeführten Decken ein, dass sie einem langen, vollgestopften Sacke gleichen, den man nur an dem kräftigen Schnarchen als einen vermummten Menschen rekognosziert. Die Schlafzimmer sind meist sehr geräumig; die Möblierung ist dürftig, Gefässe und Tücher, wie alles in Indien, alt und verschlissen. Zu jedem Schlaf­ zimmer gehört ein eigner Nebenraum mit Waschtisch, Bade­ vorrichtung und sonstiger Bequemlichkeit versehen, welcher ausser von dem zugehörigen Schlafzimmer nur noch von aussen von dem Wasserträger und dem Sweeper betreten wird, die jeden Augenblick bei der Hand sind, alles nach Gebrauch sogleich wieder in Ordnung zu bringen. Die Badevorrichtung besteht selten in einer Wanne, meist nur in einer cementierten Fläche mit erhöhtem Rande und einer Öffnung nach aussen, welche' gegen Schlangen mit­ unter durch ein Sieb geschützt ist. Glasfenster sind spärlich und fehlen stellenweise ganz. Die Glasfabrikation war, wie man uns versicherte, in Indien noch nicht eingeführt. Auch alle Flaschen stammen aus Europa, und oft konnte man auf der Strasse einen Händler sehen, welcher alle Arten gebrauchter Flaschen für Wein, Bier, Limonade usw., wohl assortiert, feil

Das indische Hotel. Verpflegung in ihm. 23 bot. Die Türen entbehren, wie schon bemerkt, fast immer der Schlösser; an ihre Stelle treten grosse eiserne Riegel, nach aussen wie nach innen. Man kann also beim Ausgehen sein Zimmer schliessen, nicht aber so, dass es nicht jeder öffnen könnte. Dennoch ist die Sicherheit in Indien eine grosse, zumal jedes Haus bei Tag und Nacht mehr oder weniger von Dienerschaft umlagert zu sein pflegt. Die Verpflegung in den Hotels ist meist sehr reichlich und gut, und viel grösser als die Gefahren von Tigern, Schlangen, Sonnenstich usw. ist die Gefahr, durch zu üppige Nahrung seiner Gesundheit zu schaden, zumal wenn man, wie die Engländer, tagtäglich seinen Whisky mit Soda trinkt und dabei den Zusatz des letzteren Elementes möglichst beschränkt. Französischer Rotwein und weisser Rheinwein sind überall, die halbe Flasche zu l1^ Rupien, zu haben, eine halbe Flasche bayrisch Bier kostet eine halbe Rupie. Am besten enthält man sich bei dem heissen Klima aller alkoholischen Getränke; wir nahmen zu den Mahlzeiten in der Regel nur Brauselimonade und haben uns sehr wohl dabei befunden. Die Mahlzeiten sind ähnlich wie schon auf dem' Schiffe: morgens beim Aufstehen Chota Häziri (Thee und Butterbrot), welches der Diener ins Schlafzimmer bringt, zwischen neun und zehn Uhr ein opulentes Frühstück mit Thee und allerlei Fleischgängen an der Wirtstafel, mittags ein Uhr eben daselbst Tiffin, das englische Luncheon, mit verschiedenen kalten Fleischgängen, und gegen Abend ein reichliches Diner, bestehend aus Suppe, Fisch, Fleisch, Geflügel, Gemüse, süsser Speise und dgl. Bei keiner Mahl­ zeit fehlt das Obst: im Winter meist Bananen und Apfelsinen, zuletzt in Ceylon Anfang März erschienen auch Ananas und die köstlichen Mango's, eine Art Pflaume von der Grösse eines Gänseeies, welche man durch zwei Querschnitte zu beiden Seiten des Kerns in drei Stücke zerlegt, um dann mit dem Löffel das saftreiche gewürzige Fleisch auszuschöpfen.

22 III. Bombay.<br />

kaum anders als durch den Aufdrück der Summe unter­<br />

schied.<br />

Das indische Hotel liegt in der Regel, wie alle besseren<br />

Wohnungen, ausserhalb der engen Eingeborenenstadt an einer<br />

sehr breiten und wohlgepflegten Landstrasse, und ist, wie<br />

alle dort liegenden Privat- und Geschäftshäuser, von einem<br />

geräumigen Garten umgeben. Das Hotel ist gewöhnlich<br />

einstöckig; der grosse Speisesaal liegt in der Mitte, kühl,<br />

bisweilen sehr dunkel, um denselben herum die Schlafzimmer<br />

mit Eingängen, sowohl nach dem Speisesaal als auch nach<br />

aussen ins Freie führend. Um die Schlafzimmer herum auf<br />

der Aussenseite läuft eine Veranda, auf der die mitreisenden<br />

Diener zu schlafen pflegen. Bei kaltem Wetter wickeln sie<br />

Kopf und alles dermassen in die mitgeführten Decken ein,<br />

dass sie einem langen, vollgestopften Sacke gleichen, den<br />

man nur an dem kräftigen Schnarchen als einen vermummten<br />

Menschen rekognosziert. Die Schlafzimmer sind meist sehr<br />

geräumig; die Möblierung ist dürftig, Gefässe und Tücher,<br />

wie alles in Indien, alt und verschlissen. Zu jedem Schlaf­<br />

zimmer gehört ein eigner Nebenraum mit Waschtisch, Bade­<br />

vorrichtung und sonstiger Bequemlichkeit versehen, welcher<br />

ausser von dem zugehörigen Schlafzimmer nur noch von<br />

aussen von dem Wasserträger und dem Sweeper betreten<br />

wird, die jeden Augenblick bei der Hand sind, alles nach<br />

Gebrauch sogleich wieder in Ordnung zu bringen. Die<br />

Badevorrichtung besteht selten in einer Wanne, meist nur<br />

in einer cementierten Fläche mit erhöhtem Rande und<br />

einer Öffnung nach aussen, welche' gegen Schlangen mit­<br />

unter durch ein Sieb geschützt ist. Glasfenster sind spärlich<br />

und fehlen stellenweise ganz. Die Glasfabrikation war, wie<br />

man uns versicherte, in Indien noch nicht eingeführt. Auch<br />

alle Flaschen stammen aus Europa, und oft konnte man auf<br />

der Strasse einen Händler sehen, welcher alle Arten gebrauchter<br />

Flaschen für Wein, Bier, Limonade usw., wohl assortiert, feil

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