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Mathurä und Umgebung. Die Krishnalegeude. 11 ]<br />
Vrindaban, bis er heranwächst und den König Kansa erschlägt.<br />
Die Ähnlichkeit dieser spätindischen Legende mit der christ<br />
lichen kann nicht zufällig sein, und so werden wir wohl an<br />
nehmen müssen, dass zwischen der Zeit des Heldenepos und<br />
der Puräna's ein christlicher Einfluss stattgefunden hat. Diese<br />
Annahme wird noch wahrscheinlicher, wenn man, Krishnas<br />
Geburtshaus besuchend, die drei dort auf einer Erhöhung<br />
stehenden plumpen Puppen betrachtet, das Krishna-Kind in<br />
der Mitte und zu beiden Seiten sein Vater Vasudeva und<br />
seine Mutter Devaki. Es ist ganz die Art, wie in katholischen<br />
Ländern Maria und Joseph mit dem Christuskinde zusammen<br />
dargestellt werden.<br />
Die Besichtigung von Mathurä auf den folgenden Tag<br />
verschiebend, fuhren wir, unser Gepäck mit dem Diener<br />
zurücklassend, gleich weiter nach Vrindaban, dem Orte, wo<br />
Krishna seine Jugend verbracht und seine mutwilligen Streiche<br />
mit den Hirtenmädchen verübt haben soll, indem er z. B.,<br />
während sie badeten, ihre Kleider auf einen Baum hinauf be<br />
förderte und dieselben erst nach eindringlichen Bitten zurück<br />
gab, — ein Vorgang, den man in Indien vielfach abgebildet<br />
sieht. Es entspricht ganz der Naivität, mit der in Indien<br />
Religion und Sport überall verwachsen sind, wenn dieser<br />
mutwillige Krishna in vielen prachtvollen Tempeln als Gott<br />
verehrt wird. In Vrindaban (eigentlich Vrindävanam, Wald<br />
der Vrindä, d'. i. Rädhä) angelangt, schickten wir nach zwei<br />
Pandits, an die wir Empfehlungsbriefe hatten, und schlügen<br />
inzwischen den Weg nach der Stadt ein, würden aber gleich<br />
in der Nähe des Bahnhofs durch den Anblick eines im Bau<br />
begriffenen Tempels gefesselt, welchen hier ein reicher Inder<br />
in überaus prunkvoller Weise errichten lässt. Wir besichtigten<br />
die marmornen Treppen und Hallen und die kostbaren, durch<br />
bunte Edelsteine hergestellten Ornamente und wurden dabei<br />
mit einem Brahmanen-Jüngling in himmelblauem Gewände be<br />
kannt, der sich uns anschloss. Gutmütig, wie wir immer sind,