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Eine Lesehalle. Indische Musik. Abschied. 191<br />
ansteigt und dort wie ein vom Springbrunnen empor ge<br />
triebener Ball sich in leidenschaftlichen Molltönen hin und<br />
herwiegt, bis sie endlich wieder melodisch herabsinkt, dieses<br />
Gaukelspiel hat etwas in sich, was bis in die innerste<br />
Seele dringt. Besonderes Interesse erregte auch die ge<br />
nauere Besichtigung und Erklärung der Instrumente; es sind<br />
teils Streichinstrumente wie die Vinä, zur Wiedergabe der<br />
Melodie, teils paukenartige Instrumente, wie z. B. der<br />
Mirdanga, welche als Träger des Rhythmus dienen.<br />
Den Rest des Morgens benutzten wir, um eine Schule<br />
zu besuchen, in der speziell der Rigveda gelehrt wurde.<br />
Sie lag in einer schmutzigen und verwahrlosten Gegend<br />
der Eingeborenenstadt und hatte äusserlich wenig Anziehendes.<br />
Um so interessanter war es mir, einmal den in Indien stark<br />
in den Hintergrund getretenen Rigveda von den Schülern<br />
recitieren zu hören. Sie taten dies, indem sie auch die<br />
Accente durch Bewegungen mit der Hand genau markierten.<br />
Ungern schieden wir von Allahabad, einem Orte, wo<br />
indische Wärme und europäische Kühle so unmittelbar<br />
neben einander uns fühlbar geworden waren. Herzerfreuend<br />
war noch die letzte halbe Stunde am Bahnhofe, wo sich<br />
ein grösserer Kreis der gestern gewonnenen Freunde ein<br />
gefunden hatte. Ich sage Freunde, denn wenn auch unsere<br />
Bekanntschaft erst von vorgestern her war, so verkehrten<br />
wir doch und schieden schliesslich von einander mit einer<br />
Herzlichkeit, als hätten wir uns schon seit Jahren gekannt.<br />
Von Allahabad an verliess der Zug das Gangestal und<br />
strebte dem Süden Indiens zu, um nach einer weiteren Fahrt von<br />
vierzig Stunden in Bombay einzulaufen. Aber wir konnten<br />
uns nicht entschliessen, dorthin zurückzukehren, ohne vorher<br />
einen Ort besucht zu haben, der ziemlich weit von der<br />
grossen Verkehrsstrasse abseits liegt und daher fast nie<br />
von Europäern aufgesucht wird, obgleich er einen Besuch