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20 IH. Bombay. nicht so schlecht wie. in Griechenland, und "meistens ohne Mückennetz, welches man daher wohl tut mit sich zu führen. Die Oberbetten, d. h. Kissen, dicke Steppdecke als Unter­ lage (Razai) und Reisedecke zum Zudecken führt jeder Reisende zusammengerollt als Gepäckstück mit sich, da sie weder auf den Eisenbahnfahrten, noch in den Hotels, viel weniger in den Dak Bungalows entbehrt werden können. Mitunter sind die Zimmertüren der letzteren ohne richtig funktionierende Schliessvorrichtung; so in Amritsar, wo uns nichts übrig blieb, als die Tür mit unseren sämtlichen Gepäckstücken zu verbarrikadieren. Die Verpflegung in den Dak Bungalows ist meist sehr mittelmässig. Ein Koch oder der Verwalter selbst liefert die Mahlzeiten. Die Preise dafür sind von der Regierung vorgeschrieben, aber die Qualität hängt von der Fähigkeit, dem guten Willen und dem Ehr­ geize des fast ausnahmslos mohammedanischen Koches ab. Gelegentlich kam es vor, dass er uns auf die Empfehlung eines befreundeten Einwohners hin ein recht gutes Mahl lieferte, aber oft trafen wir es auch anders, wie noch zu berichten sein wird. Ungefähr auf gleicher Stufe mit den Dak Bungalows stehen die Refreshment Rooms der kleineren Eisenbahnstationen, auf denen man auch an Orten, wo kein Dak Bungalow vorhanden oder ein solches zu fern Hegt, im Waiting Room übernachten kann. Ist dasselbe schon besetzt, so stellt der gefällige Station Master wohl auch einen Eisen­ bahnwagen zur Verfügung. Beides geschieht unentgeltlich, ist aber doch wenig zu empfehlen; denn der Lärm des Rangierens hört selten auf, und wenn ein Zug spät abends, früh morgens oder in der Nacht fährt, so kommen stunden­ lang vorher die Eingeborenen in grossen Scharen und hocken nach indischer Weise in schwatzenden Gruppen auf der blossen Erde um das Stationsgebäude herum; die Luft wird sehr schlecht, und der Lärm ist kaum auszuhalten.

Reisebetten. Hotelwesen. Reisekosten. Münzsorten.. 21 Indessen kommt man selten in die Lage, von diesen Notbehelfen Gebrauch zu machen, da an allen besuchteren Orten ganz gute, fast durchweg von Engländern gehaltene Hotels bestehen. Ihre Preise sind sehr massig. Wie in Spanien, Palästina und Ägypten, besteht die Sitte, dass man die Pension für den ganzen Tag nimmt. Diese betrug für Zimmer und drei reichliche Mahlzeiten, mit Ausnahme von, Bombay, Calcutta und Darjeeling, in den ersten Hotels nie weniger und nie mehr als fünf Rupien (gleich 6,25 Mk., jetzt 6,66 Mk.). Diese Gleichmässigkeit des Preises macht es möglich, die Kosten einer Reise nach Indien ziemlich genau voraus zu berechnen. Das sechsmonatliche Retourbillet, die Beköstigung einbegriffen, beträgt II. Klasse 1000 Mk., die Eisenbahnfahrt durch ganz Indien I. Klasse ungefähr 500 Mk., vier bis fünf Monate Hotelleben werden sich auch auf tausend Mark belaufen, und rechnet man hierzu 500 Mk. für Getränke, Gepäck, Wagen, Trinkgelder und Diener, so ergibt sich, dass man die Reise nach Indien bei sparsamer Einrichtung mit 3000 Mk. und bei höheren Ansprüchen mit 4000 Mk. ganz bequem unternehmen kann. Als Reisegeld dient ein Kredit­ brief, auf den man, wie in allen grösseren Städten Europas, in Bombay, Calcutta, Madras und Colombo Geld erheben kann. Die landesübliche Münze ist die Rupie, ein Silberstück in der Grösse von zwei Mark, welche in Indien in 16 Ana's, in Ceylon in 100 Cents zerfällt. Die Ana zerfällt weiter in vier Paisa's (Kupferstücke von der Grösse eines Sou), die Paisa in drei Pie's, und als kleinste Münze kursieren von alters her kleine Muscheln, auf Sanskrit Kapardikä, jetzt Kauri genannt, deren man mir auf dem Markte zu Benares für eine Paisa achtzig einwechselte, was auf die Rupie 5120 Stück machen würde. Gold kommt nicht vor; hingegen hat man Banknoten zu 10, 25, 50, 100, 500 Rupien und höher; ja auf der Bank in Lahore habe ich selbst eine Banknote von 10000 Rupien in Händen gehabt, welche sich von den Zehn-Rupien-Scheinen

20 IH. Bombay.<br />

nicht so schlecht wie. in Griechenland, und "meistens ohne<br />

Mückennetz, welches man daher wohl tut mit sich zu führen.<br />

Die Oberbetten, d. h. Kissen, dicke Steppdecke als Unter­<br />

lage (Razai) und Reisedecke zum Zudecken führt jeder<br />

Reisende zusammengerollt als Gepäckstück mit sich, da sie<br />

weder auf den Eisenbahnfahrten, noch in den Hotels, viel<br />

weniger in den Dak Bungalows entbehrt werden können.<br />

Mitunter sind die Zimmertüren der letzteren ohne richtig<br />

funktionierende Schliessvorrichtung; so in Amritsar, wo uns<br />

nichts übrig blieb, als die Tür mit unseren sämtlichen<br />

Gepäckstücken zu verbarrikadieren. Die Verpflegung in den<br />

Dak Bungalows ist meist sehr mittelmässig. Ein Koch oder<br />

der Verwalter selbst liefert die Mahlzeiten. Die Preise dafür<br />

sind von der Regierung vorgeschrieben, aber die Qualität<br />

hängt von der Fähigkeit, dem guten Willen und dem Ehr­<br />

geize des fast ausnahmslos mohammedanischen Koches ab.<br />

Gelegentlich kam es vor, dass er uns auf die Empfehlung<br />

eines befreundeten Einwohners hin ein recht gutes Mahl<br />

lieferte, aber oft trafen wir es auch anders, wie noch zu<br />

berichten sein wird. Ungefähr auf gleicher Stufe mit den<br />

Dak Bungalows stehen die Refreshment Rooms der kleineren<br />

Eisenbahnstationen, auf denen man auch an Orten, wo kein<br />

Dak Bungalow vorhanden oder ein solches zu fern Hegt, im<br />

Waiting Room übernachten kann. Ist dasselbe schon besetzt,<br />

so stellt der gefällige Station Master wohl auch einen Eisen­<br />

bahnwagen zur Verfügung. Beides geschieht unentgeltlich,<br />

ist aber doch wenig zu empfehlen; denn der Lärm des<br />

Rangierens hört selten auf, und wenn ein Zug spät abends,<br />

früh morgens oder in der Nacht fährt, so kommen stunden­<br />

lang vorher die Eingeborenen in grossen Scharen und<br />

hocken nach indischer Weise in schwatzenden Gruppen<br />

auf der blossen Erde um das Stationsgebäude herum;<br />

die Luft wird sehr schlecht, und der Lärm ist kaum auszuhalten.

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