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14 II. Von Marseille nach Bombay. der Regel nach Europa geschickt werden, da die indische Hitze, vermutlich weil sie den Appetit benimmt und den Schlaf beeinträchtigt, ein gedeihliches Wachstum verhindert. Um zwei Uhr folgte in der zweiten Klasse das Mittagessen, um vier Uhr Wieder Thee, um fünf Uhr war es ein amüsantes Schauspiel, dem Abendessen der von ihren Müttern oder Bonnen bedienten Kinder zuzusehen, um sieben Uhr folgte das Abendessen der Erwachsenen und um neun Uhr abends nochmals Thee. Die Quantität war immer ganz, genügend, die Qualität Hess des öfteren sehr zu wünschen übrig. Eine besondere Wohltat war das allezeit sehr liberal gespendete Eis. Dasselbe wird in dem unter einem eignen Offizier stehenden Freezing Room bereitet, in welchem bei aller tropischen Hitze eine derartige Kälte herrscht, dass, wie man erzählte, einstmals ein zufällig in einem solchen Freezing Room eingeschlossener Matrose erfroren sein soll. Die Stunden nach dem Abendessen brachten mancherlei Unterhaltung, gewöhnlich einen Tanz auf dem Deck, gelegentlich ein Konzert, zu dem die andere Klasse feierlich eingeladen wurde, ja einmal ver stieg man sich sogar zu einem Kostümball mit Masken, da die nach Indien übersiedelnden Familien allen dazu nötigen Plunder mit sich führen. Im ganzen war die Reisegesellschaft nicht gerade sehr angenehm, weit weniger als auf dem Rückwege, wo wir ein von Australien kommendes Schiff bestiegen und mit Leuten zusammen waren, die dort ihre Geschäfte abgeschlossen und ihre Erfahrungen gemacht hatten und nun zum Ruhestande oder zur notwendigen Er holung in die Heimat zurückkehrten. Im Gegensatze dazu bestand das Publikum auf der Hinreise zumeist aus jüngeren, turbulenten Elementen. Schon hier machte sich der Übermut bemerklich, der sich des jungen Engländers zu bemächtigen pflegt, wenn er als Kaufmann oder angehender Beamter mit verhältnismässig hohem Gehalte nach Indien geht. Die jungen Leute, von denen das Schiff vollgepfropft war, mit
Leben auf dem Schiff. Tropenkoller. Aden. 15 ihrem lärmenden Treiben, kamen mir vor wie Raubvögel, die sich auf ihre Beute stürzen. Ihre geräuschvollen Spiele, ihr Zechen und Tanzen Hess keine gesammelte Stimmung, kein gehaltvolleres Gespräch aufkommen; die Trivialität behielt die Oberhand. Es musste ertragen werden, es ging ja bald vorüber. Nur das wiederholte Stillstellen der Maschine, auch während der heissen Fahrt durch das Rote Meer und mit unter für den ganzen Tag, erregte ernstliche Besorgnis darüber, wann und wie wir wohl das Ziel erreichen würden. Endlich, nach dreitägiger Fahrt auf dem Roten Meere, nachdem wir Mekka und Medina mit ihrem Seehafen Yeddo zur Linken, Suakin mit Massaua nebst so mancher unwirtlichen und gefährlichen Gegend zur Rechten, ohne von dem allen irgend etwas zu sehen, hinter uns gebracht hatten, erschien links das kaffeeberühmte Mokka, und nun durften wir hoffen, in Kürze Aden zu erreichen und aus dem Glutkessel des Roten Meeres in den luftigen und frischen Indischen Ozean zu gelangen. Glücklich wurde das Tor der Tränen, Bab el Mandeb, passiert, wo schon so manches stolze Schiff ge scheitert ist und hier und da das memento mori einiger aus dem Wasser hervorragender Mastbäume sich den Blicken zeigte. Vor Aden warfen wir abends spät für einige Stunden Anker und sahen die Gebäude am Ufer und die sonnenverbrannten öden Gebirge dahinter im zauberhaften Glänze des Mondes vor uns liegen. Vor dem Schlafengehen auf Deck war ich noch einmal in meine Kabine heruntergestiegen und hatte das elektrische Licht derselben aufgedreht, als ich, durch das geöffnete Fenster blickend, unmittelbar neben mir ein paar schwarze Gesichter mit glänzenden Augen und schneeweissen Zähnen auftauchen sah. Es waren Somalineger, welche, unter dem Schutze der Nacht der Quarantäne trotzend, in ihrem Boot an das Schiff herangefahren waren und durch die wenige Fuss über dem Wasserspiegel liegenden Kabinenfenster allerlei Kuriositäten zum Kaufe hereinreichten. Ich kaufte zu massigen
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Leben auf dem Schiff. Tropenkoller. Aden. 15<br />
ihrem lärmenden Treiben, kamen mir vor wie Raubvögel, die<br />
sich auf ihre Beute stürzen. Ihre geräuschvollen Spiele, ihr<br />
Zechen und Tanzen Hess keine gesammelte Stimmung, kein<br />
gehaltvolleres Gespräch aufkommen; die Trivialität behielt die<br />
Oberhand. Es musste ertragen werden, es ging ja bald<br />
vorüber. Nur das wiederholte Stillstellen der Maschine, auch<br />
während der heissen Fahrt durch das Rote Meer und mit<br />
unter für den ganzen Tag, erregte ernstliche Besorgnis darüber,<br />
wann und wie wir wohl das Ziel erreichen würden. Endlich,<br />
nach dreitägiger Fahrt auf dem Roten Meere, nachdem wir<br />
Mekka und Medina mit ihrem Seehafen Yeddo zur Linken,<br />
Suakin mit Massaua nebst so mancher unwirtlichen und<br />
gefährlichen Gegend zur Rechten, ohne von dem allen irgend<br />
etwas zu sehen, hinter uns gebracht hatten, erschien links<br />
das kaffeeberühmte Mokka, und nun durften wir hoffen, in<br />
Kürze Aden zu erreichen und aus dem Glutkessel des Roten<br />
Meeres in den luftigen und frischen Indischen Ozean zu<br />
gelangen. Glücklich wurde das Tor der Tränen, Bab el<br />
Mandeb, passiert, wo schon so manches stolze Schiff ge<br />
scheitert ist und hier und da das memento mori einiger aus dem<br />
Wasser hervorragender Mastbäume sich den Blicken zeigte.<br />
Vor Aden warfen wir abends spät für einige Stunden Anker<br />
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öden Gebirge dahinter im zauberhaften Glänze des Mondes<br />
vor uns liegen. Vor dem Schlafengehen auf Deck war ich<br />
noch einmal in meine Kabine heruntergestiegen und hatte<br />
das elektrische Licht derselben aufgedreht, als ich, durch das<br />
geöffnete Fenster blickend, unmittelbar neben mir ein paar<br />
schwarze Gesichter mit glänzenden Augen und schneeweissen<br />
Zähnen auftauchen sah. Es waren Somalineger, welche, unter<br />
dem Schutze der Nacht der Quarantäne trotzend, in ihrem Boot<br />
an das Schiff herangefahren waren und durch die wenige<br />
Fuss über dem Wasserspiegel liegenden Kabinenfenster allerlei<br />
Kuriositäten zum Kaufe hereinreichten. Ich kaufte zu massigen