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Abschied von Benares. Bankipore. Fahrt nach Gayä. 147<br />
unterkamen, darauf kann ich mich merkwürdigerweise gar nicht<br />
mehr besinnen, während doch sonst alle Einzelheiten der<br />
indischen Reise mir noch heute nach zehn Jahren so ziemlich<br />
gegenwärtig sind. Vielleicht war es die Spannung, mit der<br />
wir dem nächsten Tag entgegensahen, welche die Auf<br />
merksamkeit auf die Gegenwart abschwächte. Denn am<br />
andern Morgen lösten wir unsere Billetts für eine kleine<br />
Sekundärbahn, welche nach Süden in drei Stunden nach<br />
Gayä und zu den heiligen Stätten des Buddhismus führt.<br />
Die Fahrt führte durch Niederungen, häufig vorüber an<br />
Palmenwäldern, an deren jungen nur fünf Meter hohen<br />
Stämmen oben unterhalb der Krone Töpfe angebunden<br />
waren, in welche aus einem oberhalb gemachten Einschnitte<br />
der Palmsaft (Täli, heute Toddy genannt) rieselt, mit dem<br />
wir in Calcutta noch nähere Bekanntschaft machen sollten.<br />
An den kleinen Stationen der Sekundärbahn bemerkten wir<br />
hinter einem absperrenden Gitter viel bettelndes Volk.<br />
Ein Mann steht mir noch vor Augen, welcher, nur mit einem<br />
Schurz bekleidet, auf verkrümmten und gelähmten Glied<br />
massen herankroch und seine abgezehrten Arme flehend<br />
durch das Gitter streckte. Es war vielleicht der elendeste<br />
Mensch, den ich je gesehen habe. Er erinnerte an die Er<br />
scheinungen, welche den Buddha aus einem Fürstensohne<br />
zum heimatlosen Bettler machten.<br />
Gayä ist ein kleines Landstädtchen, welches im fernen<br />
Indien und unter den entsprechenden Änderungen denselben<br />
Familientypus wie so viele kleine Städte in Deutschland<br />
und im übrigen Europa aufweist. Ein Hotel ist nicht vor<br />
handen, dafür besteht, wie überall, wo ein solches fehlt, ein<br />
von der Regierung unterhaltenes Logierhaus, Dak Bungalow,<br />
wo jeder Ankommende wenigstens für eine Nacht ein Zimmer<br />
mit Bett für eine Rupie beanspruchen kann. In der Regel<br />
ist auch ein Koch vorhanden, welcher auf Bestellung nach<br />
Vorschrift für 11ji Rupie ein Tiffin (Luncheon), für 2 Rupien<br />
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