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112 V. Von Peshawar bis Calcutta.<br />
gestatteten wir ihm einen Sitz in unserem Wagen, waren aber<br />
nachher sehr enttäuscht, als er uhs beim Abschiednehmen um<br />
eine Gabe ansprach und, als das Gegebene ihm zu gering schien,<br />
auf seine Dienste hinwies, die wir gar nicht gefordert und<br />
die er auch nicht geleistet hatte. Denn gleich nachdem wir<br />
den Tempel verlassen, stellten sich unsere beiden Pandits<br />
Rädhägarana und Madhusudana ein und übernahmen unsere<br />
Führung durch die Stadt. Zunächst wurden drei oder vier<br />
sehr wohl unterhaltene Tempel besichtigt; einer derselben war<br />
auf seinem Giebel mit einem ganzen Wald von Statuen ge<br />
schmückt; Krishna, wie er seine Heldentaten verrichtet oder<br />
vor der tanzenden Rädhä, seiner Geliebten, die Flöte spielt,<br />
trat überall hervor. Ein weiterer Schmuck der Tempel und<br />
Häuser, wenn man ihn so nennen will, bestand in einer Un<br />
zahl lebender Affen, welche, an den Wänden sich empor<br />
schwingend und auf den Zinnen und Dächern sitzend, allerlei<br />
Kurzweil übten. Eine ähnliche Belebung einer Stadt durch<br />
Affen, wie hier in Vrindaban, haben wir nur noch in Ayodhyä,<br />
der heiligen Stadt des Räma, wiedergefunden, nachdem man<br />
in Benares die possierlichen, aber bei grösserem Verkehr un<br />
bequemen Tiere beseitigt und auf einen einzigen Tempel<br />
Durgakund beschränkt hat, den die Engländer zum grossen<br />
Verdruss der Eingeborenen den Monkey Temple nennen.<br />
Lästiger als diese harmlosen Bewohner der Dächer wurde<br />
uns in Vrindaban eine grosse Anzahl von Bettlern; man<br />
merkte wohl, dass man sich in einem von Fremden vielbe<br />
suchten Wallfahrtsorte befand. Obgleich das Geleit der<br />
beiden Pandits einigen Schutz gewährte, wurden wir beinahe<br />
so sehr wie in Granada und Jerusalem jeden Augenblick<br />
durch Bettler aufgehalten, unter denen manche gesunde und<br />
kräftige Burschen in den besten Jahren waren. Wiederholt<br />
sah ich mich zu Ansprachen genötigt, wie: „Ich gebe den<br />
Alten, den Kranken, den Hülflosen, Dir aber gebe ich nichts."<br />
Diese Worte, im klarsten Sanskrit gesprochen, fanden nicht