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Vrindabsn. Affen. Bettelei. Armut der Pandits. H3<br />

nur den vollen Beifall unserer Pandits, sondern verfehlten<br />

auch auf die neugierig herumstehende Menge ihre Wirkung<br />

nicht. Es bedarf keiner Erinnerung, dass in kleineren Orten<br />

Indiens ein paar weissfarbige Europäer eben so viel Aufsehen<br />

erregen, wie bei uns etwa ein Neger und eine Negerin, wenn<br />

sie über die Strasse gehen. Und so wurden wir denn, nach­<br />

dem wir die Sehenswürdigkeiten des Ortes genugsam durch­<br />

gekostet, von unsern Panditfreunden selbst als Sehenswürdig­<br />

keit behandelt und in ihre Häuser, sowie in die einiger be­<br />

rühmter Heiligen eingeführt. Wir suchten möglichst kurz<br />

loszukommen, denn der Abend brach herein und die Abfahrts­<br />

zeit des Zuges nahte. Schliesslich sassen wir denn mit un­<br />

seren Pandits in der wohltuenden Kühle des Abends auf<br />

einer Bank am Bahnhof und harrten des Zuges. Zur Er­<br />

frischung Hess einer der Pandits einen Teller mit Früchten<br />

von äusserst zweifelhaftem Aussehen anbieten. Ich wählte<br />

schliesslich eine Banane, als am wenigsten bedenklich; sie<br />

zeigte sich als völlig unreif, an Härte und Geschmack einer<br />

rohen Kartoffel vergleichbar; ich konnte mich nicht ent-<br />

schliessen, den Bissen im Munde herunter zu schlucken und<br />

musste um die Ecke gehen, um ihn und die Reste meiner<br />

Banane zu beseitigen. Ich erwähne dies, weil es zeigt, wie<br />

bedürftig und wie anspruchslos diese indischen Pandits sein<br />

müssen. Da der Zug auf sich warten Hess, so hatte ich noch<br />

eine längere Unterredung mit dem jüngeren Pandit Madhu-<br />

südana, welcher Philosophie trieb und natürlich ein Anhänger<br />

des Vedänta, jedoch in der realistischen Richtung des<br />

Madhva war. Seine Auffassungen hatten dadurch, wie auch<br />

sein Wesen, etwas nüchternes, waren aber im übrigen so<br />

klar und präzis, wie man es selten bei den Hindus findet.<br />

Als ein Typus des idealen, enthusiastischen, aber auch vielfach<br />

ins Vage sich verlierenden Hindu kann ich ihn nicht gelten<br />

lassen, aber für alle praktischen Zwecke möchte ich ihm vor<br />

einem solchen den Vorzug geben.<br />

Deussen, Erinnerungen an Indien. 8

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