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Besuch bei Telang. Abschied von Peterson. 207<br />

wissenschaftliche Gegenstände entspann sich, und zum Schluss<br />

begleitete er uns, um uns sein Haus zu zeigen. Merkwür­<br />

diger als alle die schönen Säle und Hallen war eine stille<br />

Ecke, in der allerlei Götterbilder standen, deren Kultus hier<br />

offenbar betrieben wurde, wie eine Anzahl frischer Blumen<br />

bewies, die vor ihnen lagen. Ich drückte Herrn Telang<br />

meine Verwunderung darüber aus, dass er als philosophisch<br />

gebildeter Mann auf dergleichen Wert legte. „Es geschieht",<br />

sagte er, „um der Frauen des Hauses willen. Jeden Morgen<br />

kommt ein Brahmane, spricht einige Gebete und setzt frische<br />

Blumen auf, wofür er monatlich eine massige Summe bezieht."<br />

Wir schritten dem Ausgang zu und sahen hinter einer Säule<br />

einige Frauengestalten, die uns neugierig nachblickten. Ich<br />

hielt sie für Dienerinnen und erfuhr erst später von Ätmaräm,<br />

dass es die Frauen des Hauses, Mutter und Gattin des Ober­<br />

richters, gewesen waren. Da meine Frau uns begleitete, so<br />

hätte es für unser Gefühl nahe gelegen, dass man wenigstens<br />

sie den Damen des Hauses zuführte. Aber wir erwähnten<br />

schon öfter die Scheu der indischen Frauen, mit Europäern<br />

in Berührung zu treten. Diese wird erst schwinden, wenn<br />

es gelingt, durch Hebung der Mädchenschulen die religiösen<br />

und nationalen Vorurteile zu beseitigen und auch beim weib­<br />

lichen Geschlechte eine allgemeinere Kenntnis der englischen<br />

Sprache anzubahnen. Wie anregend und erfreulich unter<br />

diesen Voraussetzungen der Umgang mit indischen Frauen<br />

sein kann, das hatten wir zu Calcutta im Hause Roy zur Ge­<br />

nüge erfahren.<br />

Zum Abschied suchten wir nochmals Professor Peterson<br />

auf, der alljährlich dreimal umzuziehen pflegte; in der heissen<br />

-Zeit wohnte er mit seiner Familie im Gebirge, während der<br />

Regenzeit in einem städtischen Hause und den Winter durch<br />

in einem Zelte. Solche Zelte werden auf einer grossen<br />

Wiese fern von dem Geräusch und den Dünsten der Stadt<br />

aufgepflanzt, und man kann sie mieten wie ein Haus. Wie

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