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8 II. Von Marseille nach Bombay. zu eilen, wo wir unsere Ausstattung durch einen auf dem Schiffe sehr brauchbaren Deckstuhl (eine aus Stroh ge flochtene Chaiselongue) und namentlich durch zwei Sonnen hüte aus Kork vervollständigten. Die letzteren sind zwar auf der Seefahrt überflüssig, können aber schon beim Aussteigen in Bombay nicht ohne Gefahr entbehrt werden. Am 22. Oktober 1892, nachmittags vier Uhr, begaben wir uns in Marseille an Bord des Himälaya. Nichts gleicht dem Durcheinander, welches auf einem grossen Seedampfer während der letzten Stunden vor der Abfahrt herrscht. Kohlen werden eingeladen, Gepäckstücke aus- und eingeschifft, der Koch und seine Gehülfen sind beschäftigt, grosse Körbe mit Geflügel oder Gemüse zu übernehmen, die Matrosen machen sich an dem Tauwerk zu schaffen, die Kellner haben alle Hände voll zu tun, um den mit mancherlei Gepäck einströmenden und sich gegenseitig den Weg versperrenden Ankömmlingen ihre Kabinen anzu weisen, während Händler und Trödler das Schiff durch schwärmen, um Früchte, Schmuckgegenstände, Photographien und allerlei Plunder 2um Verkauf anzubieten. Endlich be ruhigt sich das Gewühl, Händler und abschiednehmende Freunde müssen das Schiff verlassen, als letzter der Agent der Gesellschaft und der Postbote mit den in der Abschieds stunde eifrig geschriebenen Briefen, die Dampfpfeife ertönt einige Male, die mächtige Sehraube setzt sieh langsam und dann immer schneller in Bewegung, wir verlassen den Hafen, und bald sind wir im offenen Meere und sehen die Küste hinter uns in der Abenddämmerung versinken. Es zeigte sich, dass wir wohlgetan hatten, den Dampfer erst in Marseille und nicht schon in London zu besteigen, denn der schneidende Nordwind, der uns bis nach Genf als Bise, bis nach Marseille als Mistral begleitete, hatte auf dem Atlantischen Ozean als Sturm gewirtschaftet, derselbe Sturm, dem die gleichzeitig mit dem Himälaya von London abge-
Einschiffung. Sardinien und Korsika. Messina und Reggio. 9 gangene und ebenfalls nach Indien bestimmte Rumania an der portugiesischen Küste zum Opfer gefallen war. Jetzt aber legte sich der Wind, die noch bei der Abfahrt von der französischen Küste aufgeregten Wogen glätteten sich, und wir behielten die schönste, ruhigste See bis nach Bombay hin. Als ich am nächsten Morgen — es war Sonntag, der 23. Oktober — aus der engen Kajüte drei Treppen hinauf aufs Deck kletterte, um die ozonreiche Seeluft in tiefen Zügen einzuatmen, da sah ich rechts von uns die lang gestreckte Küste Sardiniens, links die ragenden Gebirge Korsikas von der aufgehenden Sonne beleuchtet liegen. Schon hier machte sich die Kraft der südlichen Sonne be merkbar, und als ich gegen Mittag, nach der Kirche, mit einem leichten Hut auf dem Kopfe eine Zeitlang in der Sonne gesessen, war mir nachher der Kopf so eingenommen, dass ich beschloss, dieses als ein Warnungszeichen anzusehen und mich nicht wieder ohne gehörigen Schutz der Sonne auszu setzen. Am nächsten Morgen in der Dämmerung grüssten mich rechts die Lichter von Messina mit seinem Leuchtturm, den ich ein Jahr zuvor noch bestiegen hatte, ohne Hoffnung, ihn so bald und mit so beglückenden Aussichten für die nächste Zukunft wiederzusehen, während links die Lichter des kleinen Reggio uns an ein kümmerliches und übereiltes Mahl und eine darauf folgende lange Nachtfahrt auf der Eisen bahn erinnerten, bei der ich um ein Uhr nachts im Halb schlafe die Station Cotrone, das ehemalige Kroton, die berühmte Pflanzstätte des Pythagoreismus, hatte ausrufen hören. Jetzt konnte uns das alles nicht locken, und auch dem Ätna nahmen wir es nicht übel, dass er sein Haupt in dichte Wolken gehüllt hatte, nachdem wir ein Jahr zu vor von Taormina aus im schönsten Sonnenglanze seine mächtigen Schneefelder und den in kräuselnden Wölkchen aus seinem Krater aufsteigenden Rauch hatten beobachten können.
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8 II. Von Marseille nach Bombay.<br />
zu eilen, wo wir unsere Ausstattung durch einen auf dem<br />
Schiffe sehr brauchbaren Deckstuhl (eine aus Stroh ge<br />
flochtene Chaiselongue) und namentlich durch zwei Sonnen<br />
hüte aus Kork vervollständigten. Die letzteren sind zwar auf<br />
der Seefahrt überflüssig, können aber schon beim Aussteigen<br />
in Bombay nicht ohne Gefahr entbehrt werden. Am 22.<br />
Oktober 1892, nachmittags vier Uhr, begaben wir uns in<br />
Marseille an Bord des Himälaya.<br />
Nichts gleicht dem Durcheinander, welches auf einem<br />
grossen Seedampfer während der letzten Stunden vor der<br />
Abfahrt herrscht. Kohlen werden eingeladen, Gepäckstücke<br />
aus- und eingeschifft, der Koch und seine Gehülfen sind<br />
beschäftigt, grosse Körbe mit Geflügel oder Gemüse zu<br />
übernehmen, die Matrosen machen sich an dem Tauwerk zu<br />
schaffen, die Kellner haben alle Hände voll zu tun, um den<br />
mit mancherlei Gepäck einströmenden und sich gegenseitig<br />
den Weg versperrenden Ankömmlingen ihre Kabinen anzu<br />
weisen, während Händler und Trödler das Schiff durch<br />
schwärmen, um Früchte, Schmuckgegenstände, Photographien<br />
und allerlei Plunder 2um Verkauf anzubieten. Endlich be<br />
ruhigt sich das Gewühl, Händler und abschiednehmende<br />
Freunde müssen das Schiff verlassen, als letzter der Agent<br />
der Gesellschaft und der Postbote mit den in der Abschieds<br />
stunde eifrig geschriebenen Briefen, die Dampfpfeife ertönt<br />
einige Male, die mächtige Sehraube setzt sieh langsam und<br />
dann immer schneller in Bewegung, wir verlassen den Hafen,<br />
und bald sind wir im offenen Meere und sehen die Küste<br />
hinter uns in der Abenddämmerung versinken.<br />
Es zeigte sich, dass wir wohlgetan hatten, den Dampfer<br />
erst in Marseille und nicht schon in London zu besteigen,<br />
denn der schneidende Nordwind, der uns bis nach Genf als<br />
Bise, bis nach Marseille als Mistral begleitete, hatte auf dem<br />
Atlantischen Ozean als Sturm gewirtschaftet, derselbe Sturm,<br />
dem die gleichzeitig mit dem Himälaya von London abge-