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134 V. Von Peshawar bis Calcutta.<br />
schicken, wurde bereitwilligst gewährt. Ausserdem stellte<br />
uns der Mahäräja für die ganze Zeit unseres Aufenthaltes<br />
in Benares einen schönen Wagen mit Kutscher und zwei<br />
Dienern zur Verfügung. Von dem Reichtum und der Frömmig<br />
keit des Mannes mag es einen Begriff geben, dass er, wie<br />
schon früher erwähnt, in Mathurä an heiliger Stelle sich<br />
wiegen Hess und sein Gewicht in Gold — es sollen über<br />
100000 Rupien gewesen sein — an die Brahmanen schenkte.<br />
Auch das Sanskritgedicht, in welchem Professor Gahgädhara<br />
an der Universität zu Benares dieses Ereignis in überaus<br />
künstlichen Versen feierte, wurde schon erwähnt.<br />
Nach längerer Unterhaltung in einem prunkvollen Saale<br />
lud uns der Mahäräja zur Besichtigung des Palastes ein.<br />
Wir bemerkten kostbare Elfenbeinschnitzereien und andere<br />
Kunstwerke, denen wir die gebührende Bewunderung zollten.<br />
Am interessantesten war das Cakuntalä-Zimmer, in welchem<br />
alle Hauptscenen des Dramas Qakuntalä in einer Reihe von<br />
Gemälden sehr anmutig dargestellt waren. Wir schieden<br />
höchst befriedigt, und noch lange dufteten unsere Hände<br />
von dem Rosenöl, welches man beim Abschied aus einer<br />
kostbaren Vase in dieselben geträufelt hatte.<br />
Einige Tage darauf stattete uns der Mahäräja seinen<br />
Gegenbesuch ab, wozu ein in der Nähe des Hotels ge<br />
legenes Palais gewählt wurde. Diesmal war die Anzahl der<br />
umgebenden Pandits noch grösser. Wir sprachen u. a. von<br />
Deutschland, und ich hatte Mühe, in Sanskrit eine Schilderung<br />
des nordischen Klimas mit Eis und Schnee zu machen;<br />
denn die allermeisten Inder haben nie in ihrem Leben Schnee<br />
gesehen, und es ist schwer, ihnen einen Begriff davon zu<br />
geben. Plötzlich brach der Mahäräja auf und lud mich ein,<br />
mit ihm in seinen Wagen zu steigen, während meine Frau<br />
einige Minuten später in einem anderen Wagen, von einigen<br />
Ministern begleitet, folgte. Die Unterhaltung während der<br />
Fahrt, teils in Englisch, teils in Sanskrit, drehte sich um