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Korscheong Bazar. Goom. Darjeeling. 165<br />
bleiben könnten. Aber wider Erwarten hellen sich die<br />
Mienen des Mannes auf und er spricht: „Dann kann ich<br />
Ihnen die besten Zimmer geben. Hier von der grossen<br />
Terrasse ist der Eingang, und Sie können von der Terrasse<br />
oder aus dem Zimmer, ja von dem Bette aus, durch die<br />
Fenster und Glastüren den vollen Anblick des Gebirges<br />
gemessen. Aber von übermorgen an muss ich das Zimmer<br />
wieder haben, denn diese ganze Flucht von Zimmern ist<br />
für den österreichischen Prinzen und sein Gefolge bestimmt."<br />
Bei Erwähnung des österreichischen Prinzen musste ich<br />
lachen, denn schon unten in Calcutta hatten wir darüber<br />
spötteln hören, dass er nicht nur kein Sanskrit, kein Hindostani,<br />
sondern auch so wenig Englisch konnte, dass er sich selbst<br />
in dieser Sprache eines Dolmetschers bedienen musste. Und<br />
das reist nach Indien! Wir bezogen das Zimmer, Hessen<br />
einheizen, etwas ganz Neues in diesem Winter, und wandten<br />
uns der Aussicht auf den zweithöchsten Berg der Welt zu,<br />
sahen aber nichts als eine dichte Nebelwand, während die<br />
näheren Berge und das malerisch um einen solchen gelagerte<br />
Darjeeling deutlich zu übersehen waren. Da lag zu unseren<br />
Füssen der Bahnhof, wo die wackere kleine Lokomotive so<br />
eben ihre letzten Seufzer für heute ausstiess, da lag weiter<br />
nach unten der Marktplatz, auf dem die Gebirgsbewohner<br />
von Sikkim, Bhutan und Nepal ihre Produkte gegen einander<br />
austauschten, und dann ging es tief, tief hinunter, wo der<br />
Weg, immer steil absteigend, am botanischen Garten und<br />
an Theeplantagen vorüber sich in unverfolgbarer Tiefe verlor.<br />
Aber was war das alles, wenn uns der Blick auf die Schnee<br />
berge verhüllt bleiben sollte? Man tröstete uns damit, dass<br />
die Aussicht gegen sechs Uhr morgens für eine Stunde sich<br />
aufzuhellen pflege. Für heute blieben wir zu Hause in der<br />
Hoffnung, dass einer der beiden Inder, denen wir unsere<br />
Empfehlungsbriefe ins Haus sandten, uns im Hotel aufsuchen<br />
würde. Aber der Bote brachte die Antwort, dass der eine