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Siebentes Kapitel. Von Calcutta über Allahabad nach Bombay. Am Abend des 8. Februar brachte uns Freund Roy zum Bahnhofe, und dort hatte sich noch ein grösserer Kreis der in Calcutta gewonnenen Bekannten und Freunde ein­ gefunden. Leider war die Abschiedsstunde eine sehr un­ behagliche, denn der Zug war ein mail train, "d. h. ein solcher, der in Bombay (bis wohin er drei Nächte und zwei Tage braucht) an den Postdampfer nach Europa anschliesst, und diese Züge sind in der Regel sehr überfüllt. Eine ungeheure Menge wogte auf dem Perron auf und nieder. Auch in der ersten Klasse war kaum unterzukommen, sodass ich meine Frau im Damencoupe placierte und für mich anderswo einen Liegeplatz eroberte, denn ein solcher wird für die Nacht den Reisenden der ersten Klasse von der Gesellschaft garantiert. Schon auf einer der nächsten Stationen wurde mehr Platz, indem zwei junge Engländer, welche die oberen Lager einnahmen, ausstiegen. Während der Zug einlief, krochen sie gemächlich herunter und fingen an, ihre Toilette zu ordnen. Der Zug hielt; sie zogen die Stiefel an, banden die Cravatte vor, — erstes Zeichen zur Abfahrt, sie setzten die Hüte auf und schlössen ihre Koffer, — zweites Zeichen, der Zug setzte sich langsam in Bewegung, — der eine stieg aus, nahm nebenher laufend das Gepäck an, der

Von Calcutta nach Allahabad. Professor Thibaut. 185 andere aber, ganz kaltblütig, tappte noch nach diesem und jenem, und der Zug bewegte sich schon mit einer ziemlichen Geschwindigkeit, als der junge Mann ganz pomadig hinaus­ kletterte und noch glücklich unten ankam. Eine gewisse Verwegenheit ist den Engländern eigen, und doch läuft alles gut ab, denn sie wissen sehr genau, wie viel sie riskieren können. Am andern Morgen hielt der Zug in Moghal Sarai, gegenüber von Benares, und hier begrüsste mich, wie bereits erzählt, noch einmal Govind Das und lief, den Colonel Oleott zu holen, um uns mit einander bekannt zu machen. Die Scene war nur von kurzer Dauer, denn sie blieben, und ich musste weiter. Ich warf noch einen verehrungsvollen Blick auf die heilige Stadt, die sich drüben jenseits des Ganges im Morgenglanz auftürmte, und einen zweiten weniger ver­ ehrungsvollen auf den gefeierten Häuptling der Theosophisten und seinen getreuen Adepten, und weiter ging es am süd­ lichen Ufer des Ganges hin, bis wir um drei Uhr nachmit­ tags in Prayäga einliefen, einer Stadt, deren heiliger Name von den Mohammedanern getilgt und durch das persische Allahabad ersetzt wurde, ähnlich wie ihre Brüder im Westen in der Hagia Sophia die Gesichter der Engel auskratzten und dafür Sterne aufpinselten. Wir verliessen den Zug und fuhren in Laurie's Hotel. Eben überlegte ich, was zu tun sei, um hier den mir be­ kannten Professor Thibaut, mit dem ich im Sommer 1866 bei Weber Qakuntalä gehört, aufzusuchen; da las ich auf der Hotel­ tafel unter anderen Namen auch die Worte: Professor Thibaut und Familie. Er lebte bis zum Auffinden einer passenden Wohnung mit seiner Frau und zwei Kindern hier im Hotel, während er sein Amt als Professor des Sanscrit College in Allahabad versah. Er lehrte dort als geborener Deutscher merkwürdigerweise Englisch, während sein prineipal und philosophischer Berater Gough das Sanskrit vertrat. Beide

Siebentes Kapitel.<br />

Von Calcutta über Allahabad nach Bombay.<br />

Am Abend des 8. Februar brachte uns Freund Roy zum<br />

Bahnhofe, und dort hatte sich noch ein grösserer Kreis<br />

der in Calcutta gewonnenen Bekannten und Freunde ein­<br />

gefunden. Leider war die Abschiedsstunde eine sehr un­<br />

behagliche, denn der Zug war ein mail train, "d. h. ein<br />

solcher, der in Bombay (bis wohin er drei Nächte und zwei<br />

Tage braucht) an den Postdampfer nach Europa anschliesst,<br />

und diese Züge sind in der Regel sehr überfüllt. Eine<br />

ungeheure Menge wogte auf dem Perron auf und nieder.<br />

Auch in der ersten Klasse war kaum unterzukommen, sodass<br />

ich meine Frau im Damencoupe placierte und für mich<br />

anderswo einen Liegeplatz eroberte, denn ein solcher wird<br />

für die Nacht den Reisenden der ersten Klasse von der<br />

Gesellschaft garantiert. Schon auf einer der nächsten<br />

Stationen wurde mehr Platz, indem zwei junge Engländer,<br />

welche die oberen Lager einnahmen, ausstiegen. Während der<br />

Zug einlief, krochen sie gemächlich herunter und fingen an,<br />

ihre Toilette zu ordnen. Der Zug hielt; sie zogen die Stiefel<br />

an, banden die Cravatte vor, — erstes Zeichen zur Abfahrt,<br />

sie setzten die Hüte auf und schlössen ihre Koffer, — zweites<br />

Zeichen, der Zug setzte sich langsam in Bewegung, — der<br />

eine stieg aus, nahm nebenher laufend das Gepäck an, der

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