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102 Von Peshawar bis Calcutta.<br />

Indien nochmals impfen zu lassen, und die Sache ist ja gut ge­<br />

gangen; aber wie die Dinge liegen, ist diese Vorsichtsmassregel<br />

jedem, der nach Indien reist, entschieden anzuraten. Die Cholera,<br />

wie schon oben bemerkt, pflegt, wie die Hindus sagen, einen<br />

Gentleman nicht zu befallen; die Fieber treten vorwiegend<br />

nur in der Regenzeit auf, aber einer Ansteckung durch die<br />

Pocken ist man durch jedes Hotelbett, ja durch jeden Wagen<br />

ausgesetzt, in dem vorher ein Pockenkranker gesessen hat.<br />

Nachdem wir uns an jenem Abend in Amritsar von Mr.<br />

Summers und der übrigen Gesellschaft verabschiedet, suchten<br />

wir unser Schlafzimmer auf, dessen Tür wir bei dem Fehlen<br />

jeder Schliessvorrichtung durch Vorbau aller unserer Koffer<br />

und Effekten notdürftig verrammelten.<br />

Der frühe Morgen fand uns wieder auf dem Bahnhofe,<br />

zu einer langen Eisenbahnfahrt, die uns abends nach zehn<br />

Uhr nach Delhi führen sollte. Viele von Sage und Poesie<br />

verherrlichte Orte flogen an uns vorüber. Zunächst ging es<br />

über die Vipäg. (die fessellose, heute Bias) und fiutudrt (die<br />

hundertläufige, heute Sutlej), beide sachgemäss benannt, nicht<br />

weit oberhalb ihres Zusammenflusses, an welchem vor mehr<br />

als dreitausend Jahren Vigvämitra das schon erwähnte Lied<br />

dichtete, welches uns im Rigveda mit solcher Frische ent­<br />

gegentritt, als wäre es gestern entstanden, und über so weite<br />

Zeiten und Räume hinweg eine uralte, ferne Vergangenheit<br />

wieder aufleben lässt. Indem wir dann weiter die kleine,<br />

in der Wüste unterhalb sich verlierende und doch so hoch<br />

gefeierte Sarasvati überschritten, traten wir gleichsam aus<br />

dem Sagenkreise des Rigveda in den des Mahäbhäratam<br />

hinüber, berührten bei Station Karnal die Gegend, in welche<br />

das grosse Schlachtfeld von der Sage verlegt wird, und<br />

kamen spät abends in Delhi an, der Hauptstadt des Reiches der<br />

Grossmogule, welche neben der Stätte des alten Indraprastham,<br />

der Residenz der Helden des Mahäbhäratam, erbaut ist.

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