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Eine Dorfwohnung. Ein indisches Gelehrtenheim. 109<br />

Begründung: lajjate, „sie schämt sich". Wir wandten uns der<br />

Besichtigung der Bibliothek zu; sie bestand aus einer Art von<br />

Wandschrank, in welchem eine nach dem Katalog, den er auf­<br />

wies, zu schliessen sehr reichhaltige Sammlung zum Teil alter<br />

und vielleicht wertvoller Handschriften aufgestapelt lag. Jede<br />

derselben war in einen alten Lappen grünen Tuches sorg­<br />

fältig eingewickelt, namentlich wohl zum Schutze gegen die<br />

Insekten, und es war ein umständliches Verfahren, diese kost­<br />

baren Schätze jedesmal aus der anspruchlosen Hülle heraus­<br />

zuschälen. Den Vorschlag, etwas davon zu verkaufen, lehnte<br />

er bescheiden, aber mit Bestimmtheit ab. Hingegen schenkte<br />

er mir mehrere Handschriften, darunter eine sehr alte des<br />

ersten Buches des Amarakoga. Auch bei unserer Abreise<br />

von Delhi stellte sich Bankeläl auf dem Bahnhofe ein. Er<br />

überreichte meiner Frau eine von seiner Gattin für dieselbe<br />

zierlich gearbeitete Börse, und als wir ins Coupe stiegen,<br />

nahm er von dem hinter ihm schreitenden Diener ein auf<br />

mehreren Tabletts zusammengestelltes Hindu-Diner und schob<br />

es uns in den Wagen nach. Da waren mancherlei Gemüse,<br />

in kleinen Blätternäpfchen zierlich angerichtet, da war ein<br />

grosser Topf mit Milchreis, eine hohe Schicht aufeinander<br />

getürmter Fladen und eine grössere Anzahl von süssen Speisen<br />

und mancherlei Backwerk.<br />

Wieder einmal fuhr der Zug ab, und wieder einmal fiel<br />

damit der Vorhang über dem lebensvollen Bilde einer grossen<br />

und merkwürdigen Stätte der Erinnerung, belebt von so<br />

schnell gewonnenen und, ach! schon nach so wenig Tagen<br />

wieder verlassenen Freunden, die meisten wohl auf Nimmer­<br />

wiedersehen. Indessen fuhren wir getrosten Herzens in die<br />

im herrlichsten Sonnenschein und — es war am 20. Dezember<br />

— im üppigsten Sommerschmucke prangende indische Land­<br />

schaft hinaus und freuten uns, in dem heiligen Lande zwischen<br />

Yamunä und Gangä zu fahren und einer der allerheiligsten

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