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HO V. Von Peshawar bis Calcutta. Städte zuzustreben, dem sagenumwobenen Mathurä,. dem Geburtsorte des Gottes Krishna, welches man füglich als das indische Bethlehem bezeichnen kann. Wir langten gegen Mittag auf einem kleinen, ziemlich öden Bahnhofe.an* Hessen uns, da das Dak Bungalow zu entfernt war, von dem freund lichen Station Master die Zusicherung geben, dass er uns entweder im Waiting Room oder in einem Eisenbahnwagen für die Nacht unterbringen werde, und fuhren dann, um Zeit zu sparen, mit demselben Zuge eine Station weiter nach Vrin- daban, welches eine Stunde nördlich von Mathurä liegt und zugleich mit Mathurä und dem eine Stunde südlich davon gelegenen Mahäban den Schauplatz der Jugendgeschichte des Gottes Krishna bildet. Krishna, ursprünglich ein mensch licher Held der indischen Sage, erscheint schon im Mahä bhäratam als Inkarnation des Gottes Vishnu. Als der Wagen lenker des Arjuna teilt er diesem, während beide Heere kampfgerüstet gegenüberstehen, in der Geschwindigkeit, um ihn zum Kampfe zu ermutigen, ein philosophisches Lehrgedicht in nicht weniger als achtzehn Gesängen mit. Es ist dies die be rühmte Bhagavadgitä, welche lehrt, dass alles zeitliche Ent stehen und Vergehen, Leben und Sterben im Hinblick auf das Ewige bedeutungslos ist. Weiter fortgebildet findet sieh die Krishna-Sage in den Puräna's, und.namentlich wird seine Jugendgeschichte in dem Bhägavata-Puränam in einer Weise erzählt, welche höchst auffallend an die Kindheitsgeschichte Jesu erinnert. Da prophezeit der Seher Närada dem Könige Kansa von Mathurä, dass Vasudeva und Devaki ein Kind erzeugen werden, welches ihn töten wird. Er lässt die Eltern in einem Hause einschliessen, welches noch heute gezeigt wird; Krishna wird daselbst geboren, aber die Wächter fallen in einen wunderbaren Schlaf, die Eltern entfliehen mit dem Kinde über die Yamunä nach Mahäban, der König befiehlt, alle männlichen Kinder, welche -Heldenkraft versprechen, zu töten, Krishna entgeht ihm, verbringt seine weitere Jugend in
Mathurä und Umgebung. Die Krishnalegeude. 11 ] Vrindaban, bis er heranwächst und den König Kansa erschlägt. Die Ähnlichkeit dieser spätindischen Legende mit der christ lichen kann nicht zufällig sein, und so werden wir wohl an nehmen müssen, dass zwischen der Zeit des Heldenepos und der Puräna's ein christlicher Einfluss stattgefunden hat. Diese Annahme wird noch wahrscheinlicher, wenn man, Krishnas Geburtshaus besuchend, die drei dort auf einer Erhöhung stehenden plumpen Puppen betrachtet, das Krishna-Kind in der Mitte und zu beiden Seiten sein Vater Vasudeva und seine Mutter Devaki. Es ist ganz die Art, wie in katholischen Ländern Maria und Joseph mit dem Christuskinde zusammen dargestellt werden. Die Besichtigung von Mathurä auf den folgenden Tag verschiebend, fuhren wir, unser Gepäck mit dem Diener zurücklassend, gleich weiter nach Vrindaban, dem Orte, wo Krishna seine Jugend verbracht und seine mutwilligen Streiche mit den Hirtenmädchen verübt haben soll, indem er z. B., während sie badeten, ihre Kleider auf einen Baum hinauf be förderte und dieselben erst nach eindringlichen Bitten zurück gab, — ein Vorgang, den man in Indien vielfach abgebildet sieht. Es entspricht ganz der Naivität, mit der in Indien Religion und Sport überall verwachsen sind, wenn dieser mutwillige Krishna in vielen prachtvollen Tempeln als Gott verehrt wird. In Vrindaban (eigentlich Vrindävanam, Wald der Vrindä, d'. i. Rädhä) angelangt, schickten wir nach zwei Pandits, an die wir Empfehlungsbriefe hatten, und schlügen inzwischen den Weg nach der Stadt ein, würden aber gleich in der Nähe des Bahnhofs durch den Anblick eines im Bau begriffenen Tempels gefesselt, welchen hier ein reicher Inder in überaus prunkvoller Weise errichten lässt. Wir besichtigten die marmornen Treppen und Hallen und die kostbaren, durch bunte Edelsteine hergestellten Ornamente und wurden dabei mit einem Brahmanen-Jüngling in himmelblauem Gewände be kannt, der sich uns anschloss. Gutmütig, wie wir immer sind,
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Geburtsorte des Gottes Krishna, welches man füglich als das<br />
indische Bethlehem bezeichnen kann. Wir langten gegen<br />
Mittag auf einem kleinen, ziemlich öden Bahnhofe.an* Hessen<br />
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lichen Station Master die Zusicherung geben, dass er uns<br />
entweder im Waiting Room oder in einem Eisenbahnwagen<br />
für die Nacht unterbringen werde, und fuhren dann, um Zeit<br />
zu sparen, mit demselben Zuge eine Station weiter nach Vrin-<br />
daban, welches eine Stunde nördlich von Mathurä liegt und<br />
zugleich mit Mathurä und dem eine Stunde südlich davon<br />
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des Gottes Krishna bildet. Krishna, ursprünglich ein mensch<br />
licher Held der indischen Sage, erscheint schon im Mahä<br />
bhäratam als Inkarnation des Gottes Vishnu. Als der Wagen<br />
lenker des Arjuna teilt er diesem, während beide Heere<br />
kampfgerüstet gegenüberstehen, in der Geschwindigkeit, um<br />
ihn zum Kampfe zu ermutigen, ein philosophisches Lehrgedicht<br />
in nicht weniger als achtzehn Gesängen mit. Es ist dies die be<br />
rühmte Bhagavadgitä, welche lehrt, dass alles zeitliche Ent<br />
stehen und Vergehen, Leben und Sterben im Hinblick auf das<br />
Ewige bedeutungslos ist. Weiter fortgebildet findet sieh die<br />
Krishna-Sage in den Puräna's, und.namentlich wird seine<br />
Jugendgeschichte in dem Bhägavata-Puränam in einer Weise<br />
erzählt, welche höchst auffallend an die Kindheitsgeschichte<br />
Jesu erinnert. Da prophezeit der Seher Närada dem Könige<br />
Kansa von Mathurä, dass Vasudeva und Devaki ein Kind<br />
erzeugen werden, welches ihn töten wird. Er lässt die Eltern<br />
in einem Hause einschliessen, welches noch heute gezeigt<br />
wird; Krishna wird daselbst geboren, aber die Wächter fallen<br />
in einen wunderbaren Schlaf, die Eltern entfliehen mit dem<br />
Kinde über die Yamunä nach Mahäban, der König befiehlt,<br />
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