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Tanzmädchen. Drei Panditfreunde. 145<br />
Schriftchen über Säiikhyam u. dgl. verfasst hatte, eine treue<br />
gläubige Seele, und gerade an ihm hatte ich Gelegenheit zu<br />
beobachten, dass die indische Religiosität auf das Gemüts<br />
leben ganz ebenso einwirkt, wie bei uns die christliche.<br />
So wehrte er meinen Vorschlag, nach England zu gehen, mit<br />
der Bemerkung ab, dass die Religion es ihm verbiete, und<br />
als ich darauf hinwies, dass er durch das Bestehen der allein<br />
in England ablegbaren Examina zu höheren Stellungen in<br />
seiner Heimat gelangen werde, erwiderte er einfach und<br />
ruhig, dass die ewigen Interessen wichtiger seien, als die<br />
zeitlichen. Auch er teilte den Glauben, dass durch ein<br />
Sterben in Benares ein unmittelbarer Eingang in die Erlösung<br />
gesichert sei, und als ich daran erinnerte, dass nach den<br />
heiligen Schriften erlöst werde, wer die Erkenntnis besitze,<br />
wo er auch immer sterbe, nicht aber, wer sie nicht besitze,<br />
auch wenn er in Benares stürbe, so erteilte er mir die Be<br />
lehrung, dass eben durch eine besondere Gnade des Civa<br />
allen in Benares Sterbenden im Augenblicke des Sterbens<br />
das vollkommene Wissen geschenkt werde. Gelegentlich<br />
streifte unser Gespräch auch die politische Lage des Landes,<br />
und hier trat mir ein tiefer und fast hoffnungsloser Schmerz<br />
entgegen, den die geistigen und zartfühlenden Inder darüber<br />
empfinden, dass sie unter der Fremdherrschaft der so ganz<br />
heterogenen Engländer stehen.<br />
Als ein noch grösseres Zeichen des Vertrauens mussten<br />
wir es ansehen, dass Priyanätha eines Tages unserer Bitte<br />
willfahrte und mich und meine Frau in sein Haus und seine<br />
Familie einführte, natürlich mit dem Vorbehalte, dass nur<br />
meine Frau zu den Damen des Hauses geführt wurde, mit<br />
denen sie eine kümmerliche Unterhaltung in Hindostani zu<br />
führen suchte. Die Wohnung des Pandit lag im oberen<br />
Stockwerke eines jener grossen Mietshäuser,-welche einen<br />
engen Hofraum durch rings an den Stockwerken herum<br />
gehende hölzerne Veranden umschliessen. Die Ausstattung<br />
Deussen, Erinnerungen an Indien. 10