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Bettelnde Buddhistenmönche. Ceylon und Indien. 229<br />

versichert, dass alljährlich 15 Millionen Pfund Sterling, gleich<br />

300 Millionen Mark, für Pensionen und Verwaltungskosten<br />

nach England abgeführt werden, ohne dass ein materieller<br />

Ersatz dafür zurückflösse. Das ist ein Aderlass, den auf<br />

die Dauer auch das reichste Land nicht ertragen kann. „Da<br />

hatten wir es doch noch besser," sagten meine indischen<br />

Freunde, „zur Zeit der Mohammedaner. Diese plagten und<br />

schunden uns auf alle Weise, aber sie vergeudeten auch<br />

das Erpresste wieder, und das Geld blieb im Lande. Aber<br />

die Engländer verzehren ihre Pensionen in England, und<br />

das Land wird immer ärmer." — Ich kann nicht beurteilen,<br />

wie weit diese Klagen begründet sind; ich weiss nur, dass ein<br />

Freund von mir, ein noch nicht sehr alter Mann, als Colonel aus<br />

Indien schied und jetzt, in England lebend, als Pension die<br />

Kleinigkeit von 1100 Pfund Sterling gleich 22000 Mark bezieht.<br />

Was aber den Buddhismus betrifft, der diese Abschweifung<br />

veranlasste, so kann ich <strong>•</strong> nicht umhin, dem Urteile meines<br />

Freundes Garbe beizustimmen, dass diese Religion der Liebe und<br />

Barmherzigkeit zugleich die der Trägheit und Unwissenheit ist.<br />

Dieser ungünstige Eindruck konnte auch nicht durch<br />

den Besuch verwischt werden, den ich mit Freudenberg zu­<br />

sammen kurz vor meiner Abreise bei Samangala, dem Ober­<br />

haupte des Buddhismus in Ceylon machte. Ich fand in ihm<br />

einen liebenswürdigen Greis von kleiner Gestalt, aber voll<br />

Würde und mit einem schönen beschaulichen Ausdrucke des<br />

Angesichts. Er sprach leidlich gut Sanskrit, und unser Zu­<br />

sammensein verlief aufs beste. Aber von einem Feuer, einer<br />

Begeisterung, wie ich sie von Indien her gewohnt war, konnte<br />

keine Rede sein. Die umgebenden Mönche griffen nicht in<br />

die Unterhaltung ein, vielleicht weil sie des Sanskrit nicht<br />

hinreichend mächtig waren. Dies bestätigte sich auch, als<br />

sie mir auf einen Wink des Oberpriesters die schon auf<br />

Tischen bereitgestellten Handschriften zeigten, wobei wir uns<br />

mühsam durch ein Gemisch von Sanskrit und Pali verständigten.

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