•-***!:* :li2H jIEÜ~ 1 1 1 - JScholarship
•-***!:* :li2H jIEÜ~ 1 1 1 - JScholarship
•-***!:* :li2H jIEÜ~ 1 1 1 - JScholarship
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
160 VI. Calcutta und der Himälays.<br />
auf der Strasse entgegensprang, und auch uns mit einem:<br />
„Good morning, sir!" begrüsste. Sein Vater erzählte uns,<br />
dass er schon jetzt den Knaben die wichtigsten Sanskrit<br />
worte aus dem Amarakoca lernen lasse. Hiernach ist es<br />
begreiflich, dass die Inder eine Fertigkeit im Gebrauche des<br />
Sanskrit besitzen, welche kein Europäer jemals erreicht.<br />
Noch manche andere Eindrücke verdanke ich dem stets<br />
gefälligen und überall trefflich orientierten Hara Prasäda.<br />
So hatte ich den Wunsch geäussert, einmal einen Kokila in<br />
der Nähe zu sehen, welches nicht leicht ist, da dieser indische<br />
Kuckuck sehr scheu ist. Er wird von den indischen Dichtern<br />
wegen der Schönheit seines Gesanges, ähnlich wie bei uns<br />
die Nachtigall, gefeiert. An Klarheit und Stärke der Stimme<br />
ist er dieser wohl noch überlegen, nicht aber an Mannig<br />
faltigkeit, da er, so oft ich ihn hörte, immer nur zwei Motive<br />
auf seinem Repertoir hatte. Das eine besteht darin, dass er<br />
unermüdlich vom Grundtone in die Quart geht, das andere<br />
darin, dass er von Zeit zu Zeit die Tonleiter vom Grundton<br />
bis zur Oktave ohne deutliche Scheidung der ganzen und<br />
halben Töne durchläuft. Gesehen hatte ich einen Kokila<br />
noch nie, und so war meine Freude nicht gering, als Hara<br />
Prasäda eines Morgens in unser Zimmer trat, gefolgt von<br />
einem Diener, der in der einen Hand einen Käfig mit einem<br />
Kokila und in der anderen einen grossen Topf mit frisch<br />
gezapftem Toddy (Palmsaft) trug. Wir bewunderten den<br />
Kokila, welcher schwarz wie unsere Raben war, im übrigen<br />
aber mehr an eine Taube erinnerte, nur dass der Kokila viel<br />
schlanker und feiner gebaut ist als diese. Hierauf wurde<br />
von dem Palmsaft getrunken, welcher, so lange er frisch ist,<br />
wie eine etwas fade Limonade schmeckt und ein bei den<br />
Indern sehr beliebtes, ganz unschuldiges Getränk ist. Hebt<br />
man ihn auf, so verwandelt er sich in wenigen Stunden<br />
durch die Gärung in ein schnapsartiges, scharfschmeckendes,<br />
sehr berauschendes Getränk. Wir beschlossen, den Versuch