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Von Calcutta nach Allahabad. Professor Thibaut. 185<br />
andere aber, ganz kaltblütig, tappte noch nach diesem und<br />
jenem, und der Zug bewegte sich schon mit einer ziemlichen<br />
Geschwindigkeit, als der junge Mann ganz pomadig hinaus<br />
kletterte und noch glücklich unten ankam. Eine gewisse<br />
Verwegenheit ist den Engländern eigen, und doch läuft alles<br />
gut ab, denn sie wissen sehr genau, wie viel sie riskieren<br />
können.<br />
Am andern Morgen hielt der Zug in Moghal Sarai,<br />
gegenüber von Benares, und hier begrüsste mich, wie bereits<br />
erzählt, noch einmal Govind Das und lief, den Colonel Oleott<br />
zu holen, um uns mit einander bekannt zu machen. Die<br />
Scene war nur von kurzer Dauer, denn sie blieben, und ich<br />
musste weiter. Ich warf noch einen verehrungsvollen Blick<br />
auf die heilige Stadt, die sich drüben jenseits des Ganges<br />
im Morgenglanz auftürmte, und einen zweiten weniger ver<br />
ehrungsvollen auf den gefeierten Häuptling der Theosophisten<br />
und seinen getreuen Adepten, und weiter ging es am süd<br />
lichen Ufer des Ganges hin, bis wir um drei Uhr nachmit<br />
tags in Prayäga einliefen, einer Stadt, deren heiliger Name<br />
von den Mohammedanern getilgt und durch das persische<br />
Allahabad ersetzt wurde, ähnlich wie ihre Brüder im Westen<br />
in der Hagia Sophia die Gesichter der Engel auskratzten<br />
und dafür Sterne aufpinselten.<br />
Wir verliessen den Zug und fuhren in Laurie's Hotel.<br />
Eben überlegte ich, was zu tun sei, um hier den mir be<br />
kannten Professor Thibaut, mit dem ich im Sommer 1866 bei<br />
Weber Qakuntalä gehört, aufzusuchen; da las ich auf der Hotel<br />
tafel unter anderen Namen auch die Worte: Professor Thibaut<br />
und Familie. Er lebte bis zum Auffinden einer passenden<br />
Wohnung mit seiner Frau und zwei Kindern hier im Hotel,<br />
während er sein Amt als Professor des Sanscrit College in<br />
Allahabad versah. Er lehrte dort als geborener Deutscher<br />
merkwürdigerweise Englisch, während sein prineipal und<br />
philosophischer Berater Gough das Sanskrit vertrat. Beide