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146 V. Von Peshawsr bis Cslcutts.<br />
der Wohnung war äusserst bescheiden; die Möbel erinnerten<br />
an diejenigen, welche man im Lutherzimmer auf der Wartburg<br />
findet, das Ganze machte einen durchaus mittelalterlichen<br />
Eindruck. Es war dies am letzten Abend, den wir in Benares<br />
verbrachten, und wir beschlossen ihn, indem wir ein den<br />
Pandits oder vielleicht ihrem Herrn, dem Mahäräja, gehörendes<br />
Boot bestiegen und uns über den Ganges rudern Hessen.<br />
Von den Feldern aus, die das gegenüberliegende Ufer ein<br />
nehmen, genossen wir den vollen Anblick der heiligen Stadt<br />
mit ihren beiden Minarets, ihren treppenartigen Aufstiegen<br />
vom Ganges aus und den zahlreichen Palästen und<br />
Tempeln, welche dieselben krönen.<br />
Am Dienstag dem 17. Januar 1893 fuhren wir, von den<br />
drei Pandits begleitet, zum Bahnhofe, wo ich in einem letzten<br />
Gespräche mit ihnen noch die Geschmeidigkeit der Sanskrit<br />
sprache bewunderte, welche es möglich macht, über alle<br />
Errungenschaften der modernen Kultur, wie Eisenbahn,<br />
Lokomotive u. dgl. sich in Sanskrit auszudrücken.<br />
Eine Eisenbahnfahrt von wenigen Stunden führte uns<br />
nach Bankipore, welches, am Ganges in unmittelbarer Nähe<br />
des alten Pätaliputra jetzt Patna gelegen, den Knotenpunkt<br />
mehrerer Eisenbahnlinien bildet. Wir hatten hier eine<br />
Empfehlung an Mahega Näräyana, den Redakteur der Wochen<br />
schrift „the Behar Times". Wir fanden ihn nach längerem<br />
Suchen, und er widmete sich uns in liebenswürdigster Weise,<br />
gab mancherlei Aufschlüsse über Stadt und Gegend und<br />
führte uns auf meinen Wunsch auf lehmigem Landwege an<br />
das Ufer des Ganges, welcher zwischen Abhängen, die mit<br />
Kornfeldern bedeckt waren, seine gelben Fluten dahinwälzte.<br />
Mit Staunen nahmen wir die Spuren der Verwüstungen<br />
wahr, welche der Fluss anrichtet, wenn er alljährlich sein<br />
Bett verändert und dadurch zu einer neuen Verteilung der<br />
Äcker nötigt. Gegen Abend verliess uns Mahega Näräyana.<br />
Was wir dann weiter vornahmen, und wo wir für die Nacht