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126 V. Von Peshawar bis Calcutta.<br />

Stunde entfernt. Vergebens rief und pfiff der Diener nach<br />

einem Wagen; es wollte sich keiner einstellen. Endlich ge­<br />

lang es uns, einen Ekka aufzutreiben; es war das armseligste<br />

Gefährt, auf welchem ich je in meinem Leben gesessen habe."<br />

Wir lagerten uns auf der Fläche des Wagens und Hessen<br />

die Beine heraushängen. Das kümmerliche Pferdchen setzte<br />

sich in Trab im tiefen Dunkel der indischen Nacht. Eine<br />

Laterne war vorhanden, aber immer wieder und wieder er­<br />

losch dieselbe; öffnete man die Laternentür, so wehte sie<br />

der Wind aus; schloss man sie, so erstickte die Flamme<br />

aus Mangel an Luft. Endlich kamen wir an und befahlen<br />

dem Kutscher, bis zum Ende der Vorstellung zu warten. Er<br />

breitete eine Decke über sein Ross, kauerte vor den Vorder-<br />

füssen desselben nieder, wie die indischen Kutscher zu tun<br />

pflegen, und schlief ein. Wir stiegen hinunter, und ich nahm,<br />

mit grosser Zuvorkommenheit behandelt, meinen Platz auf<br />

den vordersten Bänken ein, wo ich ziemlich allein sass,<br />

während die hinteren Plätze recht gut besetzt waren. Meinen<br />

Dioner Hess man ohne Bezahlung herein. Das Publikum<br />

bestand nur aus Eingeborenen; ich war der einzige Europäer,<br />

der sich hierher verlaufen hatte. Das Stück ging an; es war<br />

Qakuntalä, aber, o weh! Qakuntalä als Oper! Es war ver­<br />

mutlich dieselbe Aufführung, welche Freund Garbe in Bombay<br />

sah und so abschätzig beurteilt. Ich muss ihm recht geben:<br />

die Sache war lang und wurde nachgerade langweilig.<br />

Mühsam bekämpfte ich den Schlaf und suchte mich in den<br />

Zwischenakten durch eine Tasse Thee aufzumuntern, welche<br />

draussen im Freien verabreicht wurde. Als man gegen ein<br />

Uhr noch nicht über die ersten Akte hinaus war, verzichtete<br />

ich auf die Fortsetzung und trat mit Purän den Heimweg an.<br />

Unser Kutscher sass noch ruhig zu den Füssen seines<br />

Pferdes und schlief. Nachdem wir ihn geweckt, begann ein<br />

grosses Gejammer; man hatte ihm die Decke vom Pferde<br />

weggestohlen. Es war wohl das einzige, was an diesem

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