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216 VIII. Von Bombay nach Ceylon. seinen Dienst ohne einzuschlafen; ich brauchte nicht Wasser nach ihm zu spritzen oder ihn mit Stiefeln zu werfen, wie viele zu tun pflegen, wenn er einschläft und man, in Schweiss gebadet, erwacht, denn ich schlief überhaupt nicht ein son dern lag die ganze Nacht im Kampfe mit den Mücken, welche uns trotz der Pankha keine Ruhe Hessen. Übrigens war Oppert nicht nur gegen uns liebenswürdig, sondern hatte auch eine ausnahmsweise nette Art, mit den eingeborenen Studierenden umzugehen. Er ging mit ihnen spazieren, lud sie in sein Haus und nahm sich ihrer in jeder Weise an. Er nahm mich mit in seine Sanskritklasse und überliess mir dort das Regiment. Es war eine erhebende Stunde; vor mir sassen wohl dreissig schwarzbraune Jünglinge, welche meinen Worten lauschten, und rechts schweifte mein Blick auf den roten Sand und das ganz in der Nähe brandende Meer, von welchem eine erquickende Kühle durch die weit geöffneten Fenster hereindrang. Madras hat einen herrlichen Strand aber, wie die ganze Ostküste von Indien, keinen Hafen. Mit ungeheuren Kosten hatte man durch Einsenken von Steinmassen in das Meer einen solchen erbaut, da kam eine Sturmflut und schwemmte die ganze Arbeit weg. Eben war man damit fertig geworden, ein noch stärkeres Bollwerk in die See hinauszuschieben. Hoffen wir, dass dieses allen Stürmen trotzen wird. Auf ein sonderbares Schauspiel machte man mich auf der Seewarte des Fort George aufmerksam. Durch ein scharfes Fernrohr sah ich weit im Meere, wohl eine Stunde vom Ufer entfernt, zwei Männer auf einem Fahrzeug treiben, welches nur aus einigen durch Querhölzer zusammengehaltenen Balken bestand. Grosse, wüste Wellenberge gingen über sie weg, das Fahrzeug war bald unter, bald über Wasser. Die Sache sah wohl gefährlicher aus als sie war. So lange diese Fischmenschen nicht von ihrem Balkengefüge weggespült werden, haben sie nichts zu befürchten, denn das andauernde'
Mückenplage. Eine Sanskritklasse. Ein edler Mahäräja. 217 Bad ist bei den dortigen Temperaturverhältnissen nur eine Erquickung. Auf dem Fort in Madras sah ich unter vielen Büchern und Handschriften auch ein Exemplar des aus unübersehbar vielen Bänden bestehenden Indian Gazetteer. Es ist dies eine von Jahr zu Jahr fortschreitende statistische Sammlung aller möglichen Tatsachen, welche für jede Provinz aufgezeichnet und der Nach welt aufbewahrt werden. Auch hier, wie in so vielem, kann die englische Verwaltung allen anderen als Muster dienen. Durch einen Zufall hörte ich in Madras, dass der Mahäräja von Vijayanagaram, einem kleinen Reiche an der Ostküste südlich von Orissa, für kurze Zeit auf einem seiner Schlösser in der Nähe von Madras sich aufhalte. Der Name dieses Mannes war uns von dem vor sechs Monaten in London abgehaltenen Orientalistenkongresse her in guter Erinnerung. Als nämlich Max Müller zu einem Neudruck seiner Rigveda-Ausgabe in vier starken Bänden schreiten musste, und die englische Regierung es ablehnte, die grossen Kosten des Druckes, wie bei der ersten Auflage, auch diesmal zu tragen, da war der Mahäräja von Vijayanagaram für sie eingetreten. „Und dieser edle Fürst," so sagte Max Müller in einem Vortrage auf dem Kongresse, „hat nicht nur die sämtlichen Kosten für die Herstellung des Werkes getragen, sondern auch eine so grosse Anzahl von Freiexemplaren mir zur Verfügung gestellt, dass jeder von Ihnen, welcher ernstlich mit dem Studium des Rigveda beschäftigt ist, ein Exemplar gratis erhalten kann." Diese Liberalität bei einem Werke, dessen Ladenpreis 160 Mark ist, machte auf alle Anwesenden tiefen Eindruck. Ich selbst konnte davon keinen Vorteil ziehen, da ich das Werk durch die Güte Max Müllers schon längst be- sass, habe aber wiederholt für würdige jüngere Freunde und Freundinnen von Max Müller ein Exemplar erbeten und erhalten. Die Nachricht von der Anwesenheit dieses Mahäräja auf seinem Schlosse bei Madras erfüllte mich mit um so grösserer
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Mückenplage. Eine Sanskritklasse. Ein edler Mahäräja. 217<br />
Bad ist bei den dortigen Temperaturverhältnissen nur eine<br />
Erquickung.<br />
Auf dem Fort in Madras sah ich unter vielen Büchern und<br />
Handschriften auch ein Exemplar des aus unübersehbar vielen<br />
Bänden bestehenden Indian Gazetteer. Es ist dies eine von Jahr<br />
zu Jahr fortschreitende statistische Sammlung aller möglichen<br />
Tatsachen, welche für jede Provinz aufgezeichnet und der Nach<br />
welt aufbewahrt werden. Auch hier, wie in so vielem, kann<br />
die englische Verwaltung allen anderen als Muster dienen.<br />
Durch einen Zufall hörte ich in Madras, dass der<br />
Mahäräja von Vijayanagaram, einem kleinen Reiche an der<br />
Ostküste südlich von Orissa, für kurze Zeit auf einem seiner<br />
Schlösser in der Nähe von Madras sich aufhalte. Der Name<br />
dieses Mannes war uns von dem vor sechs Monaten in<br />
London abgehaltenen Orientalistenkongresse her in guter<br />
Erinnerung. Als nämlich Max Müller zu einem Neudruck<br />
seiner Rigveda-Ausgabe in vier starken Bänden schreiten<br />
musste, und die englische Regierung es ablehnte, die grossen<br />
Kosten des Druckes, wie bei der ersten Auflage, auch diesmal<br />
zu tragen, da war der Mahäräja von Vijayanagaram für sie<br />
eingetreten. „Und dieser edle Fürst," so sagte Max Müller<br />
in einem Vortrage auf dem Kongresse, „hat nicht nur die<br />
sämtlichen Kosten für die Herstellung des Werkes getragen,<br />
sondern auch eine so grosse Anzahl von Freiexemplaren mir<br />
zur Verfügung gestellt, dass jeder von Ihnen, welcher ernstlich<br />
mit dem Studium des Rigveda beschäftigt ist, ein Exemplar<br />
gratis erhalten kann." Diese Liberalität bei einem Werke,<br />
dessen Ladenpreis 160 Mark ist, machte auf alle Anwesenden<br />
tiefen Eindruck. Ich selbst konnte davon keinen Vorteil ziehen,<br />
da ich das Werk durch die Güte Max Müllers schon längst be-<br />
sass, habe aber wiederholt für würdige jüngere Freunde und<br />
Freundinnen von Max Müller ein Exemplar erbeten und erhalten.<br />
Die Nachricht von der Anwesenheit dieses Mahäräja auf<br />
seinem Schlosse bei Madras erfüllte mich mit um so grösserer