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Klima des Pendschäb. Lahore, Sanscrit College. 99<br />
um sieben Uhr früh zum erquickenden Morgenspaziergang<br />
abzuholen. Wir besichtigten dann die Parkanlagen mit inter<br />
essanten, aber armselig unterhaltenen Tieren, die einfachen<br />
Steindenkmäler, welche die Inder zu setzen pflegten, wo<br />
vormals eine Witwe mit ihrem Gatten sich hatte verbrennen<br />
lassen, die Schöpfräder und anderen Vorrichtungen, welche<br />
zur künstlichen Bewässerung des Landes dienen. Nachher<br />
besuchten wir dann in der Regel unseren Freund in seinem<br />
Sanscrit College. Mit Freuden sah ich, wie er mit seinen<br />
Hindustudenten namentlich auch die Hymnen des Rigveda<br />
las. Es ist dies um so anerkennenswerter, als gerade die<br />
Behandlung des Rigveda von Seiten der Eingeborenen, wie<br />
mich ein spätererer Fall lehrte, eine höchst ungenügende ist.<br />
Auch wüsste ich nicht, wo in der Welt diese ältesten Denk<br />
mäler der indischen Kultur mehr verdienten gelesen zu wer<br />
den, als in dem Lande, wo sie zuerst gesungen wurden, an<br />
den Ufern der Irävati. Übrigens docierten unter der Aufsicht<br />
von Dr. Stein auch mehrere treffliche Pandits, deren Lehr<br />
stunden ich mit Genuss beiwohnte. Einen anderen Pandit<br />
lernte ich näher kennen, der an einer Missionsanstalt Sanskrit<br />
lehrte. Derselbe hatte grosse Lust, nach Europa zu kommen,<br />
und erkundigte sich angelegentlich danach, ob es Wohl mög<br />
lich sein werde, sich dort durch Sanskrit-Vorlesungen seinen<br />
Lebensunterhalt zu verdienen. Leider musste ich ihm eröffnen,<br />
dass dazu jetzt und in absehbarer Zukunft nicht die mindeste<br />
Aussicht ist. Gehen wir doch einer Zeit entgegen, wo selbst<br />
die Kenntnis des-Griechischen nur noch den Vorzug ganz<br />
enger Kreise ausmachen wird. An Griechenland wurden wir<br />
gerade in Lahore lebhaft erinnert,' als wir mit Dr. Stein das<br />
dortige Museum besuchten. Die daselbst aufbewahrten<br />
Skulpturen bekundeten vielfach unzweifelhaft griechischen<br />
Einfluss und standen dadurch zu den Erzeugnissen der ein<br />
geborenen Plastik in einem sehr merklichen Gegensatze.<br />
So gingen mit Besichtigung der Stadt und ihrer Um-<br />
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